Schlafräuber

im September 2000
 
Schlafräuber im Oktober 2000Schlafräuber: ÜbersichtSchlafräuber im August 2000


Jutta Langreuter/Jutta Bücker: Günter und die Sache mit der Zahnspange. Ars Edition 2000. ISBN: 3-7607-1303-3.
Günter ist ein rothaariges, Zahnspange tragendes und auf sein Äußeres Wert legendes junges Schwein. Er ist mit seinen Freunden verabredet, hat die Zeit vertrödelt und in Eile, deshalb nimmt er eine Abkürzung am Fluss entlang. Dort läuft er dem Krokodil Anette in die Arme.
Jetzt entspinnt sich ein herrlicher Dialog, denn Günter hat natürlich berechtigte Angst von Anette gefressen zu werden. Er besticht sie mit seiner Zahnspange, mit seinem Haargel und auch seine Bonbons will er opfern, aber da kommt ihm das Schicksal zu Hilfe: Anettes Krokodil-Babies beginnen zu schlüpfen und gemeinsam werden sie Zeuge des "Wunders Geburt". Nach so einem Erlebnis lehnt Anette es ab, Günter zu fressen und der kann wohlbehalten zu seinen Freunden und sein Abenteuer erzählen.
Ein herrlich schräges Bilderbuch; sowohl Text als auch Illustration fallen aus dem Rahmen – ins Auge!
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Rezensentin: Britta Kiersch

 
Michael Ondaatje: Anils Geist. Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19917-9.
Ondaatje erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die als Expertin der Forensik nach Sri Lanka reisen soll, um dort einen Bericht für eine Menschenrechtskommission zu verfassen. Ihr wird ein einheimischer Archäologe zur Seite gestellt. Nun entwickelt sich nach und nach ein immer vielschichtigeres und mehrdeutiges Bild sowohl der politischen Geschehnisse Sri Lankas als auch der Beziehung der Protagonisten. Ein ehrliches, erschreckendes aber zutiefst bewegendes Buch.
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Rezensentin: Dagmar Dauerer

 
Alejo Carpentier: Mein Havanna. Ammann. ISBN 3-250-30001-2.
Carpentier (1904-1980), als Sohn eines Franzosen und einer Russin in Havanna geboren, war Professor für Völkerkunde und Musikwissenschaft in Havanna, wurde von Fidel Castro zum Leiter des Staatsverlags "Imprenta Nacional" ernannt und war seit 1966 bis zu seinem Tod Kulturattaché der cubanischen Botschaft in Paris.
In dem vorliegenden Bändchen sind 14 Texte (entstanden in den Jahren 1925-1973) versammelt, in denen der Autor ein farbiges Bild dieser Stadt zeichnet und den Leser durch das Havanna vergangener Jahrzehnte führt, das aber dem aufmerksamen Besucher auch heute noch an vielen Ecken – vor allem am Malecón oder in der Altstadt – begegnet.
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Rezensent: Michael Meyer

 
Urs Widmer: Der Geliebte meiner Mutter. Diogenes-Verlag 2000. ISBN: 3-257-06245-2.
Ein reiches, junges Mädchen begegnet einem armen Musiker; das ist der Beginn der Geschichte, aus der sich eine lebenslange aber einseitige Liebe entwickelt. Die Mutter des Ich-Erzählers, eben dieses junge Mädchen, bleibt ihrer Leidenschaft ein Leben lang treu. Am Ende ist aus dem Musiker ein berühmter Dirigent geworden, während die Mutter in einem eher ärmlichen, banalen Leben versinkt.
Der kraftvolle, flüssige Schreibstil von Urs Widmer gibt dem Buch eine innere Spannung, die es sehr lesenswert macht.
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Ruth Picardie: Es wird mir fehlen, das Leben. Rowohlt-Verlag 2000. ISBN: 3-499-22777-0.
"Es wird mir fehlen, das Leben" schreibt Ruth Picardie in einer ihrer vielen E-Mails an eine Freundin. Die 32-jährige ist an Krebs erkrankt und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Doch statt zu resignieren stellt sie sich ihrer Krankheit und nutzt ihre Möglichkeiten als Journalistin, um damit auf äußerst ehrliche, oftmals fast provozierende Art an die Öffentlichkeit zu treten. Entstanden ist ein Mut machendes, anrührendes Buch mit durchaus auch heiteren Momenten.  
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Rezensentin: Susanne Wuttig

 
Sándor Márai: Das Vermächtnis der Eszter. Piper-Verlag 2000. ISBN: 3-492-04198-1.
Eine zufrieden lebende Frau ruiniert ihre bescheidene Existenz für ihre große Liebe, einen Luftikus, der nur auf Geld aus ist. Dieser Mann gleicht einem Zauberer, der alle Menschen in seiner Umgebung zu  verführen vermag. Wer anders als Márai könnte eine so unvernünftige, unlogische Geschichte derart glaubhaft machen! Seine Sprachgewalt und sein psychologisches Gespür machen auch dieses Buch zu einem Erlebnis.
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Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

 
Georg M. Oswald: Alles, was zählt. Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19918-7.
Der junge, aufstrebende Banker Thomas Schwarz ist wild entschlossen, Karriere zu machen. Sein Ziel: Leiter der Abteilung Abwicklung und Verwertung, d.h. Krediteintreiber, zu werden. Doch plötzlich fällt die scheinbar perfekte, glänzende Kulisse seines beruflichen und privaten Lebens zusammen. Schwarz wird entlassen und ist damit „draußen“. Zunächst ist er verblüfft und ratlos. Fast zufällig gerät er in die kriminelle Szene seiner Nachbarschaft und geht dann eben hier – wie vorher bei der Bank – genauso kaltschnäuzig und skrupellos seinen Weg.

Am 12. Dezember 2000 liest der Autor im Buchladen Neuer Weg aus diesem Roman! (Mehr Info)
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Rezensentin: Ina Müller

 
Olaf Müller: Tintenpalast. Berlin Verlag 2000. ISBN: 3-8270-0361-X.
Der Roman handelt von zwei Männern aus der DDR. Henry Magdaleni hat sich gleich nach der Wende nach Afrika abgesetzt nur mit seinem mysteriösen Tagebuch "Tintenpalast" im Gepäck, um der ihn einholenden Vergangenheit oder der neuartigen Gegenwart zu entkommen. Simon Sanges, der zu DDR-Zeiten unter Henrys Einfluss geraten war, macht sich auf die Suche nach Henry. Nach einiger Suche findet er ihn und vor allem Henrys Tagebuch, den Tintenpalast.
Ein sehr eindrucksvoller Roman, der die Zeit um die Wende auf ganz besondere Weise beschreibt.
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Rezensentin: Sandra Weisser

 
Bernhard Setzwein: Nicht kalt genug. Haymon-Verlag 2000. ISBN: 3-85218-320-0.
Nietzsche in Sils-Maria. Sieben Jahre lang verbringt der Philosoph die Sommermonate im Oberengadin. Setzwein hat daraus einen kunstvoll-satirischen Roman gestaltet, der viel über Nietzsches Alltags-Leben erzählt und einen kurzweiligen Einblick in das widersprüchliche Denken des Philosophen bietet.

Lesung mit dem Autor am 19. Oktober 2000 hier im Buchladen Neuer Weg! (Mehr Info)
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Rezensent: Manfred Kunz


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Stand: 07. Oktober 2006
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