Christoph Bauer: So stillen wir unseren Hunger. Fischer-Verlag
2001. ISBN: 3-10-004910-1.
|
 |
Eine der herausragenden
Neuerscheinungen dieses Frühjahrs ist für mich dieses Buch.
Wir lernen einen jungen Mann kennen, der jeden Tag zur gleichen
Stunde denselben Weg für einen Spaziergang nutzt, um sich über ein
vorher genau festgelegtes Thema Gedanken zu machen. So beobachten
wir ihn auf einem seiner tägliche Gänge und dieses Mal lernt er,
wie aus heiterem Himmel, eine junge Frau kennen, die ihn begleitet,
sich mit ihm unterhält, ihm immer näher kommt – eine
Seelenverwandtschaft entsteht. Dann beschließen beide, auch den
Abend gemeinsam zu verbringen, man kann sich nicht trennen.
Immer inniger und intensiver wird der Austausch zwischen beiden,
doch als Leser kommt man immer mehr ins Grübeln: was ist Realität und was
Phantasie des Protagonisten?
Die
Geschichte endet sehr überraschend, man sitzt da und hält das Buch
in der Hand, völlig vor den Kopf gestoßen, aber gleichzeitig erfüllt
von dem Gefühl, ein außergewöhnliches Buch gelesen zu haben. |
mehr
Info
bestellen |
Rezensentin: Dagmar
Dauerer |
|
David
Grossman: Wohin du mich führst. Hanser-Verlag 2001.
ISBN: 3-446-20021-5. |
 |
„Ein Hund jagt durch die Straßen,
gefolgt von einem Jungen“ – Dinka und Assaf in den Straßen
Jerusalems – sie sind auf der Spur von Dinkas Besitzerin Tamar,
die verschwunden ist. Während dieser Suche, die Assaf zu
verschiedenen Freunden Tamars führt, lernt er dieses
geheimnisvolle Mädchen immer besser kennen und er verliebt sich
tatsächlich in sie, obwohl er sie noch nie gesehen oder mit ihr
gesprochen hat.
Tamar hat sich in die Fänge einer mafia-ähnlich arbeitenden
Verbrecherbande begeben, weil sie einen Menschen retten will, der
ihr sehr wichtig ist und der von diesen Gangstern drogenabhängig
gemacht wurde, von ihnen bedroht, ausgebeutet und festgehalten
wird.
Grossman ist ein hervorragender Stilist, gekonnt zieht er den
Leser in den Roman hinein, der rasant im Präsens beginnt und dann
in ein Wechselspiel der Erzählperspektiven und chronologischen
Abläufe mündet. Dadurch ergeben sich verschiedene Stränge, die
im letzten Teil ganz spielerisch ineinander fließen. Endlich
begegnen sich Tamar und Assaf... und dann ist dieses unglaublich
spannende Buch leider schon fast zu Ende. |
mehr
Info
bestellen |
Rezensentin: Britta
Kiersch |
|
Connie Palmen:
Die Erbschaft. Diogenes-Verlag 2001. ISBN: 3-257-06272-9. |
 |
In Palmens neuestem Roman
werden die letzten Jahre der Schriftstellerin Lotte Inden erzählt, die, wissend um den tödlichen
Ausgang ihrer Krankheit, lange vor ihrem Tod einen jungen Mann
engagiert, der sich später ihres literarischen Vermächtnisses
annehmen soll.
In der ihr verbleibenden Zeit macht sie ihn mit dieser
„Erbschaft“ vertraut und lässt ihn an ihrer Arbeit, vor allem
aber auch an ihrem Leben teilhaben.
Ein weiteres brillant geschriebenes Buch über Leben und Tod, über
Freundschaft, Liebe und Verlust. |
mehr
Info
bestellen |
Rezensentin: Susanne Wuttig |
|
Bernhard
Mac Laverty: Annas Lied. Heine-Verlag 2001. ISBN: 3-453-17203-5. |
 |
Eine junge Frau kehrt zurück
nach Nordirland zu ihren Eltern und ihrem damaligen Leben. Sie
ging damals im Streit von zu Hause weg, weil sie die
Engstirnigkeit und Beschränktheit dort nicht mehr aushielt. Sie
ist inzwischen eine berühmte Musikerin, mit vielem beladen, was
sie beschäftigt und berührt. Zurück in ihrer alten Heimat,
nimmt sie sich Zeit, auf alles zurückzublicken, sie beginnt
„aufzuräumen“, mit Begebenheiten und Erlebnissen abzuschließen,
die ihr bis heute keine Ruhe ließen.
Dies ist ein behutsames und sprachlich fesselndes Buch, es erzählt
die Geschichte einer Frau, die viel erlebt hat und von vielem
beeinflusst wurde. |
mehr
Info
bestellen
|
Rezensentin:
Dagmar Dauerer |
|
Frances
Fyfield: Blind Date. Goldmann. ISBN 3-442-44425-X. |
 |
Wieder
einmal hat Frances Fyfield einen kurzweiligen und raffinierten
Kriminalroman geschrieben.
Bislang
ohne Erfolg versuchte die Ex-Polizistin Elisabeth Kennedy, den
Mord an ihrer Schwester aufzuklären. Ihre Recherchen führen sie
in das dubiose Heiratsinstitut „Select Friends“. Als ihre
Freundin Angela nach einem von „Select Friends“ vermittelten
„blind date“ ermordet aufgefunden wird, lässt sich Elisabeth
in die Kartei des Instituts aufnehmen. Damit begibt sie sich auf
ein höchst gefährliches Terrain ... |
mehr
Info
bestellen
|
Rezensentin: Ina
Müller |
|
Leon
de Winter: Leo Kaplan. Diogenes-Verlag 2001. ISBN: 3-257-06276-1. |
 |
Schwungvoll
und direkt beschreibt Leon de Winter das turbulente Leben des holländisch-jüdischen
Schriftstellers Leo Kaplan in Amsterdam und Rom.
Nach einer gescheiterten Beziehung beginnt
er eine längst vergangene Liebe aufzuarbeiten.
Der Wechsel zwischen Heute und Gestern gibt dem Buch eine
gewisse Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. |
mehr
Info
bestellen
|
Rezensentin: Dr.
Gerhild Götz |
|
|