Schlafräuber

im Dezember 1999
 
Schlafräuber im März 2000Schlafräuber: ÜbersichtSchlafräuber im November 1999


Siegfried Lenz: Arnes Nachlaß. Hoffmann & Campe-Verlag 1999. ISBN: 3-455-04289-9.
Der junge Arne hinterläßt wenige Dinge, als er für immer verschwindet. Anhand dieser Gegenstände, die alle mit seiner Geschichte verbunden sind, entsteht das Bild eines einsamen jungen Menschen, der nicht hart genug für dieses Leben ist. Lenz kann meisterlich schreiben, und der Leser fühlt sich in die dichte Atmosphäre der Hafengegend, in der Arne lebt, versetzt. Ein sehr schönes Buch!
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Michael Frayn: Das verschollene Bild. Hanser-Verlag 1999. ISBN: 3-446-19778-8.
show Cover Ein junger Mann gerät in den Bann eines Bildes, von dem er glaubt, es sei ein lange verschollenes Bild von Bruegel. Das Buch läßt den Leser bis zum Schluß im Unklaren, ob das Bild nun echt oder eine Fälschung ist. Vor allem die immer neuen kunsthistorischen Theorien und Winkelzüge, die sich der Protagonist zu eigen macht um seine "Theorie der Echtheit" zu untermauern, sind sehr eindrucksvoll und fesselnd geschrieben. Ein toller Roman und Krimi – und auch ein Buch, das einem zumindest ein wenig die Augen für Kunst öffnet.
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Rezensentin: Dagmar Dauerer

 
Thomas Lehr: Nabokovs Katze. Beltz-Verlag 1999. ISBN: 3-7466-1741-3.
Der dritte Roman des in Speyer geborenen und in Berlin lebenden Autors erzählt die Geschichte eines lebenslangen Wahns: der Protagonist Georg kommt nie über die gescheiterte Beziehung mit seiner Jugendliebe Camille hinweg; egal wohin er zieht und wie viele Jahre auch vergehen mögen, "Camille war die Frau, mit der es am schönsten war, nicht geschlafen zu haben." Der 500-seitige Roman, der in der "Schlammstadt" Speyer, in Berlin, Mexiko und Heidelberg spielt und die Zeit der 60-er Jahre bis in die Gegenwart umspannt, ist eine erfrischende Anti-Geschichte, eine Hommage an Nabokovs wahngetriebene Protagonisten und nicht zuletzt eine sprachgewaltige, nie langweilige erotische Farce.
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Rezensent: Jochen Thomas

 
Klaus Kordon: 100 Jahre und ein Sommer. Beltz-Verlag 1999. ISBN: 3-407-80857-7.
show Cover Eva Seemann, eine 21-jährige Studentin begibt sich auf die Suche nach der Geschichte von Minchen, ihrer Ur-Urgroßmutter. So macht sie einen Streifzug durch die deutsche Geschichte am Anfang dieses Jahrhunderts. Bis sie bei Robert ihrem Großvater landet, der ein linientreuer Ostliterat war und sich aus politischen Gründen mit seinem Sohn, Evas Vater, überworfen hat. Sie lebt dann bei ihm im Ostberlin der Gegenwart und trifft dort ihre große Liebe Grigorij. Ein ausgezeichneter historischer Roman für "junge" und "alte" Erwachsene.
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Rezensentin: Britta Kiersch

 
Jorge C. Oliva Espinosa: Unsere Zeit zu leben. Aufbau-Verlag 1999. ISBN: 3-351-02859-8.
Ein nachdenklich machender autobiographischer Roman, der 40 Jahre kubanische Geschichte erzählt. Hinter dem Pseudonym Oliva Espinosa verbirgt sich Douglas Rudd. Der 1932 in Havanna geborene Sohn englischer Eltern beteiligte sich als junger Mann am Widerstand gegen die Diktatur Batistas. Nach dem Sieg der Revolution war er als Militärflieger an der Niederschlagung der Invasion in der Schweinebucht beteiligt, wurde dann von Fidel Castro als Pilot nach Vietnam geschickt und vom Vietcong hoch dekoriert. Zurück in Kuba wurde er wegen oppositioneller Äußerungen verhaftet, später freigelassen, aber nie vollständig rehabilitiert. 1991 emigrierte er nach Miami, wo er 1992 starb.
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Rezensent: Michael Meyer

 

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Stand: 07. Oktober 2006
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