Steve Augarde: Das Kleine Volk.
Ab 11 Jahren. Arena-Verlag 2005. ISBN: 3-401-05797-9. |

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Die 12jährige Midge verbringt ihre
Ferien auf dem herrlich verstaubten Cottage ihres Onkels. Dort
stößt sie auf ein wunderschönes und zugleich befremdliches
Zauberwesen: ein kleines geflügeltes Pferd, dass ihre Hilfe
braucht. Das Pferd Pegs gehört zum "kleinen Volk" und es stellt
sich bald heraus, dass es eine alte Verbindung zwischen dem
Mädchen bzw. dessen Familie und dem "kleinen Volk" gibt. Einige
aus dem "kleinen Volk" hoffen auf Midges Hilfe, denn der Wald in
dem sie leben ist bedroht, aber andere wollen mit Midge und den
Menschen überhaupt nichts zu tun haben und feinden sie an.
Dramatische Ereignisse nehmen ihren Lauf.
Für Mädchen zwischen 10 und 12 Jahren bietet dieses Buch herrlich
lange 453 Seiten spannendste Abenteuer. Besonders gelungen ist der
Wechsel zwischen der Realität und dem Eintauchen in die Welt des
"kleinen Volkes" beschrieben. Die Unsicherheit, das Zweifeln am
eigenen Verstand, das Wechselbad der Gefühle, die das Mädchen
durchlebt, werden besonders plastisch dargestellt.
Rezensentin: Britta Kiersch
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T. C. Boyle: Dr. Sex. Roman.
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren. Originaltitel: The
Inner Circle. Hanser-Verlag 2005. ISBN: 3-446-20566-7. |

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Der neueste Roman von Boyle, der als
Film gerade in den Kinos angelaufen ist, erzählt die
Entstehungsgeschichte des berühmten Reports von Dr. Alfred Kinsey.
Im prüden Amerika Ende der 1940er hält der Zoologieprofessor Dr.
Kinsey Eheseminare, in denen er das Publikum detailgenau in die
nüchterne Wissenschaft des menschlichen Paarungsverhaltens
einführt. Mit Hilfe des Literaturstudenten Milk, aus dessen
Perspektive die Geschichte erzählt wird, beginnt Kinsey die
sexuellen Biografien von 100.000 Amerikanern aufzuzeichnen. Der
Professor propagiert in seinen Vorträgen nicht nur die sexuelle
Freiheit, sondern lebt sie auch aus und verlangt dies ebenso von
den Mitarbeitern seines Projekts. Für den gerade frisch
verheirateten Milk und seine Frau Iris wird dies zu einer
Bewährungsprobe der heiklen Art…
Das Buch verschafft einen interessanten Einblick in das Amerika
der 40er und 50er Jahre, in dem die Menschen ihr Sexualleben
hinter einer heuchlerischen Fassade von trautem Familienleben
verstecken. Dr. Kinsey bringt diese Fassade zum Einstürzen und
leistet in seiner Zeit einen Beitrag zur Aufklärung, der
heutzutage, wo fast jeder Bereich des menschlichen Lebens mit Sex
überfrachtet ist und es fast keine Tabus mehr gibt, ein wenig
anrührend wirkt.
Rezensentin: Katrin Hündgen
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Pawel Huelle: Castorp. Roman.
Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall. C.H. Beck-Verlag 2005.
ISBN: 3-406-52927-5. |

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Wenn es gelungen ist, Thomas Mann und
den Zauberberg zu vergessen, dann kann man ein
wunderbares Buch entdecken. Es erzählt, zunächst etwas
umständlich, von der Reise des Hans Castorp von Hamburg nach
Danzig, wo der junge Mann Schiffsbau studieren will. Die
Geschichte spielt vor dem Ersten Weltkrieg. Es herrscht eine für
uns kaum mehr vorstellbar steife Gesellschaftsordnung, die von
Huelle ganz hervorragend beschrieben wird. Ein Bad in der Ostsee
kann man nur von einem Badekarren aus genießen, der, für Männer
und Frauen getrennt, ins Wasser geschoben wird. Die Herren tragen
dazu ein gestreiftes, durchgehendes Badetrikot, die Damen sogar
eine Art Kleid, das sich im Wasser ungünstig aufbläht.
Castorp, der sich inzwischen unglücklich verliebt hat, erobert
langsam die alte Hafenstadt Danzig. Er erlebt nicht wirklich viel,
aber die Schilderung seines Studentenlebens, das Wohnen bei einer
etwas eigenartigen Witwe, der Aufenthalt in einem nahe gelegenen
Kurbad, die Jagd nach seiner großen Liebe, all das ist wunderbar
zu lesen.
Rezensentin: Dr. Gerhild Götz
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Peter Schössow: Gehört das
so??!.
Die Geschichte von Elvis. Ab 4 Jahren. Hanser-Verlag 2005. ISBN:
3-446-20563-2. |

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"Erst wussten wir gar nicht, was los
war. Plötzlich zog sie vorbei. Zog vorbei mit ihrer knallroten
Lackleder-Omahandtasche. Stand mächtig unter Dampf."
"Sie" ist ein Mädchen mit dem allergrimmigsten Gesicht, dass man
sich nur denken kann und "Wir" ist eine skurrile Gruppe, wie sich
nur von Peter Schössow stammen kann: ein kurzbeiniger Hund mit
langen Schlappohren, ein mopsiger Teddybär, ein kleiner Mann mit
Hut und Koffer, eine laaange Frau, ein dicker Mann im grünen Loden
mit Gamsbart am Hut und zu guter letzt ein grünbehoster Elf –
Freunde. Wir.
Sie folgen dem wütend-verzweifelten Mädchen bei ihrer
traurig-zornigen Wanderung durch den Park, beobachten ihre
Ausbrüche vor diversen Grüppchen und hören ihren Schrei: "Gehört
das so?" Es stellt sich heraus, dass der Grund des ganzen Kummers
in der roten Omahandtasche steckt: Elvis, der kleine gelbe Vogel –
tot! Deshalb wird eine Erdbestattung zelebriert: "mit allem Drum
und Dran. Prozession. Mit Kerze, Kranz mit Schärpe, Blumen,
Weihrauch... Abschied. Ach ja...."
Peter Schössow schafft mit seinem expressiven Stil, was in der
Bilderbuchszene nur ganz wenigen gelingt: er ist zugleich frech
und Anteil nehmend und gleichzeitig einfühlsam und entlarvend.
Seine köstliche Geschichte ist so herrlich verrückt und doch auch
unglaublich wahr.
Rezensentin: Britta Kiersch
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Eva Menasse: Vienna. Roman.
Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2005. ISBN: 3-462-03465-0. |

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"Mein Vater war eine Sturzgeburt." So
beginnt Eva Menasses Roman und so fällt man auch als Leserin in
diese Geschichte. Eine Geschichte einer Familie aus Wien, die
reich an Personen, Erlebnissen und Anekdoten ist. Die Großeltern
der Erzählerin, ein Wiener Jude und eine mährische Katholikin sind
Ausgangs- und Endpunkt aller Episoden und Ereignisse, die der
Familie widerfahren. Deren drei Kinder verschlägt es auf der
Flucht vor den Nazis in der ganzen Welt, einer wird Fußballer in
England, einer Soldat in Burma und die Jüngste geht in Kanada
verloren. Als die Enkel nun beginnen Fragen zu stellen wird allzu
deutlich wie brüchig das Geschichtengebäude ist.
Ein überzeugendes, facettenreiches und oftmals hinreißendes Buch.
Und ein Buch, das einen zum Nachdenken darüber bringt, was die
eigene Familiengeschichte ausmacht und zusammenhält.
Rezensentin:
Dagmar Dauerer
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Jörg Fauser: Der Schneemann. Roman.
Mit einem Nachwort von Feridun Zaimoglu und einem Gespräch mit
Thomas Landshoff. Alexander-Verlag 2004. ISBN: 3-89581-118-1. |

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Endlich wieder lieferbar – einer der
besten deutschsprachigen Kriminalromane. Auch über 20 Jahre nach
seinem ersten Erscheinen hat "Der Schneemann" nichts von seiner
Prägnanz und seinem brisanten Realitätsgehalt verloren. Fauser
spielt virtuos mit allen Krimi-Klischees und liefert zugleich eine
packende und temporeiche Story über einen altmodischen
Kriminellen, der gegen die übermächtige Konkurrenz der Syndikate
keine Chance hat. Bis ihm auf der Insel Malta eine Glücksfee
zublinzelt…
Rezensent: Manfred Kunz
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Stand: 07. Oktober 2006
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