Schlafräuber

im September 1999
 
Schlafräuber im November 1999Schlafräuber: ÜbersichtSchlafräuber im August 1999


Gabriel García Márquez: Nachricht von einer Entführung. Kiepenheuer & Witsch 1999. ISBN: 3-462-02566-X.
1990 eskaliert der Kampf zwischen der kolumbianischen Regierung und dem Boß des Medellin-Kartells, Pablo Escobar. Nacheinander ließ dieser neun Personen entführen. Er versuchte mit diesen Mitteln seine drohende Auslieferung wegen Kokainhandels in die USA zu verhindern. Die Entführungen galten Angehörigen politisch einflußreicher Familien und Journalisten. Ein halbes Jahr befanden sich die Geiseln in der Hand der Drogenmafia. Drei Jahre recherchierte García Márquez, befragte unzählige Zeugen und schrieb schließlich diese fesselnde Reportage.
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Rezensent: Michael Meyer

 

Benjamin von Stuckrad-Barre: Livealbum. Goldmann-Taschenbuch 1999. ISBN: 3-442-45204-X.
show Cover Pop goes Literatur - und umgekehrt. Als "Mitarbeiter der Unterhaltungsindustrie" erzählt Stuckrad-Barre von (s)einer zweiwöchigen Lese-Tour durch Deutschland. Der "Pop-Star" der FAZ packt aus, mit gehässigen Seitenhieben auf Kollegen und den Literaturbetrieb, verschlafene Veranstalter und strickendes Lesepublikum. Das ist kunstvoll und temporeich arrangiert, witzig und amüsant zu lesen. Ein Lesevergnügen für den nachmittäglichen Schwimmbad- oder Biergartenbesuch; abends aber dann wieder Literatur!
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Rezensent: Manfred Kunz

 

Saul K. Padover: Lügendetektor. Eichborn-Verlag 1999. ISBN: 3-8218-4478-7.
show Cover Hat Goldhagen mit seiner These von den Deutschen als Hitlers willigen Vollstreckern doch recht? Liest man Saul Padovers Vernehmungsprotokolle im besiegten Deutschland aus den Jahren 1944/45, die jetzt - nach einem halben Jahrhundert! - erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen, packt einen die Wut auf diese selbstgefälligen, ignoranten, unbelehrbaren Mitläufer und Volksgenossen. Die sachlichen Interviews mit Überlebenden, geführt unmittelbar hinter der Front der einmarschierenden Amerikaner, entlarven den kollektiven Wahn der Deutschen besser als jede historische Analyse. Mein zeitgeschichtliches Buch des Jahres.
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Rezensent: Manfred Kunz

 

Alain Leblanc: Die Brücke von Ambreville. Droemer/Knaur-Verlag 1999. ISBN: 3-426-61893-1.

Während eines Brückenbaus in der Normandie lernen sich ein Ingenieur und eine verheiratete Frau kennen und lieben. Aus der Sicht des Sohnes dieser Frau erzählt Leblanc sehr lebensnah und glaubwürdig die Geschichte einer großen leidenschaftlichen Liebe. Aber es ist nicht nur eine Liebesgeschichte; es geht vor allem um die wichtigsten Entscheidungen in einem Leben und die Gründe, warum Menschen einen bestimmten Weg einschlagen. Ein schönes, empfehlenswertes Buch.
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 

Roberto Piumini: Eine Welt für Madurer. Hanser. ISBN 3-446-19740-0.

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Der mächtige Herrscher Burban beauftragt den Maler Sakumat für seinen Sohn Madurer, der aufgrund einer Krankheit den Palast nicht verlassen darf und jegliches Tageslicht meiden muß, die Wände seiner Gemächer zu bemalen und so Farbe in dessen Leben zu bringen. Rasch entwickelt sich zwischen dem Maler und dem 11-jährigen Madurer eine tiefe Freundschaft. Gemeinsam entwerfen sie an den Wänden eine bunte, lebendige Welt und lassen Bilder und Landschaften von vollkommener Schönheit entstehen, die jedoch den Kreislauf des Lebens und dem Wandel der Zeit ebenso unterworfen sind, wie der kranke Madurer selbst. Eine bewegende, zauberhafte Geschichte, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen empfehlenswert!

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Rezensentin: Susanne Wuttig

 

Ugo Riccarelli: Ein Mann, der vielleicht Schulz hieß. C.H. Beck-Verlag 1999. ISBN: 3-406-45289-2.

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Der italienische Autor Ugo Riccarelli schreibt die fiktive Autobiographie des nahezu vergessenen galizischen Schriftstellers Bruno Schulz, der in jungen Jahren, ein schmales Werk hinterlassend, 1942 auf offener Straße von einem SS-Offizier erschossen wurde. Damit ist Riccarelli ein meisterhaftes Buch gelungen, das nicht nur in höchstem Maße neugierig auf Schulz' Werk macht, sondern in wunderschönen Episoden die Geschichte Galiziens, vom jüdischen Leben im Städtchen Drohobycz, von den Hoffnungen und der Angst vor der Industrialisierung und von der Zerstörung durch die Nazis erzählt. Unvergeßlich poetische Bilder, jeder Satz für sich ein eigenes Kunstwerk: so wird aus diesem kleinen Roman ein großes Buch!

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Rezensent: Jochen Thomas

 

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Stand: 07. Oktober 2006
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