Christian
Broecking: Respekt ! Verbrecher-Verlag 2004. ISBN:
3-935843-38-0. |

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Gedruckte Interviews haben oft einen Hauch von trocken-spröder
Zweitverwertung. Nicht so die Gespräche, die der Berliner
Journalist Christian Broecking mit afro-amerikanischen Musikern
aus der Jazz-Szene für die Zeitschriften Jazz Thing, Jazzthetik
und die Zeitungen Zeit, FR und taz geführt hat. Zusammengefasst in
dem Band "Respekt !" geben die Aussagen der Musiker von Sonny
Rollins über Wayne Shorter und Max Roach bis zu Ornette Coleman
und William Parker Auskunft über die sozialen und politischen
Hintergründe "schwarzer (Jazz-)Musik" in den USA.
Der historische Bogen spannt sich von der "Fire Music" der
Sechziger und frühen Siebziger Jahre bis zur Free-Thing-Szene im
New York der Gegenwart. Inhaltlich steht Jazz als ein
Widerstandscode der schwarzen Community im Zentrum und als
musikalisches Symbol für den gesellschaftlichen und politischen
Wandel vom Aufbruch der 60er bis zum neo-konservativen Hype um den
Trompeter Wynton Marsalis. Und immer noch geht es um den Mangel an
sozialem Respekt. Eine politische und soziale Zeitgeschichte des
schwarzen Amerika, gespiegelt in spannenden Statements seiner
musikalisch-intellektuellen Avantgarde.
Rezensent: Manfred Kunz |
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Bill
Moody: Auf der Suche nach Chet Baker. Unionsverlag 2004. ISBN:
3-293-00330-3. |

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Am Morgen des 13. Mai
1968 wird der amerikanische Jazz-Trompeter Chet Baker, der erste
Pop-Star des Jazz, tot auf der Straße vor seinem Hotel in
Amsterdam aufgefunden: Unfall, Selbstmord oder Mord? Bis Heute ist
sein Tod mit Mythen umrankt – Stoff für allerlei Spekulationen,
und natürlich – für einen Kriminalroman!
Der Schriftsteller, Journalist, Jazz-DJ, Literatur-Dozent und
Jazz-Schlagzeuger Bill Moody, Er schickt seine aus den Romanen
Solo Hand und Moulin Rouge, Las Vegas bekannte Hauptfigur, den
Privatdetektiv und Pianisten Evan Horne ins Amsterdam des Jahres
1968: amerikanische Musiker im freiwilligen europäischen Exil,
verrauchte Jazz-Clubs, dubiose Coffee-Shops und die engen Gassen
und Grachten der holländischen Metropole bilden den Hintergrund
für einen Krimi, der den Spuren des von Drogen und Musik
getriebenen Musikers nachgeht. Ein Muss für alle Jazz-Fans und
natürlich am Besten mit Musik von Chet Baker zu genießen,
beispielsweise mit "Chet In Paris Vol. 1 bis 4" oder in
Kombination mit dem grandiosen Dokumentarfilm "Let's Get Lost" von
Bruce Weber.
Rezensent: Manfred Kunz
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Nicholson Baker: Eine
Schachtel Streichhölzer. Rowohlt-Verlag 2004. ISBN:
3-498-00627-4. |

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Rechtzeitig zum Jubiläum der Stadt ein neues Bändchen der jungen
Würzburger Autorin. Wieder in Reimform, diesmal mit
Illustrationen von Bärbel Taylor, erzählt oder vielmehr reimt Conni
Böse Geschichten um bekannte Persönlichkeiten in und um Würzburg.
Tilmann Riemenschneider, Mozart und noch einige andere dürfen in
dem kleinen Bändchen Platz nehmen. Ein wunderbares Geschenk, aber
auch empfehlenswert für alle Würzburg-Liebhaber!
Jeden Morgen zwischen 3:00 und 5:00 Uhr steht der Ich-Erzähler
dieses schmalen Bändchens auf. Er leidet an Schlafstörungen und
will sich selbst überlisten, indem er Schlafentzug an sich selbst
praktiziert. Jeden Morgen wiederholt er dann die gleichen Rituale:
Kaffee kochen im Dunkeln, einen Apfel aus der Küche mitnehmen,
sich vor den Kamin setzen und mit nur einem Streichholz das Feuer
im Kamin entzünden. 32 Kapitel lang, solange die Streichhölzer
einer Packung reichen, dürfen wir nun den morgendlichen
Gedankengängen dieses Mannes lauschen. Er sinniert über seine
Familie, seine Haustiere, das Wetter, einen verschrumpelten Apfel,
eben über alles, was ihm in den Sinn kommt – und entwirft dadurch
ein liebevolles, zärtliches Bild seines Lebens. Ein wunderbares
kleines Buch, das schmunzeln lässt und fröhlich stimmt.
Rezensentin: Dagmar Dauerer
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G. P.
Taylor: Der Schattenbeschwörer. Arena-Verlag 2004. ISBN:
3-401-05649-2. |

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Der Vikar eines kleines britischen Städtchens, im malerischen
Nord-Osten Englands gelegen, ist von einer unheimlichen und vor
nichts Halt machenden Machtgier besessen: er will Gott entmachten
und selbst nach seinem
Gutdünken die Geschicke der Welt bestimmen. Bei diesem Vorhaben
wird er allerdings nachhaltig gestört. Der 13-jährige Thomas, der
auf Grund seiner Familiengeschichte nur negative Gefühle für den
so freundlich auftretenden Vikar hegt und dessen Freundin Kate
wollen unter allen Umständen verhindern, dass Obadiah Demurral
noch mehr Macht gewinnt als er ohnehin schon besitzt. Der Dritte
im Bund ist ein charismatischer Schwarzafrikaner, Raphah, der ein
Schiffsunglück vor der Küste von Yorkshire überlebt hat und aus
religiösen Gründen das Tun des Vikars vereiteln will.
G. P. Taylor ist selbst Pfarrer einer anglikanischen Gemeinde und
er hat eindeutig ein Faible für Über-sinnliches. Dieser erste
Roman von ihm ist ein großer Wurf: er ist sagenhaft spannend, die
Charaktere sind klar herausgearbeitet und besonders gut und
überzeugend hat er die feste Bindung im Glauben dargestellt, von
der sein Held Raphah durchdrungen ist. Fantasy auf ungewohnten
Pfaden.
Rezensentin: Britta Kiersch
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Peter
Ustinov: Achtung! Vorurteile. Hoffmann & Campe-Verlag 2003 (5.
Auflage). ISBN: 3-455-09410-4. |

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Der kürzlich leider verstorbene
große Schauspieler und Weltbürger Peter Ustinov widmet sich in seinem Buch dem
Thema "Vorurteil". Ob im Alltagsleben zwischen Männern und Frauen
oder in der großen Politik, stets tut er dies mit dem ihm eigenen
Charme und Hintersinn: mal ironisch-liebevoll, mal philosophierend
oder durchaus auch mal beißend-sarkastisch, etwa wenn er sich der
Art der Politik-Mache von George W. Bush oder Ariel Scharon
widmet.
"Das Vorurteil zeichne ich als verschlossene Türe", schreibt
Ustinov. Denn Vorurteile sind für ihn Türen zu Zimmern, die mal
dringend durchgelüftet werden müssten. Ein treffendes Bild für ein
Menetekel der Menschheitsgeschichte.
Ein besonderer Tipp ist die Hör-CD zum Buch, ein Live-Mitschnitt
aus einem Ustinov-Abend in Hamburg. In den Anekdoten und
Persiflagen zeigt Sir Peter noch einmal die ganze Palette seines
Könnens als Schauspieler, Erzähler und Entertainer.
Rezensent: Oliver Wichmann |
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Stand: 07. Oktober 2006
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