Siegfried Lenz:
Arnes Nachlaß. Hoffmann & Campe-Verlag 1999. ISBN: 3-455-04289-9. |
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Der junge Arne hinterläßt
wenige Dinge, als er für immer verschwindet. Anhand dieser Gegenstände, die alle mit
seiner Geschichte verbunden sind, entsteht das Bild eines einsamen jungen Menschen, der
nicht hart genug für dieses Leben ist. Lenz kann meisterlich schreiben, und der Leser
fühlt sich in die dichte Atmosphäre der Hafengegend, in der Arne lebt, versetzt. Ein
sehr schönes Buch! |
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Michael
Frayn: Das
verschollene Bild. Hanser-Verlag
1999.
ISBN: 3-446-19778-8. |
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Ein junger Mann gerät in den
Bann eines Bildes, von dem er glaubt, es sei ein lange verschollenes Bild von
Bruegel. Das
Buch läßt den Leser bis zum Schluß im Unklaren, ob das Bild nun echt oder eine
Fälschung ist. Vor allem die immer neuen kunsthistorischen Theorien und Winkelzüge, die
sich der Protagonist zu eigen macht um seine "Theorie der Echtheit" zu
untermauern, sind sehr eindrucksvoll und fesselnd geschrieben. Ein toller Roman und Krimi
und auch ein Buch, das einem zumindest ein wenig die Augen für Kunst öffnet. |
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Rezensentin: Dagmar
Dauerer |
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Thomas Lehr:
Nabokovs
Katze. Beltz-Verlag
1999.
ISBN: 3-7466-1741-3. |
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Der dritte Roman des in Speyer
geborenen und in Berlin lebenden Autors erzählt die Geschichte eines lebenslangen Wahns:
der Protagonist Georg kommt nie über die gescheiterte Beziehung mit seiner Jugendliebe
Camille hinweg; egal wohin er zieht und wie viele Jahre auch vergehen mögen, "Camille
war die Frau, mit der es am schönsten war, nicht geschlafen zu haben." Der
500-seitige Roman, der in der "Schlammstadt" Speyer, in Berlin, Mexiko und
Heidelberg spielt und die Zeit der 60-er Jahre bis in die Gegenwart umspannt, ist eine
erfrischende Anti-Geschichte, eine Hommage an Nabokovs wahngetriebene Protagonisten und
nicht zuletzt eine sprachgewaltige, nie langweilige erotische Farce. |
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Rezensent:
Jochen Thomas |
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Klaus Kordon:
100 Jahre
und ein Sommer. Beltz-Verlag 1999. ISBN: 3-407-80857-7. |
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Eva Seemann, eine 21-jährige
Studentin begibt sich auf die Suche nach der Geschichte von Minchen, ihrer
Ur-Urgroßmutter. So macht sie einen Streifzug durch die deutsche Geschichte am Anfang
dieses Jahrhunderts. Bis sie bei Robert ihrem Großvater landet, der ein linientreuer
Ostliterat war und sich aus politischen Gründen mit seinem Sohn, Evas Vater, überworfen
hat. Sie lebt dann bei ihm im Ostberlin der Gegenwart und trifft dort ihre große Liebe
Grigorij. Ein ausgezeichneter historischer Roman für "junge" und
"alte" Erwachsene. |
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Rezensentin:
Britta Kiersch |
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Jorge C. Oliva Espinosa:
Unsere Zeit zu leben. Aufbau-Verlag 1999. ISBN: 3-351-02859-8. |
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Ein
nachdenklich machender
autobiographischer Roman, der 40 Jahre kubanische Geschichte erzählt. Hinter dem
Pseudonym Oliva Espinosa verbirgt sich Douglas Rudd. Der 1932 in Havanna geborene Sohn
englischer Eltern beteiligte sich als junger Mann am Widerstand gegen die Diktatur
Batistas. Nach dem Sieg der Revolution war er als Militärflieger an der Niederschlagung
der Invasion in der Schweinebucht beteiligt, wurde dann von Fidel Castro als Pilot nach
Vietnam geschickt und vom Vietcong hoch dekoriert. Zurück in Kuba wurde er wegen
oppositioneller Äußerungen verhaftet, später freigelassen, aber nie vollständig
rehabilitiert. 1991 emigrierte er nach Miami, wo er 1992 starb. |
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Rezensent: Michael
Meyer |
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