Sachbuch Aktuell

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Andreas von Bülow: Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste. Piper-Verlag 2003. ISBN: 3-492-04545-6.



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Vehement widerspricht Andreas von Bülow der offiziellen Version der Anschläge vom 11. September: Ohne geheimdienstliche Unterstützung war eine solche Operation nicht durchzuführen. Seine brisanten Thesen sind ein Angriff auf die Verlogenheit der CIA.
Nur Stunden nach dem Terroranschlag vom 11. September hatte die US-Regierung Fotos und Steckbriefe aller Attentäter, wusste sie Bescheid über alle Drahtzieher und Hintermänner. Und blitzartig war auch Präsident Bushs Strategie gegen die Mächte des Bösen fertig. Zufall? Andreas von Bülow, früherer Bundesminister und nicht erst seit seinem Standardwerk Im Namen des Staates als Geheimdienstexperte mit besten Kontakten ausgewiesen, zweifelt die offizielle Version vehement an. Präzise und vorurteilslos stellt er alle Ungereimtheiten des offiziellen Tatherganges zusammen, von der unwahrscheinlichen Präzision der von Flugschülern gelenkten Maschinen bis zu der auffälligen Inaktivität der Abwehr. Kann es sein, so Bülow, dass dieser Anschlag der US-Regierung in Wahrheit gelegen kam? Ohne Geheimdienste war eine solche Operation nicht möglich und die Spuren führen eindeutig zu deren Netzwerk und nicht zuletzt zur CIA ...

Zum Autor
Dr. Andreas von Bülow, 1937 geboren in Dresden, 1945 mit der Familie nach Heidelberg umgesiedelt. Jurastudium in Heidelberg und München, 1969 Promotion zum Dr. jur. Seit 1960 SPD-Mitglied, 1969-1994 Mitglied des Bundestags (u.a. in der Parlamentarischen Kontrollkommission für die Geheimdienste), 1976-1980 Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, 1980-1982 Bundesminister für Forschung und Technologie, seit 1994 Rechtsanwalt in Bonn. Veröffentlichungen: "Im Namen des Staates" (Piper, 2000), "Die CIA und der 11. September" (Piper, 2003).
Verlagsinformation

Interviews:
"Die amerikanische Darstellung ist falsch" (Oberhessische Presse, 05.04.2002)
"Da sind Spuren wie von einer trampelnden Elefantenherde" (Tagesspiegel, 13.01.2002)
Was weiß die CIA über den 11. September? Was wussten die Insider? (KONKRET Nr. 12/2001)
Ein Gespräch mit Andreas von Bülow (Der Europäer Nr. 9/10, Juli/August 2002)

Veranstaltung:
Die CIA und der 11. September": Vortrag am 12. September 2003

Ted Honderich: Nach dem Terror. Ein Traktat. Suhrkamp-Verlag 2003 (vergriffen, KEIN Nachdruck geplant - siehe "Weitere Informationen") bzw. Melzer-Verlag 2003. ISBN: 3-937389-30-X.

Deutsche Erstausgabe im Suhrkamp-Verlag 2003 (vergriffen)

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Deutsche Zweitausgabe im Melzer-Verlag 2003

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Der angesehene kanadische Philosoph Ted Honderich zeigt mit diesem ethisch-politischen Traktat, was man als angewandte philosophische Ethik bezeichnen könnte. Der Anschlag vom 11. September 2001 wird zum Anlass genommen, um vergessene ethische Grundfragen neu zu stellen. Was bezeichnen wir als ein gutes Leben, was als ein schlechtes? Gibt es eine Skala, das herauszufinden? Ist ein kurzes Leben schlecht, und ist ein langes Leben, wie wir es in den Wohlfahrtsstaaten einfordern, per se ein gutes?
"Wie können wir Grausamkeiten gegen andere bewerten? Gibt es eine Maßeinheit dafür? Gibt es überhaupt noch einen Unterschied zwischen Krieg und Frieden? Um ins Zentrum dieser Fragen zu gelangen, kann man nichts Besseres machen, als 'Nach dem Terror' von Ted Honderich zu lesen." (New York Times)
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
Keine Neuauflage für umstrittenes Honderich-Buch
Kurz protestiert, dann ab in den Urlaub! Von Henryk M. Broder
Ted Honderich attackiert seine Kritiker
Terrorism for humanity: Auszug aus "Nach dem Terror"

Banning a book: Offener Brief von Ted Honderich
Ted Honderich: A Philosopher in the Trenches
Ausgewählte Leserbriefe zur Honderich-Debatte in der FR
Neuer Verlag für umstrittenes Buch von Ted Honderich
Kein starker Terrorismus: Ted Honderich sprach in Leipzig
Importware Judenhass: Antisemitismus und Antizionismus Eine Begriffsklärung
In die Irre geführt: Offener Brief von Norman Paech an Micha Brumlik

"Honderich lässt es dabei nicht an altlinker Sehnsucht nach Eindeutigkeit fehlen. Und die führt zum Kern des Streites: 'Ich für meinen Teil habe keinen ernsthaften Zweifel, um den prominenten Fall zu nehmen, dass die Palästinenser mit ihrem Terrorismus gegen die Israelis ein moralisches Recht ausgeübt haben. [...] Diejenigen Palästinenser, die zu unvermeidlichen Tötungen als Mittel gegriffen haben, waren im Recht, zu versuchen, ihr Volk zu befreien; und diejenigen, die sich selbst für die Sache ihres Volkes getötet haben, haben sich in der Tat selbst gerechtfertigt.'
Die Sehnsucht nach moralischer Eindeutigkeit führt geradewegs in die Rechtfertigung des Terrors. Derlei ist wohl kaum noch als flapsiger Politjargon oder einschlägige Flugblattrhetorik zu verharmlosen. Das zeigt sich auch an anderen Stellen: 'Der palästinensische Widerstand hingegen konnte sich weder auf Flugzeuge noch auf Panzer stützen, sondern musste sich mit Steinen und Selbstmordattentätern behelfen.' Wird hier das Selbstmordattentat als soziale Notwehr geadelt, so schlägt das Ende des Traktats in ein flammendes Bekenntnis um, das terroristische Gewalt legitimiert." (Harry Nutt, Frankfurter Rundschau, 06.08.2003)

"Die Beschuldigung, ein Antisemit zu sein, empört mich und übersteigt mein Fassungsvermögen. Wie konnten die Herausgeber von 'Nach dem Terror' bei den Verlagen der University of Edinburgh und der Columbia University New York sowie der deutschen Übersetzung beim Suhrkamp-Verlag meinen Antisemitismus übersehen? Niemand kann mein Buch lesen und solche Dinge behaupten, sofern er nicht bereits dem 'Neuen Zionismus' angehört. Sicherlich wird Brumliks Anklage nun psychoanalytische Untersuchungen der Fragen nach sich ziehen, warum ich mit einer jüdischen Frau verheiratet war, warum ich mich wegen des Holocausts weigerte, in Deutschland Vorträge zu halten usw. Die Unverfrorenheit und Dummheit der Anschuldigung des Antisemitismus lässt für mich nur einen Schluss zu: nämlich den, dass es falsch wäre, auch nur einen einzigen Satz in Brumliks Brief ernst zu nehmen. Darüber hinaus halte ich es für widerwärtig, mich mit Personen in Beziehung zu setzen, deren politische Ansichten ich nicht teile. Weiter ist es unwürdig, wenn versucht wird, Druck auf ein Verlagshaus von exzellentem internationalen Ruf auszuüben. Solch katastrophale Vergehen an Wahrheit und Anstand sind mit akademischen Grundsätzen unvereinbar..." (Ted Honderich in einem offenen Brief an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, als Antwort auf den von Micha Brumlik als Leiter des Fritz-Bauer-Institutes erhobenen Vorwurf, in Honderichs Buch drücke sich philosophischer Judenhass aus. Frankfurter Rundschau, 08.08.2003)

Michael Moore: Querschüsse. Downsize this. Piper-Verlag 2003. ISBN: 3-492-04564-2.



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Michael Moore at his best! Bitterböse, nie politically correct und unfair nach allen Seiten nimmt er aufs Korn, was den "Stupid White Men" heilig ist: die Emanzipation der Schwarzen und der Frauen, den Kongress genauso wie das Amt des Präsidenten der USA – und vor allem und immer wieder die großen Konzerne, denn: Big Business will alles mögliche – aber bestimmt nicht, dass Du ein besseres und leichteres Leben hast. Er schlägt vor, den viel zu langen Namen "United States of America" schlicht in "The Big One" zu ändern, die Regierung zur Kostensenkung nach Mexiko auszulagern (machen das die großen Firmen nicht genauso?) und möchte den nächsten Präsidenten in einem Dragster-Rennen ermitteln. "Der letzte Rebell Amerikas" (DER SPIEGEL) schießt quer – er nimmt alles aufs Korn, was den "stupid white men" heilig ist – und hat gerade dadurch eine durchschlagende Wirkung. Der geniale Vorläufer zu "Stupid White Men" ist unverändert gültig.
"Furios und witzig ... Dieses Buch, ebenso wie seine Filme, ist eine tödliche Waffe." (San Francisco Chronicle)
"Michael Moore zielt auf die amerikanischen Krankheiten ... mit gnadenlosem Geschick gibt er jedes Symbol der Macht der Lächerlichkeit preis." (Business Week)

Zum Autor
Michael Moore, geboren 1954, ist Dokumentarfilmer ("Roger & Me") und Publizist. Für seinen Film "Bowling for Columbine", der hierzulande monatelang in ausverkauften Kinos lief, erhielt er 2003 den Oskar. "Stupid White Men. Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush" (Piper, 2002) ist der größte Sachbuch-Erfolg in Deutschland seit Jahren.
Verlagsinformation

Rezension: Querschüsse. Downsize This! (DeutschlandRadio, 24.08.2003)

Michael Lüders: Tee im Garten Timurs. Die Krisengebiete nach dem Irak-Krieg. Arche-Verlag 2003. ISBN: 3-7160-2321-3.



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Von den Staaten Zentralasiens über Afghanistan/Pakistan und den Irak bis Israel/Palästina – wird es in Zukunft einen durchgehenden Krisenbogen geben und damit eine Zone islamistischer Gewalt? Der Publizist und gefragte politische Kommentator Michael Lüders ("'Wir hungern nach dem Tod.' Woher kommt die Gewalt im Djihad-Islam?") informiert jenseits der gängigen Parolen und Gewissheiten.

Zum Autor
Michael Lüders, geboren 1959 in Bremen, Studium der arabischen Literatur in Damaskus sowie der Islamwissenschaft, Politologie und Publizistik in Berlin. Promotion über das ägyptische Kino. Langjähriger Nahost-Redakteur der ZEIT, mehrere Buchveröffentlichungen. Der Autor lebt in Berlin.
Verlagsinformation

Rezension:
Entlang der Pipeline: Michael Lüders bereist die Krisenherde Zentralasiens (Frankfurter Rundschau, 29.08.2003)

Peter Bender: Weltmacht Amerika – Das Neue Rom. Klett-Cotta-Verlag 2003. ISBN: 3-608-96002-3.



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Politisch und strategisch waren Italien und Nordamerika Inseln, auf denen Römer und Amerikaner eine ungeheure Macht ansammelten. Innerhalb von 75 Jahren (264–190 v. Chr. und 1917–1991) wurden beide in Kriegen, in die sie teilweise ungewollt gerieten, zu den beherrschenden Mächten der Welt ihrer Zeit. Neben gewaltigen Unterschieden beobachtet der Autor erstaunliche Ähnlichkeiten. 
Sind die US-Amerikaner die Römer unserer Zeit? Peter Bender spekuliert nicht, sondern befragt die Geschichte vom Altertum bis ins Jahr 2003. Römer und Amerikaner wuchsen auf ihren »Inseln« Italien und Nordamerika zu militärischer oder wirtschaftlicher Macht, die sie stärker machte als alle anderen Staaten. Da die Meere sie nicht mehr zu schützen schienen, wurden sie expansiv in defensiver Absicht und fanden sich schließlich in Regionen und Positionen wieder, die sie nicht angestrebt hatten. Aus ihrer Sicherheitspolitik wurde Machtpolitik, die sie zu den einzigen Weltmächten ihrer Zeit werden ließ. Was dann weiter kam, liegt bei Rom zutage: Die aristokratische Republik verwandelte sich in ein monarchisch regiertes Imperium. Die USA diskutieren und müssen entscheiden: Wollen sie – wie Rom – ein Empire schaffen? Werden sie angesichts großer Herausforderungen die Demokratie gefährden? Werden wir Europäer zu Vasallen einer einzigen Macht?
Ein grundlegendes, klug geschriebenes Buch zu einer Gefahr, die uns noch auf Jahre beschäftigen wird.
"Peter Bender stellt künftigen Jahrzehnten die Frage, was es heißen wird, unter der Hegemonie 'einer' Macht zu leben." (Ivan Nagel, Literaturen)

Zum Autor
Peter Bender, geboren 1923 in Berlin. Dr. phil. in Alter Geschichte, seit 1954 Journalist. 1961 bis 1970 Redakteur und Kommentator beim WDR, 1970 bis 1988 Berlin-Korrespondent des WDR. 1973 bis 1975 ARD-Korrespondent (Hörfunk) in Warschau. Seit 1963 Autor der ZEIT, seit 1966 des MERKUR. 1968/69 Senior Assistant beim International Institute for Strategic Studies (IISS). Wichtige Publikationen: "Das Ende des ideologischen Zeitalters" (1981), "Episode oder Epoche? Zur Geschichte des geteilten Deutschland" (1996). 

Verlagsinformation

Eric Laurent: Die neue Welt des George W. Bush. Die Machtergreifung der Ultrakonservativen im Weißen Haus. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-10-044851-0.



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Unheilige Allianzen von ungeahnter Brisanz - das System der US-amerikanischen "Falken":
– Wie die Ultrakonservativen das politische System der USA unterwandern
– Welche Ziele ihre Schlüsselfiguren (Rumsfeld, Cheney, Wolfowitz), Finanziers und Mittelsmänner verfolgen
– Und welche internationalen Netzwerke sich hinter ihrer "Konservativen Revolution" verbergen.
Der Bestsellerautor Eric Laurent deckt die Machenschaften der extremen Rechten und christlich Konservativen auf, den Einfluss ihrer Institutionen und Medien auf die amerikanische Öffentlichkeit und das Weltbild des George W. Bush.
"Eine zeithistorische Pflichtlektüre!" (Bernd Greiner, Literaturen)
Verlagsinformation

Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums. Teil 7: Das 13. und 14. Jahrhundert. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-499-61511-8.



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"Das Mittelalter ist die Zeit der größten Leidenschaften" (Nietzsche). Wie diese Leidenschaften sich austobten im 13. und 14. Jahrhundert, zeigt Karlheinz Deschner im siebten Band seiner Kriminalgeschichte des Christentums über das Spätmittelalter. Am Anfang steht der Staufer Kaiser Heinrich VI., der von 1190 bis 1197 regierte und das dominium mundi, die Weltherrschaft, beanspruchte
auch ohne Absegnung durch den Papst. Am Ende der Epoche steht Kaiser Ludwig IV. der Bayer, der das Heilige Römische Reich bis 1347 regierte. Mächtigster Gegenspieler des Imperiums während dieser beiden Jahrhunderte war Papst Gregor IX. (1227-1241), der vom Kaiser sein angemaßtes Recht auf immer neue Kreuzzüge einforderte und im Inneren für Staatssicherheit sorgte durch die Einführung der Inquisition.
In diese Zeit fallen: Der Sturz der Staufer und das Ende der päpstlichen Universalherrschaft, die Bulle Unam sanctam, die Sizilianische Vesper, die "Babylonische Gefangenschaft" der Päpste im Exil von Avignon, immer verheerendere Judenpogrome, Kreuzzüge in alle Himmelsrichtungen, darunter der Kreuzzug Friedrichs II., die Kreuzzüge Ludwigs des Heiligen nach Ägypten und nach Tunis, die Kreuzzüge von Christen gegen Christen, der groteske Kinderkreuzzug, die Vernichtung der Templer, die Ausrottung der "Heiden" im Nordosten - und nicht zuletzt die totalitäre Inquisition, die jegliche Regung freiheitlicher Geister ersticken sollte.
Der siebte Band von Deschners Fundamentalkritik des Christentums ist ein Meisterwerk wie seine vorangegangenen Bücher.

Rezensionen
"Gemessen an Karlheinz Deschner sind die kritischen Kirchen- und Drewermänner unserer Tage nichts als freundliche Herren mit religiösen Skrupeln." (Michael Bauer in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG)
"Für mich ist Deschner der größte Kirchen- und Religionskritiker aller Zeiten, und zwar nicht nur wegen seines Sachgehalts, also dessentwegen, was er an Fakten, an historischen Darstellungen bietet, sondern auch wegen der Großartigkeit seiner Darstellungsweise, also wegen des großen Flusses." (Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Universität Düsseldorf)

Zum Autor
Karlheinz Deschner, geboren 1924 in Bamberg, im Krieg Soldat, studierte Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Seit 1958 veröffentlicht Deschner seine entlarvenden und provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik. Der forschende Schriftsteller lebt in dem durchaus katholisch geprägten Franken-Städtchen Haßfurt am Main. 1988 wurde er mit dem Arno-Schmidt-Preis ausgezeichnet.
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Hans Leyendecker: Die Korruptionsfalle. Wie unser Land im Filz versinkt. Rowohlt-Verlag 2003. ISBN: 3-498-03915-6.



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Bestechung, Vorteilsnahme, Ämterpatronage, Lobbykratie, schwarze Kassen, Spendenskandale und die ganz alltägliche Gier des großen und des kleinen Mannes: Der "Chefenthüller der Republik" Hans Leyendecker, ohne den Skandale wie die Flick- und die Kohl-Affäre nichts ans Licht gekommen wären, beschreibt das wuchernde Geflecht der Korruption in Deutschland und legt offen, wie und warum sie funktioniert. außerdem gibt er in 20 Anregungen, was getan werden muss, damit Deutschland nicht im Sumpf untergeht.
Mit bisher unbekannten Fakten über den Wuppertaler Bauskandal (Leyendecker schreibt: "Johannes Rau könnte theoretisch mitbekommen haben, wie Geschäftsanbahnungen laufen, wie Freundschaftsbeziehungen sind. Diese Korruption, die da war, ist ja ein Geschäft des Gebens und Nehmens. Partei und Wirtschaft, aber auch Personen untereinander, die irgendwo in der Stadtverwaltung was zu sagen haben. Er hatte zu diesen Leuten Kontakt, aber dass er selbst genaue Kenntnis von irgendwelc
hen anrüchigen Dingen hatte, bezweifle ich stark“), die Kölner Müllaffäre, den Mannesmann-Abfindungsdeal, Leo Kirchs Geschäfte mit Altkanzler Kohl und einem Extrakapitel über Jürgen W. Möllemann.
Exklusiv in diesem Buch: der Beratervertrag des Medienunternehmers Leo Kirch mit Altkanzler Helmut Kohl. Die Formulierungen des Vertrags sind abenteuerlich. Fast wird mehr Wert darauf gelegt, was Kohl für Kirch nicht tun musste, als dass klar gesagt wird, was er denn für 600.000 DM jährlich zu tun hat. Der Verdacht drängt sich auf: "Ein Dankeschön-Vertrag" für zuvor erbrachte Dienste des Bundeskanzlers für den Unternehmer, als er noch im Amt war?
"Ich glaube nicht, dass Helmut Kohl käuflich war. Ich glaube, dass er Entscheidungen für Freunde gemacht hat, weil er auch von den Entscheidungen überzeugt war. Das war im Fall Kirch so, dass er ihm auch an verschiedener Stelle geholfen hat. Er hat das als Freundschaftsdienst verstanden; wenn es denn nachher aus purer Freundschaft Geld gab, gab es nicht Geld für die Leistung von Dr. Helmut Kohl, aber für die Beziehungen, die er hatte. So ist, glaube ich, sein System zu verstehen", schreibt Leyendecker.
Korruption scheint Männersache zu sein, an einer Stelle schreibt es Leyendecker auch. Und so wundert es nicht, dass es neben dem Geld immer wieder um schnelle Autos, Saufgelage, Frauen und Fußball geht. Ein wortwörtlich schrecklich unterhaltsames Buch mit beachtlicher Detail- und Recherchetiefe. Zum Aufrütteln über die mittlerweile eingekehrten Zustände in Deutschland allemal geeignet.

Quellen: Verlagsinformation/NDR-Info

Stephan G. Bierling: Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. Von 1917 bis zur Gegenwart. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-49428-5.



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Keine Macht hat die internationale Politik seit 1917 stärker geprägt als die Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Initiativen und Leistungen, aber auch ihre Fehler und Versäumnisse beeinflussen das Schicksal fast aller Nationen dieser Erde. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind die Vereinigten Staaten von Amerika die einzig verbliebene Supermacht. Diese einzigartige Stellung, die es ihnen heute erlaubt, ihre Macht praktisch in jedem Winkel der Erde geltend zu machen, ist das Resultat einer historischen Entwicklung, die sich durch das ganze 20. Jahrhundert hindurchzieht.
Stephan Bierling
bietet in seinem Buch eine fundierte Darstellung der US-Außenpolitik vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Dabei werden auch die weltanschaulichen und institutionellen Grundlagen der US-Außenpolitik in den Blick genommen: Bierling stellt die wichtigsten Konzepte und Akteure der US-Außenpolitik vor. Ein besonderer Vorzug seiner ausgewogenen Darstellung liegt in der genauen Beschreibung der komplexen Mechanismen des außenpolitischen Entscheidungsprozesses, dessen Grundlagen in einem einführenden Kapitel erläutert werden.
Gerade in der nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 veränderten Weltlage ist diese kritische, fundierte Analyse eine wichtige Hilfe zum besseren Verständnis der US-amerikanischen Außenpolitik.

Zum Autor
Stephan Bierling ist Professor für Internationale und Transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen und US-amerikanischen Außenpolitik vorgelegt.

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BUKO bzw. Theo Bruns/Josef Hierlmeier/Alexander Schudy u.a. (Hrsg.): radikal global: Bausteine für eine internationalistische Linke. Verlag Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-18-4.



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Vielleicht zum ersten Mal seit 1968 zeichnet sich mit den Protesten gegen die Gipfeltreffen von Seattle, Prag und Genua sowie den europäischen und Weltsozialforen eine globale Protestbewegung ab. Anhand zentraler Themenfelder (Globalisierungskritik oder globale soziale Bewegungen? / Krieg und Frieden in der neuen Weltordnung / Antirassismus Migration Sicherheitsgesetze / Imperialismus oder Empire? / Israel, Palästina und die deutsche Linke) will das von der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) herausgegebene Buch "radikal global" zu den Diskussions- und Klärungsprozessen innerhalb dieser in sich heterogenen und pluralistischen Emanzipationsbewegung beitragen. Die Beiträge dieses Buches plädieren für "Globalisierung von unten".
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Weitere Informationen bei der BUKO

Peter Longerich: Die Geschichte der SA. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-49482-X.



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Peter Longerichs "Geschichte der SA" (zuerst 1989 erschienen unter dem Titel "Die braunen Bataillone") ist das Standardwerk über die
neben der Partei und der SS mächtigste Organisation der NS-Bewegung. Es zeichnet sachkundig und quellennah den Weg von Hitlers "Sturmabteilung" nach, die zunächst als Ordnungstruppe gegründet wurde und sich schon bald zu einer gefürchteten Schlägerabteilung und zum bewaffneten Wehrverband entwickelte, bis sie im Zuge der Mordaktion vom 30. Juni 1934 entmachtet wurde, der auch ihr langjähriger Führer Ernst Röhm zum Opfer fiel. Peter Longerich hat sein Werk für diese Neuausgabe durchgesehen und auf den neuesten Stand der Forschung gebracht.

Zum Autor
Peter Longerich ist Professor für Moderne Deutsche Geschichte und Direktor des Research Centre for the Holocaust and Twentieth-Century History am Royal Holloway College, University of London.

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Dirk Auer/Julia Schulze-Wessel/Lars Rensmann (Hrsg.): Arendt und Adorno. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-29235-8.



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Hannah Arendt und Theodor W. Adorno haben sich zeitlebens weder rezipiert noch geschätzt ("Der kommt mir nichts ins Haus."
Arendt über Adorno). Ihre wechselseitige Ablehnung setzt sich bis heute in Form von zwei getrennten Rezeptionskulturen fort, die auf theoretischer Ebene ein "Entweder/Oder" suggerieren und politisch unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen scheinen. Entgegen einer solchen Frontstellung erörtern die einzelnen Beiträge erstmals systematisch die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der theoretischen und zeitdiagnostischen Reflexionen der beiden PhilosophInnen. Dabei zeigt sich, dass es, über die Ähnlichkeit der Erfahrungshintergründe hinaus, bisher kaum beachtete Verbindungslinien zwischen den Werken gibt. Diskutiert werden insbesondere beider Analysen totaler Herrschaft sowie die Versuche, Philosophie und politischen Denken nach Auschwitz neu zu bestimmen.

Zu den HerausgeberInnen
Dirk Auer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie und Sozialforschung der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.
Lars Rensmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin und Visiting Scholar am Department of History an der University of California in Berkeley.
Julia Schulze-Wessel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl "Politische Theorie und Ideengeschichte" an der Technischen Universität Dresden.
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Christoph Gödde/Thomas Sprecher (Hrsg.): Theodor W. Adorno/Thomas Mann: Briefwechsel 1943-1955. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-596-15839-7.

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Im Dezember 1945 schrieb Thomas Mann jenen berühmten Brief an Theodor W. Adorno über das Prinzip der Montage in seinem Roman Doktor Faustus, verbunden mit der Einladung, gemeinsam "darüber nachzudenken, wie das Werk
ich meine Leverkühns Werk ungefähr ins Werk zu setzen wäre". Die enge Zusammenarbeit an den Spätwerken Adrian Leverkühns Adorno verfasste detaillierte Entwürfe, die im Anhang des Bandes abgedruckt sind wurde zur Grundlage dieser Korrespondenz, die in einer sehr ungewöhnlichen Begegnung von Tradition und Moderne entstand und in diesem Spannungsfeld bis zum Tode des Dichters andauerte.
Thomas Mann schrieb Adorno über die "faszinierende Lektüre" der Minima Moralia und kommentierte ausführlich den Versuch über Wagner, ein Buch, das er lesen wollte, "wie jemand in der Apokalypse ein Buch ißt, das ihm 'süß wie Honig schmeckt'". Adorno begleitete die letzten Werke Thomas Manns, den "Erwählten", "Die Betrogene" und die "Wiederaufnahme des Felix Krull", mit eingehenden Kommentaren und nicht selten mit begeistertem Zuspruch. Selbst sehr private Fragen von entscheidender persönlicher Bedeutung, wie die mit großer Aufrichtigkeit geführte Diskussion um die Rückkehr aus der Emigration, bleiben im Briefwechsel nicht ausgespart.

Rezension
"Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Theodor Adorno ist das zu Herzen gehende Dokument einer großen Geistesfreundschaft ... Eine Korrespondenz von eindringlicher Tiefe und Schönheit."

Zu den Autoren
Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.
Theodor W. Adorno wurde 1903 als Theodor Wiesengrund in Frankfurt am Main geboren. 1931 habilitierte er sich über Kierkegaard in Frankfurt, 1934-49 ging er in die Emigration nach England und den USA, aus der er 1949 nach Deutschland zurückkehrte. Hier lehrte er dann an der Universität Frankfurt Soziologie und Philosophie und trat auch als Musiktheoretiker hervor. Gleichzeitig leitete er mit Max Horkheimer, mit dem er schon vor der Emigration in die USA zusammengearbeitet hatte, das Institut für Sozialforschung in Frankfurt, das zum Zentrum der "Kritischen Theorie", der sogenannten Frankfurter Schule, werden sollte. Adorno starb 1969 im schweizerischen Visp.
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