30. Dezember
2005 |
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Rolf Gloel/Kathrin Gützlaff:
Gegen Rechts argumentieren lernen. VSA-Verlag 2005. ISBN:
3-89965-146-4. |

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Zum Buch
Über eine Kritik des Nationalismus und Rassismus auch in ihren
"demokratischen" Spielarten wird ein Curriculum für eine
argumentative Auseinandersetzung mit dem alltäglichen
Rechtsextremismus entwickelt.
Rechtsextreme Positionen gelten als unvereinbar mit dem
Selbstverständnis der Bundesrepublik und werden – verstärkt seit
dem Erfolg rechtsextremer Parteien in den Landtagswahlen in
Sachsen und Brandenburg – zurückgewiesen und bekämpft. Dem steht
gegenüber, dass rechte Standpunkte in immer weiteren Kreisen der
Bevölkerung salonfähig werden. Es ist keine Selbstverständlichkeit
mehr, als "anständiger Deutscher" Distanz zu rechtsextremen
Parteien und Gruppierungen sowie rechtem Gedankengut zu wahren.
Publikationen, die sich mit rechtsextremen Positionen auseinander
setzen, zeichnen sich häufig durch den Mangel aus, dass Rassismus,
Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus nicht in ihren "normalen"
und offiziell erwünschten Erscheinungsformen thematisiert werden.
Das Buch weist diese Mängel bisher vorliegender
Auseinandersetzungen nicht nur nach, sondern bietet darüber hinaus
Bausteine und Argumentationen zur Kritik rechtsradikalen Denkens
und Handelns. Die Darstellung wird anhand von Zitaten, Karikaturen
und Bildern veranschaulicht.
Die AutorInnen zielen dabei auch auf die Frage nach dem Nährboden
rechtsradikalen Denkens und den Konsequenzen für die
Auseinandersetzung vor allem unter Schülern. Insofern bildet das
Buch nicht nur eine Grundlage für die Erweiterung argumentativer
Kompetenz von Pädagogen, die mit rechten Jugendlichen arbeiten,
sondern es ist auch zum Selbststudium geeignet.
Zu den AutorInnen
Rolf Gloel ist Professor
für Methoden der Sozialen Arbeit und Jugendarbeit an der
Fachhochschule Merseburg.
Kathrin Gützlaff ist Professorin für Soziale Arbeit an der
Evangelischen Fachhochschule RWL Bochum.
Verlagsinformation |
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Freerk Huisken: Der
"Pisa-Schock" und seine Bewältigung. Wie viel Dummheit braucht
/ verträgt die Republik? VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-160-X. |

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Zum Buch
Wie ist es um die geistige Verfassung junger Menschen hierzulande
bestellt? Genau dieser Frage widmet sich die vom "PISA-Schock"
ausgelöste Debatte nicht. Freerk Huisken untersucht ihren
nationalistischen Kern und kommt zu dem Schluss: Auf dem Prüfstand
steht nicht die Bildung, die der Jugend verpasst wird, sondern
allein die Auswirkungen dieser Bildung auf das nationale Ansehen
und auf die Konkurrenzfähigkeit der nationalen Ökonomie werden
besorgt registriert.
Die PISA-Studien haben in Deutschland für Aufregung gesorgt. Das
miserable Abschneiden 15-jähriger Schülerinnen und Schüler galt
und gilt als Blamage einer Nation, die sich nicht nur zu den
gehobenen "Wissensgesellschaften" zählt, die sich nicht nur auf
ihre Kultur und ihre Geistesleistungen einiges zu Gute hält,
sondern die sich bisher auch eines Bildungswesens zu rühmen
wusste, dessen Absolventen sich als überzeugte deutsche
Demokraten, als "mündige Staatsbürger" fleißig der Rechte und
Pflichten annahmen, die das Nachkriegsdeutschland für sie
vorgesehen hatte.
Aus dem in den PISA-Studien festgestellten Abstieg aus der 1. Liga
im Bildungsvergleich wurde das gleiche Schicksal für die deutsche
Nationalökonomie abgeleitet. Denn über eines sind sich
Öffentlichkeit, Politik und Fachwelt sehr einig: Bildung ist ein
Wachstumsfaktor, eine Ressource für den Standort, ist
Humankapital, mit dem "wir" unsere Rohstoffknappheit substituieren
können und müssen. Eine klare Auskunft darüber, dass Wissenschaft
und Bildung ganz im Dienste am Kapital aufzugehen haben.
Zum Autor
Freerk Huisken ist Hochschullehrer an der Uni
Bremen und dort in der Lehrerbildung tätig. Seine
Arbeitsschwerpunkte sind die Kritik des Bildungswesens und der
Erziehungswissenschaften, "Jugendgewalt" und Rechtsextremismus.
Bei VSA erschien von ihm zuletzt: z.B. Erfurt. Was das bürgerliche
Bildungs- und Einbildungswesen so alles anrichtet (2002).
Verlagsinformation |
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Torsten Feltes/Marc Paysen:
Nationale Bildungsstandards.
Von der Bildungs- zur Leistungspolitik. Nachwort von Michael Löbig.
VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-151-0. |

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Die Einführung von
Bildungsstandards an allgemeinbildenden Schulen ist seit nahezu 30
Jahren wieder der Versuch, eine grundsätzliche Bildungsreform
umzusetzen. Wegbereitende Maßnahmen dafür waren die seit fast 15
Jahren betriebenen nationalen und internationalen
Schulleistungsstudien. Die PISA-Studie hat dabei das größte
Aufsehen erregt. In der Schule werden die unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen der Schüler nicht etwa angeglichen, sondern
erhalten und verschärft.
Zehn Prozent der deutschen Schüler verfügen höchstens über
rudimentäre Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen. Den
Schluss, dass dies bildungspolitisch gewollt ist, mochten die
PISA-Forscher aber nicht ziehen. Statt dessen waren sie sich mit
den Bildungspolitikern einig, dass es den deutschen Schulen vor
allem an einem fehle: neuen Einrichtungen zur Qualitätskontrolle.
Das Instrument für die Kontrolle schulischer Lernresultate sollen
die nationalen Bildungsstandards sein. Durch sie wird jede
einzelne Schule in ihrer Leistung mess- und national vergleichbar.
Die Einführung eines solchen Referenzsystems führt jedoch
gleichzeitig zu Veränderungen bei den Lehrinhalten.
Weil die einzelne Schule bewertet werden soll, müssen ihr auch
autonome Entscheidungen hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung
überlassen bleiben. Deshalb werden die staatlichen Lernpläne auf
Kerncurricula reduziert, deren weitere Ausgestaltung im Belieben
der Schulen liegt. Auf diese Weise kann der Qualitätswettbewerb
zwischen den Schulen eröffnet und Bildungs- in Leistungspolitik
transformiert werden.
Verlagsinformation |
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Mike Davis: Vogelgrippe.
Zur gesellschaftlichen Produktion von Epidemien. Assoziation A
2005. ISBN: 3-935936-42-7. |

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Zum Buch
Mike Davis zeichnet in seiner exakten Analyse die
Ausbreitungsformen und virologischen Zusammenhänge nach, die vor
dem Hindergrund der schnell voranschreitenden evolutionären
Entwicklung der Krankheit bis heute bekannt sind. Waren Mediziner
noch vor kurzem davon ausgegangen, dass eine Übertragung des
Vogelgrippevirus auf den Menschen äußerst unwahrscheinlich sei, so
muss man heute eingestehen, dass sich die Übertragungen von Mensch
zu Mensch nicht mehr ausschließen lassen.
Davis bleibt nicht bei den medizinischen Implikationen stehen,
sondern stellt den Zusammenhang mit dem Agro- und Pharmabusiness
sowie den Politikformen her, die eine wirksame Bekämpfung und
Prävention der Krankheit behindern. Er beschreibt die Veränderung
der Nahrungsmittelproduktion in Asien in den 90er Jahren und die
damit einhergehende Veränderung der sozialen Verhältnisse in
Südchina.
Es sind die Armen in den Megastädten der "3. Welt", die zu
doppelten Opfern der globalen Entwicklung werden. Sie sind
diejenigen, die durch die Ausbreitung der kapitalistischen
Agrarwirtschaft von ihrem Land vertrieben in den Städten stranden,
unter schlechtesten Bedingungen einer hohen Ansteckungsgefahr
ausgesetzt sind und für die keinerlei medizinische Versorgung
vorgesehen ist.
Verlagsinformation
Rezensionen
-
Die Enten der Apokalypse. Gesundheit ist keine Ware (junge
Welt, 08.12.2005)
-
Kriegsrecht und Vogelgrippe. Von Michel Chossudovsky
(Zeit-Fragen Nr. 47 vom 28.11.2005) |
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Verfassung der Bolivarischen
Republik Venezuela vom 24.03.2000.
Herausgegeben von der Botschaft der Bolivarischen Republik
Venezuela. Neue Impulse Verlag, November 2005 (1. Auflage). ISBN:
3-910080-59-6. |

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Zum Buch
Das Netzwerk Venezuela und die
Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela veröffentlichen in
Zusammenarbeit mit dem Neue Impulse Verlag einmalig in deutscher
Sprache die Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom
24. März 2000. Die
venezolanische Botschaft in Berlin koordinierte dabei die
Übersetzung, juristische Überprüfung, die Gestaltung und den Druck
des Verfassungstextes. Bedeutende Unterstützung erhielt die
diplomatische Vertretung durch das Außenministerium Venezuelas,
das Unternehmen Ruhr Oel GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen – ein
Joint-Venture der venezolanischen PDVSA und BP – sowie die in
Berlin wirkenden Venezuela-Solidaritätsgruppen.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
"Die Regierungsform Venezuelas ist die Präsidialdemokratie mit
starken direktdemokratischen Elementen und zahlreichen Wahlen auf
verschiedenen Ebenen. Die neue Verfassung Venezuelas verbietet die
Privatisierung der Erdölindustrie und der sozialen
Sicherungssysteme, verfügt die kostenlose Volksbildung und die
Beseitigung des Großgrundbesitzes, respektiert darüber hinaus aber
das Privateigentum, auch das Privateigentum an Produktionsmitteln.
Der gesamte Umbau von Staat und Gesellschaft erfolgte durch
plebiszitäre Akte: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 1998
entfielen 56 Prozent der Stimmen auf Chávez, im April 1999
stimmten 88 Prozent der Wähler für die Einberufung einer
Konstituante, im Dezember desselben Jahres 71 Prozent für die neue
Verfassung des nun als 'Bolivarische Republik Venezuela'
bezeichneten Staates.
In dieser Verfassung ist die bürgerliche Gewaltenteilung nicht
aufgehoben, aber durch direktdemokratische Möglichkeiten
erweitert: Sowohl die Abgeordneten als auch der Präsident
(6-jährige Amtszeit) können ab der Mitte ihrer Amtszeit per
Referendum abgewählt werden. Er ist das Staatsoberhaupt und der
Regierungschef. Derzeitiger Amtsinhaber ist seit dem 2. Februar
1999 Hugo Chávez, der Vizepräsident ist José Vicente Rangel, der
somit stellvertretender Staats- und Regierungschef ist." (Wikipedia)
-
Bolívar und Powerpoint. Übersetzung der Verfassung vorgestellt
(junge Welt, 18.11.2005)
-
Öffentliches Interesse vor Profit. Venezuela rüttelt an
Produktionsverhältnissen (junge Welt, 16.10.2005)
-
Zeitenwende. Hugo Chávez hat tiefgreifende Veränderungen
eingeleitet (junge Welt, 29.03.2000) |
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Anthony Swofford: Jarhead.
Erinnerungen eines US-Marines.
Fischer-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN:
3-596-16182-7. |

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Zum Buch
Anthony Swofford erzählt in "Jarhead"
(so nennen sich die Marines selbst wegen ihrer kahl geschorenen
Schädel) von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an
vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak; vom
Töten, vom Sterben und von den Verheerungen, die der Krieg in den
Seelen aller Beteiligten anrichtet. Ein radikales Buch, schon
jetzt ein Klassiker des Genres.
Leseprobe
"Ein Mann schießt viele Jahre mit einem Gewehr, dann zieht er in
den Krieg, und hinterher gibt er das Gewehr in der Waffenkammer ab
und glaubt, dass er mit dem Gewehr fertig ist. Aber ganz egal, was
er mit seinen Händen anfängt – eine Frau streicheln, ein Haus
bauen, die Windeln seines Sohnes wechseln –, seine Hände erinnern
sich an das Gewehr und an die Macht, die das Gewehr ihm
versprochen hat. Das pure Gewicht, der Schaft an der Schulter, der
sexy Schwung des Abzugbügels. Woher kommen Gewehre, fragt der Sohn
des Mannes."
Rezensionen
"Das Buch ist keine Anklage, sondern ein
Aufschrei." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
"Es gibt nur wenige Kriegsbücher, deren
Autoren die Banalität des Grauens literarisch verarbeitet haben,
ohne den Kampf zu romantisieren, die Brutalität zu
instrumentalisieren oder sich hinter journalistischer Objektivität
zu verstecken. Über den letzten Golfkrieg gab es noch kein
einziges Buch, das diesen Krieg begreiflich gemacht hätte. Anthony
Swofford hat jetzt so ein Buch geschrieben. In Amerika entwickelt
sich das Buch zum Bestseller. In Hollywood überbieten sich die
Filmstudios derzeit im Preiskampf um die Rechte. Die New York
Times widmete Swofford gleich zwei große Rezensionen und den Titel
der wöchentlichen Book Review. 'Nur selten
hört man die echte Stimme der Soldaten',
schrieb Mark Bowden dort, der Autor von 'Black
Hawk Down'. 'Das ist
keine angenehme Stimme – sie ist nur furchtbar und widerwärtig
schön.' " (Andrian
Kreye, Süddeutsche Zeitung)
Zum Autor
Anthony Swofford erzählt in 'Jarhead' (so nennen sich die Marines
selbst wegen ihrer kahl geschorenen Schädel) von seiner Zeit als
Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in
Saudi-Arabien, Kuwait und Irak; vom Töten, vom Sterben und von den
Verheerungen, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligten
anrichtet. Ein radikales Buch, schon jetzt ein Klassiker des
Genres.
Verlagsinformation |
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29.
Dezember 2005 |
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BEIGEWUM (Hrsg.): Mythen der
Ökonomie.
Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen.
Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und
umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM). VSA-Verlag 2005. ISBN:
3-89965-119-7. |

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Die öffentliche
Debatte über Wirtschaft und Wirtschaftspolitik ist dominiert von
der Sachzwang-Logik. In der Diskussion um wirtschaftliche Reformen
spielen Wünsche, Interessen und Ziele gesellschaftlicher Gruppen
keine Rolle. Alles dreht sich um die Frage, welchem
Anpassungsdruck durch neueste Entwicklungen (Globalisierung,
Arbeitslosigkeit, Konjunkturflaute, ausufernde Steuerbelastung)
wieder Folge zu leisten ist.
Der ökonomischen Expertise kommt bei der Plausibilisierung
entsprechender Reformmaßnahmen eine wichtige Rolle zu:
Wirtschaftswissenschafter, Unternehmensverbände und
Wirtschaftspolitiker haben die Aura des besseren Wissens und
begründen mit Expertenwissen zu treffende Maßnahmen. Dieser
Zustand ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Viele Zusammenhänge und Empfehlungen sind in den
Wirtschaftswissenschaften selbst umstritten. Es gibt nicht genau
eine richtige Expertise, sondern auch unter Experten Streit darum,
was "wirtschaftlich vernünftig" ist.
2. Die Dominanz von Expertenmeinungen, die nicht das ganze Für und
Wider zu jeder Frage darlegen, sondern einseitige Stellungnahmen
als Expertise ausgeben, verhindern, was einer Demokratie
angemessen ist: eine breite wirtschaftliche Bildung der
Bevölkerung und ihre Einbindung in wirtschaftspolitische Debatten
und Entscheidungen.
Die AutorInnen liefern ein kompaktes Nachschlagewerk von 30 der
wichtigsten ökonomischen Irrlehren. Diese Mythen werden in den
einzelnen Beiträgen kurz vorgestellt und widerlegt. Es kann
verwendet werden als Argumentationshilfe für Debatten in beinahe
jeder Lage: Kneipe, Talkshow, Bundestag etc. Die Themen reichen
von "Die Überalterung macht den Wohlfahrtsstaat unfinanzierbar"
über "Börse dominiert die Wirtschaft" sowie "Private
Pensionsvorsorge ist besser" bis zu "Regulierungen schaden der
Wirtschaft" und "Nur Fleiß und Leistung machen ein Land reich".
Verlagsinformation
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Karl H. Roth: Der Zustand der Welt.
Gegen-Perspektiven. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-138-3. |

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Zum Buch
Ein spannender Versuch, die ungeheure Komplexität der
gegenwärtigen globalisierten Welt synthetisch zu fassen und mit
Überlegungen zu möglichen Umrissen einer sozialistischen
Transformationsperspektive zu konfrontieren.
In diesem Essay unternimmt der Sozialhistoriker Karl Heinz Roth
den herausfordernden Versuch, die sozialökonomischen Verhältnisse
in den Kriegs- und Schattenökonomien der Peripherie, in den
Schwellenländern, in den asiatischen Wachstumsregionen und in den
kapitalistischen Metropolen USA und Europa zusammen zu denken. In
einer historischen Vergleichsperspektive werden für die
gesellschaftliche Umbruchsperiode seit den 1970er Jahren globale
Zyklen sowohl ökonomischer Restrukturierung als auch sozialer
Kämpfe ausgemacht – angefangen bei den Kleinbauern im "Trikont"
über die chinesischen Wanderarbeiter bis hin zu den Lohnabhängigen
in Hightech-Betrieben in den Metropolen, aber auch den
Hartz-IV-Opfern hierzulande.
Roth macht bei seinem Unterfangen, die komplexe
Entwicklungsdynamik zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begreifen,
auch seinen analytischen Rahmen transparent: Die Weltsystemtheorie
eines Immanuel Wallerstein, die Kondratieffschen "Langen Wellen",
Karl Polanyis "Great Transformation", der Blick des französischen
Sozialhistorikers Fernand Braudel auf die Dynamik des
Kapitalismus, die Kritik der politischen Ökonomie bei Karl Marx
und die Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen
Postkeynesianismus gehen bei ihm eine produktive Synthese ein.
Heraus kommt der Vorschlag, die Erfahrungen des weltweiten
sozialen Widerstands mit einer Analyse der aktuellen globalen
Entwicklungstendenzen zu kombinieren und daraus eine
Gegenperspektive zu entwickeln, die die Fehler der vergangenen
sozialistischen Transformationsvorstellungen vermeidet. Die
Diskussion ist eröffnet.
Zum Autor
Karl Heinz Roth, Historiker, Mitarbeiter der Stiftung für
Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und Mitherausgeber der
Zeitschrift Sozial.Geschichte, lebt in Bremen. Zahlreiche
Veröffentlichungen zur Sozial-, Wirtschafts- und
Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Letzte
Buchveröffentlichung zusammen mit Angelika Ebbinghaus (Hrsg.):
Rote Kapellen – Kreisauer Kreise – Schwarze Kapellen. Neue
Sichtweisen auf den Widerstand gegen die NS-Diktatur 1938-1945,
Hamburg 2004.
Verlagsinformation |
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Dan Diner: Versiegelte Zeit.
Über den Stillstand in der islamischen Welt. Propyläen-Verlag
2005. ISBN: 3-549-07244-9. |

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Zum Buch
Der augenfällige Stillstand in der islamischen Zivilisation,
insbesondere in ihren arabischen Kernländern, zählt zu den
explosivsten Problemen der Gegenwart – und allem Anschein nach
auch der Zukunft. Der Historiker Dan Diner untersucht die
ökonomischen, kulturellen und politischen Ursachen der Stagnation
dieses einst blühenden Kulturraums. Sein Fazit: Die Allgegenwart
des Sakralen, das Ausbleiben von Säkularisierung, verhindern bis
heute jene Entwicklung, die den Westen von der Frühen Neuzeit an
in die Moderne geführt hat.
Rezensionen
"Dan Diner hat ein anregendes und intelligentes Buch geschrieben,
es ist das Produkt von Nachdenken und klugen politischen Analysen
... Es ist jedem, der sich mit dem Vorderen Orient beschäftigt,
trotz der hier vorgebrachten kritischen Anmerkungen, dringend
empfohlen." (Süddeutsche Zeitung)
"Das Ende des Kalten Krieges und die Globalisierung haben den
Stillstand der Zeit sichtbar gemacht, der deutsch-jüdische
Historiker Dan Diner sucht Ursachen – Prädikat: sehr dicht." (Kleine
Zeitung)
"Eines der ganz großen, kenntnisreichen Sachbücher der vergangenen
Jahre, dabei essayistisch und verständlich geschrieben. Ein
wichtiges Buch." (Mittelalter in Europa)
"Das Buch ist eine ernüchternde, aber notwendige Bestandsaufnahme
und bereichert die wissenschaftliche Diskussion mit neuen
Argumenten. Allen, die den interkulturellen Dialog mit Muslimen
führen, vermittelt der Verfasser unverzichtbare Grundlagen und
Einblicke in die Denkweise einer fremden Kultur." (Rheinischer
Merkur)
-
http://www.perlentaucher.de/buch/22260.html (Perlentaucher.de)
-
Religion ohne Kompass (taz, 07.01.2006)
-
Entwicklungsblockade durch Diglossie (Deutschlandradio Kultur,
13.12.2005)
-
Das fatale Sakrale (SPIEGEL, 13.12.2005)
Zum Autor
Dan Diner, geboren 1946 in München, Professor für Neuere
Geschichte an der Hebrew University, Jerusalem, und Direktor des
Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der
Universität Leipzig. Er lebt in der Bundesrepublik und in Israel.
Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur Geschichte des 20.
Jahrhunderts, zur Geschichte des Vorderen Orients und zur
jüdischen Geschichte.
Verlagsinformation |
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Klaus Theweleit: Friendly Fire.
deadline-TEXTE. Stroemfeld-Verlag 2005. ISBN: 3-87877-940-2.
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Inhaltsverzeichnis
- Bob Dylan zum 60. und zu Chronicles, Vol. I: A Roadmap For The
Soul
- Abriß meiner musikalischen Sozialisation: Art Ensemble of
Chicago
- Wenn der Postmann 250 mal klingelt. Gottfried Benns Briefe an
Ursula Ziebarth
- Mörike, Spanish Harlem Incident, der Mississippi, der Traum
- Georges Méliès. Light-Mares aus night-mares. Das Unbewußte
filmen
- Sirenenschweigen, Polizistengesänge. Zu Jonathan Demmes "Das
Schweigen der Lämmer"
- Zur Frühgeschichte des Videoclips. Andy Warhols und Jean-Luc
Godards Video-Explorationen, featuring Isabella Rossellini
- "Gott sei Quack". Carl Barks zum 100.Geburts- und 1. Todestag
- Vom Übermalen – das Bild in der Tiefe: Cinéma Hahn
- Wie ein Hitlerbild machen? Blalla W. Hallmanns halluzinative
Kompressen
- Für ein Leben vor dem Tode. Gott ist nun mal kein Demokrat
- Kein Land für Schönspieler
- Amerika, Europa, die Intellektuellen und die Macht: Gespräch
Klaus Theweleit mit Noam Chomsky, 30. April 2004
- Zu Hadassa Ben-Itto, »Die Protokolle der Weisen von Zion«.
Anatomie einer Fälschung
- Nicht ungeschoren davonkommen. Das Schicksal der Frauen in den
besetzten Ländern, die Wehrmachtssoldaten liebten
- Abu Ghraib. Sexualisierte Folter und Frühstücksbrötchen
- Friendly Fire. Krieg auf Drogen
- Kanzler-Schoßhüpfen. Für Frontfrauen und Friedensfreunde
- Auflösung festgefügter Schreibformen. Dankrede zum Empfang des
Johann Heinrich Merck-Preises
- "Der Untergang" und andere Katastrophen. Gespräch mit Michael
Girke
- "Stadtguerilla? Das diskutierte jede linke Schülergruppe!".
Gespräch mit Peter Unfried
Zum Autor
Klaus Theweleit, geboren 1942 in Ebenrode/Ostpreußen, ist
Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste Karlsruhe sowie Lehrbeauftragter am Institut für
Soziologie der Universität Freiburg und Schriftsteller.
Verlagsinformation |
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21.
Dezember 2005 |
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S. Karl Metz: Ein Führer durch Würzburg und
Umgebung vor über 100 Jahren. |

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Zum Buch
Die handliche Broschüre dokumentiert eine Würzburger Stadtführung
von vor über 100 Jahren. Auf 102 Seiten werden fast 100
Sehenswürdigkeiten in Wort und Bild geschildert.
Michael Kraus
Aus dem Vorwort
"Main, Wein und Glockenklang / Gehen durch ganz Frankenland":
Würzburg, die liebliche Main- und Weinstadt, nimmt unter den
Städten, die in der damaligen Zeit einen großen Aufschwung
genommen haben, eine hervorragende Stelle ein. Es verdankt dies
der Tatsache, dass vor drei Jahrzehnten seine frühere
Festungseigenschaft aufgehoben wurde und dadurch die bis dahin in
ihrer Entwicklung und Erweiterung gehemmte Stadt sich ungehindert
ausdehnen konnte.
Zum Aufschwung Würzburgs trug außerdem die beschleunigte
Entwicklung der Universität, deren medizinische Fakultät zu den
berühmtesten Deutschlands zählt, bei. Jetzt präsentiert sich
Würzburg mit seinen zahlreichen alten und neuen Prachtbauten als
eine Stadt, die bei den Besuchern den freundlichsten Eindruck
hinterlässt und durch ihre vielen Sehenswürdigkeiten sowie ihre
schöne Umgebung den Fremden, wenn sie die Stadt schon lange wieder
verlassen haben, in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
Verlagsinformation
Exemplare des "Führers durch Würzburg und Umgebung" können für
6 Euro
direkt im
Buchladen Neuer Weg
gekauft oder bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: buchladen@neuer-weg.com
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Mainfränkisches
Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 2005. Herausgegeben von den
Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg.
Gesamtherstellung: HartDruck GmbH, Volkach 2005. ISSN: 0076-2725. |

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Aus dem Vorwort
Das vorliegende Jahrbuch ist sehr umfangreich, es enthält einige
längere Aufsätze. Die Publikation dieses Jahrbuchs war nur durch
einen finanziellen Kraftakt möglich. Ich bin froh, dass es
gelungen ist, das ganze Spektrum der unterfränkischen Geschichte
vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit zu berücksichtigen. Im
Jahre 2005 gedachte man in Deutschland dem 60. Jahrestag des
Kriegsendes. Den letzten Kriegsjahren sind einige Aufsätze
gewidmet, die interessante neue Aspekte der unterfränkischen
Geschichte beleuchten. Gemäß dem Auftrag der Vereinssatzung werden
auch kunstgeschichtliche Themen gebührend berücksichtigt.
Herbert Schott, Schriftleiter
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Gerhard Wagner: Der fränkische Königshof Herlheim
- Thomas Steinmetz: Neues zu den Maintalburgen Ravensburg,
Falkenberg und Neuenburg
- Ludwig Reusch: Die vierherrische Zent Mittelsinn - Zweiter Teil
- Hubert Emmerig: Münzen der Stadt Hammelburg im 16. Jahrhundert?
- Markus Josef Maier: Jost Ammann (1539-1591) als Portraitist
zweier Würzburger Persönlichkeiten
- Matthias Löffelmann: Balthasar Neumanns Würzburger
Dominikanerkirche (heutige Augustinerkirche)
- Victor Metzner: Franz Erwein von Schönborn und seine Bedeutung
- Hans-Bernd Spies: Ein Brief Friedrich Ludwig Heinrich Rumpachs
an Heinrich Stephani (1796)
- Oliver Weinreich und Helge Clausen: Ein Däne an der
Universitätsbibliothek Würzburg
- Walter M. Brod: Eine Würzburg-Ansicht in der Presse des 19.
Jahrhunderts
- Hanns-Helmut Schnebel: Johann Reiter, Hammelburgs letzter Türmer
(1804-1886)
- Jörg Seiler: Ungeliebte Würzburger zwischen Ausgrenzung,
Auswanderung, Ausbürgerung und Deportation (1933-1944)
- Astrid Freyeisen: Verbohrt bis zuletzt – Gauleiter Dr. Otto
Hellmuth
- Herbert Schott: Würzburg zwischen Stalingrad und dem Kriegsende
- Ellen Latzin: Begegnung mit Tiepolo in New York
- Gottfried Mälzer: Die Universitätsbibliothek Würzburg als
Regionalbibliothek
- Bibliographie Dr. Gottfried Mälzer, Leiter der
Universitätsbibliothek
- Anzeigen und Besprechungen
- Geschäftsbericht
- Mitarbeiterverzeichnis
Verlagsinformation
Exemplare
des "Mainfränkischen Jahrbuchs" können für
43,50 Euro
direkt im
Buchladen Neuer Weg
gekauft oder
bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: buchladen@neuer-weg.com
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7.
Dezember 2005 |
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Kurt Schlier: Die ersten 21 Jahre meines
Lebens. Eigenverlag 2005 (2. Auflage). ISBN: 3-00-015845-6. |

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Zum Buch
1945 war der Krieg zu Ende. Ich war gerade 21 Jahre alt und wurde
volljährig. Diese ersten Jahre meines Lebens wurden vorwiegend vom
Hitlerregime, vom Krieg und von meiner Soldatenzeit geprägt. Jetzt
standen wir vor einem Neuanfang. Keines meiner Kinder und
Enkelkinder kann sich eine Jugend in solch einer Zeit vorstellen.
Über meine Kriegserlebnisse habe ich mit meinen Kindern nie
gesprochen. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht, um ihnen solche
Zeilen selbst in Gedanken zu ersparen.
Rezension
Leichen bergen unter den Trümmern
(Main Post, 16.09.2005)
Verlagsinformation
Exemplare
des Buchs können für 9,90 Euro über den
Buchladen Neuer Weg
bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: buchladen@neuer-weg.com
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Stefan Keppler/Johann
Schrenk/Horst Brunner/Otto Wittmann: Goethes Franken.
Johann-Schrenk-Verlag 2005 (1. Auflage). ISBN: 3-924270-41-4. |

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Aus dem Inhalt
Johann Schrenk legt mit "Goethes Franken" den dritten Titel aus
der Buchreihe "Auf den Spuren der Dichter und Denker durch
Franken" vor. Mit dem 128 Seiten fassenden, reich bebilderten und
illustriertem Werk ist ein kompakter, preislich erschwinglicher
Reiseführer auf den Markt gekommen, dessen ausgewogene Mischung
wissenschaftlicher Aufsätze einerseits und ausführlicher
touristischer Informationen andererseits deutlich von der Masse
abhebt.
Wie schon in den zwei vorherigen Büchern der Reihe (sie wurden
jeweils in der Druckerei E. Riedel gefertigt) hat Dr. Schrenk auch
dieses Mal kompetente und anerkannte Wissenschaftler als Koautoren
gewonnen. Der Leser ist eingeladen, diesen Landstrich zu bereisen
und ihn sich zu eigen zu machen, wie der Dichter aus Weimar es
tat: "Goethes Franken" heißt es deshalb statt "Goethe in Franken".
Inhaltsverzeichnis
- Stefan Keppler: Goethes Franken – Topographie des Altdeutschen
- Johann Schrenk: Goethe in Nürnberg
- Johann Schrenk: Goethe im Fichtelgebirge
- Wolfgang Schirmer: Goethes Granitstudien in Franken und seine
Idee Granit
- Johann Schrenk: Goethes Reisen durch Franken
- Otto Wittmann: Goethe und der Frankenwein
- Johann Schrenk: Auf den Spuren Goethes durch Franken
Zu den Autoren
Reich bebildert und inspirierend sind die Kapitel, in denen der
Gunzenhäuser Buchhändler, Verleger und Historiker Dr. Johann
Schrenk auf Goethes Spuren quer durch Franken, ins Fichtelgebirge,
und nach Nürnberg reist, um Häuser, Museen und Naturdenkmäler, die
an den vielseitig interessierten Genius erinnern, vorzustellen.
Dr. Stefan Keppler, gebürtiger Franke, ist Assistent am Institut
für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität
Berlin. 2004 promovierte er an der Universität Würzburg über
Goethes Erzählwerk. Von ihm stammt das erste Kapitel über die
"Topographie des Altdeutschen".
Professor Dr. Wolfgang Schirmer, bis 2005 an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Geologe tätig,
vergleicht anhand einer ausführlichen Grafik die Vorstellung
Goethes von der Entstehung des Fichtelgebirgsgranits, die er in
vielen Exkursionen vor Ort gewonnen hatte, mit den
wissenschaftlichen Erkenntnissen aus heutiger Zeit.
Der Gunzenhäuser Dr. Otto Wittmann, von 1989 bis 1993 Präsident
des Bayerischen Geologischen Landesamtes München, setzt sich in
seinem Aufsatz mit Goethe und dem Frankenwein auseinander.
Verlagsinformation/"Altmühl-Bote" vom 10.12.2005
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