Peter Härtling:
Reise gegen den Wind. Beltz
& Gelberg-Verlag 2000. ISBN:
3-407-79814-8. |
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Der
zweite Weltkrieg ist vorbei, auch für den 12-jährigen Bernd und
seine Tante Klara. Er hat seine Eltern verloren, sein zu Hause, ist
auf der Flucht. Nichts in diesen Tagen und Monaten ist wie es war,
alte Regeln gelten nicht mehr – Neu-Orientierung ist angesagt. Und
dennoch ist dieser Sommer fast idyllisch zu nennen, wäre da nicht
der "fabelhafte Herr Maier" und sein rätselhaftes Leben und
sein noch rätselhafterer Tod, der Bernd nicht mehr loslassen wird. |
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Rezensentin: Britta
Kiersch |
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H.
M. van den Brink: Über das Wasser. Hanser-Verlag 2000. ISBN:
3-446-19957-8. |
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Die
Liebe zum Wasser führt den jungen Ich-Erzähler in einen
Ruderverein der Vorkriegszeit. Er erlernt diesen Sport bis zur
Perfektion und macht aus ihm einen wesentlichen Teil seines
Lebens. Das Ruderboot wird auch zum Ausgangspunkt einer
wunderbaren Freundschaft mit einem, in vieler Beziehung, gegensätzlichen
jungen Mann. Ein sehr schön geschriebenes, ungewöhnlich einfühlsames
Buch, nicht nur für Wassersportler. |
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Dieter
Wellershoff: Der Liebeswunsch. Kiepenheuer
& Witsch-Verlag 2000. ISBN:
3-462-02939-8. |
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Erzählt wird die Geschichte zweier Paare, die sich
freundschaftlich begegnen und auf den ersten Blick ein rundum glückliches
Leben führen. Der Schein trügt! Immer mehr Lügen, Missverständnisse
und Gefühllosigkeiten werden aufgedeckt und führen schließlich
zu einem unerwarteten, überraschenden Ende. Aus vier
unterschiedlichen Perspektiven wird erzählt und so fügt sich
eine sehr lesenswerte und beeindruckende Geschichte zusammen. |
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Rezensentin: Dagmar Dauerer |
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Jhumpa
Lahiri: Melancholie der Ankunft. Blessing-Verlag 2000. ISBN:
3-89667-110-3. |
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Überaus
gefühlvoll erzählt die Autorin Geschichten alltäglicher, aber
auch besonderer Situationen bzw. Begebenheiten von Indern, die im
heutigen Amerika leben. Obwohl ihr Alltag amerikanisiert ist,
bleibt das Wesen dieser Menschen indisch. Mehr oder weniger sind
sie sich dessen auch bewusst. Jhumpa Lahiri schreibt so anrührend
und bezaubernd, dass man sich noch viele weitere Erzählungen bzw.
Romane von ihr wünscht. |
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Rezensentin: Ina Müller |
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Eveline
Hasler: Aline und die Erfindung. Nagel & Kimche-Verlag
2000.
ISBN: 3-312-00269-9. |
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Neben
der gescheiten, ungewöhnlichen Aline Valagin spielt in diesem
biographischen Roman eine Villa, La Barca, in der Nähe von Ascona
die Hauptrolle. Hier treffen sich Dichter und Künstler zu Arbeit
und Gespräch in angenehmer Atmosphäre. Aline pflegte Kontakte zu
C. G. Jung, Hans Arp, Sophie Taeuber, Kurt Tucholsky und Vielen
anderen "großen Geistern" ihrer Zeit. Die Idee vom freien
Leben, von Selbstverwirklichung und Kreativität durchzieht
dieses lesenswerte Buch. |
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Richard
Van Camp: Die ohne Segen sind. Ravensburger Verlag 2000. ISBN:
3-473-35205-5. |
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Schauplatz
der Geschichte ist eine Kleinstadt in Kanadas Nordwesten. Der 17-jährige
Larry ist Indianer vom Stamme der Dogrib, melancholisch, ja fast
schon depressiv zu nennen, und er ist der Ich-Erzähler dieses
Buches. Sehr geheimnisvoll, fesselnd, gleichzeitig zutiefst
traurig und doch komisch erzählt er von seiner traumatischen
Vaterbeziehung, der Enttäuschung durch den Vater und dessen Tod.
Wir haben es mit einer Entwicklungsgeschichte zu tun, natürlich
stark männlich geprägt. Die Sprache ist vielfältig und sehr
spezifisch variiert, je nachdem, ob Van Camp mit Rückblenden,
Dialogen, Songzitaten oder Passagen arbeitet, die in der Tradition
des indianischen "Geschichten-Erzählens" stehen. Ein
dynamischer, kraftvoller Jugendroman; er gehört zum Besten, was
uns dieser Bücher-Herbst bietet. |
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Rezensentin: Britta
Kiersch |
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Assia
Djebar: Fantasia.
Unionsverlag 2000. ISBN: 3-293-20031-1. |
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Assia
Djebar, die gerade den Friedenspreis des deutschen Buchhandels
erhalten hat, schreibt in ihrem Werk über ihr Land Algerien, über
seine Geschichte, den Terror und vor allem aber über die Frauen
des Landes, über deren Situation. In Fantasia entfaltet sich das
Bild Algeriens in Form einer großen, gewaltigen Symphonie. Die
Kindheit und Jugend einer algerischen Frau verschmilzt mit
historischen Szenen aus dem algerischen Krieg (1830-1871) und mit
Erinnerungen verschiedener Frauen – deren Erlebnissen als
Partisaninnen oder als Mütter, bzw. Ehefrauen von Partisanen.
Diese vielen kleinen Berichte und Geschichten fügen sich während
des Lesens zu einem riesigen polyphonen Stimmenmeer, das mich
unheimlich gefesselt hat. |
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Rezensentin: Sandra
Weisser |
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Sebastian
Haffner: Geschichte eines Deutschen. Deutscher Verlagsanstalt
2000. ISBN:
3-421-05409-6. |
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Eine Entdeckung aus dem Nachlass des 1999 verstorbenen
Publizisten Sebastian Haffner. Stilistisch brillant erzählt er
aus der Perspektive eines bürgerlichen Elternhauses seine
Lebensgeschichte zwischen den Jahren 1924 – 1933, von seinem
privaten Duell mit dem aufkommenden Nationalsozialismus. Selten
wurde Zeitgeschichte anschaulicher und spannender vermittelt:
ironisch, klarsichtig und von einer analytischen Schärfe, die man
allen Zeitgenossen jener Jahre gewünscht hätte. Eine extrem
lesenswerte Antwort auf die Frage: "Wie konnte es dazu kommen?" |
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Rezensent: Manfred
Kunz |
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