Reiner Stach: Kafka.
Die Jahre der Entscheidungen.
Fischer-Verlag 2002. ISBN: 3-10-075114-0. |

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1910
bis 1915: Dies sind die Jahre, in denen sich der junge,
ungebundene, beeinflussbare Kafka verwandelt in den
verantwortungsbewussten Beamten und zugleich in den Meister des präzisen
Alptraums und des "kafkaesken" Humors. In kürzester
Frist entstehen "Das Urteil", "Die
Verwandlung", "Der Verschollene" und "Der
Process", und in rascher Folge werden alle Weichen gestellt,
die Kafkas weiteren Weg bis zum Ende bestimmen werden: die
Begegnung mit dem religiösen Judentum, die ersten Schritte in die
Öffentlichkeit, die Katastrophe des Kriegsausbruchs und vor allem
die verzweifelt umkämpfte und dann doch scheiternde Beziehung zu
Felice Bauer. Es sind Jahre beispielloser Intensität: das Zentrum
von Kafkas Existenz.
Stachs Schilderung ist atmosphärisch dicht und bietet
Panoramablicke über Kafkas Welt ebenso wie Nahaufnahmen aus
seinem Alltag, wobei auch neueste, bisher unveröffentlichte
Forschungsergebnisse aufgenommen werden. Die bildhafte Erzählweise,
die den Leser alle Entscheidungssituationen fast filmisch
miterleben lässt, setzt neue Maßstäbe in der deutschsprachigen
Biographik.
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Michael Ballhaus: Das fliegende Auge. Im Gespräch mit Tom Tykwer. Berlin-Verlag
2003 (2. Auflage). ISBN: 3-8270-0460-8. |

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Der
1935 geborene Michael Ballhaus ist einer der berühmtesten
Vertreter seines Fachs. In Deutschland werden Künstler wie er
immer noch leicht despektierlich "Kameramänner"
genannt, obwohl sie eigentlich "Bildregisseure" heißen
müssten – und wenn einer dazu beiträgt, dass sich letztere
Berufsbezeichnung einmal durchsetzen wird, dann ist es Michael
Ballhaus. In seiner nun vierzig Jahre und über achtzig Kinofilme
umspannenden Karriere hat Ballhaus nicht nur den Mythos Fassbinder
wesentlich mitgeprägt, er hat es als einer der wenigen deutschen
Filmkünstler auch in den USA zu höchster Anerkennung gebracht.
Mit Tom Tykwer, der wie kein anderer zeitgenössischer deutscher
Regisseur in Bildern denkt, und Michael Ballhaus sind sich zwei
geistesverwandte Künstler verschiedener Generationen begegnet und
nahe gekommen. Über fünfzig Stunden lang haben sie über die
Karriere von Michael Ballhaus und seine Filme diskutiert.
Herausgekommen ist ein detailreiches Gespräch, das gleichzeitig
den großen Bogen schlägt von 1954 und dem prägenden Besuch der
Dreharbeiten zu Max Ophüls' Meisterwerk "Lola Montez"
bis hin zu dem demnächst anlaufenden Film "Gangs of New
York", Martin Scorseses jüngstem Geniestreich.
Die vorliegenden Memoiren porträtieren nicht nur eine
unvergleichliche Karriere, sie gewähren auch überraschende und
erhellende Einblicke in das vielschichtige Schaffen eines
Filmemachers. Da wird das Geheimnis eines funkelnden
Sternenhimmels auf der Leinwand gelüftet, wird enthüllt, wie man
eine atemberaubende Verfolgungsjagd im Studio dreht, und verraten,
weshalb der Visagist Meryl Streeps für Bildregisseure eine Plage
ist. Ein Blick hinter die Kulissen des Filmemachens, durch den die
Magie des Kinos spürbar wird. Und nicht zuletzt kann man in
diesem Buch endlich eine Antwort auf die Frage finden, was denn
eigentlich den Ballhaus-Touch ausmacht.
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Michael
Althen: Warte, bis es dunkel ist. Eine Liebeserklärung
ans Kino. Blessing-Verlag 2002. ISBN: 3-89667-194-4. |

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Der
Autor, ein begeisterter Kinobesucher, schreibt seit seiner
frühesten Jugend, über den verwirrenden Einfluss des Films auf
unser Leben. Was stellen wir eigentlich mit all den Geschichten
an, denen wir im Laufe des Lebens im Kino begegnen –
und vor
allem: Was stellen sie mit uns an? Wie intensiv schaut man sich
Filme an, um dort praktische Anleitungen zu finden, wie man sich
zu kleiden und zu frisieren hat, wie man sich bewegen soll. Immer
gab es Augenblicke, die dem identifikationssüchtigen Zuschauer
zeigten, dass er so sein wollte wie die da oben: dieselben
Cowboystiefel wie Clint Eastwood, dieselbe Lederjacke wie Tom
Cruise, dasselbe Auto wie James Bond, zumindest aber den Wodka
Martini, geschüttelt, nicht gerührt. In Filmen haben wir die
Frauen geliebt, denen wir nie begegnet sind, haben Drogen
genommen, mit denen wir in Wirklichkeit nie in Berührung gekommen
sind. Wir haben das Kino für unser Leben gehalten und aus dem
Alltag einen Film gemacht.
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Dieter Nohlen (Hrsg.): Lexikon
Dritte Welt.
Länder, Organisationen, Theorien, Begriffe, Personen.
Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-499-61468-5. |

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Das vollständig überarbeitete "Lexikon Dritte
Welt" ist ein unentbehrliches Nachschlagewerk und
Arbeitsmittel für alle, die im weitesten Sinn mit Fragen der
Entwicklungspolitik, der Nord-Süd-Problematik und eben der
Dritten Welt beschäftigt sind. Themenschwerpunkte sind: Länder,
Organisationen, Theorien und Begriffe.
Auf zahlreiche Sachverhalte wird problemorientiert eingegangen, in
zentrale Fragen der Entwicklungswissenschaft und
entwicklungspolitischen Praxis eingeführt. Auf diese Weise
gewinnt der Benutzer in Schule und Hochschule, in Wirtschaft oder
Politik und insbesondere im Bereich der Bewusstseinsbildung über
Dritte-Welt-Probleme neben lexikalischer Information Grundlagen für
eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den einzelnen
Fragestellungen.
"Herausgeber Dieter Nohlen hat ... wieder eine Vielzahl
kundiger Autoren gewonnen, die hier beinahe jede Frage zur
Entwicklungspolitik und zur aktuellen Situation in den Staaten
Afrikas, Asiens und Lateinamerikas beantworten." (FAZ)
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Robert
Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die
Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung.
Horlemann-Verlag 2003. ISBN: 3-89502-149-0. |

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Zum
Buch
Der
Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst
entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem
Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen
Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die
betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten
nationalimperialen Kampf um territoriale Einflusszonen
gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die
Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und
uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung.
Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution
wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt;
eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch
reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung
des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer
Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine
substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet. Diese
anwachsende Systemkrise wird von den westlichen Funktionseliten
stur geleugnet. An die Stelle des einstigen Machtkampfs zwischen
Nationalstaaten tritt der perspektivlose Weltordnungskrieg des in
der NATO vereinigten "ideellen Gesamtimperialismus"
gegen seine eigenen Krisengespenster in der Gestalt von
Schurkenstaaten, Gotteskriegern und Ethnobanditen. Dieser Krieg
wird verloren in demselben Maße, wie die gesellschaftliche
Zersetzung auch in den westlichen Zentren selbst fortschreitet und
das Gesamtsystem an seinen inneren Widersprüchen erstickt.
Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist
und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist
Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift
Exit und
veröffentlichte bisher u. a. folgende Titel: "Der
Kollaps der Modernisierung" (1991), "Feierabend.
Zwölf Attacken gegen die Arbeit" (1999), "Weltordnungskrieg"
(2003).
Verlagsinformation
Weitere
Informationen:
-
Robert Kurz: Irakinvasion
– der Krieg gegen die Krise (Folha de Sao Paulo Nr. 97, November 2002)
-
Robert Kurz: Ein Schisma des Westens? Der Irakkrieg und die
Struktur der imperialen Macht (Folha de Sao Paulo Nr. 83)
-
Ernst Lohoff: Bomben aus tausend und einer Nacht (Krisis-Texte) |
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Barbara Ehrenreich: Arbeit
poor. Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag
2003. ISBN: 3-499-61451-0. |

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Die
Dienstleistungsgesellschaft ist unsere Zukunft, heißt es, und die
USA sind wie so oft das leuchtende Beispiel. Wie aber sieht das
US-amerikanische Arbeitsplatzwunder für diejenigen aus, die in
Billigjobs schuften? Barbara Ehrenreich, studierte Chemikerin und
Physikerin, hat dies im Selbstversuch erfahren: als Putzfrau, Verkäuferin
und Altenpflegerin. Sie schildert eine Arbeitswelt ohne Lobby, in
der die hart arbeitenden unteren Bevölkerungsschichten nur
Hungerlöhne erhalten. Ehrenreichs Resümee: Wäre sie
tatsächlich von ihren Einkünften als Angestellte abhängig,
wäre sie obdachlos und bankrott.
Ein Buch über die Supermacht USA, die zwar der Welt ihre
vermeintlich vorbildliche Lebensweise aufdrängen möchte, deren
BürgerInnen sich aber Krankheiten finanziell nicht
"leisten" können. Ehrenreichs Werk vermittelt
LeserInnen ein weitaus realistischeres Bild über den "american
way of life" als die üblichen TV-Serien.
Verlagsinformation/Michael Kraus |
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Günter Helmes/Werner Köster: Texte zur Medientheorie. Reclam-Verlag
2002. ISBN: 3-15-018239-5. |

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Medien
beeinflussen Erfahrungsmöglichkeiten und Deutungsmuster und sind
Gegenstand und Instrumente von gesellschaftlichen Konflikten.
Anhand von Quellentexten aus zweieinhalb Jahrtausenden wird das
Nachdenken und das Wissen über Medien in seinen Kontexten repräsentiert:
vom alttestamentlichen Bilderverbot bis zu aktuellen Debatten über
Internet, Hypertext und Cyberspace. Die Texte folgen chronologisch
der Medienentwicklung und geben zugleich ein Bild der sie
begleitenden Ideengeschichte.
Verlagsinformation |
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Felix Klopotek: how they do it.
Free Jazz, Improvisation und Niemandsland. Ventil-Verlag 2002.
ISBN: 3-930559-75-7.
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"how
they do it" ist seit Jahren die erste und zur Zeit einzige
deutschsprachige Publikation zu Geschichte und Gegenwart der
Freien Musik. Ausgehend von historischen Größen wie John Coltrane, Ornette
Coleman, Albert Ayler und Cecil Taylor hat sich die Improvisierte
Musik bis in unsere Tage nicht nur weiterentwickelt, sondern auch
neue Ausdrucksformen gefunden. Freie Improvisation ist längst
nicht mehr nur ein Phänomen des Jazz, sondern ein weitverzweigtes
Ausdrucksmittel musikalischer
–
und damit zum Teil auch
politischer
–
Emanzipation.
Felix Klopotek, ein genauer Kenner der Szene, schreibt die
Geschichte des Freejazz und seiner Ableger nicht aus einer
Perspektive des Vergangenen, sondern aus der Gegenwart heraus.
Hier wird nicht nostalgisch Jazzvergangenheit glorifiziert,
sondern Improvisation als Teil einer sozialen Praxis betrachtet.
Der Autor, Mitinhaber des Grob-Labels, greift dabei auf zahlreiche
Interviews mit Musikerinnen und Musikern zurück und gibt so einen
lebhaften Einblick in eine Szene, die längst auch bis in die
Bereiche Pop, Neue Musik und Elektronik hineinwirkt.
"In dieser umfassenden Form liegt hierzulande nichts
Vergleichbares vor." (Radio Z, Nürnberg)
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Glenn
Gould: Ein Leben in Bildern. Mit Audio-CD und einem Vorwort
von Yo-Yo Ma.
Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung 2002. ISBN: 3-87584-475-0.
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Glenn
Gould, der am 25. September 2002 siebzig Jahre alt geworden wäre,
ist ein einzigartiger Star unter den Pianisten des 20.
Jahrhunderts. Seine Präsenz im internationalen Musikleben hat
auch zwanzig Jahre nach seinem Tod
–
er erlag am 4. Oktober 1982
einem Herzinfarkt
–
nicht nachgelassen. Seine Einspielungen sind
Bestseller, er wurde zum heimlichen Helden eines Romans (Thomas
Bernhard, "Der
Untergeher"), ist Gegenstand eines abendfüllenden
Films, eine Vielzahl von Internetseiten widmet sich dem
kanadischen Genie, seinen musikalischen Interpretationen, seinen
legendären Performances, seiner Philosophie und seiner
Biographie.
Tim Page geht in seinem Text den Gründen für die nicht abnehmende
Faszination am Mythos Glenn Gould nach. Vor allem aber
erlauben zahlreiche, zum Teil erst jetzt und für dieses Buch
erstmals freigegebene Fotografien einen neuen, aufschlussreichen
und ungewöhnlichen Blick auf ein eigenwilliges musikalisches
Genie.
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