Schlafräuber

im April 2004
 
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Urs Widmer: Das Buch des Vaters. Diogenes-Verlag 2003. ISBN: 3-257-06387-3.

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Zum Buch
An seinem 12. Geburtstag erhält Karl ein leeres Buch, in das er Tag für Tag sein Leben notieren wird. Doch nach seinem Tod verschwindet es, bevor es sein Sohn, wie es der Brauch ist, lesen könnte. So beginnt sein Sohn, der Ich-Erzähler, die Geschichte seines Vaters zu schreiben. Von dessen Liebe zur Kunst, seinem politischen Wirken und Engagement und natürlich von seiner Liebe zu Clara, der Mutter des Erzählers. In einer wunderbaren, scheinbar atemlosen Sprache, mit Leichtigkeit und behutsamen Ton wird uns diese Geschichte dargeboten. Ein schnörkellos, schönes Buch.

Rezensentin: Dagmar Dauerer

Zum Autor
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte. Er lebt als Schriftsteller in Zürich.

Gregor Tessnow: Knallhart. Ueberreuther-Verlag 2004. ISBN: 3-8000-5078-1.

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"An meinem fünfzehnten Geburtstag wurde ich aus dem Paradies vertrieben. Ich ging nicht allein. Meine Mutter kam mit. Besser gesagt ging meine Mutter und ich folgte ihr."
Dem reichen Lover von Michaels Mutter passt es nicht, dass sie an Gewicht zulegt und setzt sie und ihren Sohn kurzerhand vor die Tür. Der soziale Abstieg aus der hypermodernen Villa im Nobelviertel Zehlendorf in das winzige Loch im "Aso-Viertel" Neukölln ist krass und zieht auch einen Schulwechsel nach sich, der Michael mit Typen konfrontiert, denen er nicht gewachsen ist. Er wird bedroht, gemobbt und erpresst. Er findet zwei Freunde, die in noch erschreckenderen Verhältnissen leben als er selbst, die ihn zwar mit einer gewissen freundschaftlichen Wärme versehen, ihn aber auch in eine Szene einführen, die geprägt ist von Kriminalität, Alkohol und anderen Drogen. Michael wird, um an Geld zu kommen mit dem er seine Quälgeister bedienen kann, zum Drogenkurier...
Der Titel passt zum Buch, wie die Faust aufs Auge. Ein außergewöhnlich ehrliches und besonders in dem extremen und schockierenden Schluss durch und durch konsequentes und mutiges Buch für Jugendliche ab 15 Jahren.

Rezensentin: Britta Kiersch

Christine Wunnicke: Die Kunst der Bestimmung. Kindler-Verlag 2004. ISBN: 3-463-40450-8.

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Der Roman spielt im 17.Jahrhundert, eine Zeit in der die Naturwissenschaften noch in den Kinderschuhen steckten. In London beabsichtigte die Royal Society eine naturkundliche Sammlung aufzubauen. Für diese Aufgabe kommt Prof. Simon Chrysander in die Stadt, eine Koryphäe der Naturwissenschaften, ein Mann von scharfer Beobachtungsgabe und neuartigen Klassifizierungsmethoden von Pflanzen und Tieren.
Hier in London trifft Chrysander auf einen geheimnisvollen, jungen Adeligen, Lucius, der ihm zum Schicksal werden soll.
Ein gut geschriebenes, nicht ganz leicht zu durchdringendes Buch, das für den naturwissenschaftlich interessierten Leser besonders reizvoll sein dürfte.

Rezensentin: Dr. Gerhild Götz

Andreas Thalmayr: Lyrik nervt! Hanser-Verlag 2004. ISBN: 3-446-20448-2.

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"Erste Hilfe für gestresste Leser" lautet der Untertitel dieses höchst amüsanten Buches, von Hans Magnus Enzensberger unter dem Pseudonym veröffentlicht, dass er schon für das "Wasserzeichen der Poesie" benutzte. Was der "Zahlenteufel" für Mathemuffel kann dieses Buch für all jene (junge wie alte) Leser werden, für die Lyrik ein rotes Tuch ist.
Der Autor schafft es auf ganz lockere, hintergründig-witzige Art und Weise die althergebrachte Herangehensweise an Gedichte, die sich an Begriffen wie Versfuß, Trochäus und Blockreim festhält und versucht sich damit einem Gedicht anzunähern, förmlich vom Tisch zu fegen, ohne ihren Sinn und ihre Berechtigung anzuzweifeln. Er macht lediglich deutlich, dass es auch ganz anders geht: nämlich mit Neugier und ganz entspannt.
Allein schon die vielen Beispiele an die er seine Erläuterungen knüpft, stellen eine wunderbare kleine Gedichtsammlung dar. Für Menschen, die beginnen wollen sich intensiver mit Lyrik zu befassen, kann dieses Buch eine geeignete Einführung sein. Außerdem macht es einfach sehr viel Spaß, der ein oder andere Lacher und auch mehrere Aha-Erlebnisse sind garantiert.

Rezensentin: Britta Kiersch


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Stand: 07. Oktober 2006
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