Schlafräuber

im Dezember 2005
 
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Almudena Grandes: Luftschlösser. Rowohlt-Verlag 2005. ISBN: 3-498-02498-1.

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Endlich ein neues Buch der wunderbaren spanischen Autorin Almudena Grandes.
Es ist die Geschichte dreier junger Künstler, die sich während ihres Kunststudiums im Madrid der achtziger Jahre kennen lernen. Eine junge Frau, zwei junge Männer, der eine ein lebenslustiges Raubein, der andere ein empfindsamer Selbstzweifler, gehen zunächst eine rein platonische Beziehung ein. Diese entwickelt sich, was man als LeserIn natürlich erwartet zu einer Menage a trois. Eine Weile überwinden die drei alle gesellschaftlichen Schranken, doch dann drohen Missgunst und Neid ihre Freundschaft zu zerstören.
Voller Einfühlungsvermögen und immer mit einem Augenzwinkern erzählt sie die Geschichte der ewigen Themen: Liebe und Verrats, Tod und Kunst.
Rezensentin: Dagmar Dauerer

Zur Autorin
Almudena Grandes, geboren 1960, begann nach dem Studium zu schreiben. 1989 wurde sie mit ihrem Roman "Lulú" über Nacht berühmt. Bisher in zwanzig Sprachen übersetzt, erreichte "Lulú" eine Gesamtauflage von über einer Million Exemplaren und wurde erfolgreich verfilmt. Auch mit dem Roman "Malena" rückte Almudena Grandes 1996 an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Sie zählt zu den großen spanischen Gegenwartsautorinnen und lebt in Madrid.
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Noëlle Châtelet: Die letzte Lektion. Aus dem Französischen von Uli Wittmann. Kiepenheuer&Witsch-Verlag 2005. ISBN: 3-462-03611-4.

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In ihrem neuesten Werk nimmt die Autorin Abschied von ihrer Mutter, welche den LeserInnen bereits aus „Die Dame in Blau“ bekannt ist.
Schon früh stand für die alte Dame fest, dass sie einmal selbst bestimmt und in Würde aus dem Leben scheiden will. Als sie im Alter von 92 Jahren den Zeitpunkt für gekommen hält und dies ihrer Familie mitteilt, ist die Tochter hin- und hergerissen zwischen Akzeptanz der mütterlichen Entscheidung und Trauer über den bevorstehenden Abschied. In ihrem Buch hält Châtelet die letzten Monate des Zusammenseins mit ihrer Mutter fest, in denen die alte Dame sie einmal mehr an die Hand nimmt und ihr liebevoll, aber sehr bestimmt eine „letzte Lektion“ über Leben, Abschied und Tod erteilt.
Eine wundervolle Lektüre, die einen dazu einlädt, wieder einmal über das eigene Leben und den Stellenwert, den man darin Personen und Ereignissen einräumt, nachzudenken.
Rezensentin: Susanne Wuttig

Zur Autorin
Noëlle Châtelet, die als Universitätsdozentin in Paris lebt, hat Romane, Erzählungen und Essays veröffentlicht. 1987 erhielt sie den Prix Goncourt de la Nouvelle, für "Die Dame in Blau" den Prix Anne de Noailles der Academie Francaise.
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Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester. Aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Piper-Verlag 2005. ISBN: 3-492-04742-4.

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Die dreizehnjährige Anna nimmt sich einen Anwalt. Er soll vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken, die erwirkt, dass sie aus der elterlichen Sorge in medizinischen Fragen entlassen wird. Denn sie soll jetzt, nachdem sie im Lauf ihres Lebens Nabelschnurblut, Knochenmark, Blutstammzellen und diverses mehr für ihre an Leukämie erkrankte Schwester Kate gespendet hat, eine Niere spenden.
Wir bekommen in diesem überaus faszinierenden Buch ein Bild einer vollkommen desolaten Familie, die nun vor eine unglaubliche Zerreißprobe gestellt wird. So anregend und aus der Perspektive aller beteiligten Personen geschildert wird man sich zwangläufig mit der Thematik auseinander setzen und über die verschiedenen Aspekte nachdenken. Dieses Buch wirkt noch lange nach.
Rezensentin: Britta Kiersch

Zur Autorin
Jodi Picoult, 1967 auf Long Island, New York, geboren, zog nach ihrem Studium in Princeton und Harvard die Schriftstellerkarriere einer akademischen Laufbahn vor. 1992 veröffentlichte sie mit großem Erfolg ihren ersten Roman, dem inzwischen sechs weitere folgten. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und drei Kindern in Hanover, New Hampshire.
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Joey Goebel: Vincent. Aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog und Matthias Jendis. Diogenes-Verlag 2005. ISBN: 3-257-06485-3.

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Der zweite Roman des jungen Amerikaners Joey Goebel hat eine klare Botschaft: „Es ist nicht notwendig, dass man leidet, um große Kunst zu schaffen. Aber es hilft ungemein.“
Der alte, sterbenskranke Foster Lipowitz hat sein ganzes Vermögen in der Medienbranche verdient, indem er den Markt jahrelang mit „sinnfreien Popsongs, miesen Filmen und albernen Fernsehserien überschwemmt hat“. Im Alter bereut er dies und versucht den entstandenen „Schaden“ wieder gut zu machen. Lipowitz startet ein ehrgeiziges Projekt: Er gründet eine Akademie für hochbegabte Kinder, auf der diese zu „echten Künstlern“ erzogen werden sollen, um später den kulturellen Mainstream zu unterwandern. Nach seiner Vorstellung ist dieses Ziel nur zu erreichen, indem er den Kindern immer neue Schicksalsschläge zufügt gemäß dem Motto „echte Kunst entsteht durch Kummer“.
Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind das begabte Wunderkind Vincent und Harlan, ein abgehalfterter Musikkritiker. Vincent wird mit 6 Jahren von seiner Mutter, einer drogenabhängigen Kleinstadtschönheit, an die Schule verkauft. Dort beginnt seine Ausbildung zum Schriftsteller, gemäß seinen Neigungen und Talenten. Harlan wird Vincent von Lipowitz als Manager an die Seite gestellt und ist fortan für dessen Wohlergehen als Künstler zuständig. Schon bald schreibt Vincent die ersten erfolgreichen Texte und wenn es mit dem Schreiben mal nicht ganz so gut klappt, sorgt Harlan für die nötige Portion Leiden. Im Lauf der Jahre exekutiert er Vincents geliebtes Hündchen, hintertreibt jede seiner Bemühungen in der Liebe und führt ihn hin zum großen Tröster Alkohol. Mit der Zeit regt sich Harlans Gewissen, doch er muss feststellen, dass weder er noch Vincent ohne weiteres aussteigen können...
Goebels Roman zeigt eine Unterhaltungsindustrie wie sie auch uns heimsucht: trällernde Boygroups, Vorabendserien und Telenovelas. Das Buch, das als Satire beginnt und sich bald zu einem bizarren Alptraum wandelt unterhält gerade durch die Hiebe auf diesen Medienzirkus und boshafte Anspielungen auf Stars unserer Zeit. Eine Kulturkritik die mitreißend und bewegend geschrieben ist.
Rezensentin: Katrin Hündgen

Zum Übersetzer
Matthias Jendis wurde 1959 in Rotenburg/Wümme geboren und ist in Göttingen aufgewachsen. Dort studierte er Englische Philologie und Geschichte und arbeitete mehrere Jahre am Englischen Seminar. Seit 1996 arbeitet er als freier Übersetzer. 2002 erhielt er den Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis für Übersetzungen angelsächsischer Literatur und den Förderpreis Literatur des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.
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Albert Sanchez Piñol: Im Rausch der Stille. Aus dem Katalanischen von Angelika Maass. S. Fischer-Verlag 2005. ISBN: 3-10-061602-2.

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Albert Sanchez Piñol entführt den Leser ans Ende der Welt. Der namenlose Ich-Erzähler, ein ehemaliger irischer Freiheitskämpfer, sucht als Meteorologe Zuflucht auf einer Insel in der nähe des südlichen Polarkreises. „Zwölf Monate sollte ich dort leben, im einsamen Exil, fern jeglicher Zivilisation, mit einer ebenso monotonen wie belanglosen Arbeit nämlich der, die Intensität, die Richtung und Häufigkeit der Winde aufzuzeichnen.
Der Kapitän und seine Mannschaft setzten den Iren auf der Insel ab und suchen seinen Vorgänger, um ihn mitzunehmen. Doch die Suche auf der kleinen Insel bleibt vergeblich. Auch der Leuchtturmwärter, den der Kapitän in sichtlich verwirrtem Zustand im Bett antrifft, und der sich schließlich als Batís Caffó vorstellt, kann zu dessen Verbleib keine Auskunft geben.
Als der Kapitän dem Meteorologen die Frage stellt, ob er sich sicher ist unter diesen Umständen bleiben zu wollen, bejaht dieser die Frage und sagt „Es war sehr wahrscheinlich, dass mein Vorgänger irgendeinem dummen Unfall zum Opfer gefallen war. Vielleicht Selbstmord, wer weiß. Aber ich glaube nicht, dass dieser Mann dafür verantwortlich ist.“
In dieser ungeklärten Situation und der Stille der Insel bleibt er zurück und beginnt sich in seiner Bleibe häuslich einzurichten. Doch die vermeintliche Stille der Insel täuscht und schon in der ersten Nacht werden die Insel und dessen zwei Bewohner von unheimlichen Wesen aus dem Meer angegriffen. Es entbrennt ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod...
Das Entsetzen des Erzählers übertragt sich auf den Leser reißt ihn mit und verlässt ihn bis zum Ende des Buches kaum. Piñol, der von Haus aus Anthropologe ist, beschreibt wie die zuerst klar definierten Feindbilder mit der Zeit Risse bekommen und schließlich zerfallen. „Im Rausch der Stille“ überzeugt durch anhaltende Spannung bis zum Ende und entpuppt sich als Horrorgeschichte, die nicht zu unrecht mit dem Stil eines Joseph Conrad verglichen wird.
Rezensentin: Katrin Hündgen

Rezensionen
"Ein außergewöhnlicher Roman: tiefgründig, gewaltig, poetisch." (El Mundo)
"Sanchez Pi
ñols Geschichte zieht uns in ihren fantastischen Bann. Ein Geniestreich." (Le Monde)

Zum Autor
Albert Sánchez Piñol, 1965 in Barcelona geboren, ist Anthropologe. "Im Rausch der Stille" ist sein erster Roman, für den er 2003 den "Ojo critico de narrativa"-Preis erhielt.
Verlagsinformation


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Stand: 07. Oktober 2006
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