Sachbuch Aktuell

im Dezember 2004
 
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Friedhelm Hengsbach: Das Reformspektakel. Warum der menschliche Faktor mehr Respekt verdient. Herder-Verlag 2004. ISBN: 3-451-05544-9.



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Zum Buch
Ausschließlich am Markt orientierte Reformversuche sind bedrohlich für den sozialen Zusammenhalt. Analytisch, klar und provozierend ist die These Hengsbachs: Kern jeder Wirtschaft und jeder Gesellschaft bleibt – der Mensch.

Rezension
Hengsbach zeigt, dass Kanzler Schröders Agenda 2010 nicht nur minimalen Gerechtigkeitsstandards nicht genügt, sondern ökonomisch sogar kontraproduktiv ist. Die massiven Sparschritte im Sozialen reduzieren die ohnehin schwache Binnennachfrage weiter und treffen damit die "Achillesferse der deutschen Konjunktur", wie auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) analysiert hat. Statt gesamtgesellschaftlichem Weit- dominiere in der Agenda 2010 der "Mikroblick". Der aber ist blind für systemische Rückkoppelungen, die zum Gegenteil dessen führen können, was beabsichtigt ist.
Dies kritisiert Hengsbach aber gewissermaßen nur nebenbei. Sein Hauptpunkt ist, dass die Agenda 2010 zu Unrecht als "Reform" bezeichnet wird. Dieses Etikett würde sie nur dann verdienen, wenn sie auf eine Verbesserung der Lebensverhältnisse benachteiligter Bevölkerungsteile gerichtet wäre. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: "Was unter Bundeskanzler Kohl als sozialer Kahlschlag gebrandmarkt wurde, gilt inzwischen als Reform." Das "mit heißer Nadel" gestrickte Konzept deformiert die vorhandene Solidarität und polarisiert die Gesellschaft weiter. Sie entreißt den "Arbeitslosen, Armen, Kranken und Rentnern spürbar einen Teil des gesellschaftlichen Reichtums."
Insgesamt bereichert Hengsbach die Diskussion über die Agenda 2010 - nicht nur um die wichtige Frage der Gerechtigkeit. Dies war überfällig. (Norbert Reuter)

Zum Autor
Friedhelm Hengsbach, geboren 1937, ist einer der bekanntesten Katholiken Deutschlands und Mitglied des Jesuitenordens. Studium der Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften sowie Pädagogisches Praktikum in Büren (Westfalen), 1976 Promotion über die "Assoziierung afrikanischer Staaten an die EG", 1982 Habilitation über Arbeitsethik: "Die Arbeit hat Vorrang – eine Option katholischer Soziallehre", seit 1985 Professor für Christliche Sozialwissenschaft/Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, seit 1992 Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:

- Das Reformspektakel und seine demokratischen Subjekte. Interview mit F. Hengsbach (DLF, 19.12.2004)
- Im Gespräch mit Friedhelm Hengsbach, Professor für christliche Gesellschaftsethik
(DLR, 18.12.2004)
- Gerechtigkeit – mehr als ein Geschenk. Rezension von Thomas Ludwig (Handelsblatt, 17.12.2004)
- Veranstaltung "Das Reformspektakel" im St.-Burkardus-Haus Würzburg am 16.12.2004
- Arbeitsmarktreform ist ein "unseriöses Programm". Interview mit Friedhelm Hengsbach (DLR, 17.09.2004)

Gabriele Gillen: Hartz IV – Eine Abrechnung. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-499-62044-8.



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Wendezeit in Deutschland, schon wieder. Denn jetzt kommt Hartz IV. Und diesmal wird wirklich alles anders. Glauben Sie es nicht, wenn hilflose Politiker Ihnen den Abriss des Sozialstaats als Umbau verkaufen wollen! Und wenn schamlose Unternehmenssprecher behaupten, es sei noch nicht genug. Hören Sie besser weg, wenn ahnungslose Journalisten im Pisa-TV die Einschnitte ins soziale Netz auch noch schön rechnen!
Einschnitte? Hartz IV ist mehr als das, wie Gabriele Gillen in dieser fulminanten Streitschrift belegt und beweist: Hartz IV ist der Systemwechsel vom Sozialstaat zum Almosenstaat. Hartz IV steht für eine Politik, die Armut produziert und die Zurichtung der Menschen für die Zwecke der Wirtschaft besorgt. Das Gerede vom Boot, in dem wir alle sitzen, wird als Zynismus entlarvt. Es geht bei Hartz IV um oben und unten, arm und reich, jung und alt, verwertbar und überflüssig – es geht um vieles, nur nicht darum, dass "kein Hilfsbedürftiger verarmen wird", wie das Bundespresseamt im Sommer 2004 verlautbaren ließ. Menschen sind Kosten auf zwei Beinen.
Den Schönrednern und Schönrechnern werden ihre Zahlen um die Ohren gehauen. Und es wird nachgerechnet, auch wenn es als extrem uncool gilt, mit dem Finger auf Krisengewinnler zu zeigen. Gillen scheut sich nicht, völlig uncool Zusammenhänge aufzuzeigen. Der Karstadt-Quelle-Konzern saniert sich derzeit rigoros auf Kosten seiner Beschäftigten, während seine Hauptaktionärin Madeleine Schickedanz mit einem Vermögen von 1,65 Milliarden Euro gerade einmal Platz 50 in der deutschen Geldrangliste einnimmt. Cool?! Hartz IV ist Vorbote einer sozialen Klimakatastrophe.
Ein "böses Buch gegen böse Zeiten" für alle, die mitreden wollen und mitreden müssen: über brutal verschärfte Zumutbarkeitsregeln, Ein-Euro-Jobs und die Strategien zur Ausweitung des Billiglohnsektors. Kein Wunder, dass die Bundesregierung gern den Namen Hartz aus der Welt geschafft hätte. Béla Anda, Regierungssprecher der rot-grünen Koalition, verkündete, die Bundesregierung werde den Namen "Hartz IV" nicht mehr verwenden, er sei "lautmalerisch hart". Jeder blamiert sich, so gut er kann. Dieses Buch ist eine überfällige Abrechnung und fordert zugleich dazu auf, die soziale Demokratie zu verteidigen, so lange es noch geht. Wer das nicht glaubt, sollte sich einfach einen Abend lang Zeit nehmen und dieses Buch lesen.

Zur Autorin
Gabriele Gillen
"Kölner Schule" Institut für Publizistik, Studium der Politik- und Theaterwissenschaften. Zeitungsredakteurin, Theater- und Filmarbeit, Hörfunkautorin für die ARD, Redakteurin für Politik und Kultur beim Westdeutschen Rundfunk (gabriele.gillen@wdr.de). Veröffentlichungen u.a. "Anschluss verpasst. Armut in Deutschland" (1992), "Tanz auf dem Vulkan. Geschichten über Gewalt", "Das Elend der Welt oder: Die Praxis des Gesundheitswesens", "In einem reichen Land" (2003).
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Abgerechnet wird zum Schluss. Rezension von Andreas Kurtz und Harald Loch (FTD, 05.01.2005)
- Tatort Deutschland: Hartz macht mobil. Rezension von Arnold Schölzel (junge Welt, 03.01.2005)
- Gerechtigkeit – mehr als ein Geschenk. Rezension von Thomas Ludwig (Handelsblatt, 17.12.2004)

Michael Opielka: Sozialpolitik. Grundlagen und vergleichende Perspektiven. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-499-55662-6.



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In allen modernen Gesellschaften nimmt die Sozialpolitik einen hohen Stellenwert ein. Neben einem Überblick über den gegenwärtigen Stand der Theorien des Wohlfahrtsstaates und einem Abriss seiner Geschichte gibt diese Einführung detaillierte Auskünfte über die zentralen Politikfelder:
- Arbeit, Armut und Aktivierung
- Familienpolitik und Familienproduktivität
- Zukunft der Alterssicherung
- Gesundheitssicherung
- Bildungspolitik als Sozialpolitik
- Globalisierung und Sozialpolitik
- Sozialpolitische Reformen
- Sozialpolitische Kultur
Dabei wird die aktuelle deutsche Sozialpolitik stets im internationalen Zusammenhang betrachtet.

Zum Autor
Michael Opielka, geboren 1956, studierte Rechtswissenschaften, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Ethnologie in Tübingen, Zürich und Bonn. Promotion in Soziologie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1997 Lehrbeauftragter am Seminar für Soziologie der Universität Bonn, seit 2000 Professor für Sozialpolitik an der Hochschule Jena. Arbeitsschwerpunkte: Sozialpolitik, soziologische Theorie, Kultur- und Religionssoziologie, Sozialpädagogik, Familienforschung, Psychoanalyse.
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Heinrich Niehues-Pröbsting: Die antike Philosophie. Literatur, Schulen, Lebensweisen. Europäische Geschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-596-60106-1.



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Niehues-Pröbsting präsentiert anschaulich den Formenreichtum antiker Philosophie in Literatur, Schulen und Lebensweisen sowie ihre Bedeutung für die europäische Kultur. Damit setzt er sich von der immer noch vorherrschenden Reduzierung antiken Denkens auf Begriffe, Theorien und Systeme ab.
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Bertrand Russell: Philosophie des Abendlandes. Ihr Zusammenhang mit der politischen und der sozialen Entwicklung. Piper-Verlag 2004. ISBN: 3-492-24208-1.



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Dieser Klassiker der Philosophiegeschichte ist bis heute nicht übertroffen worden. Niemals trocken, sondern immer im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen erzählt Bertrand Russell die Geschichte der abendländischen Philosophie: von den Vorsokratikern und der mittelalterlichen Scholastik, der Philosophie der Neuzeit und von den großen Denkern des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Walter Grasskamp/Michaela Krützen/Stephan Schmitt (Hrsg.): Was ist Pop? Zehn Versuche. Fischer Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-596-16392-7.



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Pop ist nicht zu entgehen. Doch das beantwortet noch nicht die Frage, womit man es beim Phänomen Pop zu tun hat. Zumal das Spektrum seiner Bedeutungen von der klassischen Pop-Art bis zum populären Geschmack in Film, TV und Musik reicht. Den verschiedenen Facetten widmen sich: Ulf Poschardt, Boris Groys, Rudolf Zwirner, Beat Wyss, Harry Walter/Rene Straub, Michaela Krützen, Peter Wicke, Enjott Schneider, Lorenz Engell und Elisabeth Bronfen.
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Karl Marx/Friedrich Engels: Studienausgabe in 5 Bänden. Bd.2 Politische Ökonomie. Herausgegeben von Iring Fetscher. Aufbau-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-7466-8126-X.



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Auszüge aus Marx' "Ökonomisch-philosophischen Manuskripten", den "Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie", das berühmte erste Buch des "Kapital", Engels: "Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie" u.a.
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Arundhati Roy/David Barsamian: Wahrheit und Macht. Mit einem Vorwort von Naomi Klein. Originaltitel: The Checkbook and the Cruise Missile. btb bei Goldmann 2004. ISBN: 3-442-73304-9.



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Mit ihrem Roman "Der Gott der kleinen Dinge" begeisterte Arundhati Roy Millionen Leser in aller Welt. Fast ebenso berühmt wurde die Autorin durch ihr politisches Engagement, durch den Kampf gegen globalen Größenwahn und menschenfeindliche Ignoranz. Dieser Band versammelt sehr persönliche Interviews, die der amerikanische Rundfunkjournalist David Barsamian mit der Autorin geführt hat. Leidenschaftlich prangert Roy darin einmal mehr Missstände an und plädiert für Zivilcourage und Widerstand, bietet aber auch einen faszinierenden Einblick in ihr persönliches Leben.
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Kurt G. Blüchel: Heilen verboten, töten erlaubt. Die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen. Goldmann-Verlag 2004. ISBN: 3-442-15327-1.



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Wissenschaftsautor Kurt G. Blüchel liefert nach jahrelanger Recherche ein schonungsloses Porträt des bundesdeutschen Medizinbetriebs. Sein Fazit: Korruption hemmt vielfach die soziale und wirtschaftliche Entwicklung, unterhöhlt die öffentliche Verwaltung und gefährdet die Demokratie. Ein schockierender Aufklärungsbericht über das Medizin-Syndikat und sein skandalöses Unrechtssystem.
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Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004 (Aktualisierte Neuausgabe). ISBN: 3-596-16340-4.



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Tatort Deutschland – Terror im Namen Gottes? Deutschland wird unterwandert. Gewaltbereite Islamisten tarnen sich als friedliche Muslime, errichten ein geheimes Netzwerk und pflegen beste Beziehungen zur Al Qaida, Hamas, Hisbollah und anderen Terrorgruppen. Bestsellerautor Udo Ulfkotte hat erstmals dieses Netzwerk der Islamisten mithilfe exklusiver und brisanter Informationen von deutschen Sicherheitsbehörden enttarnt. Er nennt Namen von Personen, Familien und Organisationen, die zum Angriff auf unseren Rechtsstaat rüsten. Ihr Ziel: ein islamischer Gottesstaat.
Wie weit verzweigt die Netzwerke verschiedener militanter islamistischer Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland bereits heute sind – dies zeigt der Bestsellerautor Udo Ulfkotte in seinem aufwändig recherchierten Buch.
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Aleida Assmann/Ulrich Gaier/Gisela Trommsdorff (Hrsg.): Positionen der Kulturanthropologie. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-29324-9.



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Anders als die klassische Anthropologie geht es der noch jungen Disziplin der Kulturanthropologie nicht um den Menschen im allgemeinen und sein unabhängig von historischen und kulturellen Prägungen konstituiertes "Wesen", sondern um die unterschiedlichen Menschenbilder, die sich im Verlauf der Diskursgeschichte herausgebildet haben. Im Vordergrund stehen dabei die materiellen, ideellen und medialen Grundlagen ihrer Entstehung, ihre Wirkung und ihre mitunter gewaltsame Durchsetzung. Darüber hinaus interessiert sich diese literarisch informierte und kulturwissenschaftlich interessierte Anthropologie auch für die Körpergeschichte, d. h. für die physischen und psychischen Voraussetzungen des Menschen, die den verschiedenen kulturellen Forderungen und Formungen immer wieder Grenzen setzen. Aus dieser doppelten Perspektive widmen sich die Aufsätze dieses interdisziplinär angelegten Bandes dem Zusammenhang zwischen "Literatur" und "Anthropologie". Als Leitmotiv fungiert dabei die Frage, wie sich das Studium der Literatur für die Grundfrage nach dem Menschen in seinen historischen und kulturellen Bedingungen fruchtbar machen lässt.
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ZDF-Nachtstudio (Hrsg.): Tugenden und Laster. Gradmesser der Menschlichkeit. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-45649-0.



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Respekt und Missachtung, Wollust und Askese, Mut und Feigheit, Bescheidenheit und Habgier: Tugenden und Laster sind die normativen Grundlagen, entlang derer Gemeinschaften ihr Selbstbild entwerfen und das Verhalten ihrer Mitglieder sanktionieren. Sie wurden erstmals in der Antike entworfen und später durch das kirchliche Dogma kanonisch. Sowenig der Verbindlichkeit dieses Kanons noch zu trauen ist, sosehr vermag die Diskussion seiner Bausteine doch Auskunft über die kulturelle und soziale Befindlichkeit unseres Gemeinwesens zu geben.
Das ZDF-Nachtstudio will die Diskussion an Beispielen aufgreifen: In vier Sendungen sollen je vier Gäste ein komplementäres Begriffspaar diskutieren, das heute besondere Relevanz verspricht. Dem Sendekonzept entspricht das Konstruktionsprinzip des Buchs – vier Kapitel versammeln Texte der 16 Studiogäste: Christoph Menke, Feridun Zaimoglu, Claudia Schmölders und Bischöfin Margot Käßmann; Rainer Langhans, Ursula Pia Jauch, Janwillem van de Wetering und Lilo Wanders; Wolfgang Heuer, Wulf Schiefenhövel, Günter Wallraff und Viola Roggenkamp; Micha Brumlik, Dieter Thomä, Jean Ziegler und Christoph Keese.
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Erdmut Wizisla: Benjamin und Brecht. Die Geschichte einer Freundschaft. Mit einer Chronik und den Gesprächsprotokollen des Zeitschriftenprojekts 'Krise und Kritik'. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-39954-3.



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Die  Freundschaft zwischen Walter Benjamin und Bertolt Brecht gehört zu den ästhetisch und politisch folgenreichen des 20. Jahrhunderts. Hannah Arendt nannte die Freundschaft "einzigartig", "weil in ihr der größte lebende deutsche Dichter mit dem bedeutendsten Kritiker der Zeit zusammentraf". Andere Freunde teilten dieses Urteil nicht. Ihr Argwohn hat zu Fehldeutungen geführt, die sich bis heute halten.
Das Buch sichert die Spuren der Begegnung und räumt dabei Vorurteile aus dem Weg. Zahlreiche unveröffentlichte Dokumente ermöglichen neue Wertungen. Erstmals analysiert werden die Gesprächsprotokolle des Zeitschriftenplans "Krise und Kritik" (1930/31), die dem Band als Faksimile beigegeben sind.
Anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Notizen werden die Themen der Zusammenarbeit aufbereitet. Eigene Kapitel widmen sich sowohl Benjamins Arbeiten über Brecht als auch Brechts Äußerungen über Benjamin.
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Imre Kertesz: Die exilierte Sprache. Essays und Reden. Vorwort von Peter Nadas. Aus dem Ungarischen von Kristin Schwamm, György Buda, Geza Dereky u. a. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-45655-5.



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Zum Buch
Bald nach der europäischen Wende, nachdem sein erzählerisches Werk endlich die erste Würdigung erfahren hatte, begann Imre Kertesz, sich auch in Reden und Essays, die von der Erfahrung des Überlebenden, Zeugen und Wächters inspiriert waren, zur ethischen und kulturellen Bedeutung des Holocaust zu äußern. Die hier versammelten Essays, Betrachtungen und Reden über den Umgang mit dem Holocaust, das totalitäre 20. Jahrhundert, über Überleben und Exil, die Erscheinungen der Wende und das zu erneuernde Europa bilden die Summe eines unerbittlichen Nachdenkens.

Zum Autor
Imre Kertesz, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Er gilt seit dem späten Erfolg seines "Roman eines Schicksallosen" als einer der großen europäischen Schriftsteller. Die jahrelange Arbeit an diesem Roman, der 1975 in Ungarn erschien, finanzierte er durch Musicals und Unterhaltungsstücke. Er betätigte sich als Übersetzer von Freud, Nietzsche, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein und anderen. 2000 erhielt er den "Welt"-Literaturpreis, 2002 den Nobelpreis für Literatur und 2004 den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten und den Corine
Internationaler Buchpreis 2004 für sein Lebenswerk.
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Stand: 07. Oktober 2006
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