Martine Leavitt: Mein Leben als
Superheld.
Ab 11 Jahren. Nagel & Kimche 2006. ISBN: 3-312-00963-4. |

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Wenn man sich erst einmal an den 13-jährigen Heck und seine stark
comic-geprägte Art über die Welt und die Menschen, sich selbst und
im speziellen seine Mutter nachzudenken gewöhnt hat, dann macht
dieses Buch richtig viel Spaß, bzw. ist man beeindruckt von diesem
Jungen. Die kanadische Autorin entwirft das Bild einer höchst
schwierigen Kindheit, eine Mutter-Sohn-Beziehung, die geprägt ist
von den psychischen und pekuniären Problemen der allein
erziehenden Mutter. So muss ihr "kleiner Held" viel mehr leisten,
als er tatsächlich vermag: er schmeißt den Haushalt, versucht ein
guter Schüler zu sein (zum Glück gibt es den Kunstlehrer, der von
Hecks zeichnerischem Talent überzeugt ist und ein Auge auf ihn
hat) und ihren Erwartungen gerecht zu werden. In seinen
Gedankenspielen, seiner Parallelwelt wird er zum Superhelden.
Dann hat seine Mutter wieder einmal eine Krise, fällt in die
"Hyperzeit" und verschwindet spurlos. Heck versucht verzweifelt
sie zu finden, denn er macht sich große Sorgen um sie, außerdem
muss er so ganz nebenbei sich selbst durchbringen, denn aus ihrer
Wohnung sind sie hinausgeflogen und Geld hat er natürlich auch
keines bei seinem Freund darf er nur am Wochenende übernachten.
Ein spannendes und durchaus glaubwürdiges Psychogramm eines
überforderten Kindes, dem ein weniger "amerikanischer" Schluss
noch besser zu Gesicht gestanden hätte.
Rezensentin: Britta Kiersch
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Philippe Grimbert: Ein Geheimnis.
Roman.
Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt des Lyceens 2004 und dem Grand
Prix des Lectrices de Elle 2005. Aus dem Französischen von Holger
Fock und Sabine Müller. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41750-9. |

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Zum Buch
Als Einzelkind hat es Philippe nicht leicht, schmächtig ist er,
nicht der talentierte und sportliche Sohn, den seine Eltern gerne
gehabt hätten. So bleibt nichts als sich den heiß ersehnten, alle
Probleme bewältigenden großen Bruder in der Phantasie
herbeizusehnen. Philippe ist 15, als ihm eine Freundin der Familie
das lange verschwiegene und gut gehütete Geheimnis der Familie
lüftet. Die Grimberts sind Juden und haben den Krieg nicht so
unbeschadet überstanden wie es auf den ersten Blick erscheint.
Behutsam wird Philippe nun in die Geschichte der Familie
eingeweiht und erfährt so nach und nach von der verdrängten
Wahrheit.
Ein ergreifendes und sehr nahe gehendes Buch, das in einfühlsamer
Sprache die Geschichte des Philippe erzählt.
Rezensentin: Dagmar Dauerer
Zum Autor
Philippe Grimbert ist klinischer Psychologe und Psychoanalytiker.
Verlagsinformation
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Franzobel/Sybille Vogel: Das
große Einschlafbuch für alle Kleinen.
Mit zahlreichen bunten Bildern. Ab 3 Jahren. Picus-Verlag 2006.
ISBN: 3-85452-887-6. |

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"Gute Nacht, liebe Füße und Gute
Nacht, liebe Zehen. Gute Nacht, liebe Ferse und Gute Nacht, liebe
Fußballen. Denkt daran, wo ihr heute überall herumgelaufen seid,
über Stiegen und Pflaster und Straßen! Seid ihr übers Gras
gelaufen? Über Kopfsteinpflaster und durch Gassen? Über Sand?..."
So beginnt diese überaus vergnügliche Gute-Nacht-Geschichte, die
kaum ein Körperteil auslässt und mit den verrückten Fragen dazu
anregt, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen, zu
erzählen, wo man war, was man getan, gegessen, gerochen, gesehen,
erlebt hat. Der Text ist lustig und doch auch besinnlich, die
Bilder verleihen ihm Gestalt, wobei die Grenze zwischen Realem und
Traum hier immer wieder überschritten wird.
Eine gelungene Kombination, da macht das Schlafen gehen bestimmt
Spaß.
Rezensentin: Britta Kiersche
Zu den AutorInnen
Franzobel, 1967 in Vöcklabruck/Oberösterreich geboren, arbeitete
bis 1991 als bildender Künstler mit gelegentlichen Ausstellungen.
Dann schrieb er Romane, Satiren und Theaterstücke. Er wurde
mehrfach ausgezeichnet, darunter 1995 mit dem
Ingeborg-Bachmann-Preis und 1998 mit dem Kasseler Literaturpreis
für grotesken Humor. Er lebt in Wien.
Sybille Vogel, 1963 in Mainz geboren, verbrachte ihre Kindheit in
Mainz, Berlin und Wien, wo sie heute lebt. Von 1989 bis 1996 bei
den Vereinten Nationen in Wien tätig, wo sie sich mit
Ausstellungsgestaltung und Layout von Publikationen beschäftigte
und Cartoons für UN-interne Zeitschriften verfasste. Seitdem ist
sie als freischaffende Illustratorin tätig.
Verlagsinformation
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Amir Valle: Die Türen der Nacht.
Roman.
Aus dem Spanischen von Bernhard Straub Krimi & Co.
Havanna-Trilogie Bd. 1. Edition Köln 2005. ISBN: 3-936791-21-X. |

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Zum Buch
Kommissar Alain Bec, eigentlich in der Abteilung
Wirtschaftskriminalität tätig, bekommt einen rätselhaften Fall
zugeteilt: Acht afrocubanische Kinder im Alter von acht bis zwölf
Jahren sind in den Stadtbezirken Alt-Havanna und Centro-Havanna
verschwunden. Von seinen Kollegen bereits als "Kindermädchen"
bezeichnet, packt ihn die kalte Wut, als er den kleinen Olier in
der Kirche aufgebahrt sieht, kaltblütig ermordet und sexuell
missbraucht. Er setzt alles daran, den Fall aufzuklären und taucht
dabei in ein ihm unbekanntes Milieu Havannas ein. "Die Türen der
Nacht" bildet den Auftakt zur "Havanna-Trilogie" um Kommissar Bec
(Teil 2: "Wenn Christo dich entkleidet" erscheint voraussichtlich
noch im April).
Rezensentin: Michael Meyer
Zum Autor
Amir Valle, geboren 1967 in Santiago de Cuba, lebt in Havanna. Mit
seinen Romanen, Erzählungen, Essays und Dokumentationen ist er
heute der bekannteste Autor seiner Generation, der bislang außer
in Kuba selbst in Kolumbien, Spanien, Puerto Rico, Syrien und
Schweden veröffentlicht wurde.
Verlagsinformation
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Ulrike Purschke: Hendrikje,
vorübergehend erschossen. Roman. Originalausgabe. Deutscher
Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-24533-6. |

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Zum Buch
Hendrikje scheint das Unglück magisch anzuziehen: ihr passiert ein
Missgeschick nach dem anderen, es gibt keinen Fettnapf, in den sie
nicht treten würde. Als schließlich eine Pechsträhne so gar nicht
abreißen will (die Oma stirbt, der Freund läuft weg, ihr Atelier
brennt ab), beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch
nicht einmal das gelingt ihr. Und so bieten ihr ihre Freunde an,
ihr bei ihrem zweiten Versuch zu helfen – nur, dass dabei nicht
Hendrikje stirbt, sondern zwei ihrer Freunde…
Wir lernen Hendrikje, die mittlerweile im Gefängnis sitzt und dort
auf vorzeitige Entlassung hofft, durch ihre Gespräche mit der
Gefängnis-Psychologin kennen - und lieben. Man muß sie einfach ins
Herz schließen, diese Frau, die eigentlich immer nur das Beste für
alle will und sich dabei selbst am allermeisten im Weg steht!
Ein warmherziger, äußerst witziger Roman, über dessen Ausgang wir
uns mit Hendrikje freuen dürfen – und gleichzeitig traurig sind,
dass er schon zu Ende ist.
Rezensentin: Susanne Wuttig
Zur Autorin
Ulrike Purschke, Jahrgang 1961, ging nach dem Abitur von Kassel
nach Hamburg und wurde Schauspielerin. Von dort lief sie weg,
einem Mann hinterher, über den sie sich dann aber doch sehr
geärgert hat. Sie studierte Literaturwissenschaft in Rom und
Filmdramaturgie in Hamburg. Seitdem schreibt sie Drehbücher und
arbeitet derzeit in Berlin unter Hochdruck an einer schönen
Telenovela. "Hendrikje" ist ihr erster Roman.
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Stand: 07. Oktober 2006
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