Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im September 2005 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im Juli 2005


30. August 2005

 

Harald Welzer: Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN: 3-10-089431-6.



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Der Sozialpsychologe Harald Welzer weist in dem vorliegenden Buch nach, unter welchen Bedingungen das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer Arbeit werden kann, die erledigt wird wie jede andere auch. Seine Forschungsergebnisse zeigen auf beunruhigende Weise, wie Tötungsbereitschaft erzeugt wird und wie wenig der Stabilität unserer moralischen Überzeugungen zu trauen ist.
Über den Holocaust ist viel geschrieben worden, aber die wichtigste Frage, ist bis heute nicht beantwortet: Wie waren all die ganz normalen Männer, gutmütigen Familienväter und harmlosen Durchschnittsmenschen imstande, massenhaft Menschen zu töten? Es gab keine Personengruppe, die sich der Aufforderung zum Morden verschlossen hätte, weshalb Erklärungsansätze, die sich auf die Persönlichkeiten der Täter, ihre Charaktereigenschaften, ihre psychische Verfassung richten, nicht weiterführen. Harald Welzer untersucht Taten aus dem Holocaust – und auch aus anderen Genoziden – in ihrem sozialen und situativen Rahmen und zeigt, wie das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer Arbeit werden kann, die erledigt wird wie jede andere auch. Mit seiner sozialpsychologischen Studie öffnet sich eine Perspektive auf die Täter, die auf beunruhigende Weise erhellt, wie Tötungsbereitschaft erzeugt wird, und wie wenig unseren moralischen Überzeugungen zu trauen ist.

Zum Autor
Harald Welzer ist Direktor des "Center for Interdisciplinary Memory Research" am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke.

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Ganz "normale" Mörder. Rezension von Christoph Peerenboom (Sächsische Zeitung, 29.08.2005)
- Männer und Mörder. Interview mit Sozialpsychologe Harald Welzer (FR, 27.08.2005)
- Alles ist möglich. Buchauszug (FR, 24.08.2005)
- Mit Anstand töten. Buchauszug (taz, 20.08.2005)

18. August 2005

 

Oliver Diehl/Wolfgang Muno (Hrsg.): Venezuela unter Chávez. Aufbruch oder Niedergang? Schriftenreihe des Instituts für Iberoamerika-Kunde, 61. Vervuert-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-86527-180-4.



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"Unter der Führung des demokratisch gewählten Hugo Chávez hat sich Venezuela die "Bolivarische Revolution" auf die Fahnen geschrieben. Das in den 1970er Jahren noch als Saudi Arabien der Karibik bekannte Land soll im Zuge dessen aus dem Elend der krisengeschüttelten 1980er und 1990er geführt werden, als Feindbild dient nun mehr die USA, die besonderes Interesse für das mit Ölreichtum gesegnete Venezuela hat. Die seit 1998 verfolgte Politik des Parteilosen hat viele europäische Intellektuelle zu großen Anhängern Venezuelas gemacht, die dort eine beispiellose Veränderung registrieren, einen demokratischen Wandel zwischen Grasswurzelbewegung und Großbühnen-Partizipation.
Allerdings gibt es ebenso viele, die die Entwicklungen in Venezuela ins Licht der Lächerlichkeit ziehen. Um mehr Sachlichkeit und Sachkenntnis in diese Debatte einzuführen, wurde eine Tagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Lateinamerika der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 18. und 19. Juli 2003 veranstaltet, die Oliver Diehl und Wolfgang Muno nun in einer Anthologie aufgearbeitet haben. Das Spektrum der insgesamt sieben Essays reicht von historischen Darstellungen der venezolanischen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert und Analysen der Außenpolitik bis hin zu Betrachtungen filmischer Erzeugnisse aus Caracas. Gemeinsam haben die Beiträge, dass sie eine differenzierte Sicht auf das Phänomen Venezuela zu elaborieren suchen. Enthusiasmus steht genauso wenig an der Tagesordnung wie Schwarzmalerei."
Krystian Woznicki (Telepolis, 10.08.2005)

Inhaltsverzeichnis
- Wolfgang Muno/Oliver Diehl: Einleitung: Venezuela unter Chávez – Aufbruch oder Niedergang? (S. 7)
- Wolfgang Muno: Öl und Demokratie – Venezuela im 20. Jahrhundert (S. 11)
- Ruth Zimmerling: Venezolanische Demokratie in den Zeiten von Chávez: "Die Schöne und das Biest"? (S. 35)
- Oliver Diehl: Hugo Chávez – Charisma als soziokulturelles Phänomen (S. 57)
- Andreas Boeckh: Die Außenpolitik Venezuelas: Von einer "Chaosmacht" zur regionalen Mittelmacht und zurück (S. 85)
- Hans-Jürgen Burchardt: Das soziale Elend des Hugo Chávez: Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Fünften Republik (S. 99)
- Beate Jungemann: Caracas zwischen Polarisierung und Globalisierung (S. 127)
- Gunther Blessing: Caracas, amor a muerte – "Ästhetik der Gewalt" und 'das grausame Wirkliche' im venezolanischen Film (S. 155)
- Oliver Diehl/Wolfgang Muno: Nach dem Referendum: Sieg für die "Revolution" – Aufbruch für Venezuela? (S. 167)
- Autorenverzeichnis (S. 175)
Verlagsinformation

Rezension
Aufbruch oder Niedergang? Rezension von Krystian Woznicki (Telepolis, 10.08.2005)

Klaus Steinitz: Chancen für eine alternative Entwicklung. Linke Wirtschaftspolitik heute. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-132-4.



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In diesem Buch steht eine kritische Bestandsaufnahme alternativer Wirtschaftspolitik, ihrer Vorschläge und Konzepte sowie ihrer Ergebnisse im Vordergrund. Sie wird verbunden mit Anregungen zu tieferen und umfassenderen Antworten auf diese Fragen sowie mit Vorschlägen für wirtschaftspolitische Alternativen.
Linke Politik steht vor mehreren Herausforderungen. Sie muss die im 21. Jahrhundert veränderten Bedingungen in ihren Konzepten konsequenter als bisher berücksichtigen. Zugleich will sie durch Kritik an der vorherrschenden Wirtschaftspolitik und durch ökonomische Aufklärung die Menschen davon überzeugen, dass der Neoliberalismus mit seinen "wissenschaftlichen" Begründungen nicht alternativlos ist.
Klaus Steinitz weist nach, dass es sozial gerechtere, zukunftsorientierte sowie ökonomisch, vor allem gesamtwirtschaftlich, rationellere und zugleich realistische Alternativen zur Lösung der Probleme gibt. Er benennt wissenschaftliche und politische Gegenangebote, in denen sowohl konkrete Projekte als auch die Konturen einer neuen, alternativen Entwicklungslogik und -dynamik von Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden, die gegen die gegenwärtig dominierenden Tendenzen gerichtet sind.

Zum Autor
Klaus Steinitz, geb. 1932, Wirtschaftswissenschaftler, Prof. Dr. rer. oec., habil., Mitglied der Leibniz-Sozietät, der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, der AG Wirtschaftspolitik der Linkspartei und Vorsitzender der "Hellen Panke" zur Förderung von Politik, Bildung und Kultur e.V., Berlin.
Verlagsinformation

Rezension
Wirtschaftswechsel. Politische Ökonomie des gegenwärtigen Kapitalismus (junge Welt, 08.08.2005)

Tom Segev: Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels. Siedler Verlag, München 2005. ISBN: 3-88680-805-X.



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Brandherd Palästina: Der Konflikt zwischen Arabern und Juden um die Herrschaft im Heiligen Land ist seit Jahrzehnten ungelöst. Tom Segev, Historiker und Journalist von internationalem Rang, zeigt, wie es dazu kam.
Aus einer Fülle bislang unerschlossener Quellen rekonstruiert Segev eine dramatische Ära grenzenloser Möglichkeiten und tragischer Fehlentscheidungen: die so genannte Mandatszeit von 1917 bis 1948, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches die Briten die Macht in Palästina ausübten und verhängnisvollerweise sowohl Arabern als auch Juden das Land versprachen. Er macht uns mit so legendären Figuren wie Lawrence von Arabien, General Allenby, König Faisal, Chaim Weizmann und David Ben-Gurion, aber auch mit einer bunten Mischung von Pionieren, Einwanderern, Abenteurern, Geheimagenten, Diplomaten und Fanatikern bekannt.
Segev zeichnet die Entstehung zweier Nationalbewegungen nach, ihren unaufhaltsamen Weg in die gewaltsame Konfrontation und kommt zu einer radikalen Neubewertung der britischen Mandatsmacht. Anstatt pro-arabisch, wie gemeinhin angenommen, hätten die Briten tatsächlich konsequent prozionistisch gehandelt – aus der antisemitischen Überzeugung heraus, die Juden drehten das Rad der Geschichte.

Zum Autor
Tom Segev ist Historiker, Journalist und schreibt als Kolumnist für "Ha'aretz". Er wurde bekannt mit seinen Büchern zur israelischen Geschichte. Auszeichnung mit dem National Jewish Book Award für "Es war einmal ein Palästina", das auch von der "New York Times" zu den neun besten Büchern des Jahres 2000 gezählt wurde. Der Autor lebt in Jerusalem.
Verlagsinformation

Rezensionen
- Ein großes Problem (junge Welt, 08.08.2005)
- Auslese: Der frühe Kampf ums Heilige Land (Rheinischer Merkur, 07.07.2005)
- Rezension von Ralf Balke (Jüdische Allgemeine)
- Rezension von Christina Janssen (Deutschlandfunk, 02.05.2005)
- Rezension von Karl Pfeifer (hagalil, 04/2005)
- Gespräch von Alfred Eichhorn mit Tom Segev (Inforadio Berlin-Brandenburg, 24.04.2005)

 

5. August 2005

 

Erwin Pelzig: Vertrauen auf Verdacht. CD. Sony BMG 2005.

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"Nüssleins Fügung" hieß Frank-Markus Barwasser Soloprogramm, mit dem er 1993 erstmals als Erwin Pelzig auftrat. Auf der neuen CD präsentiert Barwasser sein siebtes Programm als Erwin Pelzig, dem Mann mit schwarzem und wunderbar hinterhältigem Humor. Zumindest das Publikum im Münchner "Theater im Schlachthof" hat Pelzigs Vorstellung am 14. und 15. Januar 2005 begeistert aufgenommen.
"Überall Vertrauenskrise", meint Pelzig anfangs treffend. Doch: "Eins haben wir gelernt bei allen Enttäuschungen: Schuld ist immer entweder der Ölpreis oder es ist Ländersache." Aber Pelzig hat auch noch Vertrauen, z.B. in Uhu, 4711 oder Nivea. Mit dem Vertrauen ins Wählen, in die Liebe oder ins Leitungswasser ist es aus Pelzigs Sicht hingegen schlecht bestellt. Nun hat auch noch Bundeskanzler Schröder kein Vertrauen in die Vertrauensfrage. Pelzig zeigt sich auf dieser CD wieder immer: sehr hörenswert, köstlich boshaft, und ausgesprochen humorvoll.

Inhaltsverzeichnis
- Intro
- Wir Schlusslichter
- Unsere Eliten
- Das Leitungswasser
- Trio: Wem vertrauen wir?
- Taxifahren
- Die Bürger mitnehmen
- Der alleinstehende Koffer
- Urlaubskoffer
- Trio: Der Pümpel
- Immer dieses Misstrauen
- Verlogene Tierwelt
- Sex sells
- Von der 8. zur 15. Minute
- Trio: Du sollst nicht lügen!
- Der Nette
- Der Staat hört mit
- Der Abhörer-Test
- Freiheit braucht Sicherheit
- Lächeln
- Der Wahlkämpfer
- Trio: SMS von Gitti
- Keine Angst!

Zum Autor
Frank-Markus Barwasser, 1960 in Würzburg geboren, studierte Politik und Geschichte. 1985 stellte er sein erstes kabarettistisches Soloprogramm zusammen. Bald wurde aus dem Journalisten Barwasser der Kabarett-Star Erwin Pelzig. Für seine Auftritte in Bayern 3 und auf der Bühne wurde er mit vielfach ausgezeichnet. Barwasser erhielt u.a. den "Thüringer Kleinkunstpreis 2000", den "Deutschen Kabarettpreis 2001", den "Salzburger Stier 2002", den "Würzburger Kulturpreis 2002" sowie den "Deutschen Kleinkunstpreis 2004".
Verlagsinformation/Michael Kraus

Exemplare der CD können für 20,80 Euro über den Buchladen Neuer Weg bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: buchladen@neuer-weg.com 

4. August 2005

 

Roman Rausch: Der Gesang der Hölle. Kommissar Kilians vierter Fall. Originalausgabe. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-499-23890-X.



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Kriminalhauptkommissar Johannes Kilian will endlich mit sich ins Reine kommen und freut sich auf sein Sabbatjahr in Italien. Doch so ohne weiteres lässt ihn seine Heimatstadt nicht ziehen. Die Bürgermeisterin höchstselbst bittet ihn, Kommissar Heinlein ein letztes Mal bei den Ermittlungen zu unterstützen, denn der Skandal am Mainfrankentheater könnte den Ruf Würzburgs ernsthaft beschädigen. Kilian gibt widerstrebend nach und gerät prompt mit seinem Partner Heinlein aneinander. Und, schlimmer noch: Die Beziehung zu seiner Freundin Pia geht den Bach hinunter.

"Für Krimifreunde ein Genuss. Und für Würzburg ein echter Glücksfall." (Bayernkurier)

Zum Autor

Roman Rausch studierte Marketing und Medienwissenschaften. Er arbeitete viele Jahre im Medienbereich und als freier Journalist. Ende der 90er Jahre erschien "Tiepolos Fehler", der erste Roman aus der Kilian-Trilogie, die auf der Leipziger Buchmesse 2002 mit dem BoD-AutorenAward ausgezeichnet wurde und aufgrund des Erfolgs seit Dezember 2003 bei Rowohlt verlegt wird.
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Stand: 08. Oktober 2006
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