Sachbuch Aktuell

im Februar 2003
 
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Anna Politkovskaja: Tschetschenien – Die Wahrheit über den Krieg. DuMont-Verlag 2003. ISBN: 3-8321-7832-5.



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Putins autoritäres Reich fürchtet die Wahrheit, die Anna Politkovskajas Buch "Tschetschenien – Die Wahrheit über den Krieg" enthüllt. Dieses Buch berichtet vom Schicksal der Menschen in Tschetschenien, von den Opfern des Krieges. Es ist ein einziges "J'accuse". Anna Politkovskaja klärt auf über das kaum beschreibbare Leid der tschetschenischen Bevölkerung. Erst die Geiselnahme in einem Moskauer Musical-Theater machte wieder aufs Neue die von der Weltöffentlichkeit verdrängte tschetschenische Tragödie sichtbar.
In drei Teilen beschreibt dieses Buch den Krieg: Anna Politkovskaja berichtet von dem Leben der Tschetschenen im Krieg, den Übergriffen auf die Zivilbevölkerung, von einem Alltag, in dem Folter, Hinrichtungen, Plünderungen und Entführungen an der Tagesordnung sind. Anna Politkovskaja analysiert, welche Auswirkungen dieser Krieg auf das Leben in Russland selbst hat, wie ein Rassismus gegen alles Nicht-Russische zunimmt. Und schließlich beschreibt sie die Interessen der neuen "Generalsoligarchen", die an der Fortführung dieses Krieges, dem illegalen Handel mit Erdöl und Waffen verdienen.
Anna Politkovskajas Prognosen für Tschetschenien sind düster: Seit Russland sich nach dem 11. September der Antiterror-Koalition angeschlossen hat, schweigt der Rest der Welt noch mehr als zuvor. "Tschetschenien – Die Wahrheit über den Krieg" fügt Bilder von einem Land im Krieg zusammen; ein Mosaik aus den Schicksalen der Leidenden und eine akribische Analyse der Akteure und ihrer Motive.
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Caleb Carr: Terrorismus – die sinnlose Gewalt. Historische Wurzeln und Möglichkeiten der Bekämpfung. Heyne-Verlag 2003. ISBN: 3-453-86724-6.



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Zum Buch
Caleb Carr analysiert scharfsinnig und packend die Geschichte des Terrorismus: Er spannt dabei den Bogen von gewalttätigen Übergriffen in der Antike bis hin zu den jüngsten Anschlägen in den USA und liefert konkrete Ansätze zur Überwindung terroristischer Bedrohungen.

Zum Autor
Caleb Carr ist in der Lower East Side von Manhattan aufgewachsen, wo er immer noch lebt. Er studierte Geschichte an der New York University. Sein erster Roman "Die Einkreisung" wurde ein internationaler Erfolg. Caleb Carr arbeitet als Journalist für verschiedene Zeitungen und das Fernsehen, er schreibt zunehmend auch für Film und Theater.
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Eric J. Hobsbawm: Ungewöhnliche Menschen. Über Widerstand, Rebellion und Jazz. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-423-30873-7.



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Eric Hobsbawm, den großen Unruhestifter unter den Historikern, haben sein Leben lang Rebellen beschäftigt. Kein Wunder, dass er nun Rebellen, Revolutionäre und Widerständler aus einem halben Jahrtausend Welt- und Kulturgeschichte versammelt. Dabei geht es ihm nicht um schlichte Revolutionsmythen, sondern um den Akt des Widerstands, seinen Erfolg und sein Scheitern und um die rebellischen Techniken, die von ganz gewöhnlichen Menschen entwickelt wurden: von wandernden Schustern, vergessenen Verbrechern oder großen Jazzern.
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John Rawls: Politischer Liberalismus. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-29242-0.



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In "Politischer Liberalismus" stellt John Rawls die in "Eine Theorie der Gerechtigkeit" (1971) entwickelte vertragstheoretische Auffassung von Gerechtigkeit als Fairness in den weiteren Kontext einer allgemeinen Theorie politischer Legitimität und Gerechtigkeit. Dabei kommt es gegenüber der ursprünglichen Konzeption zu einer Reihe von Erweiterungen und Korrekturen. Sie betreffen insbesondere die Stabilität der Gerechtigkeit einer wohlgeordneten Gesellschaft. Ausgangspunkt des politischen Liberalismus ist die uneingeschränkte Anerkennung der Möglichkeit und des Faktums eines vernünftigen Pluralismus.
Im Zentrum des Buches steht die Frage nach der Begründbarkeit einer politischen Gerechtigkeitskonzeption in einer Gesellschaft, deren Mitglieder verschiedene und zum Teil entgegengesetzte religiöse und moralische Wertvorstellungen und Lebensauffassungen vertreten.
Die Idee eines spezifisch politischen Liberalismus hat Rawls bereits in mehreren Aufsätzen vorgestellt ("Die Idee des politischen Liberalismus. Aufsätze 1978-1989"). Sein neues Buch geht über diese bereits vorliegenden Aufsätze deutlich hinaus. In Auseinandersetzung mit verschiedenen Kritikern (Baier, Dworkin, Nagel, Raz, Scanlon) bietet es die erste systematisch ausformulierte Darstellung der Rawlschen Konzeption eines politischen Liberalismus - und damit seiner Konsensus-Theorie – und stellt einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Diskussion über die normativen Grundlagen freiheitlicher und pluralistischer Demokratien dar.
"Politischer Liberalismus" zeigt, dass pluralistische Gesellschaften, anders als es hierzulande zum Gemeinplatz des politisch philosophierenden Feuilletons geworden ist, sehr wohl in der Lage sind, sich im Prozess demokratischer Selbstauslegung ihrer eigenen normativen Voraussetzungen zu vergewissern, ohne auf kontroverse religiöse oder weltanschauliche Vorstellungen zurückzugreifen.

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Helmut König: Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politischen Bewusstsein der Bundesrepublik. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-596-15715-3.



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Für das politische Bewusstsein der Bundesrepublik ist der Bezug auf den Nationalsozialismus nach wie vor zentral. Gleichwohl ist die Berliner Republik seit Beginn der 90er Jahre in eine neue Phase ihrer Beziehung zur NS-Vergangenheit eingetreten. Mit seinem Versuch, die spezifisch deutsche Art der Vergangenheitsbewältigung im Kontext der Wende und ihrer Folgen zu interpretieren, kommt der Autor zu neuen Ergebnissen, die für Zündstoff sorgen werden.
Heftiger denn je wird über die nationalsozialistische Vergangenheit debattiert, aber mit den Generationenwechseln wächst die Distanz: Andere Fragen treten in den Vordergrund. Sichtbar wird dies an drei Phänomenen: Erstens rückt die Frage des Umgangs mit der DDR-Vergangenheit ins Zentrum der politischen Entscheidungen. Zweitens geht es immer öfter nicht mehr direkt um den Nationalsozialismus, sondern viel stärker um die Frage, wie die Bundesrepublik mit dieser vergifteten Erbschaft umgegangen ist. Und drittens verliert die nationalsozialistische Herkunft der Bundesrepublik für die Orientierung im politischen Alltagsgeschäft zunehmend an Bedeutung.
König interpretiert sein Thema in vergleichender Perspektive und im Kontext von politischen Systemwechseln und Demokratisierungsschüben in Europa.

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Redaktion Jungle World (Hrsg): Elfter September Nulleins. Die Anschläge, Ursachen und Folgen. Ein Kongress-Reader. Verbrecher-Verlag 2002. ISBN: 3-935843-17-8.



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Kurz nach dem elften September Nulleins wurden die unterschiedlichsten Ansichten vertreten: Manche neigten zu der These, dass die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon nur einen Vorwand lieferten, um einen neuen imperialistischen Krieg zu führen. Andere sahen darin die Offensive einer faschistischen islamischen Bewegung, die mit allen Mitteln gestoppt werden sollte. Was hat sich ein Jahr danach bestätigt, was muss man revidieren? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine emanzipatorische Kritik der Verhältnisse?
Vom 6. bis zum 8. September 2002 fand an der Technischen Universität (TU) in Berlin ein Kongress zum Thema 11. September statt. Er sollte eine erste Zwischenbilanz nach den Anschlägen in den USA darstellen und dabei internationale Debatten mit einbeziehen. Die Rezeption der Ereignisse vom 11. September in Deutschland und Europa und die damit verbundene Zunahme des Antisemitismus bildeten dabei einen Schwerpunkt der Diskussionen. Auch die Kontroverse über den möglichen Krieg gegen den Irak zog sich durch alle Foren.
Der hier nun vorliegende Band soll die Diskussionen, die auf dem Kongress geführt wurden, dokumentieren. Die Beiträge, die in diesem Buch versammelt sind, spiegeln die unterschiedlichen Positionen der Teilnehmer des Kongresses wider. Bereits vor dem Kongress veröffentlichte die "Jungle World" eine Reihe von Texten, die sich meist sachlich, zum Teil polemisch mit der Haltung der Linken zu den Anschlägen beschäftigte. Auch sie sind in diesem Reader nachzulesen.
Verlagsinformation/Michael Kraus

Leseprobe

Burchard Brentjes/Siegwart-Horst Günter/Rainer Rupp: Vor dem dritten Golfkrieg. Verlag edition ost 2002. SBN: 3-360-01041-8.



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Rupp, Günther und Brentjes analysieren die Lage: Es gilt als sicher, dass die USA, notfalls auch im Alleingang, gegen den Irak ziehen. So wenig wie in Afghanistan die Ergreifung des Terroristen Osama bin Laden das Ziel der US-Intervention war, geht es hier um den Sturz des Diktators Saddam Hussein. Ob im Land zwischen Euphrat und Tigris demokratische Verhältnisse einkehren, ist unerheblich. In Saudi-Arabien duldet man schließlich auch ein feudales, reaktionäres Regime. Zumindest solange, wie das Öl in die USA fließt. Rainer Rupp, einst Militärstratege im NATO-Hauptquartier, benennt die militärstrategischen Interessen der USA. Es geht hier um die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, die sich bis zum Kaspischen Meer erstrecken. Mit dem Krieg will sich die einzig verbliebene Supermacht die letzten Rohstoffquellen sichern.
"Kriege sind immer Geschäft, nie Schicksal", behaupten (und beweisen) die Autoren in diesem Band und warnen eindrücklich vor einem neuen Irak-Abenteuer.
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Manuel Castells: Das Informationszeitalter. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. Band 3: Jahrtausendwende. Leske + Budrich-Verlag 2002. ISBN: 3-8100-3225-5.



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Zum Buch
Der Fall der Sowjetunion, Ausgangspunkt des dritten Bandes der Trilogie Das Informationszeitalter, zeigt die Unfähigkeit zentralistischer Staatswirtschaften, mit der Transformation zum Informationszeitalter fertig zu werden. Aber Ungleichheit, Polarisierung und sozialer Ausschluss als Folgen der Globalisierung zeigen sich dem Autor weltweit, u.a. an städtischer Armut, an der Not der Kinder. Zugleich zeigt Castells, dass und wie eine global organisierte Kriminalität Wirtschaft und Politik vieler Länder bedroht. Schließlich lenkt er den Blick auf den asiatisch-pazifischen Raum als einen der wichtigsten Einflussfaktoren der Weltwirtschaft.
Im dritten Band liefert Castells das Resümee der Trilogie Das Informationszeitalter. Es bietet auf der Basis einer ungeheuren Materialfülle und -analyse die systematische Interpretation unserer Welt zur Jahrtausendwende.
"Wir leben in einem Zeitalter intensiven und rätselhaften Übergangs, das vielleicht Veränderung über das Zeitalter der Industrie hinaus einläutet. Aber wo sind die großen soziologischen Werke, die diesen Übergang kartieren? Intellektuell schwächliche Erzählungen über die Informationsgesellschaft und leeres Gerede über die Post-Moderne und substanzielle gesellschaftliche Interpretationen. Daher kommt die Wichtigkeit von Manuel Castells dreibändigem Werk, in dem er versucht, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dynamiken des Informationszeitalters zu skizzieren. Es ist nicht zu hoch gegriffen, dieses Werk mit Max Webers 'Wirtschaft und Gesellschaft' zu vergleichen." (Anthony Giddens, Direktor der London School of Economics, The Times Higher Education Supplement, London)

Zum Autor
Manuel Castells, Jahrgang 1942, ist Professor für Soziologie
sowie für Stadt- und Regionalplanung an der University of California, Berkeley (USA), und Mitglied der European Academy. Er lehrte und forschte an zahlreichen Universitäten in Europa, Asien, und Lateinamerika und ist Autor von über zwanzig Büchern, darunter auch der berühmten Trilogie The Information Age (deutsch: Das Informationszeitalter).

Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Leseproben und Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Horizont ohne Silberstreif. Noch einmal: Manuel Castells' "Informationszeitalter" (NZZ, 29.04.2003)


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Stand: 07. Oktober 2006
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