Hartmut Soell: Helmut Schmidt. Band
1: Vernunft und Leidenschaft
1918-1969. Deutsche Verlagsanstalt
2003. ISBN: 3-421-05352-9. |

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Zum Buch
Gestützt auf
eine fast beispiellos breite Quellenbasis, darunter bisher
verschlossene Akten und Korrespondenzen, schildert Hartmut Soell
anschaulich Jugend und Aufstieg von Helmut Schmidt, seine
familiären und geistigen Wurzeln, und fördert dabei durchaus
Unbekanntes zutage.
Helmut
Schmidt, der sich einer ungebrochenen internationalen
Wertschätzung erfreut, zählt zu den bedeutendsten Kanzlern des 20.
Jahrhunderts. In Hamburg aufgewachsen, erlebte er als Offizier den
Zweiten Weltkrieg, war in britischer Gefangenschaft und trat 1946
in die SPD ein. Als Hamburger Innensenator erwarb er bei der
Flutkatastrophe 1962 durch herausragendes Krisenmanagement
höchstes Ansehen. Dies war der Durchbruch zu einer steilen
politischen Karriere.
Seit 1967 Vorsitzender der SPD-Fraktion,
war er im Bundestag als scharfzüngiger Redner bekannt. Schmidt hat
maßgeblich zur Prägung der SPD als Volkspartei und zu ihrer
Regierungsfähigkeit beigetragen.
Zum Autor
Hartmut Soell, geboren 1939, ist seit 1977 Professor für Neuere
Geschichte in Heidelberg. Er war mehrere Jahre lang Mitarbeiter
des damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Helmut Schmid und 1980 bis
1994 selbst Mitglied des Deutschen Bundestages. Soell
veröffentlichte unter anderem "Fritz Erler
–
eine politische Biografie" (1976) und "Der junge Wehner
–
Zwischen revolutionärem Mythos und praktischer Vernunft".
Verlagsinformation
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Stefan Aust/Cordt
Schnibben (Hrsg.): Irak – Geschichte eines modernen Krieges.
Mit Beiträgen von Klaus Brinkbäumer,
Uwe Buse u.a. Deutsche
Verlagsanstalt/Spiegel-Buchverlag 2003. ISBN:
3-421-05804-0. |

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Hier
beschreiben 21 Reporter und Militärexperten des Magazins Der
Spiegel die politische Planung des Irak-Krieges durch die
neokonservativen Berater des amerikanischen Präsidenten und den
Versuch der Diplomaten in der UNO, den Militärschlag zu
verhindern. Detailliert und chronologisch wird der Kriegsverlauf
geschildert. Kein Krieg zuvor war so durchschaubar und gut zu
recherchieren wie dieser. Man kann den Bericht als ein Lehrbuch
über das Handwerk des modernen Krieges betrachten. Im
abschließenden Teil des Buches werden die Folgen des Ganzen
dargestellt: die Konsequenzen für den befreiten Vielvölkerstaat
Irak, die Lage im Nahen Osten und die neue Rolle der Vereinten
Nationen.
Wie wird ein
Krieg inszeniert? Wie funktioniert er? Was richtet er an? 21
Reporter und Militärexperten des SPIEGEL recherchierten monatelang
die Geschichte eines Krieges, der die Welt mehr verändern wird als
den Irak. Die Autoren beginnen am 15.September 2001 in Camp David,
sie spüren der Propagandaschlacht um die Massenvernichtungswaffen
nach, sie befragen die irakische Führung, sie schildern das Duell
der Diplomaten in der Uno. Vor allem aber erzählen sie, was
wirklich geschah zwischen dem 20. März und dem 10. April 2003 beim
Marsch auf Bagdad. Sie verfolgen die Spur der alliierten Truppen,
analysieren die Waffen und Taktiken dieses Feldzuges, beschreiben
die Gegenwehr der irakischen Armee und das Leiden der
Zivilbevölkerung. Den Autoren gelingt es, das Drama des Krieges
abzubilden, sie dokumentieren Angst und Zufall, Hoffnung und
Mordlust, Hass und Euphorie. Und sie beschreiben die Folgen des
schnellen Sieges
– Freiheit, Chaos, Guerilla-Krieg. Die akribische
Recherche fügt sich zur Geschichte einer langfristig inszenierten
Invasion, die viel erzählt darüber, wie moderne Kriege geführt
werden.
Verlagsinformation
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Benjamin R. Barber: Imperium der Angst.
Die USA und die Neuordnung der Welt. C.H.
Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-50954-1. |

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Zum Buch
Die einsame
Supermacht - wohin geht Amerika?
Die
USA, lange Zeit ein Liebling des Schicksals, sind auf
Kollisionskurs mit der Geschichte. George W. Bush und seine
engsten Mitarbeiter reagieren auf die Herausforderung des
Terrorismus mit einer militärischen Gewalt, die nicht nur in der
arabischen Welt Furcht und Misstrauen
weckt. Ist dieses Imperium der Angst das neue Amerika des 21.
Jahrhunderts?
Benjamin R.
Barber zeigt in seinem klug argumentierenden und glänzend
geschriebenen Buch, warum die Strategie der Furcht in eine
Sackgasse führen muss. In einem Zeitalter der globalen
Interdependenz ist militärische Macht ebenso ungeeignet wie
unilaterales Handeln, um den Terrorismus zu besiegen oder
westliche Werte glaubwürdig zu verbreiten. Solange eine vage
"Achse des Bösen" das amerikanische Handeln bestimmt, während die
sehr reale "Achse der Ungleichheit" ignoriert wird, erscheint die
westliche Politik heuchlerisch und selbstsüchtig. Nicht
Präventivkrieg, so Barber, sondern "präventive Demokratie" ist
deshalb das richtige Konzept für eine Neuordnung der Weltpolitik.
Die USA müssen sich heute entscheiden, ob die Welt an die Seite
Amerikas oder Amerika an die Seite der Welt treten soll. Davon
wird die weltpolitische Entwicklung der nächsten Jahre und
vielleicht Jahrzehnte entscheidend abhängen.
Zum Autor
Benjamin R. Barber ist Professor of Civil Society an der
University of Maryland und einer der einflussreichsten
Politikwissenschaftler der USA. Er war innenpolitischer Berater
der Clinton-Regierung. Buchveröffentlichung, Auszeichnung 2001 mit
dem Berlin-Preis der American Academy.
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Alexander Demandt: Kleine
Weltgeschichte. Die ganze
Weltgeschichte in einem Band. C.H. Beck-Verlag
2003. ISBN: 3-406-50821-9. |

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Zum Buch
Alexander
Demandt veranschaulicht die Geschichte unserer Welt von der
Entstehung des Kosmos bis zur Gegenwart. Er schildert bedeutende
historische Entwicklungen und beschreibt herausragende
Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und
Kultur der jeweiligen Ära. Zudem nutzt er über einhundert,
vielfach farbige Abbildungen und Karten, um die wichtigsten Weg-
und Wendemarken der Weltgeschichte zu veranschaulichen. Ein
Ausblick auf die Zukunft der Menschheit und unserer Welt
beschließt das Werk.
Die ganze
Weltgeschichte in einem Band - Alexander Demandts meisterliche
Darstellung
Die Devise, die Goethe in seinem West-östlichen Divan formuliert,
hat bis heute nichts an Gültigkeit eingebüßt, und ganz in diesem
Sinne vermittelt Alexander Demandt klar, anschaulich und mit Blick
auf das Wesentliche die Geschichte unserer Welt. Freilich reicht
er dabei weiter zurück als nur 3000 Jahre. Er beginnt mit der
Entstehung des Kosmos und zeichnet knapp die Entwicklung des
Menschen von seinen Uranfängen bis zum Homo sapiens nach. Jede der
darauf folgenden Epochen und Kulturen lässt
der Autor zu ihrem Recht kommen
– gleichgültig, ob es sich um den Alten
Orient und Ägypten, um die klassische Antike, die Kulturen Asiens
und Südamerikas, das europäische Mittelalter oder das Zeitalter
des Imperialismus handelt.
Zum Autor
Alexander Demandt, geboren 1937, lehrt als Professor für Alte Geschichte
an der Freien Universität Berlin. Arbeitsschwerpunkte sind die
Geschichte der Spätantike sowie die Kultur- und Geistesgeschichte
Europas. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
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Manfred Kühn:
Kant. Eine Biographie. C.H. Beck-Verlag
2003. ISBN: 3-406-50918-5. |

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Zum Buch
Zum 200. Todestag Immanuel Kants (1724-1804) am 12. Februar 2004
erzählt Manfred Kühn in der ersten umfassenden Biographie
des großen Denkers seit über zwei Jahrzehnten Kants Leben und
stellt sein philosophisches Werk vor. Heinrich Heine hat
gespottet, von Immanuel Kant könne niemand eine Lebensgeschichte
schreiben, denn Kant habe weder ein Leben noch eine Geschichte
gehabt. Manfred Kühn räumt mit der Legende von Kants ereignislosem
Professorenleben gründlich auf und zeichnet das Bild eines
eleganten und geistreichen Gentleman, der eine wichtige Rolle im
gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte.
Man nannte Kant den "eleganten Magister". Er war ein ungemein
beliebter Universitätslehrer, charmant und
kontaktfreudig, von Freunden umgeben, gern auf Gesellschaften. Die
bis zur Karikatur verzerrten Klischees vom pedantischen Leben
Kants treffen allenfalls seine späten Jahre. Neben dem Portrait
von Kants Leben und der Einführung in seine
Schriften macht Manfred Kühns Biographie deutlich, wie sehr das
Denken des großen Philosophen von den wichtigen politischen,
kulturellen und intellektuellen Ereignissen seiner Zeit inspiriert
wurde, vom Geniekult des Sturm und Drang, den Schriften David
Humes und Rousseaus bis zu den Ideen der Französischen Revolution.
Sie stellt Kollegen und Freunde Kants vor, Gegner und
Konkurrenten, und natürlich auch den Diener Martin Lampe.
Manfred Kühn bietet ein differenziertes Bild von Kants Leben,
seinem Denken und seiner Zeit.
Rezensionen
"Man kann diese Kant-Biographie ohne Übertreibung als sachlich
fundierteste und in der Präsentation ihres Stoffes lebendigste
aller bisher erschienenen Biographien des Königsberger Philosophen
bezeichnen. Kühn erweist sich als Meister des Genres." (Heiner F.
Klemme, Information Philosophie)
"Kühns Werk ist ausgezeichnet durch die Vielseitigkeit der
Interessen, Ausgewogenheit des Urteils und schriftstellerische
Klarheit. Es verliert sich nie im Detail. Es ist ebenso gründlich
wie innovativ. Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen." (Kurt
Flasch, FAZ)
Verlagsinformation
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Harold James: Der Rückfall. Die neue
Weltwirtschaftskrise. Piper-Verlag 2003.
ISBN: 3-492-04488-3. |

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Zum Buch
Wiederholt
sich der "Schwarze Freitag" von 1929? Dieser Frage geht der
Historiker Harold James hier nach. Er vergleicht unsere heutige
wirtschaftliche Situation mit der Weltwirtschaftskrise Ende der
1920er Jahre und kommt zu dem Schluss: Gerade die jüngsten
Entwicklungen in der Weltwirtschaft und die politischen Ereignisse
zeigen verblüffende und beängstigende Parallelen auf ...
Zum Autor
Harold James, geboren 1956, ist seit 1986 Professor für Geschichte an
der Princeton University. Er beschäftigt sich seit Jahren
besonders mit der deutschen Finanzgeschichte. Veröffentlichungen
u.a. "Deutschland und die Weltwirtschaftskrise" (1988); "Deutsche
Identität 1770-1990" (1991); "Rambouillet, 15. November 1975: Die
Globalisierung der Wirtschaft", 1997. Er hat an der Geschichte der
Deutschen Bank ebenso mitgearbeitet wie an der
Geschichte der Bundesbank.
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Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder
Hitlers Bayreuth. Piper-Verlag
2003. ISBN: 3-492-23976-5.
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Zum Buch
Hitler und der
Wagner-Clan
Als
Hitler 1923 zu Wagners Grab pilgert, beginnt zwischen ihm und
Winifred, der Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried,
eine lebenslange Freundschaft, die die ganze Familie Wagner
einschließt. Ab 1933 wird Bayreuth in der Festspielzeit zum
Mittelpunkt europäischer Politik. Winifred nützt die Macht, die
sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein.
Ein Buch voller Zündstoff, das auch eine ungewohnte Sicht auf den
Privatmann Hitler ermöglicht.
1915 zieht
die 18jährige Winifred Williams als Ehefrau von Richard Wagners
einzigem Sohn Siegfried in Bayreuth ein. Die Villa Wahnfried ist
damals ein Zentrum der "deutschen" Kunst, der Nationalen und
Antisemiten, die sich um Winifreds Schwager, den Rassentheoretiker
Chamberlain, scharen. 1923 pilgert Hitler zu Wagners Grab. Es
beginnt eine lebenslange Freundschaft zwischen "Winnie" und
"Wolf", die die ganze Familie Wagner einschließt. Winifred nützt
die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für
Verfolgte ein. Zwei ihrer Kinder gehen politisch unterschiedliche
Wege: Friedelind emigriert, Wieland bleibt Hitler treu. Winifred
verehrt "Wolf" bis zu ihrem Tod 1980.
Aus vielen neuen Quellen ist ein Buch voller Zündstoff entstanden,
das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler
ermöglicht. Erstmals wird in dieser Schärfe die Verquickung
zwischen ihm und den Wagners offen gelegt.
Zum Autor
Brigitte Hamann wurde in Westfalen geboren und lebt heute mit ihrer
Familie in Wien. Als Historikerin arbeitet sie hauptsächlich über
die Habsburger.
Verlagsinformation |
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Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die
Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und
Geopolitik. Hanser-Verlag 2003. ISBN:
3-446-20381-8. |

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Zum Buch
Was sagt uns
der Grundriss einer US-amerikanischen Stadt über den
US-amerikanischen
Traum? Wie haben Eisenbahn, Auto und Flugzeug unseren Sinn für
Distanzen verändert? Auf solche Fragen geben herkömmliche
Geschichtsbücher keine Antwort. Karl Schlögel
findet sie an überraschenden Stellen: in Fahrplänen und
Adressbüchern, auf Landkarten und Grundrissen. Er holt damit die
Geschichte an ihre Schauplätze zurück, macht sie anschaulich,
lebendig und wunderbar lesbar.
Zum Autor
Karl Schlögel, geboren 1948 im Allgäu, hat an der Freien Universität
Berlin, in Moskau und St. Petersburg Philosophie, Soziologie,
Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert und lehrt an der
Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Verlagsinformation |
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Maria Mies/Claudia von Werlhof (Hrsg.): Lizenz zum Plündern:
Das Multilaterale Abkommen über Investitionen 'MAI'.
Globalisierung der Konzernherrschaft
– und was wir
dagegen tun können. Europäische Verlagsanstalt
2003. ISBN: 3-434-46194-9. |

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Die
Geschichte des multilateralen Abkommens (MAI) begann Mitte der
Neunziger: Damals sollten die vertragsabschließenden Regierungen
verpflichtet werden, ausländischen wie inländischen Konzernen
freie Bahn für ihre Investitions- und Profitinteressen auf dem
Territorium ihrer Länder zu gewähren. Nur der weltweite Protest
eines breiten Bündnisses konnte das Schlimmste verhindern, das MAI
war erst einmal vom Tisch. Doch nun ist das
MAI plötzlich wieder da. Das neue Kürzel, das man sich merken
muss, heißt GATS: diesmal geht es um die Liberalisierung
grenzüberschreitender Dienstleistungen. Vor allem die Bereiche
Gesundheit und Bildung, aber auch Banken und öffentlicher Dienst
sind im Visier. Genau wie beim MAI ist die Frage der Kontrolle
ungeklärt. Droht der Ausverkauf öffentlicher Dienstleistung? Für
alle, die sich einen Überblick über die Argumente verschaffen und
Bündnisse schließen wollen, ist "Lizenz zum Plündern"
unverzichtbar.
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Dieter Schenk: Die braunen Wurzeln des
BKA. Fischer-Taschenbuch-Verlag
2003 (Durchgesehene Ausgabe). ISBN:
3-596-15782-X. |

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Zum Buch
Das
Bundeskriminalamt wurde von NS-Verbrechern aufgebaut
–
über die Ergebnisse seiner Recherche ist selbst BKA-Insider Dieter
Schenk entsetzt. Schlimmer noch: Bis heute setzt sich die
Polizeibehörde nicht mit ihrer braunen Vergangenheit auseinander –
und bekämpft rechtsextreme Gewalttäter höchstens halbherzig. Das
Bundeskriminalamt hat seine Wurzeln in der Sicherheitspolizei des
NS-Regimes.
Bis in die 60er Jahre hatte die Mehrzahl der Beamten des Leitenden
Dienstes eine braune Weste, darunter waren frühere
Schreibtischtäter im Reichssicherheitshauptamt. Sie hatten
Erschießungen von jüdischen Frauen und Kindern verantwortet, waren
Einsatzgruppenleiter der SS-Mörderbanden in Litauen und Russland
gewesen oder in der Geheimen Feldpolizei an der Erschießung von
Geiseln und angeblichen Partisanen beteiligt. Andere hatten vor
1945 mitgewirkt, Homosexuelle, Zigeuner und "Asoziale" in
Konzentrationslager einzuweisen, bei Exekutionen selbst Hand
angelegt oder waren Einsatzführer an der "Grube".
So sah die "unpolitische Kriminalpolizei" des Dritten Reiches aus.
Keiner dieser späteren BKA-Führer hat sich je distanziert oder
Reue gezeigt, schon gar nicht Trauer. Der "Architekt des BKA",
Paul Dickopf, war Abwehroffizier des Amtes Ausland/Abwehr im
Oberkommando der Wehrmacht während des Krieges und machte danach
eine schillernde Karriere als Agent verschiedener Geheimdienste,
u.a. des CIA. Dickopf machte das BKA zum organisatorischen
Abklatsch des Reichskriminalpolizeiamtes und zu
einer Versorgungseinrichtung für
alte Nazi-Kriminalisten.
So war es folgerichtig, dass die Bekämpfung des Rechtsextremismus
im BKA nie eine Rolle gespielt hat. Über Jahrzehnte stand einem
dafür zuständigen Referat von 30 Bediensteten (neuerdings sind es
60) eine Abteilung von 300 Sachbearbeitern zur Bekämpfung des
linken Terrorismus gegenüber. Auch der autoritäre Führungsstil der
Clique um Paul Dickopf vererbte sich auf fatale Weise. Die Behörde
lässt sich bis heute nicht "in die Karten schauen". Dieter Schenk,
der eine Vielzahl anderer Quellen zu Rate gezogen hat, wurde im
März 2000 von Innenminister Otto Schily Akteneinsicht im BKA
gewährt – seither wartet er auf eine Nachricht aus Wiesbaden.
Zum Autor
Dieter Schenk, geb. 1937, war als Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt
jahrelanger Berater des Auswärtigen Amtes in Fragen der Sicherheit
des diplomatischen Dienstes im Ausland; 1989 schied er auf eigenen
Antrag aus dem Polizeidienst aus. Bekannt
wurde er durch den Tatsachenroman "BKA – Die Reise nach Beirut".
Für sein Buch "Die Post von Danzig – Geschichte eines deutschen
Justizmordes" wurde er in Polen und in Deutschland mit
Auszeichnungen geehrt. Seit 1998 ist Dieter Schenk
Honorarprofessor der Universität Lodz mit einem Lehrauftrag für
die Geschichte des Nationalsozialismus.
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Michael Thumann (Hrsg.): Der Islam und
der Westen: Navid Kermani, Adam
Garfinkle, Amr Hamzawy u.a. über Säkularisierung und Demokratie im
Islam. Berliner Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN:
3-8333-0075-2. |

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Zum Buch
Seit dem 11. September 2001 und dem Irakkrieg 2003 ist das
Verhältnis des Westens zur islamischen Welt stark belastet.
Misstrauen und bisweilen Hass verstellen den Blick. Die Anschläge
gegen die USA und der Sturz Saddam Husseins haben viele Fragen
aufgeworfen: Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen
aufgeworfen. Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen kommen?
Lässt sich der Nahe Osten mit Gewalt demokratisieren? Ist der
Islam mit der säkularen Moderne und damit auch mit der Demokratie
vereinbar? Sind Religion und pluralistische Toleranz unaufhebbare
Gegensätze? Lässt sich die Realität muslimischer Gesellschaften
aus dem Koran ableiten?
Diese Fragen stellten internationale Wissenschaftler und
Journalisten in einer Serie der Wochenzeitung "DIE ZEIT" über
Säkularisierung und Demokratie, die in diesem Buch erweitert und
aktualisiert präsentiert wird. Mit Beiträgen von Navid Kermani,
Adam Garfinkle, Ronald D. Asmus, Abbas Beydoun, Amr Hamzawy, Georg
Brunold, Mordechai Lewy, Bassam Tibi, Yasar Nuri Öztürk, Nasr
Hamid Abu Zayd und Michael Thumann.
Zum Herausgeber
Michael Thumann, geboren 1962, studierte Geschichte, Politik und
Slawistik in Berlin, New York und Moskau. Seit 1992 berichtete er
als Korrespondent der ZEIT über Südosteuropa, von 1997 bis 2001
als deren Moskauer Korrespondent über Russland
und Zentralasien. Heute koordiniert Michael Thumann in Hamburg die
außenpolitische Berichterstattung der ZEIT.
Verlagsinformation |
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William A. Schabas: Genozid im Völkerrecht. Verlag
Hamburger Edition 2003. ISBN: 3-518-12301-7. |

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"Die
Vertragschließenden Parteien bestätigen, dass Völkermord, ob im
Frieden oder im Krieg begangen, ein Verbrechen gemäß
internationalem Recht ist, zu dessen Verhütung und Bestrafung sie
sich verpflichten."
Trotz seiner Formulierung war Artikel1 der Völkermordkonvention
von 1948 lange Zeit nichts anderes als eine Absichtserklärung. Die
Schaffung internationaler Strafgerichte sowie die Rechtsprechung
nationaler Gerichte zeigen jedoch, dass die Staaten die Pflicht
aus Artikel 1 ernst zu nehmen beginnen. Dabei handelt es sich –
wie William A. Schabas an vielen Beispielen in seinem Buch zeigt
– um
einen vielschichtigen Vorgang, der mit zahlreichen Schwierigkeiten
verbunden ist und zugleich eine Reihe neuer Fragen aufwirft.
Verlagsinformation |
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Ziauddin Sardar/Meryl
Wyn Davies: Woher kommt der Haß auf
Amerika? Zu Klampen-Verlag 2003. ISBN:
3-934920-28-4. |

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Wir dürfen, so tönt es spätestens seit dem Angriff der USA auf den
Irak von überall her, nicht in Amerikafeindlichkeit verfallen.
Auch der artigste Appell aber schafft die Tatsachen nicht aus der
Welt. Und Tatsache ist, dass viele Menschen
Amerika hassen: nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in den
Entwicklungsländern und Europa.
Speist sich der allgegenwärtige Hass auf
Amerika nur aus dem Ressentiment der Dummen, Unfähigen und
Zurückgebliebenen dieser Welt? Oder wird er durch die ungezügelte
Dominanz der ersten Hypermacht der Geschichte geradezu
herausgefordert? Sardar und Davies untersuchen die globalen
Auswirkungen der militärgestützten Außenpolitik, der neoliberalen
Wirtschaftsmacht und der populärkulturellen Hegemonie der USA. Sie
kontrastieren diese Auswirkungen mit dem US-amerikanischen
Selbstbild.
Deutschland hat den Vereinigten Staaten von Amerika viel zu
verdanken. Nicht nur die Befreiung vom Faschismus, sondern auch
eine stabile Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand. Dennoch müssen
die dramatischen Auswirkungen der amerikanischen Hegemonie auch in
Deutschland reflektiert werden. Der Band "Woher
kommt der Hass auf Amerika?"
trägt mit seiner nüchternen Analyse dazu bei, dass
der Hass nicht angestachelt wird, sondern
dass es zu einem Verständigungsprozess
zwischen den Völkern kommt
– der Bedingung für einen
vernünftigen Interessenausgleich.
Verlagsinformation |
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Christian Wiese/Eric Jacobson
(Hrsg.): Weiterwohnlichkeit der Welt:
Zur Aktualität von Hans Jonas.
Philo-Verlagsgesellschaft 2003. ISBN: 3-8257-0337-1. |

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Zum Buch
Anlässlich des 100. Geburtstags von Hans Jonas, dessen
Philosophie eine tiefe Wirkung auf ein weites Spektrum von Lesern
in Europa, Asien und in Amerika entfaltet hat, unternimmt der Band
eine Neubewertung seines herausragenden Beitrags zum
religionsgeschichtlichen und philosophischen Diskurs seiner Zeit.
Erstmals liegt hier der Versuch vor, die vier zentralen Elemente
des Werkes von Hans Jonas in ihrer Gesamtheit und ihrem inneren
Zusammenhang zu beleuchten: deutsch-jüdische Geistesgeschichte des
20. Jahrhunderts, Erforschung der spätantiken Gnosis, Ethik und
Philosophie der Verantwortung für die technologische Zivilisation
sowie theologische Reflexionen nach dem Zivilisationsbruch von
Auschwitz.
Internnational anerkannte Forscherinnen und Forscher arbeiten die
vielfältigen Facetten des Denkens von Hans Jonas heraus, die auch
zu zeitgenössischen intellektuellen Debatten
– etwa zur Ökologie, zur Bioethik
und zum Verhältnis von Religion und Vernunft
– beitragen. Sein
leidenschaftliches Plädoyer für die "Weiterwohnlichkeit der Welt"
ist vor diesem Hintergrund von bleibender Aktualität.
Zum Autor
Dr. theol. Christian Wiese, geboren 1961, ist wissenschaftlicher
Assistent am Lehrstuhl für Judaistik an der Universität Erfurt,
mit den Forschungsschwerpunkten moderne jüdische Geschichte und
jüdische Philosophie.
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Tariq Ali: Bush in Babylon.
Die Re-Kolonisierung des Irak.
Diederichs-Verlag 2003. ISBN: 3-7205-2480-9. |

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Zum Buch
Die Iraker
haben die Geschichte ihres Landes als Spielball der Weltreiche
nicht vergessen und ordnen sich den neuen Besatzern nicht
widerstandslos als Kolonie unter. In diesem Buch beschreibt der
Autor und politische Publizist Tariq Ali die Geschichte des
irakischen Widerstandes gegen alte und neue Kolonisatoren.
Vehement widerspricht Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der
einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem korrupten oder
diktatorischen Staat, und belegt, welch verhängnisvollen Einfluss
die Interventionen der Weltreiche in der Geschichte des Landes
bislang hatten. Alis Buch ist eine provokante Streitschrift gegen
den Krieg als Mittel der Politik, eine faszinierende Darstellung
der Politik und Kultur des Irak
– und
eine Hommage an die Menschen im Irak und an die unbeugsamen
Dichter und Denker der arabischen Welt.
Zum Autor
Tariq Ali wurde 1943 in Lahore (Pakistan) geboren. Als 20-Jähriger
emigrierte er nach London, wo er Politik und Philosophie studierte
und Ende der sechziger Jahre zu einem der wichtigsten Führer und
Vordenker der internationalen Studentenbewegung wurde. Heute
arbeitet Tariq Ali als Schriftsteller,
Filmemacher und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher
zur Weltgeschichte und -politik, Bühnenstücke, Drehbücher und
Romane.
Verlagsinformation |
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Bartholomäus Grill: Ach, Afrika.
Berichte aus dem Inneren eines Kontinents.
Siedler-Verlag 2003. ISBN: 3-88680-754-1. |

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Zum Buch
Wenn heute vom "schwarzen Erdteil" die Rede ist,
werden apokalyptische Töne angeschlagen. Afrika hat keine
geostrategische Bedeutung, sein Anteil am Welthandel ist marginal.
Es wird abgeschrieben als hoffnungsloser Fall. Mit "Ach, Afrika"
zeichnet einer der besten Kenner ein realistisches Bild des
Kontinents in allen seinen Facetten.
Bartholomäus
Grill, seit vielen Jahren Afrika-Korrespondent der "ZEIT",
zeigt die verheerenden Folgen des
Sklavenhandels und der Kolonialherrschaft, widerlegt aber zugleich
die postkolonialen Verschwörungstheorien, die alle Schuld an der
Misere bei der Ersten Welt suchen. Die Hauptverantwortung liege
bei den Afrikanern selbst, bei despotischen Präsidenten und
plündernden Eliten. Die Modernisierung Afrikas, so Grills
provozierende Kernthese, musste scheitern, weil die Afrikaner sich
ihr verweigert haben.
Das alte Afrika ist
gestorben, das neue noch nicht geboren. Grill beschreibt einen zwischen Tradition und Moderne zerrissenen
Kontinent. Die Welt im Süden der Sahara befindet sich in einem
Umbruch wie Europa während des Dreißigjährigen Krieges. Staaten
zerfallen, Bürgerkriege flammen immer wieder auf, Millionen von
Menschen irren heimatlos umher. Aids rafft ganze Völkerschaften
hin. Es könnte Jahrzehnte dauern, ehe sich zwischen Khartum und
Kapstadt eine stabile Ordnung herausbildet.
Afrika ist eine Welt der Widersprüche, geprägt durch die reiche
Vorstellungswelt seiner Menschen, ihre sozialen Regeln und
Rituale, ihre Träume und Tabus, ihre Machtstrukturen und
Glaubenssysteme. Diese Welt erscheint oft roh und gewalttätig,
dann wieder zeitlos heiter und gelassen. Bartholomäus Grill hat
sie uns erschlossen.
"Ich weiß, Grill meint es gut mit uns. Aber seine
Kommentare ärgern mich regelmäßig." (Der ghanaische Journalist
Jojo Cobbinah)
Zum Autor
Bartholomäus Grill, 1954 in Oberaudorf am Inn
geboren, studierte Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte. Er
war politischer Redakteur der "ZEIT", ehe er vor zehn Jahren als
deren Korrespondent nach Afrika entsandt wurde. Zu seinen
Veröffentlichungen zählen, neben Reportagen in "GEO", das Buch
"Der letzte Treck. Südafrikas Weg in die Demokratie" und "Safina",
eine Tierfabel für Kinder. Der Autor lebt in Kapstadt.
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