Hans
Magnus Enzensberger: Wo warst du, Robert? Hanser-Verlag 1998.
ISBN: 3-446-19447-9. |
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In seinem neuen Buch für Jugendliche
und Erwachsene ab 14 läßt Enzensberger seinen Protagonisten eine
Zeitreise machen. So trifft Robert z.B. seine Urgroßmutter während
des aufkeimenden NS-Regimes, wird Mitglied einer Räuberbande, die während
des 30jährigen Krieges ihr Unwesen treibt und steht immer mehr dem
Problem, daß er nichts über die Zukunft, die er kennt, erzählen
kann, weil ihm sowieso niemand glauben würde. Sehr viel erwachsener
kehrt Robert glücklich zu seinen Eltern in die Gegenwart zurück. |
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Rezensentin: Britta
Kiersch |
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Peter
Mayle: Mein Jahr in der Provence. Droemer/Knaur-Verlag 1998.
ISBN 3-426-61744-7. |
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Mayle gelingt es, durch seine
realitätsgetreue Beschreibung der südfranzösischen Landschaft und
seinem pfiffigen Erzählstil, in dem er die oft skurril
erscheinenden und zugleich liebenswürdigen Charaktere der
provancalischen Dorfbewohner schildert, die LeserInnen
augenblicklich in seinen Bann zu ziehen und am Zauber der Provence
teilhaben zu lassen. Ein "Muß" für alle Provence-Fans
und eine absolute Entschädigung für all diejenigen, die auf ihren
Sommerurlaub verzichten mußten. |
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Rezensentin: Susanne
Wuttig |
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Jesús
Díaz: Die verlorenen Worte. Piper-Verlag 1998. ISBN
3-492-22620-5. |
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Die Hauptpersonen des Romans sind drei
Freunde (der "Rote", der "Dicke" und der "Lange")
aus dem Havanna der 60er Jahre, die sich der Erneuerung der
cubanischen Literatur verschrieben haben. Einige Möglichkeit, diese
Ideen zu veröffentlichen, ist die Gründung einer
Literaturzeitschrift. Der Roman berichtet von ihren
leidenschaftlichen Auseinandersetzungen um die Qualität auch ihres
eigenen literarischen Schaffens, ihren Begegnungen mit Roque Dalton,
mit dem "unermeßlichen Poeten" (Lezama Lima), dem "Großen
Erzähler" (Carpentier) und Nicolas Guillén. Wie in den "Initialen
der Erde" hat der Autor auch hier sehr viel von seiner eigenen
Erfahrung eingebracht. 1941 in Havanna geboren, lehrte er
Philosophie, gründete und leitete die Zeitschriften "El
Camáin barbudo" und "Pensamiento crítico", Jesús
Díaz ist auch als Drehbuchautor und als Regisseur hervorgetreten.
Zur Zeit lebt er in Madrid. |
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Rezensent: Michael
Meyer |
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Fred
D'Aguiar: Futter für die Geister. Berlin-Verlag
1998.
ISBN: 3-8270-0102-1. |
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Der zweite Roman des aus Guyana
stammenden Lyrikers Fred D'Aguiar hat, wie sein überwältigender
Vorgänger "Die längste Erinnerung", wieder die Sklaverei
zum Thema. Wir befinden uns auf dem Sklavenschiff "Zong",
das sich auf der Überfahrt von Afrika nach Jamaika befindet. Einige
der Sklaven erkranken an einer tödlichen Seuche; der Kapitän
läßt alle kränklich aussehenden Sklaven, Frauen und Kinder über
Bord werfen und in der stürmischen See verenden. Nur die
rebellische Mintah überlebt...
In einer poetischen Sprache, die das Grauen oft ins Unerträgliche
steigert, schildert D'Aguiar die Peitschenhiebe und die
Knüppelschläge, die erbarmungslose See und den Umgang mit dem
Mensch als Ware. |
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Rezensent: Jochen
Thomas |
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Bob
Leuci: Abtrünnige. Haffmans-Verlag 1998. ISBN: 3-251-30101-2. |
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Endlich ein neuer Krimi-Stoff von Bob
Leuci! Nach „Captain Butterfly" und „Auf der Kippe"
ist dem „Prince of the City" mit „Abtrünnige" sein
bisher bester Polizei-Thriller gelungen: ein fesselnder Roman über
Freundschaft und Verrat, über Drogenhandel und Korruption, über
Mafiastrukturen und Polizeihierachien. Und über drei alte
Schulfreunde, die 20 Jahre später auf verschiedenen Seiten der
Trennlinie zwischen Gut und Böse stehen. „Aber gibt es diese
Linie überhaupt, und wenn ja, wo verläuft sie?", fragt sich
der Leser nach 500 atemlos verschlungenen Seiten. |
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Rezensent: Manfred
Kunz |
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Herbert Marcuse: Feindanalysen. Zu Klampen-Verlag 1998. ISBN:
3-924245-68-1. |
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Eine Entdeckung aus dem Nachlaß von
Herbert Marcuse, erschienen anläßlich dessen 100. Geburtstag am
19. Juli. Der zentrale Text untersucht die Bedingungen und
Konstellationen der deutschen Mentalität, die den
Nationalsozialismus möglich gemacht hat. Auch über 50 Jahre nach
ihrer Niederschrift beweisen diese Analysen nicht nur erstaunliche
Frische, sondern sind neueren Interpretationsmustern an Aussagekraft
deutlich überlegen. |
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Rezensent: Manfred
Kunz |
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