Schlafräuber

im Juli 2005
 
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Nancy Farmer: Drachenmeer. Loewe-Verlag 2005. ISBN: 3-7855-5355-2.

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Bereits mit ihrem Buch "Das Skorpionen-Haus" hat Nancy Farmer gezeigt, dass sie eine Meisterin der Spannung ist. So gelingt es ihr auch in diesem neuen Fantasy-Roman, der vom jungen Angelsachsen Jack und seinen unglaublichen Abenteuern mit den Nordmännern erzählt, von der ersten bis zur letzten Seite die Leser zu fesseln. Ihr Stil ist linear und stringent und sie wechselt wunderbar zwischen blutrünstigen Kampfszenen und romantischen Verschnaufpausen.
Jack stammt aus bäuerlichen Verhältnissen, ist mit seiner Lebenswelt aber nicht ganz zufrieden und deshalb aufgeregt und neugierig, als der Dorfbarde ihn als Lehrling wählt. Er taucht bei dem Barden in eine neue Welt, die bestimmt ist von der Verbundenheit zur Natur, vom Glauben an Mythen und Magie. Schon bald stellen er und der Barde fest, dass Jack eine natürliche Begabung besitzt und die Kräfte dieser uralten Magie zu bündeln und zu nutzen versteht.
Als die gefürchteten Nordmänner einfallen und in Jacks Heimat brandschatzen, werden auch seine Familie und der Barde nicht verschont. Jack und seine Schwerster werden als Sklaven gefangen genommen und müssen die raubeinigen Nordmänner auf der Heimreise begleiten. So nimmt das Abenteuer mit Drachen, Trollen und anderen Fabelwesen aus der Wikingerszenerie seinen Lauf und Jack kann auf der Suche nach dem Brunnen des Lebens, dank seiner besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse, den Nordmännern einen unschätzbaren Dienst erweisen. Ein herrliches Heldenepos!

Rezensentin: Britta Kiersch

Ford Madox Ford: Die allertraurigste Geschichte. Diogenes-Bibliothek 2005. ISBN: 3-257-05706-7.

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Der Roman erschien im Jahr 1915 unter dem Originaltitel "The Good Soldier" und wurde nun in Deutsch wieder aufgelegt.
Bad Nauheim in den 20er Jahren – hier verbringen zwei Ehepaare alljährlich den Sommer. Der amerikanische Privatier John Dowell, der sich rührend um seine herzkranke, junge Frau Florence kümmert, tritt als Erzähler der allertraurigsten Geschichte auf. Im hessischen Kurort lernen die beiden die Ashburnhams kennen, den englischen Gutsherrn und Offizier Edward, ebenfalls herzkrank und seine Frau Leonora. Nach dem Kennen lernen verkehren die beiden Paare bald in größter Vertrautheit und verbringen viel Zeit zusammen bei Ausflügen und den gemeinsamen Abendessen. Doch die Idylle ist trügerisch und hinter der perfekten Fassade der Protagonisten lassen sich bald tiefe Abgründe erkennen. Erst nach dem Tod von Florence beginnt John Dowell den wahren Charakter seiner vermeintlichen Freunde und seiner Frau zu erkennen…
Ford, der Dowell die Geschichte in geradezu labyrinthischer Form erzählen lässt, stellt den Leser durch meisterhafte "Verwendung von Andeutung und Verschweigen, Vorausdeutung und Erinnerung, allmählicher Anbahnung und schockierender Enthüllung" vor die Wahl, was Realität und was Vorspiegelung ist. Ford Madox Ford ist eine Entdeckung wert.

Rezensentin: Katrin Hündgen

David Nicholls: Keine weiteren Fragen. Kein & Aber-Verlag 2005. ISBN: 3-0369-5129-6.

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Ein wundervoll humorvolles Buch über den jungen Brian Jackson, der sein Studium beginnt und das Gefühl hat, die Welt müsste ihm binnen kürzester Zeit zu Füßen liegen. Endlich möchte er zu klassischen Konzerten gehen, unaussprechbare Speisen essen, ernsthafte Diskussionen führen und natürlich auch und insbesondere mit weltgewandten, einschüchternden Frauen schlafen. Mit all diesen festen Vorsätzen begibt er sich zu seinem Studienort und – man ahnt es schon – scheitert in fast jeder Hinsicht, blamiert sich, erfährt Rück- und Tiefschläge, verliert aber nie seine Selbstironie. Seine Liebenswürdigkeit und seine Tollpatschigkeit helfen ihm über die Klippen des Lebens hinweg und man kommt nicht drum herum den "Helden" ins Herz zu schließen.
Gute Unterhaltung, insbesondere auch für lesefaule Männer!!!

Rezensentin: Dagmar Dauerer

Karl-Heinz Ott: Endlich Stille. Hoffmann und Campe-Verlag 2005. ISBN: 3-455-05830-2.

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Es beginnt alles ganz harmlos: Zwei Männer, von denen man eine gewisse Seelenverwandtschaft annehmen kann, lernen sich auf einer Zugfahrt kennen. Was so alltäglich beginnt, entwickelt allmählich ein Eigenleben von beängstigender Dynamik. Der Leser kann das Ende, lange bevor es eintritt, erahnen.
Ott ist ein stilistischer Meister, der es versteht, eine scheinbar einfache Geschichte von Anfang bis Ende mit Spannung auszustatten.

Rezensentin: Dr. Gerhild Götz


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Stand: 07. Oktober 2006
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