Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im April 2006 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im Februar 2006


29. März 2006

Heiner Flassbeck: 50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten. Westend-Verlag 2006. ISBN: 3-938060-08-5.



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Zum Buch
Ein Plädoyer für eine sozialere Wirtschaft: Gerade im vergangenen Wahlkampf haben uns die Politiker wieder viele Halbwahrheiten über die wirtschaftliche Lage der Nation aufgetischt. Und gerade durch die Abwahl von Rot-Grün befürchten viele Bürger noch mehr tiefgehende Einschnitte in den Sozialstaat und eine weitere Hinwendung zum Neoliberalismus.
Heiner Flassbeck, ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium unter Oskar Lafontaine, zeigt, dass es auch anders geht und dass es Alternativen zum Neoliberalismus gibt. Er plädiert für eine sozialere Wirtschaft, anstatt bloß gegen Heuschrecken-Schwärme und böse Kapitalisten zu wettern. Egal ob Rente, Gesundheit, Binnenmarkt, Arbeitsmarkt, Finanz- oder Steuerpolitik – wer wissen möchte, wie dem Patienten Deutschland auch ohne die neoliberale, angloamerikanische Kur geholfen werden kann, wer populistische Parolen der Politiker nicht mehr auf den Leim gehen möchte, oder wer einfach bei wirtschaftlichen Dingen mitreden können möchte, der ist bei Heiner Flassbeck gut aufgehoben.

Rezensionen
- Wider die Reformitis (junge Welt, 30.03.2006)
- Wirtschaftswissen für Jedermann (Nachdenkseiten, März 2006)

Zum Autor
Dr. Heiner Flassbeck ist Wirtschaftswissenschaftler, war unter Oskar Lafontaine 1998/99 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und arbeitet heute als Direktor bei der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf.
Verlagsinformation

Slobodan Milosevic: Ich klage an: Die Zerstörung Jugoslawiens. Slobodan Milosevic antwortet seinen Anklägern. Mit einem Vorwort von Klaus Hartmann. Zambon-Verlag 2006. ISBN: 3-88975-135-0.



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Zum Buch
Das US-/NATO-Gericht, vor dem Slobodan Milosevic angeklagt ist, war schon immer völlig illegal. Es konnte nie ernsthaft als Institution der Rechtssprechung bezeichnet werden. Milosevics Verteidigung ist kraftvoll, überzeugend, beweiskräftig und unmöglich zu ignorieren.

Aus dem Vorwort
Dieses Buch geben wir heraus, um die Verteidigungsrede von Slobodan Milosevic am 31. August und 1. September 2004 beim so genannten "Internationalen Tribunal für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien" in Den Haag überhaupt zugänglich zu machen. Nicht, dass sie gänzlich unter Verschluss gewesen wäre, im serbokroatischen Original wie in der englischen Übersetzung des "Tribunals" ist sie prinzipiell verfügbar. Es besteht nur seitens der meinungsbildenden Medien kein Interesse, den Inhalt zur Kenntnis zu nehmen oder gar bekannt zu machen. [...]
Angesichts einer im Vorhinein als "Jahrhundertprozess" apostrophierten Veranstaltung ein bemerkenswerter Sachverhalt. Mit der Publikation verfolgen wir die Absicht, das Geschehen in Den Haag publik zu machen und das "Gesetz des Schweigens" durchbrechen, dem sich die meisten Medien seit Jahren, kurz nach Verhandlungsbeginn und von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute unterworfen haben. Damit soll zumindest im Prinzip die Monopolstellung in Frage gestellt werden, die sich die NATO mit ihrer Sicht der Dinge, ihrer Version der Geschichtsschreibung anmaßt. [...]
Zu den zentralen Glaubensartikeln der Herrschaft in Deutschland gehört, dass "deutsche Außenpolitik Friedenspolitik" sei, was im Falle divergierender Interessen mit den USA durch, zumindest offizielle, Nichtbeteiligung an einem Krieg wie im Irak etwas leichter zu beweisen ist, als im Falle übereinstimmender Interessen wie bei der NATO-Aggression gegen Jugoslawien 1999. Auch wenn ein Bundeskanzler Schröder am Abend des ersten Kriegstages im Fernsehen beteuerte "wir führen keinen Krieg".
Damit das Mantra von der "deutschen Friedenspolitik" weiter seine Dienste tut, bedarf es der merkwürdigen Mischung aus Vergessen dieses speziellen Sündenfalls, aber, falls die Erinnerung doch mal hochkommt, zumindest der Gewissheit, für eine "gute Sache" marschiert zu sein. [...] Der "ethische" oder "Menschenrechts-Imperialismus" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zu diesem Zweck erfunden. [...] die Forderung nach Abschaffung des Haager "Tribunals" der Kriegsverbrecher und nach Freiheit für Slobodan Miloševic sowie alle politischen Gefangenen der NATO ist unverzichtbares Element des Kampfes für Frieden und eine andere Weltordnung. (Klaus Hartmann, im Januar 2006)

Inhaltsverzeichnis
- Vorwort von Klaus Hartmann
- Einleitung von Domenico Losurdo (Philosophie-Professor in Urbino)
- Textbeiträge des Juristen Giuseppe Mattina
- Mit folgenden Dokumenten im Anhang:
   • Milosevic-Prozess: ein Prozess der Unterstellungen (Herausgegeben von ICDSM-Italien)
   • Originalrede von Milosevic auf dem Amselfeld, 28. Juni 1989
   • Slobodan Milosevic wendet sich an das serbische Volk, 2. Oktober 2000
   • Offener Brief von Milosevic, August 2003
Verlagsinformation

Rezensionen
- Buchauszug: "Eine Form von Folter" (junge Welt, 13.03.2006)
- Milosevic klagt an (junge Welt, 04.03.2006)

Eva Golinger: Kreuzzug gegen Venezuela – Der Chávez-Code. Entlarvung der US-Intervention gegen Hugo Chávez und die bolivarische Revolution. Analyse und Dokument. Zambon-Verlag 2006. ISBN: 3-88975-132-6.



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Zum Buch
Dieses Buch ist Danilo Anderson gewidmet, der am 18. November 2004 in Caracas ermordet wurde. In den Morgenstunden des 18. Novembers 2004 wurde in Caracas der Staatsanwalt Danilo Anderson durch eine Autobombe ermordet. Anderson ermittelte die Hintergründe des Putsches gegen den Präsidenten Hugo Chávez im April 2002. Chávez erklärte, der Anschlag sei "terroristisch und faschistisch". Er richte sich gegen seine Regierung und die von ihr in Gang gesetzte Politik des Wechsels.
Den USA warf der Präsident vor, dass einige der mutmaßlichen Täter in "völliger Freiheit" das US-Territorium betreten und insbesondere in Miami diskutieren dürften. Anderson hatte die Ermittlungen gegen etwa 400 Oppositionelle geleitet, die sich öffentlich hinter die Putschregierung des Unternehmerchefs Pedro Carmona gestellt hatten. Carmona war nur knapp 48 Stunden im Amt und wurde dann durch den Widerstand von Chávez-Anhängern und Widersprüche im Militärapparat wieder vom Präsidentensessel gejagt.

Eva Golinger enthüllt die Machenschaften der USA, um Präsident Chávez zu stürzen. Sie belegt ihre Thesen mit Dokumenten der CIA, des State Departments etc. Sie sind als Faksimile abgedruckt. Die Autorin weist nach, dass die USA täglich Anstrengungen machen, Chávez auf irgend nur erdenkliche Weise anzugreifen und zu schwächen. Ein wahrer Kreuzzug gegen die "bolivarische" Revolution


Zur Auto
rin
Eva Golinger ist eine venezolanisch-amerikanische Rechtsanwältin, spezialisiert auf internationale Menschenrechte und das Einwanderungsrecht. Sie wuchs in den Vereinigten Staaten auf, zog aber Mitte der 90er Jahre nach Venezuela, um ihre venezolanischen Wurzeln zu entdecken. Sie lebte fast fünf Jahre in der Andenstadt Mérida. Frau Golingers Arbeit wurde in The New York Times, The Washington Post, Newsday, Chicago Tribune, International Herald Tribune, The Wall Street Journal, Los Angeles Times und anderen wichtigen Medien auf der ganzen Welt diskutiert. Momentan pendelt sie zwischen New York und Caracas, Venezuela. "Der Chávez-Code" ist ihr erstes Buch.

Verlagsinformation

24. März 2006

William Blum: Schurkenstaat. Edition Zeitgeschichte Bd.30. Kai-Homilius-Verlag 2006. ISBN: 3-89706-864-8.



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Nach seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit "Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt welches das Potential hat, wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration, als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach, dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist. In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen gefälscht, die öffentliche Meinung manipuliert, die Menschenrechte mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu leeren Worthülsen verkommen.
Ein bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Nach seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit "Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt, welches das Potential hat, wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration, als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach, dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist. In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen gefälscht, wird die öffentliche Meinung manipuliert, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu leeren Worthülsen verkommen.
Ob in Nord- und Südamerika, in Afrika oder in Asien, insbesondere in der ölreichen Region Nahost: In allen Regionen, in denen amerikanische Werte und Interessen zu verteidigen sind, wird ebenso gemordet, geplündert, gefoltert, werden die Interessen der einheimischen Bevölkerung mit Füßen getreten. Nach der Lektüre dieses Buches erscheint die oft gestellte Frage: "Warum hassen sie uns?", in einem viel klareren und eindeutigeren Licht. Ein bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Einziger Wermutstropfen ist das schwache Lektorat. In einer 2. Auflage sollten die zahlreichen Flüchtigkeitsfehler berichtigt werden.

Rezensionen
"Blum kritisiert die seiner Ansicht nach imperialistische Außenpolitik der USA." (N24)
"Die verkürzte These seines Buches lautet: Die USA provozieren mit ihrer Außenpolitik die radikalen Anti-Haltungen in der arabischen Welt. Als Beispiele nennt Blum die Unterstützung Washingtons für Unrechtsregimes in der Region, wie den persischen Schah oder das saudische Königshaus, die einseitige Unterstützung der Positionen Israels im Nahostkonflikt und zuletzt natürlich die US-Invasion im Irak." (Berliner Zeitung)
"In 'Schurkenstaat' wird eines der entscheidenden Motive für die Schandtaten von US-Regierungen seit 1945 benannt: Die Entstehung einer Gesellschaft zu verhindern, die auch nur andeutungsweise ein erfolgreiches Beispiel für eine Alternative zum Kapitalismus werden könnte. Außerdem räumt das Buch mit der Mär von der kommunistisch-sowjetischen Bedrohung auf, die als Vorwand für die eigene Hochrüstungs- und Machtpolitik der USA entlarvt wird. [...] 'Schurkenstaat' ist ein Buch, das jeden Leser aber auch mit der Frage zurücklässt: Was kann ich, was muss ich dagegen tun?" (junge Welt, 20.03.2006)

Zum Autor
William Blum, geboren 1933, lebt heute in Washington, DC. Er gab 1967 seine Arbeit im US-Außenministerium auf, da er die gewaltsame Vietnampolitik der USA ablehnte. Er gehörte zu den Gründern und Herausgebern der Washington Free Press, der ersten "alternativen" Zeitung in Washington, DC. Als freischaffender Journalist in den USA, Europa und Südamerika erhielt er 1998 die Auszeichnung des Project Censored für "beispielhaften Journalismus". Er wurde prämiert für einen Artikel über die Belieferung des Irak mit Material aus den USA; mit dieser Lieferung sollte das Land in den 1980er Jahren chemische und biologische Waffen bauen.
Verlagsinformation/Michael Kraus

Ernst F. Fürntratt-Kloep: Venezuela – Der Weg einer Revolution. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2006. ISBN: 3-89438-344-5.



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Was derzeit in Venezuela vor sich geht, wird in Europa noch immer viel zu wenig beachtet: Eine gesellschaftliche Umwälzung mit weltweiten Auswirkungen. Das Land ist bedeutendstes Gegengewicht zum Neoliberalismus der USA und der EU in Amerika geworden. Das Buch geht aus von dem, was Hugo Chávez vorfand, als er 1999 die Präsidentschaft übernahm. Eingehend beschreibt es die folgenden Entwicklungen: Den Putschversuch von 2002, den gescheiterten Ölputsch von 2002/03 und die Vertiefung und Beschleunigung des politischen Prozesses seit Chávez triumphaler Bestätigung durch das Referendum vom August 2004. Eingegangen wird auf die eindrucksvollen Sozialprogramme ebenso wie auf die vielfältigen Aspekte der betont antikapitalistischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sowie die überaus dynamische Außenpolitik. Dargestellt werden nicht zuletzt aber auch die zahlreichen ungelösten Probleme, die kritische Mediensituation und die zugespitzte Beziehung zum "Koloss im Norden" mit seiner Einmischung.

Zum Autor
Ernst F. Fürntratt-Kloep, Dr. phil., geboren 1938 und aufgewachsen in Österreich. Er war tätig als Professor für Psychologie an der RWTH Aachen, lebt in Schweden und hält sich häufig in Lateinamerika auf. Zuletzt erschien bei ihm im PapyRossa-Verlag "Soziale Gleichheit und Frauenrechte im weltweiten Vergleich" sowie Bücher über Kuba und Fidel Castro.
Verlagsinformation

Riverbend: Bagdad Burning. Ein Tagebuch. Aus dem Englischen von Eva Bonne. Residenz-Verlag 2006. ISBN: 3-7017-3013-X.



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Riverbend ist das Pseudonym einer jungen Irakerin aus Bagdad. Obwohl sie in ihrem Internet-Blog wenig von sich preisgibt, wird klar, dass sie sehr gebildet ist und aus einer weltoffenen Familie stammt. Für sie ist es kein Widerspruch, amerikanische Popkultur zu konsumieren und gleichzeitig die islamfeindliche Außenpolitik der USA entschieden abzulehnen. Sie verfolgt die Nachrichten von CNN und BBC genauso wie die arabischer Medien und scheut sich nicht, Mitglieder der irakischen Übergangsregierung als "Hampelmänner" zu bezeichnen.
Riverbend beschreibt die Mühen des Kriegsalltags, mit nur wenigen Stunden Strom am Tag, unregelmäßig verfügbarem Wasser und der fast schon all täglichen Angst vor Hausdurchsuchungen und Entführungen von Verwandten. Ihre Schilderungen des Alltags im Irak schließen Urlaubserzählungen ebenso mit ein wie Kochrezepte oder Gedanken über jüngst gelesene Bücher. Dieses Buch eröffnet einen Einblick in den Irakkrieg, wie er westlichen Journalisten gar nicht möglich ist.

Rezensionen
"Jeder, den der Irak-Krieg beschäftigt, muss dieses Buch lesen." (Susan Sarandon)
"Ich war überwältigt von der Unmittelbarkeit der Eindrücke!" (Susanne Mayer in DIE ZEIT)
"Der Blog gibt kurze Einblicke in eine oft vernachlässigte und übersehene oder unterdrückte Perspektive." (Publishers Weekly)

Zur Autorin
Riverbend ist eine anonyme 26-jährige Irakerin, die nach ihrem Informatik-Studium als Programmiererin und Netzwerk-Spezialistin arbeitet. Sie lebt mit ihrem Bruder und ihren Eltern in Bagdad.
Verlagsinformation

Al-Qaida – Texte des Terrors. Herausgegeben und kommentiert von Gilles Kepel und Jean-Pierre Milelli. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04912-5.



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Zum Buch
Zusammen mit seinem Kollegen vom Institut d' Etudes Politiques in Paris, Jean-Pierre Milelli, legt Kepel in diesem Buch das Gedankensystem des islamistischen Terrors offen und verdeutlicht die immensen Herausforderungen, die sich daraus für den Westen ergeben. Erstmals lassen die Herausgeber die vier wichtigsten Protagonisten des islamistischen Terrors in ihren zentralen Texten selber sprechen, kommentieren sie und analysieren den historischen, religiösen und politischen Zusammenhang.

Zu einem der Herausgeber
Gilles Kepel, geboren 1955, studierte Soziologie und Arabistik, ist Professor für Politische Studien am Institut d'Etudes Politique in Paris und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne. Er gilt als einer der renommiertesten Forscher zum Thema des islamischen Fundamentalismus.
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Ulrich Enzensberger: Die Jahre der Kommune 1. Berlin 1967-1969. Goldmann-Verlag 2006. ISBN: 3-442-15361-1.



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Die Geschichte der Kommune I, erzählt von einem, der dabei war: Neben Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans und anderen war Ulrich Enzensberger einer jener "Kommunarden", die in der Zeit, als die USA Vietnam erledigen wollten, mit dadaistisch-politischen Aktionen Westberlin verrückt machten. Die KI provozierte die von den Alliierten kontrollierte Front- und Mauerstadt und ihre Bewohner, die nicht wahrhaben wollten, dass die Deutschen den Zweiten Weltkrieg angefangen und verloren hatten.
Es kam zur Revolte der Außerparlamentarischen Opposition, die davon träumte, die Westsektoren der alten Reichshauptstadt in eine Freie Räterepublik, in eine Drehscheibe der Weltrevolution zu verwandeln. - Oder war da etwa noch mehr? "Wir sind das Schlangenei, aus dem die Rote Armee Fraktion gekrochen ist. Ein Mythos. Wir sind die Erfinder der Spaßgesellschaft. Wir waren die ersten, die auf den irren Gedanken kamen, ein Kaufhaus in Brand zu stecken. Einer war das Alphamännchen. Wir hatten alle einen Kopfschuss. Gruppensex. Antisemiten. Unser Vorbild war Mao. Alles nicht wahr.
Da waren gar keine Frauen dabei. Die hatten Orgasmusprobleme. Das Problem war der Abwasch. Spaßguerilla. Wir sind dem Osten auf den Leim gegangen. Teufel hat uns ins Gesicht geschissen. Bürgersöhnchen. Wir wollten die deutsche Familie zerstören. Apo-Opas. Wir waren restlos verklemmt. Bis Uschi kam. Urdeutsch. Bei jeder Anklageschrift haben wir uns kindlich gefreut. USA-SA-SS. Wir haben die Klotüren ausgehängt. Ein Mythos.
Terroristen. Ulbrichts Lakaien. Ein einziger Horrortrip. Die ersten deutschen Pop-Ikonen. Verfassungsschutzgesteuert. Verkrustete Formen aufgesprengt. Tonnenweise LSD gefressen. Wir saßen jahrelang im Knast. Kunzelmann ist wirklich tot. Noch einen Rotwein. Wir leben jetzt in der Toskana. Ideal für eine Vorabendserie. Wenn es der Wahrheitsfindung dient. Alle Professoren geworden. Alles Sozialfälle. Das ist die Wahrheit. Ein Mythos."

Zum Autor
Ulrich Enzensberger, geboren 1944, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Von ihm liegen mehrere Sachbuch-Veröffentlichungen vor.
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Norman G. Finkelstein: Antisemitismus als politische Waffe. Israel, Amerika und der Mißbrauch der Geschichte. Originaltitel: Beyond Chutzpah. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04861-7.



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An Norman G. Finkelstein scheiden sich die Geister. Ist er ein jüdischer Dissident, wie Hannah Arendt zu ihrer Zeit, dessen Bestseller "Die Holocaust-Industrie" die Wirkung der großen Polemik hatte (Lorenz Jäger, FAZ)? Oder ist er nur ein Verschwörungstheoretiker, wie seine wissenschaftlichen Gegner sagen? Wieder greift er ein heißes Eisen auf: Israel und viele seiner Fürsprecher, besonders in den USA, benutzten den Antisemitismus, so Finkelstein, um die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern zu bemänteln, sich gegen Kritik zu immunisieren.
Detailliert belegt er, wie der Antisemitismusvorwurf immer dann eingesetzt wird, wenn die aus seiner Sicht berechtigte Kritik am Vorgehen in den besetzten Gebieten zu laut wird. Zu Unrecht sieht die israelische Politik sich als Opfer, sagt Finkelstein. Durch Wahrheit und Klarheit, nicht durch falsche Rücksichtnahme, bekämpft man den Antisemitismus am wirkungsvollsten. Darin unterstützt den Autor die israelische Menschenrechtsanwältin Felicia Langer mit ihrem Vorwort.

Zum Autor
Der Politologe Norman C. Finkelstein, geboren 1953, promovierte an der Princeton University über die Theorie des Zionismus. Der Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender lehrte langjährig an der City University in New York und lehrt heute an der DePaul University in Chicago. Veröffentlichung mehrerer Sachbücher, die international diskutiert wurden.
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Mahmood Mamdani: Guter Moslem, böser Moslem. Amerika und die Wurzeln des Terrors. Edition Nautilus 2006. ISBN: 3-89401-475-X. 



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Zum Buch
"Guter Moslem, böser Moslem" ist ein provokantes und wichtiges Buch, das unser Verständnis der globalen politischen Probleme grundlegend ändern wird.
Der in Uganda geborene Sohn indischer Einwanderer, heute Professor an der Columbia Universität in New York, schreibt über religiösen Fundamentalismus und seine politischen Auswirkungen. Er wendet sich gegen die Vorstellung vom "clash of civilizations" zwischen dem Islam und dem Westen und schildert, wie die "Achse des Bösen" aus den von den US-Amerikanern geförderten antikommunistischen Stellvertreterkriegen nach der Niederlage in Vietnam entstand. In diesem Buch – protegiert von Edward Said – zeigt sich Mamdani als leidenschaftlicher Häretiker.
Der renommierte Politikwissenschaftler und Anthropologe Mahmood Mamdani verwirft die These von den "guten" (säkularisierten, westlichen) und den "bösen" (vormodernen, fanatischen) Muslimen. Er zeigt auf, dass diese Unterscheidung auf politische und nicht auf religiöse und kulturelle Identitäten verweist. Dieses Buch stellt das Auftauchen des politischen Islam als das Resultat des Zusammenpralls mit den westlichen Mächten dar. Der Autor betont, dass es sich bei der terroristischen Bewegung im Zentrum der islamischen Politik um ein Phänomen handelt, das aus dem US-amerikanischen Engagement in den Kriegen nach Ende des Vietnamkriegs entstand. Die Ära dieser Stellvertreterkriege fand ihr Ende mit der Invasion im Irak. Und hier werden die USA – wie in Vietnam – erkennen müssen, dass es nicht um einen Feldzug gegen den Terror geht, sondern um einen Krieg gegen den Nationalismus, eine Schlacht, die nicht durch Okkupation zu gewinnen ist. Mamdani schreibt mit umfassendem Einblick in die Politik der USA und entlarvt die ideologisierte Politik der amerikanischen Regierungen.

Rezensionen
"Mamdani deckt die Lügen, Stereotypisierungen und leichtfertigen Generalisierungen auf, mit denen die USA ihr Verhalten gegenüber der muslimischen Welt begründen. Bestürzend, aber essentiell." (J. M. Coetzee)
"Dieses provokative und gedankenvolle Buch stellt unliebsame und ernsthafte Fragen. Es ist ein wertvoller Beitrag für das Verstehen einiger der wichtigsten Entwicklungen in der heutigen Zeit." (Noam Chomsky)

Zum Autor
Mahmood Mamdani hat die Herbert-Lehmann-Professur am Institut für Anthropologie an der Columbia Universität inne. Er ist ebenfalls Direktor des Instituts für Afrika Studien. Sein guter Ruf als Experte für afrikanische Geschichte, Politik und internationale Beziehungen hat ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Debatte über die sich verändernde Rolle Afrikas im globalen Kontext werden lassen.
Sein Buch "Citizen and Subject: Contemporary Africa and the Legacy of Late Colonialism" (Princeton University Press, 1996) gilt als eines der besten, auf Englisch publizierten, wissenschaftlichen Arbeiten über Afrika und gewann dafür den renommierten Herskovits Award der African Studies Association in den USA (1998).
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10. März 2006

F. W. Engdahl: Mit der Ölwaffe zur Weltmacht. Der Weg zur neuen Weltordnung. Kopp-Verlag 2006. ISBN: 3-938516-19-4.

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Mit der Ölwaffe zur Weltmacht erzählt die aufregende Geschichte des Erdöls, das in der Hand kalt kalkulierender Strategen zur Waffe um die Weltherrschaft wurde. Seit gut hundert Jahren dreht sich die Weltpolitik um Öl. Mehr als mit Waffen wurden die machtpolitischen Auseinandersetzungen über die Ölversorgung und Finanzpolitik ausgetragen. Die bekannte Geschichte der letzten hundert Jahre, und die diplomatischen Verwicklungen unserer Tage, erscheint als Öl- und Finanzkrieg um die Weltherrschaft in einem neuen Licht.
Schon im Ersten Weltkrieg ging es England in erster Linie um die Erdölfelder. Öl floss in den Adern der Sonderbeziehungen zwischen den USA und Großbritannien seit 1919. Sie fassten das große Öl und das große Geld zu einem die Weltgeschichte bestimmenden Machtfaktor zusammen. Das Buch zeigt, wie die beiden Ölkrisen Anfang 1973 in Saltsjöbaden in Schweden verabredet wurden, wie daraus die gegenwärtige Finanzkrise erwuchs und die neue Form des “Kolonialismus durch Leasing” entstanden ist. Der Autor entwirft ein einleuchtendes, überzeugendes Bild von der Geschichte unseres 20. Jahrhunderts, ohne in “rechte” oder “linke” Klischees zu verfallen.

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Zum Autor
F. William Engdahl, geboren 1944, wuchs zwischen den Ölfeldern von Texas auf. Das mag der Grund sein, warum ihn die Beschäftigung mit der technisch und politisch aufregenden Welt des Öls nicht mehr losließ. Nach dem Studium von Ingenieurwissenschaft und Jura an der Universität Princeton (NJ) absolvierte er ein wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium in Stockholm mit dem Schwerpunkt “internationale Wirtschaftsbeziehungen”. Seit rund 30 Jahren veröffentlicht Engdahl wissenschaftliche und journalistische Arbeiten über die verschiedensten Aspekte internationaler Öl-, Energie- und Wirtschaftspolitik in unterschiedlichen Magazinen und Zeitschriften in Europa, Japan und den USA. Darüber hinaus übt er Beratungstätigkeit in strategischen Wirtschaftsfragen aus. Der Autor lebt heute als freier Schriftsteller in der Nähe von Frankfurt am Main.

Rezensionen
"... veranschaulicht die erbärmlichen Rekorde an Irrtum und Verbrechen, bei denen die Wenigen die Hebel ihrer Macht fast bis zum Zerbrechen überzogen. Ich empfehle das Buch allen, die wissen wollen, wie wirklich Weltgeschichte gemacht wird und welche ‘Systeme’ hinter den politischen Kulissen täglich am Werke sind... Vor allem empfehle ich es Lesern in der Dritten Welt als einen glaubwürdigen Bericht, warum meine Generation der politisch Verantwortlichen nicht erreicht hat, was man vernünftigerweise hätte erwarten können.” (Dr. Frederick Wills, ehemaliger Außenminister von Guyana)
“Dieses Buch (Mit der Ölwaffe zur Weltmacht von F. William Engdahl) ist der einzige genaue Bericht über die Geschehnisse um den Ölpreis 1973, den ich kenne. Ich kann die Lektüre nachdrücklich empfehlen.” (Scheich Zaki Yamani, früherer Ölminister von Saudi-Arabien)

3. März 2006

Michel Wieviorka: Die Gewalt. Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-60-0.



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Die Gewalt – so Michel Wieviorkas Untersuchung – war bis in die 1980er Jahre noch nicht die zentrale Figur des Bösen. Man sprach von sozialen Beziehungen und somit von Konflikten und erfasste das Gemeinschaftsleben im Rahmen der Nationalstaaten. Heute ist die Gewalt an die Stelle des Konflikts getreten, und die kulturellen Identitäten erzeugen Spannungen und Ängste.
Terrorismus und Krieg siegen über die friedlichen Verhandlungen und vertiefen täglich das weltweite Politikdefizit, wobei sie die Ideologie von einem "Kampf der Kulturen" zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung machen. Die Gewalt entfaltet sich über diese Phänomene, sie stellt das Böse dar, und die große Frage lautet, ob es möglich ist, ihr das Gute entgegenzusetzen, und wenn ja, wie.
Michel Wieviorka widmet sich der Analyse der veränderten Gewaltformen und untersucht die Herausforderung, die die Gewalt für die Sozialwissenschaften darstellt. Er bricht mit den klassischen Methoden der Soziologie, weil das Problem, dass die Gewalt aus einem Prinzip hervorgeht, welches dem Sozialen vorgelagert ist, mit den existierenden Erklärungsansätzen nicht erfasst werden kann. Dennoch ist seine Analyse eine zutiefst soziologische, da sie die Bedingungen beschreiben möchte, unter denen das Böse sich herausbildet, sich verbreitet, sich ausdrückt oder auf das es zurückgeht.
Um der Gewalt, das heißt dem Bösen, auch in seinen subjektivsten Dimensionen, eine soziale Konzeption des Guten entgegenzustellen, müssen die Probleme einerseits in Konflikte, Debatten, Reformen und Verhandlungen umgewandelt werden, und andererseits muss die Gesellschaft die Gewalt sozialisieren, ihr vorbeugen und sie unterbinden.
Und was für die Gewalt gilt, gilt auch für viele andere Gebiete: Neue Instrumente der Analyse, der Paradigmen und Herangehensweisen, die den Fragen der gegenwärtigen Welt entsprechen, müssen erfunden werden – ob es sich dabei um den Vormarsch der kulturellen Identitäten, den Rassismus, Phänomene der Entinstitutionalisierung, die Wandlung der Arbeit oder die Rückkehr Gottes handelt.

Rezension
"Eine Stärke von Wieviorkas Analyse liegt sicher darin, dass er eindimensionale und monokausale Erklärungen und Schlüsse vermeidet. Zu Recht hebt er hervor, dass es keine 'reine, absolute Gewalt' gibt, sondern nur solche, die in historisch, gesellschaftlich, politisch, religiös und kulturell geformten Zusammenhängen entstanden ist." (Rudolf Walther, DIE ZEIT,
16.02.2006)

Zum Autor
Michel Wieviorka ist Professor an der École des Hautes Études en Science Sociales ( EHESS ) in Paris und leitet als Nachfolger von Alain Touraine das Centre d’Analyse et Intervention Sociologiques. Er forscht insbesondere zu Antisemitismus, Rassismus und Gewalt.
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Kurt Vonnegut: Mann ohne Land. Übersetzt von Harry Rowohlt. Originaltitel: A Man without a Country. Pendo-Verlag 2006. ISBN: 3-86612-077-X.



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Nach vielen Jahren legt Kurt Vonnegut, der Doyen der US-amerikanischen Literatur, ein Buch über sein Land und zugleich einen wunderbaren Blick auf das Leben vor, der Autobiographisches und politische Analyse verbindet: schonungslos und kritisch, zugleich melancholisch, voller beißendem Humor, Wärme und wunderbar eigensinnig.
"Das alles und noch viel mehr ist von jenem zutiefst kämpferisch-menschlichen, aufklärerischen Geist durchdrungen, der unseren Vonnegut zu dem macht, was er ist: zu unserem Vonnegut." (Harry Rowohlt)

Zu Autor und Übersetzer
Kurt Vonnegut, geboren 1922 in Indianapolis, studierte zunächst Biochemie. Als Angehöriger der US-Army geriet er in Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 Zeuge des Luftangriffs auf Dresden. Seit den 50er Jahren lebt er als freier Schriftsteller in New York und verfasste über hundert Kurzgeschichten und mehrere Romane und lebt in New York.
Harry Rowohlt, geboren am 27. März 1945 in Hamburg 13, lebt heute als Autor, Übersetzer und begnadeter Vortragskünstler in Hamburg Eppendorf. Nebenbei brilliert er unregelmäßig als Penner Harry in der Fernsehserie "Lindenstrasse". 1999 erhielt er den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Im Herbst 2000 wurde Harry Rowohlt mit dem "Goldenen Hörbuch" für 250 000 verkaufte Tonträger von "Pu der Bär" ausgezeichnet. Im Januar 2001 erhielt er den Satirepreis "Göttinger Elch".
Verlagsinformation

Bernd Greiner/Christian Th. Müller/Dierk Walter (Hrsg.): Heiße Kriege im Kalten Krieg. Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-61-9.



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Für den größten Teil der nördlichen Hemisphäre war die Ära des Kalten Krieges eine Phase des Friedens – wenn auch eines unbequemen Friedens, erzwungen durch die Garantie der gegenseitigen nuklearen Vernichtung und gekennzeichnet von ideologischer und materieller Hochrüstung und permanenter Kriegsbereitschaft. Die heißen Kriege des Kalten Krieges aber fanden jenseits des Kernbereichs der beiden feindlichen Blöcke statt. Mehr als 150 größere bewaffnete Konflikte sind zwischen 1945 und 1989 in der Dritten Welt ausgetragen worden.
In der Wahrnehmung der Zeitgenossen galten sie mehrheitlich als "Stellvertreterkriege", in denen die Blockkonfrontation meist ohne direkte Involvierung der Streitkräfte der nördlichen Hemisphäre und ohne das Risiko eines Atomkrieges ausgetragen wurde. Dem Erfolg oder Misserfolg im lokalen Konflikt wurden direkte Konsequenzen für die globale Machtbalance zugeschrieben.
Aber wird diese Perspektive der Realität der heißen Kriege gerecht? Die Beiträge dieses Bandes fragen nach dem relativen Gewicht der ideologischen und politischen Konfrontation des Kalten Krieges für die regionalen Auseinandersetzungen – verglichen mit anderen Konfliktlogiken wie dem Erbe kolonialer Herrschaftsbeziehungen, globalstrategischen Faktoren und vor allem regionalen und lokalen Bedingungen. Untersucht werden dabei insbesondere die Handlungsspielräume von Akteuren vor Ort, der Charakter der kriegerischen Auseinandersetzung sowie die Kosten und Konsequenzen für die betroffenen Gesellschaften.
Mit Beiträgen von: Bruce E. Bechtol, James S. Corum, Amit Das Gupta, Marc Frey, Henner Fürtig, David N. Gibbs, Piero Gleijeses, Bernd Greiner, Roger E. Kanet, Jon V. Kofas, Bruce Kuniholm, Robert McMahon, Thomas Scheben, Brad Simpson, Dierk Walter, Elaine Windrich.

Zu den Herausgebern
Bernd Greiner, Prof. Dr. phil., Historiker, Politikwissenschaftler und Amerikanist, Leiter des Arbeitsbereichs "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung, lehrt am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg. Arbeitsschwerpunkt: US-amerikanische Geschichte des 20. Jahrhunderts – unter besonderer Berücksichtigung des Kalten Krieges, der Beziehungen zwischen Militär und Zivilgesellschaft seit 1900, des deutsch-amerikanischen Verhältnisses; Theorie der Gewalt und internationaler Beziehungen.
Christian Th. Müller, Dr. phil., Historiker, Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Arbeitsschwerpunkt: deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Militärsoziologie, Theorie – Geschichte – Zukunft militärischer Gewalt, Militär und Gesellschaft in der DDR, ausländische Truppen im geteilten Deutschland.
Dierk Walter, Dr. phil., Historiker, Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Arbeitsschwerpunkt: Militärgeschichte Deutschlands, Großbritanniens und der USA im 19. und 20. Jahrhundert; Theorie und Geschichte des Krieges; Theorie und Geschichte der Europäischen Expansion und des Imperialismus; Kolonialkrieg, asymmetrischer Krieg, kleiner Krieg.
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Giuliana Sgrena: Friendly Fire. Als Geisel zwischen den Fronten. Ullstein-Verlag 2006. ISBN: 3-550-07878-1.



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Die italienische Journalistin Giuliana Sgrena wird bei Recherchearbeiten im Irak entführt und wochenlang von den Mujaheddin als Geisel festgehalten. Die Welt ist entsetzt und fassungslos: Warum gerade Sgrena, die mutige, kritische Journalistin, die keineswegs auf Seiten der Besatzer steht? "Liberatela!" rufen Tausende von Demonstranten auf den Straßen Roms. "Lasst Giuliana Sgrena frei!" fordern Journalisten und Politiker aus aller Welt.
Nach vier Wochen endlich die Befreiung. Doch die unbändige Freude endet jäh in einem Alptraum: Durch amerikanische Kugeln wird der Geheimdienstagent Nicola Calipari getötet, der Mann, der Giuliana Sgrena aus der Geiselhaft gerettet hatte. Sie selbst wird schwer verletzt – und damit zum zweiten Mal Opfer von "Friendly Fire".
In ihrem einzigartigen Buch beschreibt Giuliana Sgrena die dramatischen Ereignisse in einem von Krieg und Besetzung gepeinigten Land, in dem Geiseln zu Waffen werden und Opfer aus der Zivilbevölkerung kaum noch zählen. Die packende Schilderung ihrer Geiselhaft verknüpft sie mit einer brisanten Analyse der irakischen Realität.

Rezensionen
"Friendly Fire ist ein grausames Buch, es lässt keinen Raum für Kompromisse, sondern erzählt die Entführung durch die irakischen Widerstandskämpfer und die Verletzungen an Körper und Seele in all ihrer Härte. [...] Die Geschichte einer tragisch zu Ende gegangenen Entführung verbunden mit einer scharfsichtigen Analyse der aktuellen Situation im Irak." (Il Manifesto)
"Ein wichtiges Buch, geschrieben mit Leichtigkeit, Mitgefühl, Intelligenz und Wissen." (Liberazione)

Zur Autorin
Giuliana Sgrena ist Korrespondentin der italienischen Tageszeitung "Il Manifesto" nicht nur im Irak, sondern auch in Somalia, Palästina, Afghanistan und Algerien. In Deutschland schreibt sie für "DIE ZEIT". Sie ist eine der anerkanntesten Stimmen zur politischen Situation im Irak. Gerade wurde ihr der Stuttgarter Friedenspreis verliehen mit der Begründung, sie sei "eine unerschrockene Frau, die mit distanzierter Analyse, kühlem Bericht und mitfühlender Reportage über Krieg und Krisen berichtet und den Kriegsparteien niemals traut."
Verlagsinformation

James Risen: State of War. Die geheime Geschichte der CIA und der Bush-Administration. Hoffmann & Campe-Verlag 2006. ISBN: 3-455-09522-4.



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In den 1970er Jahren drehten sich in den USA die Affären um Machtmissbrauch in der Innenpolitik. In den 1980er Jahren brachen Amerikaner Gesetze bei verdeckten Operationen im Ausland. Heute sind die USA ein Kriegsstaat, und die Verschleppung und Folter von Gefangenen, groß angelegte Lauschangriffe im In- und Ausland und vertuschte Verstöße gegen internationales Recht sind an der Tagesordnung – und nur die Spitze des Eisbergs.
Einige der bedeutsamsten Umstände der Regierungszeit von George W. Bush sind bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Unter der Oberfläche der bekannten Ereignisse, die sich seit Beginn seiner Präsidentschaft abgespielt haben, liegt eine geheime Geschichte verborgen, eine Reihe verdeckter Geschehnisse, die vielen Vorgängen der auf der Welt präsentierten politischen Bühne der USA Hohn sprechen. Illegale Lauschangriffe innerhalb und außerhalb der Grenzen Amerikas, Machtmissbrauch, verantwortungslose Entscheidungen und verbrecherische Operationen spielen in dieser verschwiegenen Geschichte ein wichtige Rolle.
James Risen, Starreporter der "New York Times", hat mit Hunderten von Insidern aus US-Geheimdiensten- und Regierungskreisen, aus internationalen Organisationen und der US-Army gesprochen. In "State of War" schildert er das Ergebnis seiner Recherchen: die bislang sorgsam verborgen gehaltene Geschichte der Ära Bush, die viele offizielle Verlautbarungen ad absurdum führt und dazu zwingt, das weltpolitische Geschehen der vergangenen Jahre aus neuer Sicht zu betrachten.

Zum Autor
James Risen, Starreporter, ist bei der "New York Times" für den Bereich Nationale Sicherheit zuständig. Er gehört zu dem Team, das 2002 für seine Hintergrundberichterstattung zum 11. September 2001 und zum Terrorismus mit dem Pulitzer-Preis geehrt wurde.
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Fernando Reinares: Terrorismus global. Aktionsfeld Europa. Mit einem Kommentar von Hans Leyendecker. Europäische Verlagsanstalt 2005. ISBN: 3-434-50586-5.



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Nach dem 11. September 2001 stellte sich die Frage, in wie weit die amerikanischen Geheimdienste versagt hatten. Durch den 4. März 2004, als der internationale Terrorismus Madrid erreicht hatte, wurde die Unzulänglichkeit der Geheimdienste, Analysen oder gar Erkenntnis nutzbar zu machen, noch einmal ganz offenkundig: Denn dass der neue Terrorismus nicht mehr nur international, sondern global operiert, dass er sich dabei alle Möglichkeiten der modernen Telekommunikation zunutze macht, dass sich die Zahl der Todesopfer durch terroristische Attentate in den letzten Jahren dramatisch erhöht hat, dass beispielsweise der letzte Teil des elfbändigen Al-Quaida-Handbuchs von Massenvernichtungswaffen handelt und vieles mehr, scheint den Verantwortlichen im Blick auf das Aktionsfeld Europa nicht präsent zu sein. Der Essay des spanischen Politologen Reinares läuft auf die Frage hinaus, wie Europa gegen diese Art von Terrorismus gerüstet ist. Hans Leyendecker stellt in seinem Kommentar zum Buch u.a. die Frage, ob hierzulande nicht überdacht werden sollte, ob wir uns möglicherweise mehr vor staatlichen Maßnahmen als vor dem Terrorismus fürchten.
"Die komplette Sicherheits- und Geheimdienstkaste hätte mit der Lektüre dieses Buches gewarnt, ja in hellste Alarmbereitschfat versetzt sein müssen." (Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Zum Autor
Fernando Reinares, geboren 1960, unterrichtet als Politologe in Stanford und Oxford. Er ist unter anderem Autor eines Buches über die Mentalität des ETA-Terrorismus ("Patrioten des Todes"). Er gehört der "Terrorism Prevention Branch" der Vereinten Nationen an und fungiert als Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift "Studies in Conflict and Terrorism". Seit Mai 2004 arbeitet er als Berater des spanischen Innenministeriums in Fragen der Terrorismusbekämpfung.
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Michel Onfray: Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muß. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04852-8.



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Tausende besuchen jedes Jahr seine Vorlesungen an der "Université Populaire" in Caen. Michel Onfray ist der große Radikale unter den Denkern der Gegenwart. Mit seiner Absage an alle Religionen und dem Plädoyer für ein freies, vernunftbestimmtes Leben entfachte er nicht nur in Frankreich eine leidenschaftliche und kontrovers geführte Debatte.
In den USA werden Homosexuelle von religiösen Eiferern gejagt, der Islam ist stark wie nie, der konservative Papst wird umjubelt: Die Religionen kommen zurück auf die Weltbühne. Eine Katastrophe für jeden selbständig denkenden Menschen, findet Michel Onfray, ein Rückschritt ins Mittelalter. Haben nicht die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam durch die Jahrhunderte eine Blutspur gelegt, alles Leibliche verteufelt, durch Geschichten vom Jenseits ihre Gläubigen im Diesseits im Griff gehalten?
Onfray plädiert für die Abkehr von den Religionen, die die Menschen nicht befreien, sondern einengen, die Staat und Gesellschaft unlegitimiert beeinflussen, oft sogar kontrollieren. Er entwickelt in diesem ebenso scharfen wie unkonventionellen Diskussionsbeitrag eine "Atheologie": Nur diese könne den Menschen geistige Freiheit und Lebensglück zurückgeben.

Zum Autor
Michel Onfray, geboren 1959 in Argentan (Frankreich), Doktor der Philosophie, hat nach 20 Jahren seine Stelle als Philosophielehrer an einem technischen Gymnasium in Caen aufgegeben und 2002 die philosophische Volkshochschule in Caen gegründet, an der er auch unterrichtet. Michel Onfray hat über 15 Bücher publiziert, u.a. "Der Bauch der Philosophen" und "Der sinnliche Philosoph" (Campus). In seinem jüngsten Werk "Traité d’athéologie" (deutscher Titel: "Wir brauchen keinen Gott – Warum man jetzt Atheist sein muß") setzt sich Onfray für einen offensiven Atheismus ein, der die Residuen jüdisch-christlichen Denkens im Alltagsleben (und die Irrationalität des Islam) aufzeigt und durch Rationalität und gelebte Diesseitigkeit bekämpft.
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Orhan Pamuk: Der Blick aus meinem Fenster. Betrachtungen. Übersetzt aus dem Türkischen von Cornelius Bischoff, Ingrid Iren, Gerhard Meier u.a. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20739-2.



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Orhan Pamuk ist nicht nur als Romancier bekannt, sondern auch als glänzender Essayist. Der vorliegende Band veranschaulicht die Vielzahl von Themen, über die er schreibt: Politik, Literatur und immer wieder Istanbul, die Stadt, die auch in den meisten seiner Romane präsent ist. Der autobiographische Bezug, der sich in seinen Romanen nur erahnen lässt, wird hier in den bewegenden Texten sichtbar, die seiner Kindheit gelten und der Erinnerung an seine Eltern.

Leseprobe
Durch die Bemühungen der hinter mir tätigen "Flüstermaschine", des Krämers, der sich vom Aufseher zum Vermittler entwickelte, und mit der Hilfe echter Makler habe ich in jener Umgebung noch viel, viel mehr, wahrscheinlich Hunderte von alten Wohnungen begutachtet, zum Beispiel in einer von Kurden aus Tunceli bewohnten Straße, in dem von rumänischen Zigeunern bewohnten Viertel in Galata, wo die Frauen und Kinder auf den Eingangsstufen der Gebäude sitzen und alles Kommen und Gehen beobachten, oder auch an einer abschüssigen Straße, wo die älteren Frauen gelangweilt aus dem Fenster hingen und herunterriefen: "Soll er doch kommen und sich auch unser Haus einmal ansehen!"
Was ich zu sehen bekam, waren halbzerstörte Küchen, mittendurch geteilte Salons, gänzlich abgetretene Treppenstufen, Zimmer mit Holzböden, deren Bruchstellen von Teppichen verdeckt waren, alte Wohnräume mit reichem Decken- und Wandschmuck, die man als Depot, Werkstatt, Lokal oder Lampenschirmgeschäft benutzte, herrenlose Gebäude, die wegen Eigentumsstreitigkeiten oder weil die Besitzer ausgewandert waren, verlassen worden waren und nun langsam verrotteten, Zimmer, wo aus allen Winkeln kleine Kinder hervorquollen wie aus vollgestopften Schränken, kühle Erdgeschoßwohnungen voller Modergeruch, Kellerräume mit sorgfältig aufgestapelten Holzstücken, Eisenteilen und anderem Kram, ein Sammelsurium, das in den Gassen, aus Mülltonnen oder unter irgendwelchen Bäumen aufgelesen worden war, Treppen, deren Stufen alle unterschiedlich hoch waren, tropfende Zimmerdecken, nach Schimmel riechende feuchte Wände, dunkle Treppenhäuser, in denen weder der Fahrstuhl noch die Beleuchtung funktionierte, und Frauen mit Kopftüchern, die mich in den Aufgängen durch den Türspalt musterten, Leute, die im Bett lagen, Balkone voll trocknender Wäsche, Mauern mit der Aufschrift: "Hier keinen Müll abladen!", spielende Kinder in den Höfen und in den Schlafzimmern riesige, platzraubende Schränke, die sich alle mehr oder weniger glichen.

Zum Autor
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane erhielt er 1990 den "Independent Foreign Fiction Award", 1991 den "Prix de la découverte européene" und 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Orhan Pamuk lebt in Istanbul.
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Ute Scheub. Das falsche Leben. Eine Vatersuche. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04839-0.



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Persönlich, anrührend, manchmal geradezu beklemmend zeichnet Ute Scheub das falsche Leben des Mannes, der ihr Vater war – und liefert das Porträt einer ganzen Generation von deutschen Vätern.
Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft "Ich grüße meine Kameraden von der SS!", setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt – Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. "Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein", notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in seinem Werk "Aus dem Tagebuch einer Schnecke" (1972) porträtiert hat.
35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf die Abschiedsbriefe, die Manuskripte und die Feldpostbriefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. "Er ist – buchstäblich – an seinem Schweigen erstickt."

Rezension
Ute Scheub, geboren 1955 in Tübingen, arbeitet nach dem Studium der Politikwissenschaft als Journalistin für den Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Freitag, Geolino, Tigerentenclub, Publikationen für die Frau und war Mitbegründerin der taz. 1992 Auszeichnung mit dem Ingeborg Drewitz-Preis der Humanistischen Union Berlin für ihr publizistisches Gesamtwerk. Sie lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Berlin.
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Weitere Informationen
- Ekel, Scham, Schuldgefühl (Deutschlandradio, 26.02.2006)
- Das war Zyankali, mein Fräulein! (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.02.2006)
- Mein Vater, der Fremde (Berliner Morgenpost, 19.02.2006)
- Am Schweigen erstickt (taz, 18.02.2006)

Wolfgang Reinhard: Unsere Lügengesellschaft. Warum wir nicht bei der Wahrheit bleiben. Murmann-Verlag 2006. ISBN: 3-938017-47-3.



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Warum kommen wir nicht ohne Lügen aus? Der Historiker Wolfgang Reinhard hat einen pointierten Essay geschrieben, der sich mit der Lüge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auseinander setzt. Kenntnisreich verknüpft er geschichtliche Fallbeispiele mit aktuellen Analysen, um zu einer überraschenden These zu gelangen: Obgleich die Lüge an sich als verwerflich gilt, haben Techniken der Täuschung doch einen festen Platz in unserer demokratischen Gesellschaft.

Rezensionen
"Der pointierte Essay ist ein Vergnügen." (Augsburger Allgemeine)
"Zu tiefschürfenden Fragen hat Reinhard einen wohltuend leichtfüßigen Essay vorgelegt." (change X)

Zum Autor
Wolfgang Reinhard, geboren 1937, ist Professor em. für neuere Geschichte in Freiburg. Er veröffentlichte Bücher zur Papstgeschichte, zur europäischen Expansion und zum Kolonialismus, zur historischen Anthropologie und zur Vergleichenden Verfassungsgeschichte Europas. Erwähnt sei besonders seine vierbändige "Geschichte der europäischen Expansion" (1983-1990).
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Michael Glawogger: Working Man's Death. Bilder und Texte zur Arbeit im 21. Jahrhundert. Mandelbaum-Verlag 2006. ISBN: 3-85476-186-4.



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Dieses Buch mit Bildern und Texten berichtet über Schwerarbeit weltweit: u. a. in Aserbaidschan, China, Deutschland, Nordkorea, Russland, der Schweiz und der Ukraine. Das Fotomaterial entstand im Zuge der Dreharbeiten zum gleichnamigen Dokumentarfilm von Michael Glawogger, der in Venedig und auf anderen zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt wurde.
Es handelt sich um kein Begleitbuch zum Film, sondern dokumentiert eigenständig den Stellenwert von Schwerarbeit in der Welt des 21. Jahrhunderts. Deutlich wird, dass der Arbeiter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwar als "Stütze der Gesellschaft" und Heldenbild fungierte, diese Funktion aber inzwischen andere übernommen haben.
Während der Film an sechs verschiedenen Orten der Welt das verdrängte Phänomen Schwerarbeit dokumentiert, zeigen die Fotografien im Buch auch Schauplätze, die im Film nicht vorkommen: Bangladesh, Indien, Kambodscha, Nigeria, Tansania, ergänzt durch Fotoessays namhafter Fotografen u. a. Viktor Marushenko über die Ukraine, Mohammed Iqbal über Indonesien, James U. Irocha über Nigeria oder Zhou Hai über China.
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Roger Willemsen: Afghanische Reise. Fischer-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-10-092103-8.



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Eine einzigartige Situation ist es, in der sich Roger Willemsen in das legendenumwobene Afghanistan aufmacht: Nur wenige Monate, nachdem hier eine über 25-jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging, begleitet er eine exilierte afghanische Freundin auf ihrem Weg in die Heimat, von Kabul bis in das kriegserschütterte Kunduz im Norden des Landes.
Willemsen beobachtet ein Land, das erste Schritte in den Frieden wagt, sich sammelt, Lebensfreude gewinnt und diese auch zeigt. Er spricht mit einfachen Frontsoldaten, Kommandanten und Generälen, trifft Drogenschmuggler, Nomaden und Weise, begegnet Verstörten und Traumatisierten, Menschenrechtlerinnen und Häftlingen, ehemaligen Mudschaheddin und Taliban-Funktionären, Fußballerinnen und Musikern. Er besucht Fabriken, Märkte, Schulen und den Ältestenrat eines Dorfes, ist Gast bei einer Verlobungsfeier und inszeniert eine Kinovorführung für Frauen und Kinder. Er überquert den lebensgefährlich verminten Salang-Pass, besucht die schwer zugänglichen Dörfer der Tadschiken, trifft turkmenische Kamelhirten in der Steppe und gelangt schließlich an die Ufer des mythischen Flusses Oxus, der die Grenze Afghanistans zu Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan bildet.
Am Ende ist Roger Willemsens Buch weit mehr als der persönliche Bericht von einer faszinierenden Reise, sondern eine literarische Betrachtung der Grundlagen allen Reisens und eine Suche nach dem Eingang in die Fremde.

Zum Autor
Roger Willemsen, geboren 1955, beendete sein Studium mit einer Promotion über die Ästhetik Robert Musils. Nach Tätigkeiten als Übersetzer und Korrespondent hatte er 1991 seine erste eigene Fernsehsendung bei 'Premiere', der sich 'Willemsens Woche', 'Nachtkultur mit Willemsen' und 'Willemsens Musikszene' anschlossen. Außerdem veröffentlichte er mehrere Bücher, drehte und produzierte zahlreiche Filme und zeichnete verantwortlich für das EXPO-Projekt "Welcome home. Künstler sehen Deutschland".

Pietra Rivoli: Reisebericht eines T-Shirts. Ein Alltagsprodukt erklärt die Weltwirtschaft. Econ-Verlag 2006. ISBN: 3-430-17765-0.



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Welchen Weg legt ein T-Shirt zurück, bis es zum Verkauf im Laden liegt, und wohin kommt es, nachdem es im Altkleidercontainer gelandet ist? Pietra Rivoli reiste mit ihrem T-Shirt von Texas nach Schanghai und Tansania. Ihr spannender Reisebericht entwirrt die komplexen Strukturen des Welthandels und schildert, wie sich amerikanische Baumwollfarmer gegen Importmassen aus China wehren, wie T-Shirts aus Schanghai trotzdem in den US-amerikanischen Hafen gelangen und unter welchen Bedingungen, aber auch für welche neuen Freiheiten Frauen in chinesischen Textilfabriken arbeiten.

Rezensionen
- Woher kommt Ihr T-Shirt? (taz, 03.04.2006)
- Ein Textil umrundet die Welt (Welt am Sonntag, 19.02.2006). Zitat: "Fazit dieses äußerst empfehlenswerten Buches ist, dass moralische Argumente für den freien Handel schwerer wiegen als die ökonomischen..."

Zur Autorin
Pietra Rivoli ist Professorin für Wirtschaft an der Georgetown University in Washington D.C. Sie beschäftigt sich mit dem Finanzwesen, mit internationaler Wirtschaft und den sozialen Aspekten der Ökonomie.
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Karl Marx: Marx lesen! Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Herausgegeben und kommentiert von Robert Kurz. Eichborn-Verlag 2006. ISBN: 3-8218-5646-7.



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Robert Kurz, Autor des "Schwarzbuch Kapitalismus" präsentiert in diesem kommentierten Marx-Reader die wichtigsten Texte des wohl meistgelesenen Klassikers der Ökonomie. Seine Auswahl zeigt, dass Marx' Analyse der Marktwirtschaft auch im 21. Jahrhundert noch aktuell ist. Kurz verzichtet auf zeitgebundene, heute überholte Texte. Er befreit die Marxsche Theorie von zahlreichen Fehlinterpretationen und schafft so die Grundlage für eine neue Lektüre. Ein unverzichtbares Werk für alle, die unsere Wirtschaft verstehen wollen.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg.
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Tim Flannery: Wir Wettermacher. Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben bedeutet. Fischer-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-10-021109-X.



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Verheerende Hurrikans, Frühlingswetter im November, schmelzende Gletscher, verdorrende Felder: Was wir als "Klimawandel" oder "Treibhauseffekt" kennen, nimmt immer schärfere, immer bedrohlichere Züge an – zum Teil direkt vor unserer Haustür.
Der Naturforscher und Klimahistoriker Tim Flannery zeigt uns eindrucksvoll, wie fatal die Lage wirklich ist, in welche die Menschheit sich gebracht hat: Wir müssen auf der Stelle handeln, um diese Entwicklung noch umzudrehen. Denn die Wettermacher, das sind wir! Sie werden überrascht sein, wie viel Sie tun können – dieses Buch wird Ihr Leben verändern.

Zum Autor
Tim Flannery wurde 1956 in Canberra geboren. Er ist einer der prominentesten Zoologen Australiens und der erfolgreiche Autor zahlreicher Bücher. Flannery hat mehr Arten als Darwin benannt und gilt in Australien als der neue David Livingstone. Er ist Direktor des South Australian Museum und lebt in Adelaide.
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Andreas Klärner/Michael Kohlstruck: Moderner Rechtsextremismus in Deutschland. Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-62-7.



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In den öffentlichen Debatten der letzten Jahre wurde der Rechtsextremismus zu einer übermächtigen und allgegenwärtigen Bedrohung stilisiert, und damit einhergehend veränderten sich auch die Vorstellungen darüber, was als rechtsextrem zu gelten habe. Gewaltexzesse junger Männer werden ebenso wie das gesetzlich geregelte Inländerprivileg am Arbeitsmarkt großzügig als rechtsextrem apostrophiert. Sozialwissenschaftlich vom Rechtsextremismus zu sprechen heißt deshalb, dessen Praxis ebenso zu untersuchen wie Diskurse über den Rechtsextremismus und alarmierende Entwicklungen vom öffentlichen Alarmismus zu unterscheiden. Das weite Spektrum der thematischen und methodischen Zugänge zeichnet die Transformations- und Modernisierungsprozesse, die Organisations- und Aktionsformen sowie die Ideologien des modernen Rechtsextremismus nach.
Mit Beiträgen von: Uta Döring, Rainer Erb, Henning Flad, Oliver Geden, Andreas Klärner, Jana Klemm, Sonja Kock, Michaela Kötting, Michael Kohlstruck, Anna Verena Münch, Rainer Strobl, Fabian Virchow, Christine Wiezorek, Stefanie Würtz.

Zu den Herausgebern
Andreas Klärner, Soziologe, 2001 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Nation und Gesellschaft" im Hamburger Institut für Sozialforschung.
Michael Kohlstruck, Dr. phil., Politikwissenschaftler, Mitarbeiter an der "Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus" des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
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Henry Ashby Turner: General Motors und die Nazis. Das Ringen um Opel. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Klaus Binder. Econ-Verlag 2006. ISBN: 3-430-19206-4.



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Opel gehörte von 1929 bis zum Zweiten Weltkrieg zu General Motors. Die US-amerikanischen Eigner und Aktienbesitzer verdienten also daran, dass Opel Nutzfahrzeuge und militärisches Gerät für den Krieg herstellte, die gegen die Alliierten eingesetzt wurden: Der "Opel Blitz" etwa war der Standard-LKW der deutschen Truppen. Und die in Rüsselsheim hergestellten Baukomponenten für Landminen und das Aufklärungsflugzeug JU88, laut Göring das "Rückgrat der Luftwaffe", dürften so manchen US-Soldaten das Leben gekostet haben.
Der renommierte NS-Forscher Henry Ashby Turner hat in den Archiven Erstaunliches zutage gefördert: Er berichtet von personalpolitischen Kabalen, entwirrt die Steuerungsprozesse zwischen General Motors und den NS-Behörden und stellt das System der Zwangsarbeit in den Rüsselsheimer Werkhallen dar.

Zum Autor
Henry Ashby Turner ist emeritierter Geschichtsprofessor der Yale-University und Experte für Nationalsozialismus. Er schrieb u. a. das Standardwerk "Die Großunternehmen und der Aufstieg Hitlers".
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Stand: 08. Oktober 2006
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