Jutta
Langreuter/Jutta Bücker: Günter und die Sache mit der
Zahnspange. Ars
Edition 2000. ISBN: 3-7607-1303-3. |
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Günter
ist ein rothaariges, Zahnspange tragendes und auf sein Äußeres
Wert legendes junges Schwein. Er ist mit seinen Freunden verabredet,
hat die Zeit vertrödelt und in Eile, deshalb nimmt er eine Abkürzung
am Fluss entlang. Dort läuft er dem Krokodil Anette in die Arme.
Jetzt entspinnt sich ein herrlicher Dialog, denn Günter hat natürlich
berechtigte Angst von Anette gefressen zu werden. Er besticht sie
mit seiner Zahnspange, mit seinem Haargel und auch seine Bonbons
will er opfern, aber da kommt ihm das Schicksal zu Hilfe: Anettes
Krokodil-Babies beginnen zu schlüpfen und gemeinsam werden sie
Zeuge des "Wunders Geburt". Nach so einem Erlebnis lehnt Anette
es ab, Günter zu fressen und der kann wohlbehalten zu seinen
Freunden und sein Abenteuer erzählen.
Ein herrlich schräges Bilderbuch; sowohl Text als auch
Illustration fallen aus dem Rahmen – ins Auge! |
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Rezensentin: Britta
Kiersch |
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Michael
Ondaatje: Anils Geist.
Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19917-9. |
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Ondaatje
erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die als Expertin der
Forensik nach Sri Lanka reisen soll, um dort einen Bericht für
eine Menschenrechtskommission zu verfassen. Ihr wird ein
einheimischer Archäologe zur Seite gestellt. Nun entwickelt sich
nach und nach ein immer vielschichtigeres und
mehrdeutiges Bild sowohl der politischen Geschehnisse Sri Lankas
als auch der Beziehung der Protagonisten. Ein ehrliches,
erschreckendes aber zutiefst bewegendes Buch. |
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Rezensentin: Dagmar
Dauerer |
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Alejo
Carpentier:
Mein Havanna. Ammann. ISBN 3-250-30001-2. |
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Carpentier
(1904-1980), als Sohn eines Franzosen und einer Russin in
Havanna geboren, war Professor für Völkerkunde und
Musikwissenschaft
in Havanna, wurde von Fidel Castro zum Leiter des Staatsverlags "Imprenta
Nacional" ernannt und war seit 1966 bis zu seinem Tod
Kulturattaché der cubanischen Botschaft in Paris.
In
dem vorliegenden Bändchen sind 14 Texte (entstanden in den
Jahren 1925-1973) versammelt, in denen der Autor ein farbiges
Bild dieser Stadt zeichnet und den Leser durch das Havanna
vergangener Jahrzehnte führt, das aber dem aufmerksamen Besucher
auch heute noch an vielen Ecken – vor allem am Malecón oder in der
Altstadt – begegnet.
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Rezensent: Michael Meyer |
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Urs Widmer:
Der Geliebte meiner Mutter. Diogenes-Verlag 2000. ISBN: 3-257-06245-2. |
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Ein
reiches, junges Mädchen begegnet einem armen Musiker; das ist der
Beginn der Geschichte, aus der sich eine lebenslange aber
einseitige Liebe entwickelt. Die Mutter des Ich-Erzählers, eben
dieses junge Mädchen, bleibt ihrer Leidenschaft ein Leben lang
treu. Am Ende ist aus dem Musiker ein berühmter Dirigent
geworden, während die Mutter in einem eher ärmlichen, banalen
Leben versinkt.
Der kraftvolle, flüssige Schreibstil von Urs Widmer gibt dem Buch
eine innere Spannung, die es sehr lesenswert macht. |
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Ruth
Picardie:
Es wird mir fehlen, das Leben.
Rowohlt-Verlag 2000. ISBN: 3-499-22777-0. |
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"Es
wird mir fehlen, das Leben" schreibt Ruth Picardie in einer
ihrer vielen E-Mails an eine Freundin. Die 32-jährige ist
an Krebs erkrankt und weiß, dass
sie nicht mehr lange leben wird.
Doch statt zu resignieren stellt sie sich ihrer Krankheit und
nutzt ihre Möglichkeiten als Journalistin, um damit auf äußerst
ehrliche, oftmals fast provozierende Art an die Öffentlichkeit zu
treten. Entstanden ist ein Mut machendes, anrührendes Buch mit
durchaus auch heiteren Momenten.
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Rezensentin: Susanne
Wuttig |
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Sándor
Márai: Das Vermächtnis der Eszter. Piper-Verlag 2000. ISBN: 3-492-04198-1. |
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Eine
zufrieden lebende Frau ruiniert ihre bescheidene Existenz für
ihre große Liebe, einen Luftikus, der nur auf Geld aus ist.
Dieser Mann gleicht einem Zauberer, der alle Menschen in seiner
Umgebung zu
verführen vermag.
Wer anders als Márai könnte eine so unvernünftige, unlogische
Geschichte derart glaubhaft machen! Seine Sprachgewalt und sein
psychologisches Gespür machen auch dieses Buch zu einem Erlebnis. |
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Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
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Georg
M. Oswald: Alles, was zählt.
Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19918-7. |
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Der
junge, aufstrebende Banker Thomas Schwarz ist wild entschlossen,
Karriere zu machen. Sein Ziel: Leiter der Abteilung Abwicklung und
Verwertung, d.h. Krediteintreiber, zu werden. Doch plötzlich fällt die scheinbar
perfekte, glänzende Kulisse seines beruflichen und privaten
Lebens zusammen. Schwarz wird entlassen und ist damit „draußen“.
Zunächst ist er verblüfft und ratlos. Fast zufällig gerät er
in die kriminelle Szene seiner Nachbarschaft und geht dann eben
hier – wie vorher bei der Bank – genauso kaltschnäuzig und
skrupellos seinen Weg.
Am 12. Dezember 2000 liest der Autor im Buchladen Neuer Weg aus diesem
Roman! (Mehr
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Rezensentin: Ina
Müller |
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Olaf
Müller: Tintenpalast. Berlin Verlag 2000. ISBN: 3-8270-0361-X. |
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Der
Roman handelt von zwei Männern aus der DDR. Henry Magdaleni hat
sich gleich nach der Wende nach Afrika abgesetzt nur mit seinem
mysteriösen Tagebuch "Tintenpalast" im Gepäck, um der ihn
einholenden Vergangenheit oder der neuartigen Gegenwart zu
entkommen. Simon Sanges, der zu
DDR-Zeiten unter Henrys Einfluss geraten war, macht sich auf die
Suche nach Henry. Nach einiger Suche findet er ihn und vor allem
Henrys Tagebuch, den Tintenpalast.
Ein sehr eindrucksvoller Roman, der die Zeit um die Wende auf ganz
besondere Weise beschreibt. |
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Rezensentin: Sandra
Weisser |
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Bernhard
Setzwein:
Nicht kalt genug. Haymon-Verlag 2000. ISBN: 3-85218-320-0. |
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Nietzsche
in Sils-Maria. Sieben Jahre lang verbringt der Philosoph die
Sommermonate im Oberengadin. Setzwein hat daraus einen kunstvoll-satirischen Roman gestaltet, der viel über Nietzsches
Alltags-Leben erzählt und einen kurzweiligen Einblick in das
widersprüchliche Denken des Philosophen bietet.
Lesung mit dem Autor am 19. Oktober 2000 hier im Buchladen Neuer
Weg! (Mehr
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Rezensent: Manfred
Kunz |
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