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Neuerscheinungen im November 2005 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im September 2005


21. Oktober 2005

 

Mira Markovic: Erinnerungen einer "Roten Hexe". Vierzig Jahre Leidenschaft und Macht an der Seite Slobodan Milosevics. Vorwort von Gerhard Zwerenz. Herausgegeben von Giuseppe Zaccaria. Zambon-Verlag 2005. ISBN: 3-88975-081-8.



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Zum Buch
Mira Markovic, die immer wieder als die "rote Hexe", als "Lady Macbeth" des Balkans bezeichnet wird, war eine der einflussreichsten Frauen der Welt und die unbestrittene Hauptdarstellerin der letzten zehn Jahre Ex-Jugoslawiens. Sie verließ die politische Szene durch eine kühne Flucht. Dem Autor gelang es, mit Mira Markovic einige lange Wochen zu verbringen, in denen sie ihm ihr Leben schilderte: ihre Geburt, die Kindheit bei ihren Großeltern, ihr aufgeklärtes bürgerliches Leben, ihr Zusammentreffen mit Slobodan Milosevic und der Politik, die Jahre an der Macht und ihr Leben an der Seite Milosevic.
Es handelt sich um ein glänzendes Beispiel für die Geschichte einer Familie und politischer Ereignisse, die miteinander verwoben und verflochten sind und die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem verwischen bzw. aufheben. Zaccaria beobachtete en Detail den Zerfall des ehemaligen Jugoslawien während der Kriege zwischen Kroatien und Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina, dem langen Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina und den Auseinandersetzungen um und im Kosovo. 1996 erhielt er den Hemingway-Preis für "Noi criminali di guerra".
Das Buch behandelt zum ersten Mal im Westen die Schwierigkeiten mit dem Haager Tribunal und beinhaltet dazugehörige Studien. Es wird jetzt während des Prozesses als Beweisunterlage für die vom Autor mitverfolgten politischen Ereignisse im Jahre 1997 benutzt. Nach dem Kosovokrieg und seiner Festnahme gewährte Slobodan Milosevic Zaccaria das einzige von ihm zugelassene Interview über die Ereignisse der letzten 7 Jahre, einer Art politischem Testament, das in La Stampa veröffentlicht wurde. Viele andere Zeitungen druckten es nach und selbst CNN befasste sich damit ausführlich.

Aus dem Vorwort
"Ich will nach Lektüre der Vorgeschichte und wiederholten Lektüre der Gespräche mit Mira Markovic, Ihnen zukommen lassen, wie wesentlich (ein so oft missbrauchtest Wort) dieses Buch mir erscheint, in dem es alle die (vielleicht auch da und dort berechtigten) Vorurteile in Fragen, Zögern, Sachlichkeiten verwandelt. Vor allem ist die Arbeit des Journalisten Giuseppe Zaccaria erstaunlich, indem es nämlich schlicht eine unvoreingenommene, sozusagen normale ist, was heute im Journalismus ganz und gar nicht mehr der Fall ist. Ein Buch mit solcher Sachkenntnis, solchem Tiefblick, solchem Wirkenlassen der Probleme ohne viel persönliche Besserwisserei, ist in Deutschland, vor allem was die 'seriösen Medien' (die sich selber so bezeichnen) betrifft, undenkbar geworden. Solche Bücher können in der Tat die Augen öffnen, auch wenn man danach, was Serbien und Jugoslawien angeht, umso ratloser ist. Aber das wäre schön und den Lesern in Germany zu wünschen, ein Vorhangaufgehen.“ (Peter Handke, Paris, am 2. Juni 2005)

Zum Herausgeber
Giuseppe Zaccaria, 53 Jahre alt, wurde in Bari geboren. Sonderberichterstatter für die italienische Tageszeitung La Stampa. Während der letzten 15 Jahre berichtete er über und erlebte hautnah bedeutende internationale Ereignisse wie z. B. den Sturz Ceaucescus in Rumänien, den ersten Golfkrieg und die Ereignisse im Irak, den Antritt Nelson Mandelas als Präsident Südafrikas, die Krise in Indonesien, die Ereignisse in Ost-Timor und den Zerfall Jugoslawiens. 2000 erhielt er den Saint-Vincent Preis.
Verlagsinformation

Pedram Shayar/Peter Wahl: Bewegung in Bewegung? Erfahrungen und Perspektiven der GlobalisierungskritikerInnen. AttacBasisTexte Bd. 18. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-140-5.



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In diesem AttacBasisText gehen zwei Aktivisten dem Aufstieg der neuen sozialen Bewegung der GlobalisierungskritikerInnen nach und diskutieren die strategischen Herausforderungen für die Zukunft. Mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Attac Deutschland untersuchen sie die Errungenschaften der Bewegung, insbesondere ihren Beitrag zu Demokratisierung und Teilhabe. Sie argumentieren für eine bewusste Bündnispolitik und hinterfragen das Verhältnis von Bewegung und Parteien ebenso wie die Handlungsfähigkeit auf europäischer Ebene.
Abschließend beleuchten sie hegemoniefähige Themen und Alternativen für die weitere Arbeit. "Natürlich kann die Strategie einer modernen sozialen Bewegung nicht mehr in geschlossenen Zirkeln entstehen. Diese Zeiten sind – zum Glück – unwiderruflich vorbei. Nur wenn die politischen Orientierungen und die konkreten Schritte auch durch die Köpfe der Menschen gegangen sind, können sie sich mit der Bewegung identifizieren, entsteht dauerhaft Motivation."

Zu den Autoren
Pedram Shahyar ist Mitglied des Koordinierungskreises von Attac. Peter Wahl ist Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation WEED (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung) und Mitglied des Koordinierungskreises von Attac.
Verlagsinformation

 

Werner Rätz/Dagmar Patermoga/Werner Steinbach: Grundeinkommen: bedingungslos. AttacBasisTexte 17. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-141-3.



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Unter Linken besteht zwar ein breiter Konsens für ein Grundrecht auf umfassende soziale Sicherung und Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum, doch die Vorstellungen über seine Ausgestaltung gehen weit auseinander. In diesem AttacBasisText wird die Position für ein bedingungsloses, bedarfsunabhängiges Grundeinkommen dargestellt.
"Die globalisierungskritische Bewegung und Attac vertreten den Slogan 'Eine andere Welt ist möglich'. Diese andere Welt muss ein gutes Leben aller ermöglichen. Deshalb umfasst Globalisierungskritik immer auch die Suche nach gemeinsamen Antworten auf die individuellen Unsicherheiten des Lebens. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle könnte eine solche sein."

Zu den AutorInnen
Werner Rätz (Koordinierungskreis von Attac für die Informationsstelle Lateinamerika), Dagmar Paternoga und Werner Steinbach arbeiten in der Attac-Kampagne "Genug für alle".
Verlagsinformation

 

Ingo Pies/Martin Leschke (Hrsg.): Karl Marx' kommunistischer Individualismus. Konzepte der Gesellschaftstheorie Bd.11. Mohr-Siebeck-Verlag 2005. ISBN: 3-16-148702-8.



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Karl Marx ist durch und durch ein Autor des 19. Jahrhunderts. Doch sein Werk hat erst im 20. Jahrhundert eine enorme Sprengkraft entwickelt. Zwischen 1917 und 1989 beriefen sich zahlreiche Versuche, totalitäre Regimes als kommunistisch auszuweisen, auf Karl Marx. Folgt man der gängigen Sekundärliteratur, so erscheint Marx als illiberaler Kollektivist. Dieses Urteil erweist sich jedoch bei genauer Textlektüre als falsch. Zwar lehnte Marx den zeitgenössischen Liberalismus ab, aber nicht, weil ihm die individuelle Freiheit unwichtig gewesen wäre. Vielmehr bekämpft Marx das Missverständnis, das darin besteht, die Freiheit des Einzelnen als Freiheit von der Gesellschaft zu denken, als die Freiheit einer Monade, als eine Freiheit, die durch Isolation von anderen konstituiert wird. Marx hielt dagegen, dass es Freiheit nur in der und durch die Gemeinschaft mit anderen Menschen gibt, dass Freiheit sich nur im sozialen Prozess entfalten kann. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Aspekte des Marxschen Werkes diskutiert, u.a. das Entfremdungsproblem, Freiheit, Gerechtigkeit und Ethik, die Anarchie des Marktes sowie der Wert der Arbeit.
Vor dem Hintergrund dieser Sichtweise werden in dem vorliegenden Band verschiedene Aspekte seines Werkes wie Entfremdung, (soziale) Gerechtigkeit, Wert der Arbeit, Markt und Planung diskutiert. Wo irrte Marx, und was können wir heute von ihm lernen? Mit Beiträgen von: Ingo Pies, Reinhard Zintl, Gerhard Engel, Guy Kirsch, Harald Bluhm, Thomas Döring, Michael Schmid, Walter Reese-Schäfer, Klaus Beckmann; Martin Leschke, Birger B. Priddat, Bernd Hansjürgens, Helmut Leipold, Michael Schramm, Matthias Meyer, Andreas Suchanek, Hans G. Nutzinger.

Zu den Herausgebern
Prof. Dr. Ingo Pies ist Hochschuldozent am Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Pies arbeitet zugleich als Wissenschaftlicher Direktor des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V. in Wittenberg.
PD Dr. Martin Leschke ist Hochschuldozent am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere für Geld und Währung, der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.
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Robert Kurz: Das Weltkapital. Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems. Critica Diabolis Bd. 129. Bittermann Edition Tiamat 2005. ISBN: 3-89320-085-1.



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Unbeeindruckt von der Debatte um die Globalisierung geht die Herausbildung eines transnationalen Weltkapitals jenseits der alten Nationalökonomien weiter. Dabei zeigt sich, dass die Erklärungsversuche der 90er Jahre zu kurz gegriffen haben. Die Deutungs- und Bewältigungsmuster blieben pragmatisch und moralisch; die Orientierung war rückwärts gewandt und ging über den Begriffshorizont der traditionellen politischen Ökonomie nicht hinaus.
Robert Kurz verlässt diesen Rahmen, um die neue Qualität der kapitalistischen Entwicklung jenseits der veralteten Interpretationsmuster zu untersuchen. Es erweist sich, dass mit der 3. industriellen Revolution der im modernen warenproduzierenden System strukturell angelegte Widerspruch von Nationalismus und Universalismus reif geworden ist. Dabei handelt es sich nicht um die Wiederkehr des Immergleichen, sondern um einen historischen Entwicklungsprozess.
Im Unterschied zur bisherigen Geschichte bildet sich heute eine durch globale Rationalisierungsketten organisierte Betriebswirtschaft heraus, gesteuert von entsubstantialisierten Finanzblasen. Da bedarf es nicht weniger als einer Umwälzung der Gesellschaft über die warenproduzierende Moderne hinaus.

Aus dem Inhalt
- Die Mogelpackung der "zweiten Moderne"
- Auf dem Weg zur transnationalen Betriebswirtschaft
- Vom Fordismus zur globalen Finanzblasen-Ökonomie
- Die Tücken der verkürzten Kapitalismuskritik

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift Exit und veröffentlichte bisher u. a. folgende Titel: "Der Kollaps der Modernisierung" (1991), "Feierabend. Zwölf Attacken gegen die Arbeit" (1999), "Weltordnungskrieg" (2003).
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20. Oktober 2005

 

Morris Berman: Finstere Zeiten für Amerika. Ende einer imperialistischen Ära. Edition Büchergilde 2005. ISBN: 3-936428-50-6.



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Um nichts weniger als den Niedergang der Vereinigten Staaten als Großmacht geht es Morris Berman, der mit harter Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Zuständen in den USA nicht spart. Die Situation vor und nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001, die Hintergründe, Ursachen und Folgen dieses Ereignisses bilden die zentralen Bezugspunkte für die fesselnde Argumentation des Autors.
Die Wurzel allen Übels sieht Berman im täglichen Leben der Amerikaner, in ihren Wertvorstellungen, ihrem mangelnden historischen Bewusstsein, ihren simplen Anschauungen in einer komplexer gewordenen Welt. Dahinter verbergen sich vor allem Übersättigung durch die Medien, ein eklatanter Bildungsmangel sowie die Verrohung der amerikanischen Gesellschaft. Berman verknüpft seine soziologischen Betrachtungen der amerikanischen Lebensart, den "Mikrophänomenen", mit so genannten "Makrophänomenen" wie zum Beispiel der Außenpolitik der USA und zeigt anschaulich, wie sehr sich Makro- und Mikrokosmos gegenseitig beeinflussen.
Berman schöpft aus einem beeindruckenden Fundus historischen und aktuellen Wissens über sein Land wie über die Verhältnisse in Europa oder auch China. Nach Ansicht des Autors zeichnet sich jetzt bereits ab, dass die USA von Europa und China überholt und auf kulturellem sowie ökonomischem Gebiet zu einer Randfigur werden. Die Untersuchung kultureller, wirtschaftlicher, militärischer und soziologischer Faktoren zeigt überraschend schlüssige und beängstigende Ergebnisse, die uns in dieser globalisierten Welt alle angehen.

Zum Autor
Morris Berman, geboren 1944, lebt in Washington D. C. Er ist Kulturhistoriker und Sozialkritiker, Schriftsteller und hat – bekannt geworden besonders durch seine innovativen Ideen – mehrere Bücher über die Krise der westlichen Zivilisation veröffentlicht. Berman unterrichtete an zahlreichen Universitäten in den USA und Europa. Seit 2003 ist er Gastprofessor für Soziologie an der Catholic University of America in Washington D.C. Sein letztes Buch "Kultur vor dem Kollaps? Wegbereiter Amerika" erschien 2002 bei der Büchergilde Gutenberg.
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Stand: 08. Oktober 2006
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