Schlafräuber

im März 2006
 
Schlafräuber im April 2006Schlafräuber: ÜbersichtSchlafräuber im Februar 2006


Per Petterson: Pferde stehlen. Roman. Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Originaltitel: Ut og stjaele hester. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20734-1.

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Zum Buch
Norwegen im Sommer 1948. Der fünfzehnjährige Trond verlebt die Sommerferien mit seinem Vater in einer Hütte nahe der schwedischen Grenze. Viel Zeit verbringt er mit dem Nachbarsjungen Jon, bis eines Tages ein schreckliches Unglück passiert und er dem Lebensgeheimnis seines Vaters auf die Spur kommt.
Jahrzehnte später hat sich Trond eine ähnliche Hütte an einem Fluss im Norden gekauft. Hier will er nur mit seinem Hund als Begleiter seinen Lebensabend verbringen. Bis ein Nachbar auftaucht, der ihm bekannt vorkommt, und die Ereignisse jenes Sommers ihn wieder einholen. Ein wunderbares, berührendes und großartig die Stimmungen einfangendes Buch.
Rezensentin: Dagmar Dauerer

Zur Autor und Übersetzerin
Per Petterson, geboren 1952 in Oslo, ist ausgebildeter Bibliothekar und arbeitete als Buchhändler und Übersetzer, bevor er sich als Schriftsteller etablierte. Sein Buch Sehnsucht nach Sibirien wurde 1997 für den Nordic Council's Literature Prize nominiert.
Ina Kronenberger, geboren 1965 in der Pfalz, übersetzt aus dem Norwegischen und Französischen, u.a. Per Petterson, Linn Ullmann, Ketil Björnstad, Anna Gavalda, Amin Maalouf und Thomas Gunzig.
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Ernst W. Heine: Papavera – Der Ring des Kreuzritters. Mit Vign. von Isabel Heine. Ab 12 Jahren. cbj-Verlag 2006. ISBN: 3-570-12912-8.

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Zum Buch
Die 15-jährige Veronika – genannt Papavera – begibt sich auf die Suche nach ihrem Vater, dem Grafen auf Burg Falkenstein, der sich vor Jahren dem Kaiser und den Kreuzfahrern angeschlossen hat. Mittlerweile ist Papaveras Mutter aus Kummer um den vermeintlichen Verlust des Mannes gestorben und Papavera muss fliehen, nachdem der benachbarte Gaugraf sie als Hexe verleumdet.
Sie hatte sich den Heiratsabsichten des Grafen widersetzt, der sich auf diesem Wege Burg und Ländereien einverleiben wollte und sich jetzt mit Hilfe der Inquisition an ihr rächen will. Papavera reist unter großen Gefahren über Venedig ins Heilige Land und findet immer neue Hinweise dafür, dass ihr Vater nicht aus religiösem Eifer zum Kreuzritter wurde, sondern vielmehr einem Geheimnis um seine eigene Herkunft auf der Spur gefolgt ist.
E. W. Heine ist mit seinem ersten Jugendbuch ein spannender Abenteuerroman auf hohem Niveau gelungen. Fürs Herz (und die Völkerverständigung über religiöse Grenzen hinweg) gibt es eine angenehm unspektakuläre, leise und teenagerfreundliche Liebesgeschichte (Papavera verliebt sich in Venedig in einen jüdischen Jungen) die das Buch abrundet.
Rezensentin: Britta Kiersch

Zum Autor
Ernst W. Heine, in Berlin geboren, arbeitete über ein Jahrzehnt als Architekt in Südafrika und mehrere Jahre in arabischen Ländern. Er ist ein Meister der kleinen Form satirisch-makaberer Miniaturen wie der großen Form des opulenten historischen Romans. Heine lebt als freier Autor in Bayern.
Verlagsinformation

Lionel Shriver: Wir müssen über Kevin reden. Roman. Aus dem Englischen von Christine Frick-Gerke und Gesine Strempel. List-Verlag 2006. ISBN: 3-471-78679-1.

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"Wir müssen über Kevin reden" ist der verzweifelte Versuch einer Mutter, jenes unfassbare Ereignis zu verarbeiten, welches ihr eigenes Leben völlig über den Haufen geworfen und das vieler anderer Menschen komplett zerstört hat: Kurz vor seinem sechzehnten Geburtstag hat ihr Sohn Kevin in seiner Schule ein Blutbad angerichtet und sitzt nun in einem Gefängnis für jugendliche Straftäter.
Von allen verurteilt und alleine gelassen, sucht sie nun in Briefen an ihren Mann eine Antwort auf die Frage, wie es zu einer solchen Tat kommen konnte und setzt sich dabei auch mit ihren eigenen Schuld- und Schamgefühlen, ihrer Wut, Trauer und ihrer Verantwortung für Kevin auseinander.
Ein brillant geschriebenes und erschütterndes Buch, das einen noch lange nach der Lektüre beschäftigt und zum Nachdenken anregt.
Rezensentin: Susanne Wuttig

Guus Kuijer: Das Buch von allen Dingen. Ausgezeichnet mit der Goldenen Eule 2005 und dem niederländischen Jugendbuchpreis "Der Goldene Griffel" 2005. Oetinger-Verlag 2006. ISBN: 3-7891-4022-8.

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Zum Buch
Guus Kuijer erzählt die Geschichte vom 9-jährigen Thomas, der in einem Schreibheft, dem „Buch von allen Dingen“ festhält was in seinem Leben passiert. Thomas lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Margot in Amsterdam. Er kann Dinge sehen, die andere nicht sehen können und ist per Du mit Jesus. Vor manchen Dingen würde Thomas aber lieber die Augen verschließen, wenn z.B. sein bigotter Vater mal wieder die Mutter schlägt…
Mit Hilfe seiner Nachbarin, der alten Frau Van Amersfoort, von der alle denken sie sei eine Hexe, gelingt es Thomas seine Angst zu überwinden und nicht mehr wegzusehen.
Ein wunderbares, philosophisches Buch, das in leisen Tönen von Gewalt in der Familie erzählt, den Leser aber nicht hoffnungslos zurücklässt, denn Thomas Familie geht Stück für Stück auf den richtigen Weg. Nicht nur für junge Leser absolut empfehlenswert!
Rezensentin: Katrin Hündgen

Zum Autor
Guus Kuijer, geboren 1942 in Amsterdam, war zunächst Lehrer und ist seit 1973 freier Schriftsteller. Vielfache – auch internationale – Auszeichnungen für seine Kinder- und Jugendbücher, darunter 1982 der Deutsche Jugendliteraturpreis für "Erzähl' mir von Oma" sowie der Holländische Staatspreis für sein Gesamtwerk.
Verlagsinformation

Que Du Luu: Totalschaden. Reclam-Verlag, Leipzig 2006. ISBN: 3-379-00838-9.

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Das Erstlingswerk der Autorin erzählt die Geschichte von Patrick, einem wortkargen, etwas linkischen jungen Mann, der mit 10 Jahren seinen Vater durch einen Autounfall verloren hat. Den Unfall verursachte Patricks Mutter, die ihrem Mann plötzlich ins Lenkrad griff, als sie Ihren Helden – Albert Einstein – mitten auf der Straße stehen sah. Der Vater starb beim Aufprall auf einen Baum, die Mutter wurde in die Psychiatrie eingeliefert.
Patrick wächst bei der Schwester seiner Mutter auf, vermeidet jeden Kontakt zur Mutter und Einstein und verlässt bei der ersten Gelegenheit die Ersatzfamilie. Im Wohnheim in dem der junge Student jetzt wohnt, entdeckt er bei einer Nachbarin ein Einstein-Poster und rastet völlig aus. Kurz darauf steht David, der Freund der unliebsamen Nachbarin, vor der Tür und dieser wird bald zum einzigen Vertrauten in Patricks nun völlig aus den Fugen geratenen Leben, denn Davids Schwester Barbara arbeitet in der psychiatrischen Einrichtung, in der Patricks Mutter lebt…
Ein witzig-lakonisch geschriebener Roman, der aber trotzdem die nötige Portion Tiefgang aufweist.
Rezensentin: Katrin Hündgen


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Stand: 07. Oktober 2006
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