Schlafräuber

im November 1998
 
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Der Morgen ist die letzte Flucht. Kubanische Literatur zwischen den Zeiten. Edition Día 1998. ISBN: 3-86034-139-1.

35 Autorinnen und Autoren aus Kuba kommen in dieser Anthologie zu Wort. Neben bekannten Autoren wie Reinaldo Arenas, Jesus Diaz oder Heberto Padilla werden auch eine Menge hierzulande noch unbekannte Schriftsteller/-innen verschiedener Generationen vorgestellt. Die Texte, alle in den letzten Jahren entstanden, vermitteln eine Übersicht über die "Literatur zwischen den Zeiten", in der sich die alten Grenzen und Vorurteile aufzulösen beginnen. Bei den leeren Seiten (121 – 129) handelt es sich nicht etwa im Schimmelbögen, sondern im eine hier vorgesehene Erzählung des im Exil lebenden kubanischen Schriftstellers Guillermo Cabrera Infante, der die Veröffentlichung jedoch in letzter Sekunde untersagte. Es seien, so Cabrera Infante, überwiegend Autoren vertreten, die "auf die eine oder andere Weise das Regime Fidel Castros unterstützen, sei es durch Taten, sei es durch Unterlassung".

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Rezensent: Michael Meyer

 
Jan Simoen: Bei mir ist alles okay. Oetinger-Verlag 1998. ISBN: 3-7891-4711-7.

Jonas, Anfang 20 und gerade nach New York gezogen, muß der schrecklichen Wahrheit Aids in die Augen schauen. In einer sehr lebendigen, manchmal atemberaubend temporeichen und inhaltsschweren Korrespondenz mit seinem in Italien studierenden Bruder, seinem Freund Hugo und nicht zuletzt seinem Vater und dessen zweiter Frau, nimmt der lebenshungrige, liebenswürdige Jonas Gestalt an; nimmt auch seine intellektuelle wie emotionale Auseinandersetzung mit der Krankheit Gestalt an. Sehr gefühlvoll und durchaus spannend beschreibt Simoen die Konfrontation mit dem Tod eines jungen Menschen.

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Rezensentin: Britta Kiersch

 
Julien Green: Leviathan. Deutscher Taschenbuch-Verlag 1998. ISBN: 3-423-12384-2.

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Green versteht es großartig, Menschen und ihre seelischen Abgründe zu schildern. Seine Helden erwachen im Kopf des Lesers zum Leben. So auch der Hauslehrer Guéret, der sich hoffnungslos verliebt, sich immer mehr in seine Leidenschaft hineinsteigert und schließlich zur Verkörperung der Chaosmacht (=Leviathan) wird.
Ein Meisterwerk!

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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Pascal Mercier: Der Klavierstimmer. Btb 1998. ISBN: 3-442-72654-9.
Das Buch erzählt die Geschichte von Zwillingen, deren Vater sein Leben lang mit Besessenheit Partituren schrieb, auf seinen Durchbruch wartete und schließlich einen, von ihm angebeteten, Opernstar erschießt. Seine Kinder müssen mit dieser Tat klarkommen und ihr Verhältnis, das an Selbstaufgabe grenzte, neu überdenken. Ein toll zu lesender Krimi, ein schönes Buch über das Verhältnis von Geschwistern und außerdem ein großer Schmöker über das Leben an sich.
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Rezensentin: Dagmar Dauerer

 
Don DeLillo: Unterwelt. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 1998. ISBN: 3-462-02736-0.
Dieser fast 1000seitige Roman ist ein einzigartiges Leseabenteuer. DeLillo führt die Leser durch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wie durch einen Irrgarten: ob Baseball, Cyberspace und Kalter Krieg, ob Drogen, Aids und Jugendkriminalität, ob Müllberge, Atomversuche und Medienflut, - alles verknüpft DeLillo zu einem überwältigendem Netz aus Geschichte und Fiktion, aus Drama und Comedy.
Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gelesen. Großartig!
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Rezensent: Jochen Thomas

 
Guido van Heulendonk: Pferde sind auch Schweine. Residenz-Verlag 1998. ISBN: 3-7017-1107-0.
Der eher mittelmäßige Schauspieler Eduard Bottelaer ist der Protagonist des ersten ins Deutsche übersetzte Roman des flämischen Autors Guido van Heulendonk. Eduard, geschiedener Ehemann und ziemlich desillusioniert, ist ein schräger Kauz, der trotz ausgeprägter Höhenangst auf Dächer steigt und seiner Nachbarin schon mal ein Höschen stiehlt, weil er Objekte für eine Kunst – Installation sammelt. Mit wunderbarer Leichtigkeit erzählt van Heulendonk Episoden aus dem Leben seines Antihelden und entwirft damit das tragikomische Bild eines Mannes "in den besten Jahren".
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Rezensent: Jochen Thomas

 

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Stand: 07. Oktober 2006
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