Sachbuch Aktuell

im April 2006
 
Sachbuch Aktuell im Mai 2006Sachbuch Aktuell: ÜbersichtSachbuch Aktuell im März 2006
 

Barbara Ehrenreich: Qualifiziert und arbeitslos. Eine Irrfahrt durch die Bewerbungswüste. Kunstmann-Verlag 2006. ISBN: 3-88897-436-4.

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In "Arbeit poor" hat Barbara Ehrenreich im Selbstversuch erkundet, ob (und wie) man von den Jobs im so genannten "Niedriglohnsektor" leben kann. In ihrem neuen Buch beleuchtet sie einen weiteren dunklen Fleck der liberalisierten Arbeitswelt: den arbeitslosen Mittelstand. Ausgerüstet mit einer neuen Identität und einem Lebenslauf voller Qualifikationsnachweise versucht sie fast ein Jahr lang mit vollem Einsatz, Arbeit zu finden.
Doch aus dem geplanten direkten Weg zu einer neuen Festanstellung wird eine Irrfahrt durch die Bewerbungswüste. Eine Schattenwelt tut sich auf: Vermittlungsagenturen, Berater und Karrierecoachs bieten ihre Dienste an, Imagepflege, Networking und der Besuch von Jobmessen füllen die Tage. Obwohl die Arbeitssuche sich zum Fulltimejob auswächst, schafft Barbara Ehrenreich es kaum bis zum ersten Vorstellungsgespräch.
Umso tiefer sind ihre Einsichten in die Selektionsmechanismen einer Arbeitswelt, die längst auch die nicht mehr verschont, die studiert, sich qualifiziert und somit "alles richtig gemacht" haben.

Rezensionen
- Die Welt als Power-Point-Präsentation (Frankfurter Rundschau, 04.04.2006)
- Die Bekämpfung der Arbeitslosen (Die Zeit, 16.03.2006)
- Vom Millionär zum Tellerwäscher (taz, 16.03.2006)

Zur Autorin
Barbara Ehrenreich hat zunächst Chemie, Physik und Molekularbiologie studiert und zählt heute zu den bekanntesten Publizistinnen Amerikas. Ihre Essays und Reportagen erscheinen u.a. im "New York Times Magazine", "Harpers", "Vogue", "Wallstreet Journal" und der ZEIT.
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William Blum: Schurkenstaat. Edition Zeitgeschichte Bd.30. Kai-Homilius-Verlag 2006. ISBN: 3-89706-864-8.



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Nach seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit "Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt welches das Potential hat, wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration, als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach, dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist. In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen gefälscht, die öffentliche Meinung manipuliert, die Menschenrechte mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu leeren Worthülsen verkommen.
Ein bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Nach seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit "Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt, welches das Potential hat, wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration, als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach, dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist. In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen gefälscht, wird die öffentliche Meinung manipuliert, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu leeren Worthülsen verkommen.
Ob in Nord- und Südamerika, in Afrika oder in Asien, insbesondere in der ölreichen Region Nahost: In allen Regionen, in denen amerikanische Werte und Interessen zu verteidigen sind, wird ebenso gemordet, geplündert, gefoltert, werden die Interessen der einheimischen Bevölkerung mit Füßen getreten. Nach der Lektüre dieses Buches erscheint die oft gestellte Frage: "Warum hassen sie uns?", in einem viel klareren und eindeutigeren Licht. Ein bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Einziger Wermutstropfen ist das schwache Lektorat. In einer 2. Auflage sollten die zahlreichen Flüchtigkeitsfehler berichtigt werden.

Rezensionen
"Blum kritisiert die seiner Ansicht nach imperialistische Außenpolitik der USA." (N24)
"Die verkürzte These seines Buches lautet: Die USA provozieren mit ihrer Außenpolitik die radikalen Anti-Haltungen in der arabischen Welt. Als Beispiele nennt Blum die Unterstützung Washingtons für Unrechtsregimes in der Region, wie den persischen Schah oder das saudische Königshaus, die einseitige Unterstützung der Positionen Israels im Nahostkonflikt und zuletzt natürlich die US-Invasion im Irak." (Berliner Zeitung)
"In 'Schurkenstaat' wird eines der entscheidenden Motive für die Schandtaten von US-Regierungen seit 1945 benannt: Die Entstehung einer Gesellschaft zu verhindern, die auch nur andeutungsweise ein erfolgreiches Beispiel für eine Alternative zum Kapitalismus werden könnte. Außerdem räumt das Buch mit der Mär von der kommunistisch-sowjetischen Bedrohung auf, die als Vorwand für die eigene Hochrüstungs- und Machtpolitik der USA entlarvt wird. [...] 'Schurkenstaat' ist ein Buch, das jeden Leser aber auch mit der Frage zurücklässt: Was kann ich, was muss ich dagegen tun?" (junge Welt, 20.03.2006)

Zum Autor
William Blum, geboren 1933, lebt heute in Washington, DC. Er gab 1967 seine Arbeit im US-Außenministerium auf, da er die gewaltsame Vietnampolitik der USA ablehnte. Er gehörte zu den Gründern und Herausgebern der Washington Free Press, der ersten "alternativen" Zeitung in Washington, DC. Als freischaffender Journalist in den USA, Europa und Südamerika erhielt er 1998 die Auszeichnung des Project Censored für "beispielhaften Journalismus". Er wurde prämiert für einen Artikel über die Belieferung des Irak mit Material aus den USA; mit dieser Lieferung sollte das Land in den 1980er Jahren chemische und biologische Waffen bauen.
Verlagsinformation/Michael Kraus

Al-Qaida – Texte des Terrors. Herausgegeben und kommentiert von Gilles Kepel und Jean-Pierre Milelli. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04912-5.



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Zum Buch
Zusammen mit seinem Kollegen vom Institut d' Etudes Politiques in Paris, Jean-Pierre Milelli, legt Kepel in diesem Buch das Gedankensystem des islamistischen Terrors offen und verdeutlicht die immensen Herausforderungen, die sich daraus für den Westen ergeben. Erstmals lassen die Herausgeber die vier wichtigsten Protagonisten des islamistischen Terrors in ihren zentralen Texten selber sprechen, kommentieren sie und analysieren den historischen, religiösen und politischen Zusammenhang.

Zu einem der Herausgeber
Gilles Kepel, geboren 1955, studierte Soziologie und Arabistik, ist Professor für Politische Studien am Institut d'Etudes Politique in Paris und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne. Er gilt als einer der renommiertesten Forscher zum Thema des islamischen Fundamentalismus.
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Hans M. Enzensberger: Schreckens Männer. Versuch über den radikalen Verlierer. Originalausgabe. Sonderdruck. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-06820-2.

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Der Eifer, mit dem Schüler und Gotteskrieger, Familienväter und Selbstmordattentäter, mit Schrotflinten und Bomben ihrem eigenen und dem Leben möglichst vieler anderer ein Ende machen, ist den meisten von uns rätselhaft. "Man muss nicht alles verstehen, aber ein Versuch kann nicht schaden": das ist das Motto dieses Essays, den Hans Magnus Enzensberger dem "Radikalen Verlierer" widmet.
Gibt es, jenseits aller Ideologie, Gemeinsamkeiten zwischen dem einsamen Amokläufer, der in einem deutschen Gymnasium um sich schießt, und den organisierten Tätern aus dem islamistischen Untergrund? Größenphantasie und Rachsucht, Männlichkeitswahn und Todeswunsch gehen auf der verzweifelten Suche nach einem Sündenbock – beim isolierten Täter wie im Kollektiv der Fanatiker – eine brisante Mischung ein, bis der radikale Verlierer explodiert und sich und andere für sein eigenes Versagen bestraft.

Zum Autor
Hans Magnus Enzensberger, geboren 1929 in Kaufbeuren, lebt heute in München. Seit einiger Zeit schreibt der Autor auch Kinder- und Jugendbücher. Sein Buch "Der Zahlenteufel" wurde mit dem "Luchs" ausgezeichnet. 1963 erhielt Hans Magnus Enzensberger den Georg-Büchner-Preis.
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Ulrich Schneckener: Transnationaler Terrorismus. Charakter und Hintergründe des neuen Terrorismus. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-12374-2.

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Die Anschläge des 11. September 2001 bedeuten eine Zäsur in der Geschichte des Terrorismus. Sie sind der dramatische Ausdruck eines "neuen", transnationalen Terrorismus, der sich im Laufe der neunziger Jahre entwickelt hat. Erst dieser transnationale Terrorismus, paradigmatisch verkörpert durch das panislamistische Netzwerk Al-Qaida, erreicht ein globales Gefährdungspotential, während der Terrorismus "alten" Typs im wesentlichen lokale oder regionale Probleme aufwirft. Das Buch geht im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Analyse folgenden Fragen nach: Wie lässt sich dieser "neue" Terrorismus beschreiben und verstehen?
Wie unterscheidet er sich von älteren Formen des Terrorismus und verwandten Strategien politischer Gewalt? Worin bestehen seine besonderen Charakteristika und Strukturen? Welche Bedingungen begünstigen die Entstehung und Verbreitung transnationaler Terrornetzwerke? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Terrorismusbekämpfung und wie sieht die aktuelle Bilanz des "Kampfs gegen den Terror" aus?

Zum Autor
Ulrich Schneckener, geboren 1968, ist Diplom-Politologe. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie an den Universitäten Mainz, Leipzig, London und Berlin. Seit Januar 1996 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale und Interkulturelle Studien (InIIS) der Universität Bremen. Sein Schwerpunkt ist die Friedens- und Konfliktforschung. Er ist Experte für Transnationalen Terrorismus der Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin und hat zu diesem Thema zahlreiche Aufsätze und Schriften verfasst.
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Nienke van Olst/Reiner Klingholz: Die demografische Lage der Nation. Wie zukunftsfähig sind Deutschlands Regionen? Daten, Fakten, Analysen. Originalausgabe. Mit zahlreichen Farbabbildungen. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34296-X.

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Die Autoren entwerfen ein aussagekräftiges Bild des demografischen Wandels und seiner Folgen. Dieser Blick in die Zukunft ist unverzichtbar für Führungskräfte in Politik und Wirtschaft, für Medien, Kommunen, Parteien, Verbände, Stiftungen und Vereine. Jeder Bürger kann hier nachlesen, wie es um die Zukunftsfähigkeit seiner Region bestellt ist.

Leseprobe
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Carlos Collado Seidel: Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54095-3.

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Die Tragödie des spanischen Bürgerkriegs: Vor nunmehr 70 Jahren nahm die Tragödie des Spanischen Bürgerkriegs ihren Anfang. War Spanien ein militärisches Übungsfeld der Achsenmächte? Wollte die Sowjetunion hier ihren ersten Satellitenstaat errichten? War der Einsatz der deutschen Legion Condor kriegsentscheidend?
Handelte es sich um einen Religionskrieg, oder um einen Krieg gegen den Faschismus? Das vorliegende Buch führt in die wichtigsten Aspekte des Krieges ein, schildert die internationale Dimension des Konfliktes, erläutert die innerspanischen Zusammenhänge, den ideologischen Unterbau und zeigt die für die spanische Gesellschaft über Jahrzehnte währenden Folgen des Krieges.

Zum Autor
Carlos Collado Seidel lehrt als Privatdozent Neuere Geschichte an der Universität Marburg.
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Wolfgang Gründinger: Die Energiefalle. Rückblick auf das Erdölzeitalter. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54098-8.

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Mit dem fossil-atomaren Energieversorgungssystem hat sich die Menschheit in Ketten gelegt. Sie ist in eine Falle geraten, aus der sie sich nur mit mühsamen Anstrengungen und fester Entschlusskraft befreien kann. Sie ist süchtig nach der schwarzen Droge Öl geworden, anscheinend besessen davon, ihre Lebensgrundlagen zu verbrennen. Gründingers Buch ist der Versuch, eine Ära des kollektiven Irrtums zu erfassen und die gesellschaftlich festgefahrenen Denkblockaden aufzubrechen. Künftige Generationen, so seine Prognose, werden auf das Erdölzeitalter mit Staunen zurückblicken und es als eine zwar wichtige, aber doch kurze Epoche in der Geschichte der Menschen betrachten.

Rezensionen
"Ein faszinierendes Buch von einem Vertreter der jungen Generation, die auslöffeln muss, was die heute Herrschenden ihr eingebrockt haben." (Franz Alt)
"Die Kohlenwasserstoffzivilisation befindet sich im Belagerungszustand. … Es ist der prekärste Augenblick in der postindustriellen Geschichte." (Jeremy Rifkin)

Zum Autor
Wolfgang Gründinger, geboren 1984, gilt als "Anwalt der Jugend" (Ernst Ulrich von Weizsäcker). Der Regensburger Student der Politikwissenschaften, Soziologie und Volkswirtschaftslehre war Delegierter bei mehreren UN-Weltgipfeln und zählt zu den international profiliertesten Aktivisten für Generationengerechtigkeit. Mit seinem gleichnamigen Buch prägte er den Begriff des "Öko-Realismus".
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Olaf Benzinger: Bob Dylan. Seine Musik und sein Leben. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-24548-4.

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Wer ist Bob Dylan, wie ist sein Werk einzuordnen? Olaf Benzinger befasst sich ausführlich mit den Songs, Alben und Schaffensperioden, erläutert die biografischen Hintergründe und eröffnet einen fundierten Zugang zu dem wohl komplexesten Gesamtwerk, das die Popmusik zu bieten hat.
Er war die Ikone der Protestbewegung in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die Stimme einer ganzen Generation. Er ist immer noch Nonkonformist, Rockpoet und Verwandlungskünstler. Viele seiner Songs wie 'Like a Rolling Stone', 'Blowin’ in the Wind', 'Lay Lady Lay' sind längst Klassiker. In seinem umfangreichen Werk gibt es aber auch Stücke, die sicher keine Meisterwerke sind. Doch auf seiner "Never ending Tour", die ihn seit 1988 rund um die Welt führt – etwa alle zwei Jahre auch nach Deutschland –, begeistert Bob Dylan nach wie vor Millionen von Zuhörern.
"Ich bin nur Bob Dylan, wenn ich Bob Dylan sein muss. Meistens bin ich einfach nur ich selbst", sagte er einmal über sich. Dabei ist er immer für eine Überraschung gut, gestaltet jeden Auftritt anders, variiert Melodien, Texte, Arrangements und improvisiert. Er wirbelt die Hörgewohnheiten durcheinander, irritiert und erntet gleichermaßen jubelnde Zustimmung wie strikte Ablehnung. Wie in seiner Musik macht er auch aus seinem Leben eine "Never ending story", sorgt für Mythenbildungen und Irritationen.

Rezension
"'Bob Dylan ist so gut wie Shakespeare', schrieb ein Kritiker der New York Times. Wichtiger Nachsatz: 'Beide haben auch jede Menge Mist geschrieben.' Ergänzung: Auch über beide wurde schon viel Mist geschrieben. Olaf Benzingers Spurensuche ist eine wohltuende Ausnahme. Nicht von ungefähr gliedert er alle Kapitel nach Dylan-Songs, stellt häufig viel zu wenig beachtete zeitliche Zusammenhänge her und scheut genaue Recherchen nicht." (Kleine Zeitung, Graz)

Zum Autor
Olaf Benzinger, geboren 1956 in München, studierte Sinologie, Geschichte der Naturwissenschaften, Philosophie und Musik. Seit 1988 ist er in der Buchbranche tätig, zunächst als Lektor, seit 1996 auch als Publizist und Inhaber eines Verlagsbüros. Als Freizeitausgleich widmet er sich seit seiner Jugend der Zauberkunst. Er tritt regelmäßig auf und ist Mitglied im Magischen Zirkel von Deutschland.
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Albrecht Müller: Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zu Grunde richtet. Droemer/Knaur-Verlag 2006. ISBN: 3-426-27386-1.

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Sie sind unteres Mittelmaß, und sie sind rücksichtslos zerstörerisch: unsere "Eliten". Mit ihren Reformen zerschlagen sie gewachsene Strukturen, ohne zu wissen, wo es hingehen soll. Nacheinander werden der Sozialstaat, unsere Moral, unsere Werte, die Sicherheit der Menschen und die Demokratie zur Disposition gestellt. Rücksichtslos räumen die Eliten ab. Und sie arbeiten auf eigene Rechnung.
Früher waren wir wirtschaftlich und sozial stark, doch die Dummheit der vermeintlichen Führungskräfte und Meinungsmacher beraubt das Land seiner Kraft. Ein Netzwerk mittelmäßiger Eliten droht uns zu Grunde zu richten. Es sind dieselben, die uns seit Jahr und Tag einreden, dieses Land sei am Ende, damit sie ihr Ideal einer Wirtschaft ohne Regeln besser durchpeitschen können – dabei haben sie die Zustände selbst verursacht, die sie so lauthals beklagen.
Es sind die Führungskräfte aus Politik und Publizistik, aus Wissenschaft und Wirtschaft, und sie tragen prominente Namen: Horst Köhler, Angela Merkel, Gerhard Schröder, Friedrich Merz, Josef Ackermann, die Bertelsmann-Stiftung, Roland Berger, Hans-Werner Sinn und viele andere. Noch einmal geht Albrecht Müller in "Machtwahn" zur Sache: Er benennt die Verantwortlichen, zeigt ihre Motive auf, belegt die Strategie, der sie folgen, und weist nach, wie sie ein Meinungskartell bilden, in dem einer den anderen stützt.

Zum Autor
Albrecht Müller absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann, und arbeitete nach seinem Abschluss als Diplom-Volkswirt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München. 1968 wurde Müller Ghostwriter bei Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Karl Schiller, 1970 Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bei der SPD. Als solcher war er verantwortlich für den erfolgreichen Bundestagswahlkampf der SPD 1972. Ab 1973 fungierte er als Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und Helmut Schmidt, 1987 bis 1994 arbeitete er als Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Heute ist Albrecht Müller Autor, Politik- und Unternehmensberater sowie Herausgeber von NachDenkSeiten.de .
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Rüdiger Liedtke: Das Energie-Kartell. Das lukrative Geschäft mit Strom, Gas und Wasser. Eichborn-Verlag 2006. ISBN: 3-8218-5630-0.

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Das Geschäft mit der Energie – und wer dabei verdient. Was wurde uns nicht alles versprochen, als die staatlichen Monopole fielen: "Mehr Wettbewerb, bessere Qualität, günstigere Preise". Doch was ist passiert? Die Landkarte ist unter den großen Konzernen RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall aufgeteilt. Strom, Gas und Wasser werden immer teurer, und die Politik tut nichts, um die Macht des Energie-Kartells zu unterbinden.
Im Gegenteil: in einer Branche, in der Politik und Wirtschaft aufs Beste miteinander harmonieren, gilt das Grundgesetz der geschlossenen Gesellschaft, verdienen und verdienen lassen. Fast noch schlimmer: Die Qualität unserer Versorgung bleibt auf der Strecke. Drohen "amerikanische Verhältnisse" mit dem tagelangen Zusammenbruch der Stromnetze, weil die profitorientierten Konzerne millionenschwere staatliche Subventionen zwar gerne kassieren, die Infrastruktur aber nur unzureichend pflegen?
Das Geschäft mit der Energie wird auf Kosten der Verbraucher ausgetragen. Warum das so ist, wer sich bereichert und ob der Kunde überhaupt eine Chance hat, sich dagegen zu wehren, zeigt Rüdiger Liedtke.
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Katharina Raabe/Monika Sznajderman (Hrsg.): Last & Lost. Ein Atlas des verschwindenden Europas. Mit meist farbigen Fotos. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41772-X.

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Europa verändert sein Gesicht. Orte und Landschaften werden verlassen, sie verfallen oder verschwinden ganz. Zwischen Atlantik und Kaspischem Meer, zwischen Adria und Barentssee stößt man auf Ruinen der modernen Zivilisation: auf Industriebrachen, einstürzende Bahnhöfe, Kasernen und Sanatorien, auf tote Schienenstränge oder unentzifferbare Grabinschriften. Vor allem in Mittel- und Osteuropa sind die Narben einer von Krieg, Vertreibung und megalomanischer Naturbeherrschung gekennzeichneten Epoche noch sichtbar.
Autorinnen und Autoren aus fünfzehn europäischen Ländern haben ihre sie besonders inspirierenden Orte besucht und erkundet – fragile Stadtviertel, zerfallene Dörfer, abbröckelnde Küstenstriche, deren Aura gefangen nimmt, die ein Geheimnis bergen, das ergründet werden will. Liegt ihr Zauber darin, dass sie die letzten ihrer Art sind? Unterirdische Beziehungen, überraschende kulturelle Verwandtschaften zwischen weit voneinander entfernten Regionen werden sichtbar – Zeugen einer gemeinsamen Geschichte, deren undeutlich werdende Spuren kurz vor dem Verschwinden nachgezeichnet werden.
Ergänzt um photographische Arbeiten von Künstlern, die sich unabhängig von den Autoren auf den Weg gemacht haben, um einen letzten Blick auf Vergessenes und Verlorenes zwischen Belgrad und Istanbul, Lissabon und Königsberg zu werfen, vermittelt dieser Band eine Ahnung von dem so fragilen wie bezaubernden Reichtum unseres Kontinents.
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Rolf Uesseler: Krieg als Dienstleistung. Private Militärfirmen zerstören die Demokratie. Links-Verlag 2006. ISBN: 3-86153-385-5.

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Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich im letzten Jahrzehnt ein Phänomen herausgebildet, das die internationale Politik verändert: die "Neuen Söldner". Sie sind Teil einer Dienstleistungsbranche, die weltweit boomt und mittlerweile über eine Million Angestellte hat. Die als "Private Militärfirmen" agierenden Unternehmen bieten alles an, was mit Krieg und militärischer Intervention zu tun hat: von kämpfenden Einheiten und Computerspezialisten bis hin zur Versorgung der Truppen mit Waffen und Nahrung.
Mit diesen Dienstleistern hat sich eine neue Art von Akteuren etabliert, die von den Nationalstaaten kaum mehr kontrolliert werden. Der Autor beschreibt den Aufstieg und die Aktivitäten dieser Firmen und warnt vor den Gefahren, die mit der schleichenden Privatisierung von Krieg und militärischen Interventionen verbunden sind: Aushebelung des Völkerrechts, Unterhöhlung des staatlichen Gewaltmonopols und Entstehen eines rechtsfreien Raumes.

Zum Autor
Rolf Uesseler, Jahrgang 1943, studierte Ökonomie, Psychologie und Publizistik. Seit 1979 ist er als freier Publizist und Wissenschaftler in Rom tätig, wo er über ein Jahrzehnt in der italienischen Anti-Mafia-Bewegung tätig war. Seine Arbeitsschwerpunkte sind illegale Trends in der Weltwirtschaft, organisierte Kriminalität und Schattenökonomie, Privatisierung und Entdemokratisierung, Mafia und Staat in Italien. Uesseler entwickelte Analyseinstrumente gegen Geldwäsche und illegale Finanztransaktionen.
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Stand: 08. Oktober 2006
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