Martin Walser: Ein
springender Brunnen.
Suhrkamp-Verlag 1998. ISBN: 3-518-41010-5. |
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Der autobiographische Roman beschreibt die Jugend Walsers am Bodensee zur
Zeit des Dritten Reiches. Der Autor kann hervorragend schreiben, und vor dem Auge des
Lesers entstehen eindrucksvolle Bilder, die Atmosphäre einer vergangenen Zeit wird
lebendig.
"Die Sprache ist ein springender Brunnen."
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Ljudmila
Ulitzkaja: Ein fröhliches Begräbnis. Verlag
Volk & Welt 1998. ISBN: 3-353-01133-1. |
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Im Atelier des russischen Malers
Alik, der aufgrund einer schweren Krankheit ans Bett
gefesselt ist, herrscht reges Treiben: Zahlreich Gäste, darunter auch einige ehemalige
Geliebte, kommen und gehen um Alik ihre letzte Aufwartung zu machen. Im Rückblick
schildert Ulitzkaja die turbulente Lebensgeschichte des Malers, der, mit seinem Leben
rundherum zufrieden, gelassen auf sein Ende wartet und sich einen Spaß aus dem Trubel um
ihn herum macht.
Ein Buch, das trotz des vermeintlich "schlechten" Ausgangs eine fast
beschwingte Leichtigkeit hinterläßt. Fast fühlt man sich als LeserIn mit angesprochen,
wenn Alik seine Gäste auffordert: "...vor allem sitzt nicht mit verheulter Visage
herum. Tanzt lieber!"
Obwohl angefüllt mit
geschichtlichen Daten und Fakten, ist dieses kleine Buch dennoch
spannend zu lesen. Neben dem um Objektivität bemühten Text,
tragen auch die vielen Bilder dazu bei, Königin Luise aus ihrer
Zeit heraus zu verstehen. Warum diese Frau zu einem deutschen
Mythos wurde und warum dieser Mythos eines Tages wieder
verschwand, diese Fragen versteht Günter de Bruyn glaubwürdig zu
beantworten.
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Rezensentin:
Susanne Wuttig |
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Mirjam
Pressler/Yaakov Shabtai: Die
wundersame Reise des kleinen Kröterichs. Hanser-Verlag 1998.
ISBN: 3-446-17891-0. |
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Klein K. verläßt seinen heimatlichen See auf der Suche nach dem phantastischen See
mit dem wunderbarsten Schlamm: der See irgendwo hinter dem Nirgendwo. Der Grashüpfer
Robert hat ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt. Klein K., der Gutgläubige, der
Hilfsbereite trifft auf dieser wundersamen Reise auf die eigenwilligsten Personen, die
skurrilsten Situationen und muß auf teilweise dramatische Weise lernen, daß es mehr als
eine Wahrheit gibt.
Eine herrliche Fabel, die Mirjam Pressler aus einem israelische Theaterstück gezaubert
hat. Nicht nur zum Vorlesen, sondern auch für Erwachsene ein echtes Abenteuer.
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Rezensentin: Britta
Kiersch |
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Carlo
Lucarelli:
Freie Hand für De
Luca. Elster-Verlag 1998.
ISBN:
3-492-23762-2. |
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Ein krasses Gegenstück zum sympathischen Comissario Brunetti ist Kommissar De Luca,
die Hauptfigur von Carlo Lucarelli. Ausgestattet mit allen menschlichen
Unzulänglichkeiten beharrt er im April 1945, in der Endphase des italienischen
Faschismus, als alle Fronten, Freundschaften und politische Gewißheiten im allgemeinen
Chaos zerbröseln, dennoch auf einem anachronistisch anmutenden Berufsethos. Und klärt,
unbeeindruckt von politischen Ränkespielen mit bewundernswerter Beharrlichkeit ein
Mordfall. Ein sprachlich brillantes Krimidebut, das nicht nur Geschichte lebendig macht.
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Rezensent:
Manfred Kunz |
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Thomas Bernhard:
Die Autobiographie.
Residenz-Verlag 1998.
ISBN: 3-7017-1117-8. |
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Thomas Bernhards fünfbändige Autobiographie ("Ein Kind", "Die
Ursache", "Der Keller", "Der Atem", "Die Kälte")
gehört zum Höhepunkt seines großartigen Gesamtwerkes. Es ist das beeindruckende
Dokument eines hin- und hergerissenen Lebens. Kindheit, Mutter und den bedeutenden
Einfluß seines Großvaters Josef Freumbichler schildert er zärtlich und mitfühlend; die
frühe Lungenkrankheit, Ärzte und Krankenhausaufenthalte erschüttern im gewohnten
Bernhard'schen Donnerwetter.
Ein bedeutendes, ein bleibendes Werk: zum zehnten Todestag am 12. Februar unbedingt zu
empfehlen!
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Rezensent: Jochen
Thomas |
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