Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im Januar 2006 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im November 2005


30. Dezember 2005

 

Rolf Gloel/Kathrin Gützlaff: Gegen Rechts argumentieren lernen. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-146-4.

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Zum Buch
Über eine Kritik des Nationalismus und Rassismus auch in ihren "demokratischen" Spielarten wird ein Curriculum für eine argumentative Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Rechtsextremismus entwickelt.
Rechtsextreme Positionen gelten als unvereinbar mit dem Selbstverständnis der Bundesrepublik und werden – verstärkt seit dem Erfolg rechtsextremer Parteien in den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg – zurückgewiesen und bekämpft. Dem steht gegenüber, dass rechte Standpunkte in immer weiteren Kreisen der Bevölkerung salonfähig werden. Es ist keine Selbstverständlichkeit mehr, als "anständiger Deutscher" Distanz zu rechtsextremen Parteien und Gruppierungen sowie rechtem Gedankengut zu wahren.
Publikationen, die sich mit rechtsextremen Positionen auseinander setzen, zeichnen sich häufig durch den Mangel aus, dass Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus nicht in ihren "normalen" und offiziell erwünschten Erscheinungsformen thematisiert werden. Das Buch weist diese Mängel bisher vorliegender Auseinandersetzungen nicht nur nach, sondern bietet darüber hinaus Bausteine und Argumentationen zur Kritik rechtsradikalen Denkens und Handelns. Die Darstellung wird anhand von Zitaten, Karikaturen und Bildern veranschaulicht.
Die AutorInnen zielen dabei auch auf die Frage nach dem Nährboden rechtsradikalen Denkens und den Konsequenzen für die Auseinandersetzung vor allem unter Schülern. Insofern bildet das Buch nicht nur eine Grundlage für die Erweiterung argumentativer Kompetenz von Pädagogen, die mit rechten Jugendlichen arbeiten, sondern es ist auch zum Selbststudium geeignet.

Zu den AutorInnen
Rolf Gloel ist Professor für Methoden der Sozialen Arbeit und Jugendarbeit an der Fachhochschule Merseburg.
Kathrin Gützlaff ist Professorin für Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule RWL Bochum.

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Freerk Huisken: Der "Pisa-Schock" und seine Bewältigung. Wie viel Dummheit braucht / verträgt die Republik? VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-160-X.



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Wie ist es um die geistige Verfassung junger Menschen hierzulande bestellt? Genau dieser Frage widmet sich die vom "PISA-Schock" ausgelöste Debatte nicht. Freerk Huisken untersucht ihren nationalistischen Kern und kommt zu dem Schluss: Auf dem Prüfstand steht nicht die Bildung, die der Jugend verpasst wird, sondern allein die Auswirkungen dieser Bildung auf das nationale Ansehen und auf die Konkurrenzfähigkeit der nationalen Ökonomie werden besorgt registriert.
Die PISA-Studien haben in Deutschland für Aufregung gesorgt. Das miserable Abschneiden 15-jähriger Schülerinnen und Schüler galt und gilt als Blamage einer Nation, die sich nicht nur zu den gehobenen "Wissensgesellschaften" zählt, die sich nicht nur auf ihre Kultur und ihre Geistesleistungen einiges zu Gute hält, sondern die sich bisher auch eines Bildungswesens zu rühmen wusste, dessen Absolventen sich als überzeugte deutsche Demokraten, als "mündige Staatsbürger" fleißig der Rechte und Pflichten annahmen, die das Nachkriegsdeutschland für sie vorgesehen hatte.
Aus dem in den PISA-Studien festgestellten Abstieg aus der 1. Liga im Bildungsvergleich wurde das gleiche Schicksal für die deutsche Nationalökonomie abgeleitet. Denn über eines sind sich Öffentlichkeit, Politik und Fachwelt sehr einig: Bildung ist ein Wachstumsfaktor, eine Ressource für den Standort, ist Humankapital, mit dem "wir" unsere Rohstoffknappheit substituieren können und müssen. Eine klare Auskunft darüber, dass Wissenschaft und Bildung ganz im Dienste am Kapital aufzugehen haben.

Zum Autor
Freerk Huisken ist Hochschullehrer an der Uni Bremen und dort in der Lehrerbildung tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Kritik des Bildungswesens und der Erziehungswissenschaften, "Jugendgewalt" und Rechtsextremismus. Bei VSA erschien von ihm zuletzt: z.B. Erfurt. Was das bürgerliche Bildungs- und Einbildungswesen so alles anrichtet (2002).
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Torsten Feltes/Marc Paysen: Nationale Bildungsstandards. Von der Bildungs- zur Leistungspolitik. Nachwort von Michael Löbig. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-151-0.



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Die Einführung von Bildungsstandards an allgemeinbildenden Schulen ist seit nahezu 30 Jahren wieder der Versuch, eine grundsätzliche Bildungsreform umzusetzen. Wegbereitende Maßnahmen dafür waren die seit fast 15 Jahren betriebenen nationalen und internationalen Schulleistungsstudien. Die PISA-Studie hat dabei das größte Aufsehen erregt. In der Schule werden die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler nicht etwa angeglichen, sondern erhalten und verschärft.
Zehn Prozent der deutschen Schüler verfügen höchstens über rudimentäre Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen. Den Schluss, dass dies bildungspolitisch gewollt ist, mochten die PISA-Forscher aber nicht ziehen. Statt dessen waren sie sich mit den Bildungspolitikern einig, dass es den deutschen Schulen vor allem an einem fehle: neuen Einrichtungen zur Qualitätskontrolle.
Das Instrument für die Kontrolle schulischer Lernresultate sollen die nationalen Bildungsstandards sein. Durch sie wird jede einzelne Schule in ihrer Leistung mess- und national vergleichbar. Die Einführung eines solchen Referenzsystems führt jedoch gleichzeitig zu Veränderungen bei den Lehrinhalten.
Weil die einzelne Schule bewertet werden soll, müssen ihr auch autonome Entscheidungen hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung überlassen bleiben. Deshalb werden die staatlichen Lernpläne auf Kerncurricula reduziert, deren weitere Ausgestaltung im Belieben der Schulen liegt. Auf diese Weise kann der Qualitätswettbewerb zwischen den Schulen eröffnet und Bildungs- in Leistungspolitik transformiert werden.
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Mike Davis: Vogelgrippe. Zur gesellschaftlichen Produktion von Epidemien. Assoziation A 2005. ISBN: 3-935936-42-7.



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Mike Davis zeichnet in seiner exakten Analyse die Ausbreitungsformen und virologischen Zusammenhänge nach, die vor dem Hindergrund der schnell voranschreitenden evolutionären Entwicklung der Krankheit bis heute bekannt sind. Waren Mediziner noch vor kurzem davon ausgegangen, dass eine Übertragung des Vogelgrippevirus auf den Menschen äußerst unwahrscheinlich sei, so muss man heute eingestehen, dass sich die Übertragungen von Mensch zu Mensch nicht mehr ausschließen lassen.
Davis bleibt nicht bei den medizinischen Implikationen stehen, sondern stellt den Zusammenhang mit dem Agro- und Pharmabusiness sowie den Politikformen her, die eine wirksame Bekämpfung und Prävention der Krankheit behindern. Er beschreibt die Veränderung der Nahrungsmittelproduktion in Asien in den 90er Jahren und die damit einhergehende Veränderung der sozialen Verhältnisse in Südchina.
Es sind die Armen in den Megastädten der "3. Welt", die zu doppelten Opfern der globalen Entwicklung werden. Sie sind diejenigen, die durch die Ausbreitung der kapitalistischen Agrarwirtschaft von ihrem Land vertrieben in den Städten stranden, unter schlechtesten Bedingungen einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind und für die keinerlei medizinische Versorgung vorgesehen ist.
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Rezensionen
- Die Enten der Apokalypse. Gesundheit ist keine Ware (junge Welt, 08.12.2005)
- Kriegsrecht und Vogelgrippe. Von Michel Chossudovsky (Zeit-Fragen Nr. 47 vom 28.11.2005)

Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom 24.03.2000. Herausgegeben von der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela. Neue Impulse Verlag, November 2005 (1. Auflage). ISBN: 3-910080-59-6.



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Das Netzwerk Venezuela und die Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela veröffentlichen in Zusammenarbeit mit dem Neue Impulse Verlag einmalig in deutscher Sprache die Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom 24. März 2000. Die venezolanische Botschaft in Berlin koordinierte dabei die Übersetzung, juristische Überprüfung, die Gestaltung und den Druck des Verfassungstextes. Bedeutende Unterstützung erhielt die diplomatische Vertretung durch das Außenministerium Venezuelas, das Unternehmen Ruhr Oel GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen – ein Joint-Venture der venezolanischen PDVSA und BP – sowie die in Berlin wirkenden Venezuela-Solidaritätsgruppen.
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Weitere Informationen
"Die Regierungsform Venezuelas ist die Präsidialdemokratie mit starken direktdemokratischen Elementen und zahlreichen Wahlen auf verschiedenen Ebenen. Die neue Verfassung Venezuelas verbietet die Privatisierung der Erdölindustrie und der sozialen Sicherungssysteme, verfügt die kostenlose Volksbildung und die Beseitigung des Großgrundbesitzes, respektiert darüber hinaus aber das Privateigentum, auch das Privateigentum an Produktionsmitteln.
Der gesamte Umbau von Staat und Gesellschaft erfolgte durch plebiszitäre Akte: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 1998 entfielen 56 Prozent der Stimmen auf Chávez, im April 1999 stimmten 88 Prozent der Wähler für die Einberufung einer Konstituante, im Dezember desselben Jahres 71 Prozent für die neue Verfassung des nun als 'Bolivarische Republik Venezuela' bezeichneten Staates.
In dieser Verfassung ist die bürgerliche Gewaltenteilung nicht aufgehoben, aber durch direktdemokratische Möglichkeiten erweitert: Sowohl die Abgeordneten als auch der Präsident (6-jährige Amtszeit) können ab der Mitte ihrer Amtszeit per Referendum abgewählt werden. Er ist das Staatsoberhaupt und der Regierungschef. Derzeitiger Amtsinhaber ist seit dem 2. Februar 1999 Hugo Chávez, der Vizepräsident ist José Vicente Rangel, der somit stellvertretender Staats- und Regierungschef ist." (Wikipedia)
- Bolívar und Powerpoint. Übersetzung der Verfassung vorgestellt (junge Welt, 18.11.2005)
- Öffentliches Interesse vor Profit. Venezuela rüttelt an Produktionsverhältnissen (junge Welt, 16.10.2005)
- Zeitenwende. Hugo Chávez hat tiefgreifende Veränderungen eingeleitet (junge Welt, 29.03.2000)

Anthony Swofford: Jarhead. Erinnerungen eines US-Marines. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-596-16182-7.



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Anthony Swofford erzählt in "Jarhead" (so nennen sich die Marines selbst wegen ihrer kahl geschorenen Schädel) von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak; vom Töten, vom Sterben und von den Verheerungen, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligten anrichtet. Ein radikales Buch, schon jetzt ein Klassiker des Genres.

Leseprobe
"Ein Mann schießt viele Jahre mit einem Gewehr, dann zieht er in den Krieg, und hinterher gibt er das Gewehr in der Waffenkammer ab und glaubt, dass er mit dem Gewehr fertig ist. Aber ganz egal, was er mit seinen Händen anfängt – eine Frau streicheln, ein Haus bauen, die Windeln seines Sohnes wechseln –, seine Hände erinnern sich an das Gewehr und an die Macht, die das Gewehr ihm versprochen hat. Das pure Gewicht, der Schaft an der Schulter, der sexy Schwung des Abzugbügels. Woher kommen Gewehre, fragt der Sohn des Mannes."

Rezensionen
"Das Buch ist keine Anklage, sondern ein Aufschrei." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
"
Es gibt nur wenige Kriegsbücher, deren Autoren die Banalität des Grauens literarisch verarbeitet haben, ohne den Kampf zu romantisieren, die Brutalität zu instrumentalisieren oder sich hinter journalistischer Objektivität zu verstecken. Über den letzten Golfkrieg gab es noch kein einziges Buch, das diesen Krieg begreiflich gemacht hätte. Anthony Swofford hat jetzt so ein Buch geschrieben. In Amerika entwickelt sich das Buch zum Bestseller. In Hollywood überbieten sich die Filmstudios derzeit im Preiskampf um die Rechte. Die New York Times widmete Swofford gleich zwei große Rezensionen und den Titel der wöchentlichen Book Review. 'Nur selten hört man die echte Stimme der Soldaten', schrieb Mark Bowden dort, der Autor von 'Black Hawk Down'. 'Das ist keine angenehme Stimme – sie ist nur furchtbar und widerwärtig schön.' " (Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung)

Zum Autor
Anthony Swofford erzählt in 'Jarhead' (so nennen sich die Marines selbst wegen ihrer kahl geschorenen Schädel) von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak; vom Töten, vom Sterben und von den Verheerungen, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligten anrichtet. Ein radikales Buch, schon jetzt ein Klassiker des Genres.
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29. Dezember 2005

 

BEIGEWUM (Hrsg.): Mythen der Ökonomie. Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen. Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM). VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-119-7.



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Die öffentliche Debatte über Wirtschaft und Wirtschaftspolitik ist dominiert von der Sachzwang-Logik. In der Diskussion um wirtschaftliche Reformen spielen Wünsche, Interessen und Ziele gesellschaftlicher Gruppen keine Rolle. Alles dreht sich um die Frage, welchem Anpassungsdruck durch neueste Entwicklungen (Globalisierung, Arbeitslosigkeit, Konjunkturflaute, ausufernde Steuerbelastung) wieder Folge zu leisten ist.
Der ökonomischen Expertise kommt bei der Plausibilisierung entsprechender Reformmaßnahmen eine wichtige Rolle zu: Wirtschaftswissenschafter, Unternehmensverbände und Wirtschaftspolitiker haben die Aura des besseren Wissens und begründen mit Expertenwissen zu treffende Maßnahmen. Dieser Zustand ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Viele Zusammenhänge und Empfehlungen sind in den Wirtschaftswissenschaften selbst umstritten. Es gibt nicht genau eine richtige Expertise, sondern auch unter Experten Streit darum, was "wirtschaftlich vernünftig" ist.
2. Die Dominanz von Expertenmeinungen, die nicht das ganze Für und Wider zu jeder Frage darlegen, sondern einseitige Stellungnahmen als Expertise ausgeben, verhindern, was einer Demokratie angemessen ist: eine breite wirtschaftliche Bildung der Bevölkerung und ihre Einbindung in wirtschaftspolitische Debatten und Entscheidungen.
Die AutorInnen liefern ein kompaktes Nachschlagewerk von 30 der wichtigsten ökonomischen Irrlehren. Diese Mythen werden in den einzelnen Beiträgen kurz vorgestellt und widerlegt. Es kann verwendet werden als Argumentationshilfe für Debatten in beinahe jeder Lage: Kneipe, Talkshow, Bundestag etc. Die Themen reichen von "Die Überalterung macht den Wohlfahrtsstaat unfinanzierbar" über "Börse dominiert die Wirtschaft" sowie "Private Pensionsvorsorge ist besser" bis zu "Regulierungen schaden der Wirtschaft" und "Nur Fleiß und Leistung machen ein Land reich".
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Karl H. Roth: Der Zustand der Welt. Gegen-Perspektiven. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-138-3.



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Ein spannender Versuch, die ungeheure Komplexität der gegenwärtigen globalisierten Welt synthetisch zu fassen und mit Überlegungen zu möglichen Umrissen einer sozialistischen Transformationsperspektive zu konfrontieren.
In diesem Essay unternimmt der Sozialhistoriker Karl Heinz Roth den herausfordernden Versuch, die sozialökonomischen Verhältnisse in den Kriegs- und Schattenökonomien der Peripherie, in den Schwellenländern, in den asiatischen Wachstumsregionen und in den kapitalistischen Metropolen USA und Europa zusammen zu denken. In einer historischen Vergleichsperspektive werden für die gesellschaftliche Umbruchsperiode seit den 1970er Jahren globale Zyklen sowohl ökonomischer Restrukturierung als auch sozialer Kämpfe ausgemacht – angefangen bei den Kleinbauern im "Trikont" über die chinesischen Wanderarbeiter bis hin zu den Lohnabhängigen in Hightech-Betrieben in den Metropolen, aber auch den Hartz-IV-Opfern hierzulande.
Roth macht bei seinem Unterfangen, die komplexe Entwicklungsdynamik zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begreifen, auch seinen analytischen Rahmen transparent: Die Weltsystemtheorie eines Immanuel Wallerstein, die Kondratieffschen "Langen Wellen", Karl Polanyis "Great Transformation", der Blick des französischen Sozialhistorikers Fernand Braudel auf die Dynamik des Kapitalismus, die Kritik der politischen Ökonomie bei Karl Marx und die Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Postkeynesianismus gehen bei ihm eine produktive Synthese ein.
Heraus kommt der Vorschlag, die Erfahrungen des weltweiten sozialen Widerstands mit einer Analyse der aktuellen globalen Entwicklungstendenzen zu kombinieren und daraus eine Gegenperspektive zu entwickeln, die die Fehler der vergangenen sozialistischen Transformationsvorstellungen vermeidet. Die Diskussion ist eröffnet.

Zum Autor
Karl Heinz Roth, Historiker, Mitarbeiter der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und Mitherausgeber der Zeitschrift Sozial.Geschichte, lebt in Bremen. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sozial-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Letzte Buchveröffentlichung zusammen mit Angelika Ebbinghaus (Hrsg.): Rote Kapellen – Kreisauer Kreise – Schwarze Kapellen. Neue Sichtweisen auf den Widerstand gegen die NS-Diktatur 1938-1945, Hamburg 2004.

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Dan Diner: Versiegelte Zeit. Über den Stillstand in der islamischen Welt. Propyläen-Verlag 2005. ISBN: 3-549-07244-9.



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Der augenfällige Stillstand in der islamischen Zivilisation, insbesondere in ihren arabischen Kernländern, zählt zu den explosivsten Problemen der Gegenwart – und allem Anschein nach auch der Zukunft. Der Historiker Dan Diner untersucht die ökonomischen, kulturellen und politischen Ursachen der Stagnation dieses einst blühenden Kulturraums. Sein Fazit: Die Allgegenwart des Sakralen, das Ausbleiben von Säkularisierung, verhindern bis heute jene Entwicklung, die den Westen von der Frühen Neuzeit an in die Moderne geführt hat.

Rezensionen
"Dan Diner hat ein anregendes und intelligentes Buch geschrieben, es ist das Produkt von Nachdenken und klugen politischen Analysen ... Es ist jedem, der sich mit dem Vorderen Orient beschäftigt, trotz der hier vorgebrachten kritischen Anmerkungen, dringend empfohlen." (Süddeutsche Zeitung)
"Das Ende des Kalten Krieges und die Globalisierung haben den Stillstand der Zeit sichtbar gemacht, der deutsch-jüdische Historiker Dan Diner sucht Ursachen – Prädikat: sehr dicht." (Kleine Zeitung)
"Eines der ganz großen, kenntnisreichen Sachbücher der vergangenen Jahre, dabei essayistisch und verständlich geschrieben. Ein wichtiges Buch." (Mittelalter in Europa)
"Das Buch ist eine ernüchternde, aber notwendige Bestandsaufnahme und bereichert die wissenschaftliche Diskussion mit neuen Argumenten. Allen, die den interkulturellen Dialog mit Muslimen führen, vermittelt der Verfasser unverzichtbare Grundlagen und Einblicke in die Denkweise einer fremden Kultur." (Rheinischer Merkur)
- http://www.perlentaucher.de/buch/22260.html (Perlentaucher.de)
- Religion ohne Kompass (taz, 07.01.2006)
- Entwicklungsblockade durch Diglossie (Deutschlandradio Kultur, 13.12.2005)
- Das fatale Sakrale (SPIEGEL, 13.12.2005)

Zum Autor
Dan Diner, geboren 1946 in München, Professor für Neuere Geschichte an der Hebrew University, Jerusalem, und Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Er lebt in der Bundesrepublik und in Israel. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, zur Geschichte des Vorderen Orients und zur jüdischen Geschichte.
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Klaus Theweleit: Friendly Fire. deadline-TEXTE. Stroemfeld-Verlag 2005. ISBN: 3-87877-940-2.



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Inhaltsverzeichnis
- Bob Dylan zum 60. und zu Chronicles, Vol. I: A Roadmap For The Soul
- Abriß meiner musikalischen Sozialisation: Art Ensemble of Chicago
- Wenn der Postmann 250 mal klingelt. Gottfried Benns Briefe an Ursula Ziebarth
- Mörike, Spanish Harlem Incident, der Mississippi, der Traum
- Georges Méliès. Light-Mares aus night-mares. Das Unbewußte filmen
- Sirenenschweigen, Polizistengesänge. Zu Jonathan Demmes "Das Schweigen der Lämmer"
- Zur Frühgeschichte des Videoclips. Andy Warhols und Jean-Luc Godards Video-Explorationen, featuring Isabella Rossellini
- "Gott sei Quack". Carl Barks zum 100.Geburts- und 1. Todestag
- Vom Übermalen – das Bild in der Tiefe: Cinéma Hahn
- Wie ein Hitlerbild machen? Blalla W. Hallmanns halluzinative Kompressen
- Für ein Leben vor dem Tode. Gott ist nun mal kein Demokrat
- Kein Land für Schönspieler
- Amerika, Europa, die Intellektuellen und die Macht: Gespräch Klaus Theweleit mit Noam Chomsky, 30. April 2004
- Zu Hadassa Ben-Itto, »Die Protokolle der Weisen von Zion«. Anatomie einer Fälschung
- Nicht ungeschoren davonkommen. Das Schicksal der Frauen in den besetzten Ländern, die Wehrmachtssoldaten liebten
- Abu Ghraib. Sexualisierte Folter und Frühstücksbrötchen
- Friendly Fire. Krieg auf Drogen
- Kanzler-Schoßhüpfen. Für Frontfrauen und Friedensfreunde
- Auflösung festgefügter Schreibformen. Dankrede zum Empfang des Johann Heinrich Merck-Preises
- "Der Untergang" und andere Katastrophen. Gespräch mit Michael Girke
- "Stadtguerilla? Das diskutierte jede linke Schülergruppe!". Gespräch mit Peter Unfried

Zum Autor
Klaus Theweleit, geboren 1942 in Ebenrode/Ostpreußen, ist Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe sowie Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Universität Freiburg und Schriftsteller.
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21. Dezember 2005

 

S. Karl Metz: Ein Führer durch Würzburg und Umgebung vor über 100 Jahren.

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Die handliche Broschüre dokumentiert eine Würzburger Stadtführung von vor über 100 Jahren. Auf 102 Seiten werden fast 100 Sehenswürdigkeiten in Wort und Bild geschildert.
Michael Kraus

Aus dem Vorwort
"Main, Wein und Glockenklang / Gehen durch ganz Frankenland": Würzburg, die liebliche Main- und Weinstadt, nimmt unter den Städten, die in der damaligen Zeit einen großen Aufschwung genommen haben, eine hervorragende Stelle ein. Es verdankt dies der Tatsache, dass vor drei Jahrzehnten seine frühere Festungseigenschaft aufgehoben wurde und dadurch die bis dahin in ihrer Entwicklung und Erweiterung gehemmte Stadt sich ungehindert ausdehnen konnte.
Zum Aufschwung Würzburgs trug außerdem die beschleunigte Entwicklung der Universität, deren medizinische Fakultät zu den berühmtesten Deutschlands zählt, bei. Jetzt präsentiert sich Würzburg mit seinen zahlreichen alten und neuen Prachtbauten als eine Stadt, die bei den Besuchern den freundlichsten Eindruck hinterlässt und durch ihre vielen Sehenswürdigkeiten sowie ihre schöne Umgebung den Fremden, wenn sie die Stadt schon lange wieder verlassen haben, in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
Verlagsinformation

Exemplare des "Führers durch Würzburg und Umgebung" können für 6 Euro direkt im Buchladen Neuer Weg gekauft oder bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: buchladen@neuer-weg.com

Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 2005. Herausgegeben von den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg. Gesamtherstellung: HartDruck GmbH, Volkach 2005. ISSN: 0076-2725.

Aus dem Vorwort
Das vorliegende Jahrbuch ist sehr umfangreich, es enthält einige längere Aufsätze. Die Publikation dieses Jahrbuchs war nur durch einen finanziellen Kraftakt möglich. Ich bin froh, dass es gelungen ist, das ganze Spektrum der unterfränkischen Geschichte vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit zu berücksichtigen. Im Jahre 2005 gedachte man in Deutschland dem 60. Jahrestag des Kriegsendes. Den letzten Kriegsjahren sind einige Aufsätze gewidmet, die interessante neue Aspekte der unterfränkischen Geschichte beleuchten. Gemäß dem Auftrag der Vereinssatzung werden auch kunstgeschichtliche Themen gebührend berücksichtigt.
Herbert Schott, Schriftleiter

Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Gerhard Wagner: Der fränkische Königshof Herlheim
- Thomas Steinmetz: Neues zu den Maintalburgen Ravensburg, Falkenberg und Neuenburg
- Ludwig Reusch: Die vierherrische Zent Mittelsinn - Zweiter Teil
- Hubert Emmerig: Münzen der Stadt Hammelburg im 16. Jahrhundert?
- Markus Josef Maier: Jost Ammann (1539-1591) als Portraitist zweier Würzburger Persönlichkeiten
- Matthias Löffelmann: Balthasar Neumanns Würzburger Dominikanerkirche (heutige Augustinerkirche)
- Victor Metzner: Franz Erwein von Schönborn und seine Bedeutung
- Hans-Bernd Spies: Ein Brief Friedrich Ludwig Heinrich Rumpachs an Heinrich Stephani (1796)
- Oliver Weinreich und Helge Clausen: Ein Däne an der Universitätsbibliothek Würzburg
- Walter M. Brod: Eine Würzburg-Ansicht in der Presse des 19. Jahrhunderts
- Hanns-Helmut Schnebel: Johann Reiter, Hammelburgs letzter Türmer (1804-1886)
- Jörg Seiler: Ungeliebte Würzburger zwischen Ausgrenzung, Auswanderung, Ausbürgerung und Deportation (1933-1944)
- Astrid Freyeisen: Verbohrt bis zuletzt – Gauleiter Dr. Otto Hellmuth
- Herbert Schott: Würzburg zwischen Stalingrad und dem Kriegsende
- Ellen Latzin: Begegnung mit Tiepolo in New York
- Gottfried Mälzer: Die Universitätsbibliothek Würzburg als Regionalbibliothek
- Bibliographie Dr. Gottfried Mälzer, Leiter der Universitätsbibliothek
- Anzeigen und Besprechungen
- Geschäftsbericht
- Mitarbeiterverzeichnis
Verlagsinformation

Exemplare des "Mainfränkischen Jahrbuchs" können für 43,50 Euro direkt im Buchladen Neuer Weg gekauft oder bestellt werden.
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7. Dezember 2005

Kurt Schlier: Die ersten 21 Jahre meines Lebens. Eigenverlag 2005 (2. Auflage). ISBN: 3-00-015845-6.

Zum Buch
1945 war der Krieg zu Ende. Ich war gerade 21 Jahre alt und wurde volljährig. Diese ersten Jahre meines Lebens wurden vorwiegend vom Hitlerregime, vom Krieg und von meiner Soldatenzeit geprägt. Jetzt standen wir vor einem Neuanfang. Keines meiner Kinder und Enkelkinder kann sich eine Jugend in solch einer Zeit vorstellen. Über meine Kriegserlebnisse habe ich mit meinen Kindern nie gesprochen. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht, um ihnen solche Zeilen selbst in Gedanken zu ersparen.

Rezension
Leichen bergen unter den Trümmern (Main Post, 16.09.2005)
Verlagsinformation

Exemplare des Buchs können für 9,90 Euro über den Buchladen Neuer Weg bestellt werden.
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Stefan Keppler/Johann Schrenk/Horst Brunner/Otto Wittmann: Goethes Franken. Johann-Schrenk-Verlag 2005 (1. Auflage). ISBN: 3-924270-41-4.



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Aus dem Inhalt
Johann Schrenk legt mit "Goethes Franken" den dritten Titel aus der Buchreihe "Auf den Spuren der Dichter und Denker durch Franken" vor. Mit dem 128 Seiten fassenden, reich bebilderten und illustriertem Werk ist ein kompakter, preislich erschwinglicher Reiseführer auf den Markt gekommen, dessen ausgewogene Mischung wissenschaftlicher Aufsätze einerseits und ausführlicher touristischer Informationen andererseits deutlich von der Masse abhebt.
Wie schon in den zwei vorherigen Büchern der Reihe (sie wurden jeweils in der Druckerei E. Riedel gefertigt) hat Dr. Schrenk auch dieses Mal kompetente und anerkannte Wissenschaftler als Koautoren gewonnen. Der Leser ist eingeladen, diesen Landstrich zu bereisen und ihn sich zu eigen zu machen, wie der Dichter aus Weimar es tat: "Goethes Franken" heißt es deshalb statt "Goethe in Franken".

Inhaltsverzeichnis
- Stefan Keppler: Goethes Franken – Topographie des Altdeutschen
- Johann Schrenk: Goethe in Nürnberg
- Johann Schrenk: Goethe im Fichtelgebirge
- Wolfgang Schirmer: Goethes Granitstudien in Franken und seine Idee Granit
- Johann Schrenk: Goethes Reisen durch Franken
- Otto Wittmann: Goethe und der Frankenwein
- Johann Schrenk: Auf den Spuren Goethes durch Franken

Zu den Autoren
Reich bebildert und inspirierend sind die Kapitel, in denen der Gunzenhäuser Buchhändler, Verleger und Historiker Dr. Johann Schrenk auf Goethes Spuren quer durch Franken, ins Fichtelgebirge, und nach Nürnberg reist, um Häuser, Museen und Naturdenkmäler, die an den vielseitig interessierten Genius erinnern, vorzustellen.
Dr. Stefan Keppler, gebürtiger Franke, ist Assistent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. 2004 promovierte er an der Universität Würzburg über Goethes Erzählwerk. Von ihm stammt das erste Kapitel über die "Topographie des Altdeutschen".
Professor Dr. Wolfgang Schirmer, bis 2005 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Geologe tätig, vergleicht anhand einer ausführlichen Grafik die Vorstellung Goethes von der Entstehung des Fichtelgebirgsgranits, die er in vielen Exkursionen vor Ort gewonnen hatte, mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus heutiger Zeit.
Der Gunzenhäuser Dr. Otto Wittmann, von 1989 bis 1993 Präsident des Bayerischen Geologischen Landesamtes München, setzt sich in seinem Aufsatz mit Goethe und dem Frankenwein auseinander.
Verlagsinformation/"Altmühl-Bote" vom 10.12.2005


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Stand: 08. Oktober 2006
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