Schlafräuber

im Juli 2006
 
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Ron McLarty: Die unglaubliche Reise des Smithy Ide. Roman. Deutsch von Rainer Schmidt. Originaltitel: The Memory of Running. Goldmann-Verlag 2006. ISBN: 3-442-30104-1.

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Der 43-jährige Smithson Ide, genannt Smithy, lebt allein, verbringt eintönige Tage als Produktionsinspektor in einer Spielwarenfabrik und einsame Abende mit viel Alkohol und Bergen ungesunden Essens vor dem Fernseher. Er ist fett, hat keine Freunde, bezieht nie Stellung, wirkt komplett langweilig und desinteressiert. Nach einem kurzen Ferienaufenthalt mit den Eltern muss er einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Vater und Mutter erliegen innerhalb weniger Tage den Folgen eines Autounfalls. Als Smithy dann im Elternhaus in Rhode Island nach dem Rechten sieht, entdeckt er einen Brief von der Polizei in Los Angeles: anhand der zahnärztlichen Unterlagen, die Smithys Vater ihnen geschickt hatte, konnte eine Leiche als Smithys seit Jahren vermisste, ältere Schwester identifiziert werden. Wie wird ein Mensch damit fertig, wenn er plötzlich seine komplette Familie verliert?
Im Suff steigt er nach der Beerdigung der Eltern auf sein altes Jugendfahrrad und wacht am nächsten Tag einige Meilen entfernt durchnässt und steif neben seinem Rad auf. Und dann fährt er einfach immer weiter, quer durch Amerika von Rhode Island bis nach Los Angeles, wo er die Leiche seiner Schwester abholen will. Aber es ist viel mehr als nur eine ungeplante Radtour – Smithy reist während dieser Wochen durch seine Vergangenheit, durch die Geschichte seiner Familie, seiner Beziehungen und seiner selbst. Nahezu unbemerkt verändert er sich, so wie er seine Pfunde verliert, gewinnt er an Einsichten und Selbstbewusstsein, findet auch zu seiner großen Liebe, der er seid vielen Jahren ausgewichen war.
In der Tradition der großen amerikanischen Erzähler entwickelt Ron McLarty das Bild eines Vietnamveteranen und dessen Familie, erzählt ohne Kitsch und Pathos von der „Läuterung“ einer verkrachten Existenz und auf wunderbar boshafte Weise von der amerikanischen Gesellschaft der Gegenwart.
Rezensentin: Britta Kiersch

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Rezension
"Fahren Sie mit Smithy durch Amerika, fühlen Sie mit ihm, wenn er sich verliebt und das Leben neu entdeckt. Sie werden mit ihm lachen und mit ihm weinen – und einen wunderbaren Erzähler kennen lernen." (Stephen King)
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Joseph Boyden: Der lange Weg. Roman. Übersetzt von Bettina Münch und Kathrin Razum. Originaltitel: Three Day Road. Knaus-Verlag 2006 (2. Auflage). ISBN: 3-8135-0270-8.

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Zwei junge Indianer, aus der Natur der kanadischen Wälder kommend, nehmen am Ersten Weltkrieg teil. Sie werden als "Wilde" diskriminiert, aber bald werden ihre Fähigkeiten sich unauffällig zu bewegen, sich zu verbergen und sich anzuschleichen, für den Kriegseinsatz als sehr nützlich erkannt. Der Wahnsinn der Grabenkämpfe nimmt kein Ende und verändert die beiden jungen Männer erheblich. Während Xavier immer mehr zu Drogen greifen muss, entwickelt sich sein Freund Elijah zum Tötungsexperten, der jede Hemmung verliert.
Schwer gezeichnet kehrt Xavier nach Kanada zurück, wo er von seiner Großmutter erwartet wird, die das indianische Leben verkörpert und diesem auch stets treu geblieben ist.
Erschütternd an diesem gut geschriebenen Buch sind besonders die Schilderungen der Stellungskämpfe eines fürchterlichen Krieges und der damit verbundene Verlust jeglichen menschlichen Empfindens, aber auch der unaufhaltsame Untergang einer Lebensweise in und mit der Natur, in der nur zum Lebensunterhalt getötet wurde.
Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

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Zu Autor und Übersetzerin
Joseph Boyden, 1967 in Kanada geboren, hat indianische Vorfahren. Zu seinem Roman wurde er durch die historische Figur des indianischen Kundschafters Francis Pegahmagabow angeregt. "Der lange Weg", nominiert für den angesehenen Governor General's Award for Fiction 2005, stand in seiner Heimat wochenlang auf den Bestsellerlisten. Die Übersetzungsrechte wurden in über zehn Länder verkauft. Joseph Boyden lebt in New Orleans.
Bettina Münch, Jahrgang 1962, lebt und arbeitet als freie Lektorin, Übersetzerin und Autorin mit Mann und Tochter in Frankfurt am Main.
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Tanja Dückers: Der längste Tag des Jahres. Roman. Aufbau-Verlag 2006. ISBN: 3-351-03068-1.

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Am längsten Tag des Jahres klingelt bei vier Geschwistern das Telefon und reißt sie aus ihrem Alltag. Der Vater ist gestorben. Seit es mit seiner Tierhandlung wirtschaftlich bergab ging hatte ihn auch der Lebensmut verlassen. Aus den unterschiedlichen Versuchen mit dieser Nachricht fertig zu werden entwickelt sich nun ein Roman über Erinnerungen, nachgetragener Liebe und die Familie, von der alle schon längst meinten sie hinter sich gelassen zu haben.
Jedes der vier Geschwister geht auf eigene Art und Weise mit dem Verlust des Vaters um und man durchlebt als Leser viele eigene Gedanken und Gefühle. Ein sensibles und warmherzig geschriebenes Buch.
Rezensentin: Dagmar Dauerer

Zur Autorin
Tanja Dückers, geboren 1968 in Berlin. Für ihren Roman "Spielzone" und ihre Kurzprosa in "Cafe Brazil" erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien. Sie lebt in Berlin und Barcelona.
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Manuela Golz: Ferien bei den Hottentotten. Originalausgabe. Ullstein-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-548-26416-6.

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Die 12jährige Monika wächst in den 70er Jahren in einer typischen Westberliner Spießerfamilie auf, in der großgemusterte Tapeten, Einbauschrankwände und die Tagesschau um 20 Uhr einfach nicht wegzudenken sind. Doch als ihr Bruder eines Tages in eine Landkommune nach Westdeutschland zieht und Monika dort ihre Ferien verbringen darf – bei den Hottentotten, wie ihr Vater die Mitbewohner der Wohngemeinschaft bezeichnet – erschließt sich ihr eine ganz neue Welt…
Ein herrlich leichter, ungemein witziger Sommer-Lesegenuss und ein Muss für all diejenigen, die sich nur allzu gut an jene Jahre des Auf- und Ausbruchs erinnern und vielleicht selbst den ein oder anderen Versuch unternommen haben, auf die Seite der Hottentotten zu wechseln…!
Rezensentin: Susanne Wuttig

Zur Autorin
Manuela Golz wurde 1965 geboren, wuchs in einer Westberliner Familie auf und machte auch Ferien bei den "Hottentotten". Heute lebt sie mit ihrem Mann in Berlin und arbeitet in der Erwachsenenbildung.
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Stand: 07. Oktober 2006
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