Sachbuch Aktuell

im Mai 2005
 
Sachbuch Aktuell im Juni 2005Sachbuch Aktuell: ÜbersichtSachbuch Aktuell im April 2005
 

Peter Weiss: Ästhetik des Widerstands. Roman. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-518-45688-1.



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Zum Buch
Der Roman "Die Ästhetik des Widerstands" ist zu einem Kultbuch geworden. Was erzählt der Roman? Er berichtet von jungen Arbeitern, die 1937 in Berlin ihren Standort umreißen. Über die Tschechoslowakei gelangt der Erzähler nach Spanien und nimmt teil am Bürgerkrieg. Der zweite Teil schildert die Vielschichtigkeit der Erlebnisse im Stockholmer Exil. Der Autor verfolgt die Wege der Personen: Endstation für viele sind die Hinrichtungsstätten des "Dritten Reichs". Dennoch bleibt der Widerstand ihr Vermächtnis.

Zum Autor
Peter Weiss, geboren 1916 bei Berlin, übersiedelte 1940 nach Schweden. Er arbeitete als Maler, Filmemacher und Schriftsteller und schrieb bis Ende der fünfziger Jahre in Schwedisch. Er starb 1982 in Stockholm. Posthum erhielt er noch im gleichen Jahr den Georg-Büchner-Preis.
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Heiner Hastedt: Sartre. Grundwissen Philosophie. Reclam-Verlag, Leipzig 2005. ISBN: 3-379-20120-0.



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Jean-Paul Sartre, der so bewunderte wie geschmähte Begründer des französischen Existentialismus, der Schriftsteller und streitbare Intellektuelle, wäre am 21. Juni 2005 hundert Jahre alt geworden. Im Mittelpunkt seines Denkens steht der Freiheitsbegriff. Die berühmte Formulierung "Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht", wurde zu einem Grundsatz des Existenzialismus. Die Kehrseite der Freiheit bildet die Verantwortlichkeit, wie in Sartres Diktum deutlich wird, dass der Mensch dazu verurteilt sei, frei zu sein.
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Gerd Koenen: Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main 2005. ISBN: 3-596-15691-2.



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Zum Buch
"Vesper, Ensslin, Baader" ist eine biographische Erzählung, die sich auf unbekannte persönliche Dokumente der Akteure stützen kann. Gerd Koenen liefert damit nicht nur einen Schlüssel zum "Roten Jahrzehnt" der 68er-Revolte, sondern zur Geschichte Nachkriegsdeutschlands insgesamt.
Gudrun Ensslin und Andreas Baader waren so etwas wie das Urpaar des deutschen Terrorismus, die Frankfurter Kaufhausbrandstiftung von 1968 der Urakt. Beide verließen ihre Lebensgefährten und ihre Kinder, um sich auf einen Pfad zu begeben, der zwei Jahre später zur Gründung der RAF führen sollte. Unter welchen inneren Konflikten das geschah, erschließt sich erst aus persönlichen Zeugnissen und Berichten; die zu Ikonen erstarrten Figuren bekommen ein menschliches Gesicht. Bernward Vesper, Sohn des Nazidichters Will Vesper, langjähriger Verlobter Gudrun Ensslins und Vater ihres Kindes, war der unglückliche Dritte in dieser Geschichte. In derselben chaotischen Periode 1969/70, in der Baader/Ensslin in den Untergrund gingen und die ersten bewaffneten Gruppen sich bildeten, ging Vesper auf seinen eigenen Trip. Mit Hilfe von Drogen, erotischen Erfahrungen, theoretischen Lektüren und schonungsloser Selbstanalyse wollte er seinen "faschistischen Charakterpanzer" zertrümmern und sich zum bewussten Revolutionär ausbilden. Sein autobiographischer Bericht "Die Reise" gilt – seit er posthum im "Deutschen Herbst" 1977 erschien – als das literarisch bedeutendste und authentischste Dokument dieser zeittypischen Radikalisierungsprozesse. "Vesper, Ensslin, Baader" ist eine extreme Liebesstory und zugleich eine exemplarische, längst zum Mythos gewordene Geschichte, die ins Herz des deutschen Familienromans führt.

Zum Autor
Gerd Koenen, geboren 1944 in Marburg, Studium der Geschichte und Politik in Tübingen und Frankfurt am Main. Er absolvierte dabei vom SDS 1967 bis zu den maoistischen Zirkeln der 70er Jahre das volle Programm des linksradikalen Aktivismus. Später arbeitete Koenen als Lektor, Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter Lew Kopelews sowie als freier Schriftsteller. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
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Donald Davidson/Richard Rorty: Wozu Wahrheit? Eine Debatte. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-518-29291-9.



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Der Vordenker der zeitgenössischen Analytischen Philosophie, Donald Davidson, und der Mitbegründer des philosophischen Neopragmatismus, Richard Rorty, führten seit den siebziger Jahren eine viel beachtete Debatte über die Bedeutung, die dem Wahrheitsbegriff in der Philosophie zukommt. Ausgangspunkt war die Verabschiedung des erklärenden Wahrheitsverständnisses. An seine Stelle tritt bei Davidson und Rorty die interpretationistische Analyse unseres Gebrauchs von "wahr".
Strittig ist die Frage, ob und wie zitattilgende, billigende und warnende Verwendungsweisen miteinander zusammenhängen und was daraus für die Wahrheit als Grundproblem der Philosophie folgt. Die ausgewählten Schlüsseltexte stammen aus den Jahren 1974 bis 2000 und sind zum großen Teil bislang noch nie in deutscher Sprache veröffentlicht worden.
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Giorgio Agamben: Profanierungen. Edition Suhrkamp Bd.2407. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-12407-2.



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In zehn teils aphoristischen, teils erzählerischen Texten lotet Giorgio Agamben den Raum des Menschlichen aus: in seiner Beziehung zu Erinnerung und Spiel, zur Religion, zur Sehnsucht nach dem nicht Erinnerbaren, nach dem, was wir als unser "Genie", unsere Autorschaft, unser Ich empfinden. In keiner anderen Form als der des Unerhörten, immer Flüchtigen ist es zu fassen, als Bild, als Einbildung. Worin aber besteht dann die Aufgabe des Menschen? In der Profanierung der metaphysischen Residuen unserer so genannten Individualität. Das ist nach Agamben streng von einer Säkularisierung zu unterscheiden, die die Machtverhältnisse lediglich von Gott auf die Menschen überträgt und somit im Grunde alles beim alten belässt. Die Profanierung löscht das Heilige nicht aus, sondern lässt es wie in einem Suchbild entstellt, verrätselt, aber auch mit neuer Leichtigkeit fortleben – so wie der Ritus fortlebt im Spiel.
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Jonathan Riley-Smith: Wozu heilige Kriege? Anlässe und Motive der Kreuzzüge. Wagenbachs andere Taschenbücher (WAT). Wagenbach-Verlag, Berlin 2003. ISBN: 3-8031-2480-8.



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Wozu heilige Kriege? Was waren die Motive hinter den Kreuzzügen? Welche Überzeugungen und Strategien der weltlichen und geistlichen Herrscher waren damit verbunden? Ein führender Wissenschaftler legt dar, dass die Kreuzzugsbewegung bei weitem nicht auf die Befreiung der heiligen Stätten beschränkt war. Mit einer Chronologie der Kreuzzüge und Biographien der bekanntesten Kreuzfahrer.
"Sorgfältig recherchiert, brillant und klar geschrieben." (Thomas Fleming, Chronicles Magazine)
"Seit gut zwei Jahren sind Kreuzzüge in aller Munde. Aber weiß überhaupt jeder, wovon er da redet? Wer jetzt unsicher ist, dem sei dieses lesenswerte Buch empfohlen." (Süddeutsche Zeitung)

Zum Autor
Jonathan Riley-Smith, geboren 1938, ist Professor für Geschichte in Cambridge. Nach dem Studium am Trinity College unterrichtete er unter anderem in St. Andrews und London. Für seine Veröffentlichungen zur Geschichte der Kreuzzüge erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Verlagsinformation

Giorgio Vasari: Mein Leben. Neu übersetzt von Victoria Lorini. Kommentiert und herausgegeben von Sabine Feser. Wagenbach-Verlag, Berlin 2005 (Neuausgabe). ISBN: 3-8031-5026-4.



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Zum Buch
Giorgio Vasari, ein Maler, Architekt und Schriftsteller, beschreibt sein eigenes Leben – als Erfolgsmodell eines Renaissancekünstlers. Vasari wurde eher beiläufig zum Verfasser der Lebensläufe berühmter Künstler: Er begann bereits als sehr junger Mann mit Zeichnungen bedeutender Werke für die eigene Arbeit als Maler und sammelte später auf vielen Reisen durch Italien weitere Daten und Skizzen.
Selbstbewusst zählte er sein eigenes Leben und Wirken dazu. Bei der Niederschrift war er 55 Jahre alt und ein ebenso berühmter wie gesuchter Artist. Seine Autobiographie ist freilich ein Glücksfall für den Leser, denn so lernt er nicht nur einen ewig unruhigen, ökonomisch erstaunlich offenen und rasch arbeitenden Künstler kennen, sondern er erfährt auch viel über dessen Zeit: über die Architektur (Vasari baute die Uffizien samt ihrem berühmten Korridor), über das höfische Leben (Vasari war befreundet mit Cosimo de’ Medici), über Pfründe und Sammler, über Kollegen und Mäzene, also über den gesamten Kunstmarkt der Renaissance.
Die Autobiografie wurde neu übersetzt und kommentiert, es enthält den heutigen Standort der erwähnten Kunstwerke.

Rezensionen
"Vasaris Viten waren nicht nur die Geburtsstunde der Kunstgeschichtsschreibung, sondern auch so etwas wie die 'Bunte' der Renaissance: So amüsant und rücksichtslos, wie Vasari in den Künstlerbiographien von Raffael, Parmigianino und anderen über Hass, Liebe und Verschwörung berichtet, Gerüchte und Gemeinheiten verbreitet, hatte es vor ihm niemand getan. Vasaris Biographien selbst sind kurz, aber wer sich weiter in die historischen Hintergründe einarbeiten möchte, findet in den Ausgaben nicht weniger als dreißig bis vierzig Seiten akribisch recherchierter und – eine Seltenheit – verständlich geschriebener Fußnoten zu allen auftauchenden Namen und Begriffen." (Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
"Die von Alessandro Nova verantwortete deutsche Vasari-Edition kann kaum genug gerühmt werden. Derart glücklich wirken Wissenschaftler, Verleger und fördernde Stiftungen selten zusammen. In Einzelbände zerlegt, erhält man Vasari in einem eleganten Format, das die Damen der Renaissance auf ihren Nachttischchen geschätzt hätten. [...] Vorwiegend angemessene Übersetzungen des in sich ungekürzten Textes der wissenschaftlich besten verfügbaren Ausgabe, kundige Einleitungen und exzellente Kommentare: dies alles zu einem erschwinglichen Preis – dergleichen ist heutzutage schon beinahe eine Heldentat." (Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung)
"Kein Superlativ scheint gegenüber diesem Werk übertrieben. Vasaris Viten bilden eine geschlossene Geschichte der Kunst des 14. bis 16. Jahrhunderts, damit wurde ihr Autor zum viel beschworenen 'Vater der Kunstgeschichte'. Nun bringt der Wagenbach Verlag eine Neuedition mit neuen Übersetzungen heraus. Ein Blick ein die ersten Bände erweist, dass es ihnen auf vorzügliche Weise gelingt, so wörtlich wie möglich an Vasaris Text zu bleiben und zugleich die Melodie seiner Diktion zu wahren. Erstmals seit der Übersetzung Schorn und Försters in das Deutsche des frühen 19. Jahrhunderts liegen damit die Viten in einer Form vor, die vorzüglich lesbar ist, ohne die Genauigkeit der Schilderung preiszugeben. Vasari wie noch nie." (Horst Bredekamp, Literaturen)
"Der Verlag Klaus Wagenbach hat jetzt Vasaris Werk in vier Bänden neu herausgebracht, wie sie Vasari wohl auch gern gelesen hätte. Handlich, im Sakkotaschenformat und um einen reichen Anmerkungsteil erweitert. Vasari leicht, pur und auf neustem Forschungsstand. Italien ruft laut!" (Uta Baier, Die Welt)

Zum Autor
Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die Leben hervorragender Künstler. Vasari starb 1574 in Florenz.
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George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis. Übersetzt und herausgegeben von Günter Gawlick und Lothar Kreimendahl. Reclam-Verlag, Ditzingen 2005. ISBN: 3-15-018343-X.



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In seinem Hauptwerk begründete Berkeley die Philosophie des Immaterialismus. "Esse est percipi (et percipere)" – das Sein der Dinge besteht in ihrem Wahrgenommenwerden (und im Wahrnehmen). Die Annahme einer unabhängig von einem wahrnehmenden Bewusstsein existierenden Materie ist ein Irrglaube. Es gibt nur eine Substanz, den Geist. Der Urgrund der Ideen und Vorstellungen und damit des Seins ist Gott. Diese Philosophie war immer umstritten, unbestritten aber ist Berkeleys argumentative Suggestionskraft: ein philosophischer Klassiker.
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Leon Hempel/Jörg Metelmann (Hrsg.): Bild – Raum – Kontrolle. Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-518-29338-9.



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Videoüberwachung hat sich in Deutschland als Praxis sozialer Kontrolle etabliert. Von privater wie öffentlicher Seite werden Kameras installiert, deren Präsenz die ständig zunehmende Überwachung der Gesellschaft sichtbar macht. Die Videoüberwachung liefert der medialen Öffentlichkeit ein Bild ihrer selbst und wird zugleich zum Indiz für deren Wandel.
Die Praxis und der Symbolcharakter der Überwachungskamera lassen sich aus verschiedenen theoretischen Perspektiven untersuchen, die die Grenzverschiebungen im Selbstverständnis heutiger Gesellschaften unterschiedlich reflektieren: von der Norm zum Risiko, von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft, in der privater und öffentlicher, ziviler und militärischer Sektor miteinander verflochten sind. Der Band vereint Beiträge aus Kultur- und Medienwissenschaft, Kriminologie, Psychologie, Stadt- und Techniksoziologie, Humangeographie, Evaluationsforschung sowie Politik- und vergleichender Rechtswissenschaft.
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Rudolf Gerhardt/Hans Leyendecker: Lesebuch für Schreiber. Vom richtigen Umgang mit der Sprache und von der Kunst des Zeitungslesens. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-596-16411-7.



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Zum Buch
Brillante Formulierungen, bezeichnende Ausdrücke, klare Worte. Rudolf Gerhardt war Professor für Journalismus an der Universität Mainz und arbeitete u. a. für die FAZ, DIE ZEIT und die ARD. Hans Leyendecker ist leitender politischer Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. “Schreiben kann man lernen.”

Zum Autor
Dr. jur. Rudolf Gerhardt, geboren 1937, ist Professor für Journalismus an der Universität Mainz. Studium der Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main, Zulassung als RA. 1967 Promotion. Seit 1968 Mitherausgeber der "Zeitschrift für Rechtspolitik". Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema "Sprache". Langjährige Tätigkeit als Journalist bei der FAZ, DIE ZEIT sowie als Fernsehjournalist bei der ARD. Buchveröffentlichungen.
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Stand: 07. Oktober 2006
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