Schlafräuber

im November 2000
 
Schlafräuber im Dezember 2000Schlafräuber: ÜbersichtSchlafräuber im Oktober 2000


Peter Härtling: Reise gegen den Wind. Beltz & Gelberg-Verlag 2000. ISBN: 3-407-79814-8.
Der zweite Weltkrieg ist vorbei, auch für den 12-jährigen Bernd und seine Tante Klara. Er hat seine Eltern verloren, sein zu Hause, ist auf der Flucht. Nichts in diesen Tagen und Monaten ist wie es war, alte Regeln gelten nicht mehr – Neu-Orientierung ist angesagt. Und dennoch ist dieser Sommer fast idyllisch zu nennen, wäre da nicht der "fabelhafte Herr Maier" und sein rätselhaftes Leben und sein noch rätselhafterer Tod, der Bernd nicht mehr loslassen wird.
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Rezensentin: Britta Kiersch

 
H. M. van den Brink: Über das Wasser. Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19957-8.
Die Liebe zum Wasser führt den jungen Ich-Erzähler in einen Ruderverein der Vorkriegszeit. Er erlernt diesen Sport bis zur Perfektion und macht aus ihm einen wesentlichen Teil seines Lebens. Das Ruderboot wird auch zum Ausgangspunkt einer wunderbaren Freundschaft mit einem, in vieler Beziehung, gegensätzlichen jungen Mann. Ein sehr schön geschriebenes, ungewöhnlich einfühlsames Buch, nicht nur für Wassersportler.
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Dieter Wellershoff: Der Liebeswunsch. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2000. ISBN: 3-462-02939-8.
Erzählt wird die Geschichte zweier Paare, die sich freundschaftlich begegnen und auf den ersten Blick ein rundum glückliches Leben führen. Der Schein trügt! Immer mehr Lügen, Missverständnisse und Gefühllosigkeiten werden aufgedeckt und führen schließlich zu einem unerwarteten, überraschenden Ende. Aus vier unterschiedlichen Perspektiven wird erzählt und so fügt sich eine sehr lesenswerte und beeindruckende Geschichte zusammen.
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Rezensentin: Dagmar Dauerer

 
Jhumpa Lahiri: Melancholie der Ankunft. Blessing-Verlag 2000. ISBN: 3-89667-110-3.
Überaus gefühlvoll erzählt die Autorin Geschichten alltäglicher, aber auch besonderer Situationen bzw. Begebenheiten von Indern, die im heutigen Amerika leben. Obwohl ihr Alltag amerikanisiert ist, bleibt das Wesen dieser Menschen indisch. Mehr oder weniger sind sie sich dessen auch bewusst. Jhumpa Lahiri schreibt so anrührend und bezaubernd, dass man sich noch viele weitere Erzählungen bzw. Romane von ihr wünscht.
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Rezensentin: Ina Müller

 
Eveline Hasler: Aline und die Erfindung. Nagel & Kimche-Verlag 2000. ISBN: 3-312-00269-9.
Neben der gescheiten, ungewöhnlichen Aline Valagin spielt in diesem biographischen Roman eine Villa, La Barca, in der Nähe von Ascona die Hauptrolle. Hier treffen sich Dichter und Künstler zu Arbeit und Gespräch in angenehmer Atmosphäre. Aline pflegte Kontakte zu C. G. Jung, Hans Arp, Sophie Taeuber, Kurt Tucholsky und Vielen anderen "großen Geistern" ihrer Zeit. Die Idee vom freien Leben, von Selbstverwirklichung und Kreativität durchzieht dieses lesenswerte Buch.
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Richard Van Camp: Die ohne Segen sind. Ravensburger Verlag 2000. ISBN: 3-473-35205-5.
Schauplatz der Geschichte ist eine Kleinstadt in Kanadas Nordwesten. Der 17-jährige Larry ist Indianer vom Stamme der Dogrib, melancholisch, ja fast schon depressiv zu nennen, und er ist der Ich-Erzähler dieses Buches. Sehr geheimnisvoll, fesselnd, gleichzeitig zutiefst traurig und doch komisch erzählt er von seiner traumatischen Vaterbeziehung, der Enttäuschung durch den Vater und dessen Tod. Wir haben es mit einer Entwicklungsgeschichte zu tun, natürlich stark männlich geprägt. Die Sprache ist vielfältig und sehr spezifisch variiert, je nachdem, ob Van Camp mit Rückblenden, Dialogen, Songzitaten oder Passagen arbeitet, die in der Tradition des indianischen "Geschichten-Erzählens" stehen. Ein dynamischer, kraftvoller Jugendroman; er gehört zum Besten, was uns dieser Bücher-Herbst bietet.
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Rezensentin: Britta Kiersch

 
Assia Djebar: Fantasia. Unionsverlag 2000. ISBN: 3-293-20031-1.
Assia Djebar, die gerade den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten hat, schreibt in ihrem Werk über ihr Land Algerien, über seine Geschichte, den Terror und vor allem aber über die Frauen des Landes, über deren Situation. In Fantasia entfaltet sich das Bild Algeriens in Form einer großen, gewaltigen Symphonie. Die Kindheit und Jugend einer algerischen Frau verschmilzt mit historischen Szenen aus dem algerischen Krieg (1830-1871) und mit Erinnerungen verschiedener Frauen – deren Erlebnissen als Partisaninnen oder als Mütter, bzw. Ehefrauen von Partisanen. Diese vielen kleinen Berichte und Geschichten fügen sich während des Lesens zu einem riesigen polyphonen Stimmenmeer, das mich unheimlich gefesselt hat.
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Rezensentin: Sandra Weisser

 
Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen. Deutscher Verlagsanstalt 2000. ISBN: 3-421-05409-6.
Eine Entdeckung aus dem Nachlass des 1999 verstorbenen Publizisten Sebastian Haffner. Stilistisch brillant erzählt er aus der Perspektive eines bürgerlichen Elternhauses seine Lebensgeschichte zwischen den Jahren 1924 – 1933, von seinem privaten Duell mit dem aufkommenden Nationalsozialismus. Selten wurde Zeitgeschichte anschaulicher und spannender vermittelt: ironisch, klarsichtig und von einer analytischen Schärfe, die man allen Zeitgenossen jener Jahre gewünscht hätte. Eine extrem lesenswerte Antwort auf die Frage: "Wie konnte es dazu kommen?"
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Rezensent: Manfred Kunz


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Stand: 07. Oktober 2006
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