29. März 2006 |
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Heiner Flassbeck: 50 einfache
Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten.
Westend-Verlag 2006. ISBN: 3-938060-08-5. |

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Zum Buch
Ein Plädoyer für eine sozialere Wirtschaft: Gerade im vergangenen
Wahlkampf haben uns die Politiker wieder viele Halbwahrheiten über
die wirtschaftliche Lage der Nation aufgetischt. Und gerade durch
die Abwahl von Rot-Grün befürchten viele Bürger noch mehr
tiefgehende Einschnitte in den Sozialstaat und eine weitere
Hinwendung zum Neoliberalismus.
Heiner Flassbeck, ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium
unter Oskar Lafontaine, zeigt, dass es auch anders geht und dass
es Alternativen zum Neoliberalismus gibt. Er plädiert für eine
sozialere Wirtschaft, anstatt bloß gegen Heuschrecken-Schwärme und
böse Kapitalisten zu wettern. Egal ob Rente, Gesundheit,
Binnenmarkt, Arbeitsmarkt, Finanz- oder Steuerpolitik – wer wissen
möchte, wie dem Patienten Deutschland auch ohne die neoliberale,
angloamerikanische Kur geholfen werden kann, wer populistische
Parolen der Politiker nicht mehr auf den Leim gehen möchte, oder
wer einfach bei wirtschaftlichen Dingen mitreden können möchte,
der ist bei Heiner Flassbeck gut aufgehoben.
Rezensionen
-
Wider die Reformitis (junge Welt, 30.03.2006)
-
Wirtschaftswissen für Jedermann (Nachdenkseiten, März 2006)
Zum Autor
Dr. Heiner Flassbeck ist Wirtschaftswissenschaftler, war unter
Oskar Lafontaine 1998/99 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium
und arbeitet heute als Direktor bei der UN-Organisation für Handel
und Entwicklung (UNCTAD) in Genf.
Verlagsinformation
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Slobodan Milosevic: Ich klage
an: Die Zerstörung Jugoslawiens.
Slobodan Milosevic antwortet seinen Anklägern. Mit einem Vorwort
von Klaus Hartmann. Zambon-Verlag 2006. ISBN: 3-88975-135-0. |

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Zum Buch
Das US-/NATO-Gericht, vor dem Slobodan Milosevic angeklagt ist,
war schon immer völlig illegal. Es konnte nie ernsthaft als
Institution der Rechtssprechung bezeichnet werden. Milosevics
Verteidigung ist kraftvoll, überzeugend, beweiskräftig und
unmöglich zu ignorieren.
Aus dem Vorwort
Dieses Buch geben wir heraus, um die Verteidigungsrede von
Slobodan Milosevic am 31. August und 1. September 2004 beim so
genannten "Internationalen Tribunal für Kriegsverbrechen im
früheren Jugoslawien" in Den Haag überhaupt zugänglich zu machen.
Nicht, dass sie gänzlich unter Verschluss gewesen wäre, im
serbokroatischen Original wie in der englischen Übersetzung des
"Tribunals" ist sie prinzipiell verfügbar. Es besteht nur seitens
der meinungsbildenden Medien kein Interesse, den Inhalt zur
Kenntnis zu nehmen oder gar bekannt zu machen. [...]
Angesichts einer im Vorhinein als "Jahrhundertprozess"
apostrophierten Veranstaltung ein bemerkenswerter Sachverhalt. Mit
der Publikation verfolgen wir die Absicht, das Geschehen in Den
Haag publik zu machen und das "Gesetz des Schweigens"
durchbrechen, dem sich die meisten Medien seit Jahren, kurz nach
Verhandlungsbeginn und von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute
unterworfen haben. Damit soll zumindest im Prinzip die
Monopolstellung in Frage gestellt werden, die sich die NATO mit
ihrer Sicht der Dinge, ihrer Version der Geschichtsschreibung
anmaßt. [...]
Zu den zentralen Glaubensartikeln der Herrschaft in Deutschland
gehört, dass "deutsche Außenpolitik Friedenspolitik" sei, was im
Falle divergierender Interessen mit den USA durch, zumindest
offizielle, Nichtbeteiligung an einem Krieg wie im Irak etwas
leichter zu beweisen ist, als im Falle übereinstimmender
Interessen wie bei der NATO-Aggression gegen Jugoslawien 1999.
Auch wenn ein Bundeskanzler Schröder am Abend des ersten
Kriegstages im Fernsehen beteuerte "wir führen keinen Krieg".
Damit das Mantra von der "deutschen Friedenspolitik" weiter seine
Dienste tut, bedarf es der merkwürdigen Mischung aus Vergessen
dieses speziellen Sündenfalls, aber, falls die Erinnerung doch mal
hochkommt, zumindest der Gewissheit, für eine "gute Sache"
marschiert zu sein. [...] Der "ethische" oder
"Menschenrechts-Imperialismus" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts
zu diesem Zweck erfunden. [...] die Forderung nach Abschaffung des
Haager "Tribunals" der Kriegsverbrecher und nach Freiheit für
Slobodan Miloševic sowie alle politischen Gefangenen der NATO ist
unverzichtbares Element des Kampfes für Frieden und eine andere
Weltordnung. (Klaus Hartmann, im Januar 2006)
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort von Klaus Hartmann
- Einleitung von Domenico Losurdo (Philosophie-Professor in Urbino)
- Textbeiträge des Juristen Giuseppe Mattina
- Mit folgenden Dokumenten im Anhang:
• Milosevic-Prozess: ein Prozess der Unterstellungen (Herausgegeben
von ICDSM-Italien)
• Originalrede von Milosevic auf dem Amselfeld, 28. Juni 1989
• Slobodan Milosevic wendet sich an das serbische Volk, 2. Oktober
2000
• Offener Brief von Milosevic, August 2003
Verlagsinformation
Rezensionen
-
Buchauszug: "Eine Form von Folter" (junge Welt, 13.03.2006)
-
Milosevic klagt an (junge Welt, 04.03.2006)
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Eva Golinger: Kreuzzug gegen
Venezuela – Der Chávez-Code.
Entlarvung der US-Intervention gegen Hugo Chávez und die
bolivarische Revolution. Analyse und Dokument. Zambon-Verlag 2006.
ISBN: 3-88975-132-6. |

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Zum Buch
Dieses Buch ist Danilo Anderson gewidmet, der am 18. November 2004
in Caracas ermordet wurde. In den Morgenstunden des 18. Novembers
2004 wurde in Caracas der Staatsanwalt Danilo Anderson durch eine
Autobombe ermordet. Anderson ermittelte die Hintergründe des
Putsches gegen den Präsidenten Hugo Chávez im April 2002. Chávez
erklärte, der Anschlag sei "terroristisch und faschistisch". Er
richte sich gegen seine Regierung und die von ihr in Gang gesetzte
Politik des Wechsels.
Den USA warf der Präsident vor, dass einige der mutmaßlichen Täter
in "völliger Freiheit" das US-Territorium betreten und
insbesondere in Miami diskutieren dürften. Anderson hatte die
Ermittlungen gegen etwa 400 Oppositionelle geleitet, die sich
öffentlich hinter die Putschregierung des Unternehmerchefs Pedro
Carmona gestellt hatten. Carmona war nur knapp 48 Stunden im Amt
und wurde dann durch den Widerstand von Chávez-Anhängern und
Widersprüche im Militärapparat wieder vom Präsidentensessel
gejagt.
Eva Golinger enthüllt die Machenschaften der USA, um Präsident
Chávez zu stürzen. Sie belegt ihre Thesen mit Dokumenten der CIA,
des State Departments etc. Sie sind als Faksimile abgedruckt. Die
Autorin weist nach, dass die USA täglich Anstrengungen machen,
Chávez auf irgend nur erdenkliche Weise anzugreifen und zu
schwächen. Ein wahrer Kreuzzug gegen die "bolivarische" Revolution
Zur Autorin
Eva Golinger ist eine venezolanisch-amerikanische Rechtsanwältin,
spezialisiert auf internationale Menschenrechte und das
Einwanderungsrecht. Sie wuchs in den Vereinigten Staaten auf, zog
aber Mitte der 90er Jahre nach Venezuela, um ihre venezolanischen
Wurzeln zu entdecken. Sie lebte fast fünf Jahre in der Andenstadt
Mérida. Frau Golingers Arbeit wurde in The New York Times, The
Washington Post, Newsday, Chicago Tribune, International Herald
Tribune, The Wall Street Journal, Los Angeles Times und anderen
wichtigen Medien auf der ganzen Welt diskutiert. Momentan pendelt
sie zwischen New York und Caracas, Venezuela. "Der Chávez-Code"
ist ihr erstes Buch.
Verlagsinformation
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24. März 2006 |
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William Blum: Schurkenstaat.
Edition Zeitgeschichte Bd.30. Kai-Homilius-Verlag 2006. ISBN:
3-89706-864-8. |

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Zum Buch
Nach seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit
"Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt welches das Potential hat,
wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration,
als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem
Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach,
dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist.
In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen
gefälscht, die öffentliche Meinung manipuliert, die Menschenrechte
mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu leeren
Worthülsen verkommen.
Ein bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Nach
seinem Bestseller "Killing Hope" hat William Blum mit
"Schurkenstaat" ein Werk vorgelegt, welches das Potential hat,
wiederum viele Leser zu finden. Als Kenner der US-Administration,
als akribischer und genauer Rechercheur hat er in vorliegendem
Band die These vom "Schurkenstaat" aufgegriffen und weist nach,
dass die USA, sein Heimatland, zuallererst ein Schurkenstaat ist.
In diesem Rechtsstaat wird gemordet, gefoltert, werden Wahlen
gefälscht, wird die öffentliche Meinung manipuliert, werden die
Menschenrechte mit Füßen getreten, Freiheit und Demokratie sind zu
leeren Worthülsen verkommen.
Ob in Nord- und Südamerika, in Afrika oder in Asien, insbesondere
in der ölreichen Region Nahost: In allen Regionen, in denen
amerikanische Werte und Interessen zu verteidigen sind, wird
ebenso gemordet, geplündert, gefoltert, werden die Interessen der
einheimischen Bevölkerung mit Füßen getreten. Nach der Lektüre
dieses Buches erscheint die oft gestellte Frage: "Warum hassen sie
uns?", in einem viel klareren und eindeutigeren Licht. Ein
bewegendes, ein ehrliches Buch. Und bedrückend dazu. Einziger Wermutstropfen ist das
schwache Lektorat. In einer 2.
Auflage sollten die zahlreichen Flüchtigkeitsfehler berichtigt
werden.
Rezensionen
"Blum kritisiert die seiner Ansicht nach imperialistische
Außenpolitik der USA." (N24)
"Die verkürzte These seines Buches lautet: Die USA provozieren mit
ihrer Außenpolitik die radikalen Anti-Haltungen in der arabischen
Welt. Als Beispiele nennt Blum die Unterstützung Washingtons für
Unrechtsregimes in der Region, wie den persischen Schah oder das
saudische Königshaus, die einseitige Unterstützung der Positionen
Israels im Nahostkonflikt und zuletzt natürlich die US-Invasion im
Irak." (Berliner Zeitung)
"In 'Schurkenstaat' wird eines der entscheidenden Motive für die
Schandtaten von US-Regierungen seit 1945 benannt: Die Entstehung
einer Gesellschaft zu verhindern, die auch nur andeutungsweise ein
erfolgreiches Beispiel für eine Alternative zum Kapitalismus
werden könnte. Außerdem räumt das Buch mit der Mär von der
kommunistisch-sowjetischen Bedrohung auf, die als Vorwand für die
eigene Hochrüstungs- und Machtpolitik der USA entlarvt wird. [...]
'Schurkenstaat' ist ein Buch, das jeden Leser aber auch mit der
Frage zurücklässt: Was kann ich, was muss ich dagegen tun?" (junge
Welt, 20.03.2006)
Zum Autor
William Blum, geboren 1933, lebt heute in Washington, DC. Er gab
1967 seine Arbeit im US-Außenministerium auf, da er die gewaltsame
Vietnampolitik der USA ablehnte. Er gehörte zu den Gründern und
Herausgebern der Washington Free Press, der ersten "alternativen"
Zeitung in Washington, DC. Als freischaffender Journalist in den
USA, Europa und Südamerika erhielt er 1998 die Auszeichnung des
Project Censored für "beispielhaften Journalismus". Er wurde
prämiert für einen Artikel über die Belieferung des Irak mit
Material aus den USA; mit dieser Lieferung sollte das Land in den
1980er Jahren chemische und biologische Waffen bauen.
Verlagsinformation/Michael Kraus
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Ernst F. Fürntratt-Kloep:
Venezuela – Der Weg einer Revolution.
PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2006. ISBN: 3-89438-344-5. |

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Zum Buch
Was derzeit in Venezuela vor sich geht, wird in Europa noch immer
viel zu wenig beachtet: Eine gesellschaftliche Umwälzung mit
weltweiten Auswirkungen. Das Land ist bedeutendstes Gegengewicht
zum Neoliberalismus der USA und der EU in Amerika geworden. Das
Buch geht aus von dem, was Hugo Chávez vorfand, als er 1999 die
Präsidentschaft übernahm. Eingehend beschreibt es die folgenden
Entwicklungen: Den Putschversuch von 2002, den gescheiterten
Ölputsch von 2002/03 und die Vertiefung und Beschleunigung des
politischen Prozesses seit Chávez triumphaler Bestätigung durch
das Referendum vom August 2004. Eingegangen wird auf die
eindrucksvollen Sozialprogramme ebenso wie auf die vielfältigen
Aspekte der betont antikapitalistischen Wirtschafts- und
Arbeitsmarktpolitik sowie die überaus dynamische Außenpolitik.
Dargestellt werden nicht zuletzt aber auch die zahlreichen
ungelösten Probleme, die kritische Mediensituation und die
zugespitzte Beziehung zum "Koloss im Norden" mit seiner
Einmischung.
Zum Autor
Ernst F. Fürntratt-Kloep, Dr. phil., geboren 1938 und aufgewachsen
in Österreich. Er war tätig als Professor für Psychologie an der
RWTH Aachen, lebt in Schweden und hält sich häufig in
Lateinamerika auf. Zuletzt erschien bei ihm im PapyRossa-Verlag
"Soziale Gleichheit und Frauenrechte im weltweiten Vergleich"
sowie Bücher über Kuba und Fidel Castro.
Verlagsinformation
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Riverbend: Bagdad Burning.
Ein Tagebuch. Aus dem Englischen von Eva Bonne. Residenz-Verlag
2006. ISBN: 3-7017-3013-X. |

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Zum Buch
Riverbend ist das Pseudonym einer jungen Irakerin aus Bagdad.
Obwohl sie in ihrem Internet-Blog wenig von sich preisgibt, wird
klar, dass sie sehr gebildet ist und aus einer weltoffenen Familie
stammt. Für sie ist es kein Widerspruch, amerikanische Popkultur
zu konsumieren und gleichzeitig die islamfeindliche Außenpolitik
der USA entschieden abzulehnen. Sie verfolgt die Nachrichten von
CNN und BBC genauso wie die arabischer Medien und scheut sich
nicht, Mitglieder der irakischen Übergangsregierung als
"Hampelmänner" zu bezeichnen.
Riverbend beschreibt die Mühen des Kriegsalltags, mit nur wenigen
Stunden Strom am Tag, unregelmäßig verfügbarem Wasser und der fast
schon all täglichen Angst vor Hausdurchsuchungen und Entführungen
von Verwandten. Ihre Schilderungen des Alltags im Irak schließen
Urlaubserzählungen ebenso mit ein wie Kochrezepte oder Gedanken
über jüngst gelesene Bücher. Dieses Buch eröffnet einen Einblick
in den Irakkrieg, wie er westlichen Journalisten gar nicht möglich
ist.
Rezensionen
"Jeder, den der Irak-Krieg beschäftigt, muss dieses Buch lesen." (Susan
Sarandon)
"Ich war überwältigt von der Unmittelbarkeit der Eindrücke!" (Susanne
Mayer in DIE ZEIT)
"Der Blog gibt kurze Einblicke in eine oft vernachlässigte und
übersehene oder unterdrückte Perspektive." (Publishers Weekly)
Zur Autorin
Riverbend ist eine anonyme 26-jährige Irakerin, die nach ihrem
Informatik-Studium als Programmiererin und Netzwerk-Spezialistin
arbeitet. Sie lebt mit ihrem Bruder und ihren Eltern in Bagdad.
Verlagsinformation
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Al-Qaida – Texte des Terrors.
Herausgegeben und kommentiert von Gilles Kepel und Jean-Pierre
Milelli. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04912-5. |

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Zum Buch
Zusammen mit seinem Kollegen vom Institut d' Etudes Politiques in
Paris, Jean-Pierre Milelli, legt Kepel in diesem Buch das
Gedankensystem des islamistischen Terrors offen und verdeutlicht
die immensen Herausforderungen, die sich daraus für den Westen
ergeben. Erstmals lassen die Herausgeber die vier wichtigsten
Protagonisten des islamistischen Terrors in ihren zentralen Texten
selber sprechen, kommentieren sie und analysieren den
historischen, religiösen und politischen Zusammenhang.
Zu einem der Herausgeber
Gilles Kepel, geboren 1955, studierte Soziologie und Arabistik,
ist Professor für Politische Studien am Institut d'Etudes
Politique in Paris und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne. Er
gilt als einer der renommiertesten Forscher zum Thema des
islamischen Fundamentalismus.
Verlagsinformation
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Ulrich Enzensberger: Die
Jahre der Kommune 1.
Berlin 1967-1969. Goldmann-Verlag 2006. ISBN: 3-442-15361-1. |

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Zum Buch
Die Geschichte der Kommune I, erzählt von einem, der dabei war:
Neben Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans und anderen
war Ulrich Enzensberger einer jener "Kommunarden", die in der
Zeit, als die USA Vietnam erledigen wollten, mit
dadaistisch-politischen Aktionen Westberlin verrückt machten. Die
KI provozierte die von den Alliierten kontrollierte Front- und
Mauerstadt und ihre Bewohner, die nicht wahrhaben wollten, dass
die Deutschen den Zweiten Weltkrieg angefangen und verloren
hatten.
Es kam zur Revolte der Außerparlamentarischen Opposition, die
davon träumte, die Westsektoren der alten Reichshauptstadt in eine
Freie Räterepublik, in eine Drehscheibe der Weltrevolution zu
verwandeln. - Oder war da etwa noch mehr? "Wir sind das
Schlangenei, aus dem die Rote Armee Fraktion gekrochen ist. Ein
Mythos. Wir sind die Erfinder der Spaßgesellschaft. Wir waren die
ersten, die auf den irren Gedanken kamen, ein Kaufhaus in Brand zu
stecken. Einer war das Alphamännchen. Wir hatten alle einen
Kopfschuss. Gruppensex. Antisemiten. Unser Vorbild war Mao. Alles
nicht wahr.
Da waren gar keine Frauen dabei. Die hatten Orgasmusprobleme. Das
Problem war der Abwasch. Spaßguerilla. Wir sind dem Osten auf den
Leim gegangen. Teufel hat uns ins Gesicht geschissen.
Bürgersöhnchen. Wir wollten die deutsche Familie zerstören.
Apo-Opas. Wir waren restlos verklemmt. Bis Uschi kam. Urdeutsch.
Bei jeder Anklageschrift haben wir uns kindlich gefreut.
USA-SA-SS. Wir haben die Klotüren ausgehängt. Ein Mythos.
Terroristen. Ulbrichts Lakaien. Ein einziger Horrortrip. Die
ersten deutschen Pop-Ikonen. Verfassungsschutzgesteuert.
Verkrustete Formen aufgesprengt. Tonnenweise LSD gefressen. Wir
saßen jahrelang im Knast. Kunzelmann ist wirklich tot. Noch einen
Rotwein. Wir leben jetzt in der Toskana. Ideal für eine
Vorabendserie. Wenn es der Wahrheitsfindung dient. Alle
Professoren geworden. Alles Sozialfälle. Das ist die Wahrheit. Ein
Mythos."
Zum Autor
Ulrich Enzensberger, geboren 1944, lebt als freier Schriftsteller
in Berlin. Von ihm liegen mehrere Sachbuch-Veröffentlichungen vor.
Verlagsinformation
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Norman G. Finkelstein:
Antisemitismus als politische Waffe.
Israel, Amerika und der Mißbrauch der Geschichte. Originaltitel:
Beyond Chutzpah. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04861-7. |

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Zum Buch
An Norman G. Finkelstein scheiden sich die Geister. Ist er ein
jüdischer Dissident, wie Hannah Arendt zu ihrer Zeit, dessen
Bestseller "Die Holocaust-Industrie" die Wirkung der großen
Polemik hatte (Lorenz Jäger, FAZ)? Oder ist er nur ein
Verschwörungstheoretiker, wie seine wissenschaftlichen Gegner
sagen? Wieder greift er ein heißes Eisen auf: Israel und viele
seiner Fürsprecher, besonders in den USA, benutzten den
Antisemitismus, so Finkelstein, um die Menschenrechtsverletzungen
gegenüber den Palästinensern zu bemänteln, sich gegen Kritik zu
immunisieren.
Detailliert belegt er, wie der Antisemitismusvorwurf immer dann
eingesetzt wird, wenn die aus seiner Sicht berechtigte Kritik am
Vorgehen in den besetzten Gebieten zu laut wird. Zu Unrecht sieht
die israelische Politik sich als Opfer, sagt Finkelstein. Durch
Wahrheit und Klarheit, nicht durch falsche Rücksichtnahme,
bekämpft man den Antisemitismus am wirkungsvollsten. Darin
unterstützt den Autor die israelische Menschenrechtsanwältin
Felicia Langer mit ihrem Vorwort.
Zum Autor
Der Politologe Norman C. Finkelstein, geboren 1953, promovierte an
der Princeton University über die Theorie des Zionismus. Der Sohn
jüdischer Holocaust-Überlebender lehrte langjährig an der City
University in New York und lehrt heute an der DePaul University in
Chicago. Veröffentlichung mehrerer Sachbücher, die international
diskutiert wurden.
Verlagsinformation
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Mahmood Mamdani: Guter Moslem,
böser Moslem. Amerika und die Wurzeln des Terrors. Edition
Nautilus 2006. ISBN: 3-89401-475-X.
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Zum Buch
"Guter Moslem, böser Moslem" ist ein provokantes und wichtiges
Buch, das unser Verständnis der globalen politischen Probleme
grundlegend ändern wird.
Der in Uganda geborene Sohn indischer Einwanderer, heute Professor
an der Columbia Universität in New York, schreibt über religiösen
Fundamentalismus und seine politischen Auswirkungen. Er wendet
sich gegen die Vorstellung vom "clash of civilizations" zwischen
dem Islam und dem Westen und schildert, wie die "Achse des Bösen"
aus den von den US-Amerikanern geförderten antikommunistischen
Stellvertreterkriegen nach der Niederlage in Vietnam entstand. In
diesem Buch – protegiert von Edward Said – zeigt sich Mamdani als
leidenschaftlicher Häretiker.
Der renommierte Politikwissenschaftler und Anthropologe Mahmood
Mamdani verwirft die These von den "guten" (säkularisierten,
westlichen) und den "bösen" (vormodernen, fanatischen) Muslimen.
Er zeigt auf, dass diese Unterscheidung auf politische und nicht
auf religiöse und kulturelle Identitäten verweist. Dieses Buch
stellt das Auftauchen des politischen Islam als das Resultat des
Zusammenpralls mit den westlichen Mächten dar. Der Autor betont,
dass es sich bei der terroristischen Bewegung im Zentrum der
islamischen Politik um ein Phänomen handelt, das aus dem
US-amerikanischen Engagement in den Kriegen nach Ende des
Vietnamkriegs entstand. Die Ära dieser Stellvertreterkriege fand
ihr Ende mit der Invasion im Irak. Und hier werden die USA – wie
in Vietnam – erkennen müssen, dass es nicht um einen Feldzug gegen
den Terror geht, sondern um einen Krieg gegen den Nationalismus,
eine Schlacht, die nicht durch Okkupation zu gewinnen ist. Mamdani
schreibt mit umfassendem Einblick in die Politik der USA und
entlarvt die ideologisierte Politik der amerikanischen
Regierungen.
Rezensionen
"Mamdani deckt die Lügen, Stereotypisierungen und leichtfertigen
Generalisierungen auf, mit denen die USA ihr Verhalten gegenüber
der muslimischen Welt begründen. Bestürzend, aber essentiell." (J.
M. Coetzee)
"Dieses provokative und gedankenvolle Buch stellt unliebsame und
ernsthafte Fragen. Es ist ein wertvoller Beitrag für das Verstehen
einiger der wichtigsten Entwicklungen in der heutigen Zeit." (Noam
Chomsky)
Zum Autor
Mahmood Mamdani hat die Herbert-Lehmann-Professur am Institut für
Anthropologie an der Columbia Universität inne. Er ist ebenfalls
Direktor des Instituts für Afrika Studien. Sein guter Ruf als
Experte für afrikanische Geschichte, Politik und internationale
Beziehungen hat ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der
zeitgenössischen Debatte über die sich verändernde Rolle Afrikas
im globalen Kontext werden lassen.
Sein Buch "Citizen and Subject: Contemporary Africa and the Legacy
of Late Colonialism" (Princeton University Press, 1996) gilt als
eines der besten, auf Englisch publizierten, wissenschaftlichen
Arbeiten über Afrika und gewann dafür den renommierten Herskovits
Award der African Studies Association in den USA (1998).
Verlagsinformation |
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10.
März 2006 |
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F. W. Engdahl: Mit der Ölwaffe zur
Weltmacht.
Der Weg zur neuen Weltordnung. Kopp-Verlag 2006. ISBN:
3-938516-19-4. |

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Zum Buch
Mit der Ölwaffe zur Weltmacht erzählt die aufregende Geschichte des Erdöls, das in der
Hand kalt kalkulierender Strategen zur Waffe um die Weltherrschaft
wurde. Seit gut hundert Jahren dreht sich die Weltpolitik um Öl.
Mehr als mit Waffen wurden die machtpolitischen
Auseinandersetzungen über die Ölversorgung und Finanzpolitik
ausgetragen. Die bekannte Geschichte der letzten hundert Jahre,
und die diplomatischen Verwicklungen unserer Tage, erscheint als
Öl- und Finanzkrieg um die Weltherrschaft in einem neuen Licht.
Schon im Ersten Weltkrieg ging es England in erster Linie um die
Erdölfelder. Öl floss in den Adern der Sonderbeziehungen
zwischen den USA und Großbritannien seit 1919. Sie fassten das
große Öl und das große Geld zu einem die Weltgeschichte
bestimmenden Machtfaktor zusammen. Das Buch zeigt, wie die beiden
Ölkrisen Anfang 1973 in Saltsjöbaden in Schweden verabredet
wurden, wie daraus die gegenwärtige Finanzkrise erwuchs und die
neue Form des “Kolonialismus durch Leasing” entstanden ist.
Der Autor entwirft ein einleuchtendes, überzeugendes Bild von der
Geschichte unseres 20. Jahrhunderts, ohne in “rechte” oder
“linke” Klischees zu verfallen.
Verlagsinformation
Zum
Autor
F. William Engdahl, geboren 1944, wuchs zwischen den Ölfeldern
von Texas auf. Das mag der Grund sein, warum ihn die
Beschäftigung mit der technisch und politisch aufregenden Welt
des Öls nicht mehr losließ. Nach dem Studium von
Ingenieurwissenschaft und Jura an der Universität Princeton (NJ)
absolvierte er ein wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium in
Stockholm mit dem Schwerpunkt “internationale
Wirtschaftsbeziehungen”. Seit rund 30 Jahren veröffentlicht
Engdahl wissenschaftliche und journalistische Arbeiten über die
verschiedensten Aspekte internationaler Öl-, Energie- und
Wirtschaftspolitik in unterschiedlichen Magazinen und
Zeitschriften in Europa, Japan und den USA. Darüber hinaus übt
er Beratungstätigkeit in strategischen Wirtschaftsfragen aus. Der
Autor lebt heute als freier Schriftsteller in der Nähe von
Frankfurt am Main.
Rezensionen
"... veranschaulicht die erbärmlichen Rekorde an Irrtum und
Verbrechen, bei denen die Wenigen die Hebel ihrer Macht fast bis
zum Zerbrechen überzogen. Ich empfehle das Buch allen, die wissen
wollen, wie wirklich Weltgeschichte gemacht wird und welche
‘Systeme’ hinter den politischen Kulissen täglich am Werke
sind... Vor allem empfehle ich es Lesern in der Dritten Welt als
einen glaubwürdigen Bericht, warum meine Generation der politisch
Verantwortlichen nicht erreicht hat, was man vernünftigerweise hätte
erwarten können.” (Dr. Frederick Wills, ehemaliger Außenminister
von Guyana)
“Dieses Buch (Mit der Ölwaffe zur Weltmacht von F. William
Engdahl) ist der einzige genaue Bericht über die Geschehnisse um
den Ölpreis 1973, den ich kenne. Ich kann die Lektüre nachdrücklich
empfehlen.” (Scheich Zaki Yamani, früherer Ölminister von
Saudi-Arabien) |
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3.
März 2006 |
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Michel Wieviorka: Die Gewalt.
Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-60-0. |

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Zum Buch
Die Gewalt – so Michel Wieviorkas Untersuchung – war bis in die
1980er Jahre noch nicht die zentrale Figur des Bösen. Man sprach
von sozialen Beziehungen und somit von Konflikten und erfasste das
Gemeinschaftsleben im Rahmen der Nationalstaaten. Heute ist die
Gewalt an die Stelle des Konflikts getreten, und die kulturellen
Identitäten erzeugen Spannungen und Ängste.
Terrorismus und Krieg siegen über die friedlichen Verhandlungen
und vertiefen täglich das weltweite Politikdefizit, wobei sie die
Ideologie von einem "Kampf der Kulturen" zu einer sich selbst
erfüllenden Prophezeiung machen. Die Gewalt entfaltet sich über
diese Phänomene, sie stellt das Böse dar, und die große Frage
lautet, ob es möglich ist, ihr das Gute entgegenzusetzen, und wenn
ja, wie.
Michel Wieviorka widmet sich der Analyse der veränderten
Gewaltformen und untersucht die Herausforderung, die die Gewalt
für die Sozialwissenschaften darstellt. Er bricht mit den
klassischen Methoden der Soziologie, weil das Problem, dass die
Gewalt aus einem Prinzip hervorgeht, welches dem Sozialen
vorgelagert ist, mit den existierenden Erklärungsansätzen nicht
erfasst werden kann. Dennoch ist seine Analyse eine zutiefst
soziologische, da sie die Bedingungen beschreiben möchte, unter
denen das Böse sich herausbildet, sich verbreitet, sich ausdrückt
oder auf das es zurückgeht.
Um der Gewalt, das heißt dem Bösen, auch in seinen subjektivsten
Dimensionen, eine soziale Konzeption des Guten entgegenzustellen,
müssen die Probleme einerseits in Konflikte, Debatten, Reformen
und Verhandlungen umgewandelt werden, und andererseits muss die
Gesellschaft die Gewalt sozialisieren, ihr vorbeugen und sie
unterbinden.
Und was für die Gewalt gilt, gilt auch für viele andere Gebiete:
Neue Instrumente der Analyse, der Paradigmen und
Herangehensweisen, die den Fragen der gegenwärtigen Welt
entsprechen, müssen erfunden werden – ob es sich dabei um den
Vormarsch der kulturellen Identitäten, den Rassismus, Phänomene
der Entinstitutionalisierung, die Wandlung der Arbeit oder die
Rückkehr Gottes handelt.
Rezension
"Eine Stärke von Wieviorkas Analyse liegt sicher darin, dass er
eindimensionale und monokausale Erklärungen und Schlüsse
vermeidet. Zu Recht hebt er hervor, dass es keine 'reine, absolute
Gewalt' gibt, sondern nur solche, die in historisch,
gesellschaftlich, politisch, religiös und kulturell geformten
Zusammenhängen entstanden ist." (Rudolf Walther, DIE ZEIT,
16.02.2006)
Zum Autor
Michel Wieviorka ist Professor an der École des Hautes Études en
Science Sociales ( EHESS ) in Paris und leitet als Nachfolger von
Alain Touraine das Centre d’Analyse et Intervention Sociologiques.
Er forscht insbesondere zu Antisemitismus, Rassismus und Gewalt.
Verlagsinformation
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Kurt Vonnegut: Mann ohne Land.
Übersetzt von Harry Rowohlt. Originaltitel: A Man without a
Country. Pendo-Verlag 2006. ISBN: 3-86612-077-X. |

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Zum Buch
Nach vielen Jahren legt Kurt Vonnegut, der Doyen der
US-amerikanischen Literatur, ein Buch über sein Land und zugleich
einen wunderbaren Blick auf das Leben vor, der Autobiographisches
und politische Analyse verbindet: schonungslos und kritisch,
zugleich melancholisch, voller beißendem Humor, Wärme und
wunderbar eigensinnig.
"Das alles und noch viel mehr ist von jenem zutiefst
kämpferisch-menschlichen, aufklärerischen Geist durchdrungen, der
unseren Vonnegut zu dem macht, was er ist: zu unserem Vonnegut." (Harry
Rowohlt)
Zu Autor und Übersetzer
Kurt Vonnegut, geboren 1922 in Indianapolis, studierte zunächst
Biochemie. Als Angehöriger der US-Army geriet er in
Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 Zeuge des Luftangriffs auf
Dresden. Seit den 50er Jahren lebt er als freier Schriftsteller in
New York und verfasste über hundert Kurzgeschichten und mehrere
Romane und lebt in New York.
Harry Rowohlt, geboren am 27. März 1945 in Hamburg 13, lebt heute
als Autor, Übersetzer und begnadeter Vortragskünstler in Hamburg
Eppendorf. Nebenbei brilliert er unregelmäßig als Penner Harry in
der Fernsehserie "Lindenstrasse". 1999 erhielt er den
Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und
Dichtung. Im Herbst 2000 wurde Harry Rowohlt mit dem "Goldenen
Hörbuch" für 250 000 verkaufte Tonträger von "Pu der Bär"
ausgezeichnet. Im Januar 2001 erhielt er den Satirepreis
"Göttinger Elch".
Verlagsinformation
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Bernd Greiner/Christian Th. Müller/Dierk Walter (Hrsg.): Heiße
Kriege im Kalten Krieg.
Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-61-9. |

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Zum Buch
Für den größten Teil der nördlichen Hemisphäre war die Ära des
Kalten Krieges eine Phase des Friedens – wenn auch eines
unbequemen Friedens, erzwungen durch die Garantie der
gegenseitigen nuklearen Vernichtung und gekennzeichnet von
ideologischer und materieller Hochrüstung und permanenter
Kriegsbereitschaft. Die heißen Kriege des Kalten Krieges aber
fanden jenseits des Kernbereichs der beiden feindlichen Blöcke
statt. Mehr als 150 größere bewaffnete Konflikte sind zwischen
1945 und 1989 in der Dritten Welt ausgetragen worden.
In der Wahrnehmung der Zeitgenossen galten sie mehrheitlich als
"Stellvertreterkriege", in denen die Blockkonfrontation meist ohne
direkte Involvierung der Streitkräfte der nördlichen Hemisphäre
und ohne das Risiko eines Atomkrieges ausgetragen wurde. Dem
Erfolg oder Misserfolg im lokalen Konflikt wurden direkte
Konsequenzen für die globale Machtbalance zugeschrieben.
Aber wird diese Perspektive der Realität der heißen Kriege
gerecht? Die Beiträge dieses Bandes fragen nach dem relativen
Gewicht der ideologischen und politischen Konfrontation des Kalten
Krieges für die regionalen Auseinandersetzungen – verglichen mit
anderen Konfliktlogiken wie dem Erbe kolonialer
Herrschaftsbeziehungen, globalstrategischen Faktoren und vor allem
regionalen und lokalen Bedingungen. Untersucht werden dabei
insbesondere die Handlungsspielräume von Akteuren vor Ort, der
Charakter der kriegerischen Auseinandersetzung sowie die Kosten
und Konsequenzen für die betroffenen Gesellschaften.
Mit Beiträgen von: Bruce E. Bechtol, James S. Corum, Amit Das
Gupta, Marc Frey, Henner Fürtig, David N. Gibbs, Piero Gleijeses,
Bernd Greiner, Roger E. Kanet, Jon V. Kofas, Bruce Kuniholm,
Robert McMahon, Thomas Scheben, Brad Simpson, Dierk Walter, Elaine
Windrich.
Zu den Herausgebern
Bernd Greiner, Prof. Dr. phil., Historiker, Politikwissenschaftler
und Amerikanist, Leiter des Arbeitsbereichs "Theorie und
Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für
Sozialforschung, lehrt am Fachbereich Philosophie und
Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg.
Arbeitsschwerpunkt: US-amerikanische Geschichte des 20.
Jahrhunderts – unter besonderer Berücksichtigung des Kalten
Krieges, der Beziehungen zwischen Militär und Zivilgesellschaft
seit 1900, des deutsch-amerikanischen Verhältnisses; Theorie der
Gewalt und internationaler Beziehungen.
Christian Th. Müller, Dr. phil., Historiker, Mitarbeiter im
Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger
Instituts für Sozialforschung. Arbeitsschwerpunkt: deutsche
Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Militärsoziologie,
Theorie – Geschichte – Zukunft militärischer Gewalt, Militär und
Gesellschaft in der DDR, ausländische Truppen im geteilten
Deutschland.
Dierk Walter, Dr. phil., Historiker, Mitarbeiter im Arbeitsbereich
"Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für
Sozialforschung. Arbeitsschwerpunkt: Militärgeschichte
Deutschlands, Großbritanniens und der USA im 19. und 20.
Jahrhundert; Theorie und Geschichte des Krieges; Theorie und
Geschichte der Europäischen Expansion und des Imperialismus;
Kolonialkrieg, asymmetrischer Krieg, kleiner Krieg.
Verlagsinformation
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Giuliana Sgrena: Friendly Fire.
Als Geisel zwischen den Fronten. Ullstein-Verlag 2006. ISBN:
3-550-07878-1. |

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Zum Buch
Die italienische Journalistin Giuliana Sgrena wird bei
Recherchearbeiten im Irak entführt und wochenlang von den
Mujaheddin als Geisel festgehalten. Die Welt ist entsetzt und
fassungslos: Warum gerade Sgrena, die mutige, kritische
Journalistin, die keineswegs auf Seiten der Besatzer steht? "Liberatela!"
rufen Tausende von Demonstranten auf den Straßen Roms. "Lasst
Giuliana Sgrena frei!" fordern Journalisten und Politiker aus
aller Welt.
Nach vier Wochen endlich die Befreiung. Doch die unbändige Freude
endet jäh in einem Alptraum: Durch amerikanische Kugeln wird der
Geheimdienstagent Nicola Calipari getötet, der Mann, der Giuliana
Sgrena aus der Geiselhaft gerettet hatte. Sie selbst wird schwer
verletzt – und damit zum zweiten Mal Opfer von "Friendly Fire".
In ihrem einzigartigen Buch beschreibt Giuliana Sgrena die
dramatischen Ereignisse in einem von Krieg und Besetzung
gepeinigten Land, in dem Geiseln zu Waffen werden und Opfer aus
der Zivilbevölkerung kaum noch zählen. Die packende Schilderung
ihrer Geiselhaft verknüpft sie mit einer brisanten Analyse der
irakischen Realität.
Rezensionen
"Friendly Fire ist ein grausames Buch, es lässt keinen Raum für
Kompromisse, sondern erzählt die Entführung durch die irakischen
Widerstandskämpfer und die Verletzungen an Körper und Seele in all
ihrer Härte. [...] Die Geschichte einer tragisch zu Ende
gegangenen Entführung verbunden mit einer scharfsichtigen Analyse
der aktuellen Situation im Irak." (Il Manifesto)
"Ein wichtiges Buch, geschrieben mit Leichtigkeit, Mitgefühl,
Intelligenz und Wissen." (Liberazione)
Zur Autorin
Giuliana Sgrena ist Korrespondentin der italienischen Tageszeitung
"Il Manifesto" nicht nur im Irak, sondern auch in Somalia,
Palästina, Afghanistan und Algerien. In Deutschland schreibt sie
für "DIE ZEIT". Sie ist eine der anerkanntesten Stimmen zur
politischen Situation im Irak. Gerade wurde ihr der Stuttgarter
Friedenspreis verliehen mit der Begründung, sie sei "eine
unerschrockene Frau, die mit distanzierter Analyse, kühlem Bericht
und mitfühlender Reportage über Krieg und Krisen berichtet und den
Kriegsparteien niemals traut."
Verlagsinformation
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James Risen: State of War.
Die geheime Geschichte der CIA und der Bush-Administration.
Hoffmann & Campe-Verlag 2006. ISBN: 3-455-09522-4. |

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Zum Buch
In den 1970er Jahren drehten sich in den USA die Affären um
Machtmissbrauch in der Innenpolitik. In den 1980er Jahren brachen
Amerikaner Gesetze bei verdeckten Operationen im Ausland. Heute
sind die USA ein Kriegsstaat, und die Verschleppung und Folter von
Gefangenen, groß angelegte Lauschangriffe im In- und Ausland und
vertuschte Verstöße gegen internationales Recht sind an der
Tagesordnung – und nur die Spitze des Eisbergs.
Einige der bedeutsamsten Umstände der Regierungszeit von George W.
Bush sind bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Unter der
Oberfläche der bekannten Ereignisse, die sich seit Beginn seiner
Präsidentschaft abgespielt haben, liegt eine geheime Geschichte
verborgen, eine Reihe verdeckter Geschehnisse, die vielen
Vorgängen der auf der Welt präsentierten politischen Bühne der USA
Hohn sprechen. Illegale Lauschangriffe innerhalb und außerhalb der
Grenzen Amerikas, Machtmissbrauch, verantwortungslose
Entscheidungen und verbrecherische Operationen spielen in dieser
verschwiegenen Geschichte ein wichtige Rolle.
James Risen, Starreporter der "New York Times", hat mit Hunderten
von Insidern aus US-Geheimdiensten- und Regierungskreisen, aus
internationalen Organisationen und der US-Army gesprochen. In
"State of War" schildert er das Ergebnis seiner Recherchen: die
bislang sorgsam verborgen gehaltene Geschichte der Ära Bush, die
viele offizielle Verlautbarungen ad absurdum führt und dazu
zwingt, das weltpolitische Geschehen der vergangenen Jahre aus
neuer Sicht zu betrachten.
Zum Autor
James Risen, Starreporter, ist bei der "New York Times" für den
Bereich Nationale Sicherheit zuständig. Er gehört zu dem Team, das
2002 für seine Hintergrundberichterstattung zum 11. September 2001
und zum Terrorismus mit dem Pulitzer-Preis geehrt wurde.
Verlagsinformation
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Fernando Reinares: Terrorismus global.
Aktionsfeld Europa. Mit einem Kommentar von Hans Leyendecker.
Europäische Verlagsanstalt 2005. ISBN: 3-434-50586-5. |

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Zum Buch
Nach dem 11. September 2001 stellte sich die Frage, in wie weit
die amerikanischen Geheimdienste versagt hatten. Durch den 4. März
2004, als der internationale Terrorismus Madrid erreicht hatte,
wurde die Unzulänglichkeit der Geheimdienste, Analysen oder gar
Erkenntnis nutzbar zu machen, noch einmal ganz offenkundig: Denn
dass der neue Terrorismus nicht mehr nur international, sondern
global operiert, dass er sich dabei alle Möglichkeiten der
modernen Telekommunikation zunutze macht, dass sich die Zahl der
Todesopfer durch terroristische Attentate in den letzten Jahren
dramatisch erhöht hat, dass beispielsweise der letzte Teil des
elfbändigen Al-Quaida-Handbuchs von Massenvernichtungswaffen
handelt und vieles mehr, scheint den Verantwortlichen im Blick auf
das Aktionsfeld Europa nicht präsent zu sein. Der Essay des
spanischen Politologen Reinares läuft auf die Frage hinaus, wie
Europa gegen diese Art von Terrorismus gerüstet ist. Hans
Leyendecker stellt in seinem Kommentar zum Buch u.a. die Frage, ob
hierzulande nicht überdacht werden sollte, ob wir uns
möglicherweise mehr vor staatlichen Maßnahmen als vor dem
Terrorismus fürchten.
"Die komplette Sicherheits- und Geheimdienstkaste hätte mit der
Lektüre dieses Buches gewarnt, ja in hellste Alarmbereitschfat
versetzt sein müssen." (Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine
Zeitung)
Zum Autor
Fernando Reinares, geboren 1960, unterrichtet als Politologe in
Stanford und Oxford. Er ist unter anderem Autor eines Buches über
die Mentalität des ETA-Terrorismus ("Patrioten des Todes"). Er
gehört der "Terrorism Prevention Branch" der Vereinten Nationen an
und fungiert als Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift
"Studies in Conflict and Terrorism". Seit Mai 2004 arbeitet er als
Berater des spanischen Innenministeriums in Fragen der
Terrorismusbekämpfung.
Verlagsinformation
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Michel Onfray: Wir brauchen keinen Gott.
Warum man jetzt Atheist sein muß. Piper-Verlag 2006. ISBN:
3-492-04852-8. |

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Zum Buch
Tausende besuchen jedes Jahr seine Vorlesungen an der "Université
Populaire" in Caen. Michel Onfray ist der große Radikale unter den
Denkern der Gegenwart. Mit seiner Absage an alle Religionen und
dem Plädoyer für ein freies, vernunftbestimmtes Leben entfachte er
nicht nur in Frankreich eine leidenschaftliche und kontrovers
geführte Debatte.
In den USA werden Homosexuelle von religiösen Eiferern gejagt, der
Islam ist stark wie nie, der konservative Papst wird umjubelt: Die
Religionen kommen zurück auf die Weltbühne. Eine Katastrophe für
jeden selbständig denkenden Menschen, findet Michel Onfray, ein
Rückschritt ins Mittelalter. Haben nicht die monotheistischen
Religionen Judentum, Christentum und Islam durch die Jahrhunderte
eine Blutspur gelegt, alles Leibliche verteufelt, durch
Geschichten vom Jenseits ihre Gläubigen im Diesseits im Griff
gehalten?
Onfray plädiert für die Abkehr von den Religionen, die die
Menschen nicht befreien, sondern einengen, die Staat und
Gesellschaft unlegitimiert beeinflussen, oft sogar kontrollieren.
Er entwickelt in diesem ebenso scharfen wie unkonventionellen
Diskussionsbeitrag eine "Atheologie": Nur diese könne den Menschen
geistige Freiheit und Lebensglück zurückgeben.
Zum Autor
Michel Onfray, geboren 1959 in Argentan (Frankreich), Doktor der
Philosophie, hat nach 20 Jahren seine Stelle als Philosophielehrer
an einem technischen Gymnasium in Caen aufgegeben und 2002 die
philosophische Volkshochschule in Caen gegründet, an der er auch
unterrichtet. Michel Onfray hat über 15 Bücher publiziert, u.a.
"Der Bauch der Philosophen" und "Der sinnliche Philosoph"
(Campus). In seinem jüngsten Werk "Traité d’athéologie" (deutscher
Titel: "Wir brauchen keinen Gott – Warum man jetzt Atheist sein
muß") setzt sich Onfray für einen offensiven Atheismus ein, der
die Residuen jüdisch-christlichen Denkens im Alltagsleben (und die
Irrationalität des Islam) aufzeigt und durch Rationalität und
gelebte Diesseitigkeit bekämpft.
Verlagsinformation
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Orhan Pamuk: Der Blick aus meinem Fenster. Betrachtungen.
Übersetzt aus dem Türkischen von Cornelius Bischoff, Ingrid Iren,
Gerhard Meier u.a. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20739-2. |

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Zum Buch
Orhan Pamuk ist nicht nur als Romancier bekannt, sondern auch als
glänzender Essayist. Der vorliegende Band veranschaulicht die
Vielzahl von Themen, über die er schreibt: Politik, Literatur und
immer wieder Istanbul, die Stadt, die auch in den meisten seiner
Romane präsent ist. Der autobiographische Bezug, der sich in
seinen Romanen nur erahnen lässt, wird hier in den bewegenden
Texten sichtbar, die seiner Kindheit gelten und der Erinnerung an
seine Eltern.
Leseprobe
Durch die Bemühungen der hinter mir tätigen "Flüstermaschine", des
Krämers, der sich vom Aufseher zum Vermittler entwickelte, und mit
der Hilfe echter Makler habe ich in jener Umgebung noch viel, viel
mehr, wahrscheinlich Hunderte von alten Wohnungen begutachtet, zum
Beispiel in einer von Kurden aus Tunceli bewohnten Straße, in dem
von rumänischen Zigeunern bewohnten Viertel in Galata, wo die
Frauen und Kinder auf den Eingangsstufen der Gebäude sitzen und
alles Kommen und Gehen beobachten, oder auch an einer abschüssigen
Straße, wo die älteren Frauen gelangweilt aus dem Fenster hingen
und herunterriefen: "Soll er doch kommen und sich auch unser Haus
einmal ansehen!"
Was ich zu sehen bekam, waren halbzerstörte Küchen, mittendurch
geteilte Salons, gänzlich abgetretene Treppenstufen, Zimmer mit
Holzböden, deren Bruchstellen von Teppichen verdeckt waren, alte
Wohnräume mit reichem Decken- und Wandschmuck, die man als Depot,
Werkstatt, Lokal oder Lampenschirmgeschäft benutzte, herrenlose
Gebäude, die wegen Eigentumsstreitigkeiten oder weil die Besitzer
ausgewandert waren, verlassen worden waren und nun langsam
verrotteten, Zimmer, wo aus allen Winkeln kleine Kinder
hervorquollen wie aus vollgestopften Schränken, kühle
Erdgeschoßwohnungen voller Modergeruch, Kellerräume mit sorgfältig
aufgestapelten Holzstücken, Eisenteilen und anderem Kram, ein
Sammelsurium, das in den Gassen, aus Mülltonnen oder unter
irgendwelchen Bäumen aufgelesen worden war, Treppen, deren Stufen
alle unterschiedlich hoch waren, tropfende Zimmerdecken, nach
Schimmel riechende feuchte Wände, dunkle Treppenhäuser, in denen
weder der Fahrstuhl noch die Beleuchtung funktionierte, und Frauen
mit Kopftüchern, die mich in den Aufgängen durch den Türspalt
musterten, Leute, die im Bett lagen, Balkone voll trocknender
Wäsche, Mauern mit der Aufschrift: "Hier keinen Müll abladen!",
spielende Kinder in den Höfen und in den Schlafzimmern riesige,
platzraubende Schränke, die sich alle mehr oder weniger glichen.
Zum Autor
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und
Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane
erhielt er 1990 den "Independent Foreign Fiction Award", 1991 den
"Prix de la découverte européene" und 2005 den Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels. Orhan Pamuk lebt in Istanbul.
Verlagsinformation
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Ute Scheub. Das falsche Leben.
Eine Vatersuche. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04839-0. |

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Zum Buch
Persönlich, anrührend, manchmal geradezu beklemmend zeichnet Ute
Scheub das falsche Leben des Mannes, der ihr Vater war – und
liefert das Porträt einer ganzen Generation von deutschen Vätern.
Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft "Ich grüße meine
Kameraden von der SS!", setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen
und trinkt – Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. "Der Tod
trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein", notiert Günter
Grass, der diesen Manfred Augst in seinem Werk "Aus dem Tagebuch
einer Schnecke" (1972) porträtiert hat.
35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf die
Abschiedsbriefe, die Manuskripte und die Feldpostbriefe ihres
Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub
mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener
Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte
Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon
gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser
Vater sein konnte. "Er ist – buchstäblich – an seinem Schweigen
erstickt."
Rezension
Ute Scheub, geboren 1955 in Tübingen, arbeitet nach dem Studium
der Politikwissenschaft als Journalistin für den Tagesspiegel,
Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Freitag, Geolino,
Tigerentenclub, Publikationen für die Frau und war Mitbegründerin
der taz. 1992 Auszeichnung mit dem Ingeborg Drewitz-Preis der
Humanistischen Union Berlin für ihr publizistisches Gesamtwerk.
Sie lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Berlin.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Ekel, Scham, Schuldgefühl (Deutschlandradio, 26.02.2006)
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Das war Zyankali, mein Fräulein! (Frankfurter Allgemeine
Zeitung, 19.02.2006)
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Mein Vater, der Fremde (Berliner Morgenpost, 19.02.2006)
-
Am Schweigen erstickt (taz, 18.02.2006)
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Wolfgang Reinhard: Unsere Lügengesellschaft.
Warum wir nicht bei der Wahrheit bleiben. Murmann-Verlag 2006.
ISBN: 3-938017-47-3. |

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Zum Buch
Warum kommen wir nicht ohne Lügen aus? Der Historiker Wolfgang
Reinhard hat einen pointierten Essay geschrieben, der sich mit der
Lüge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auseinander setzt.
Kenntnisreich verknüpft er geschichtliche Fallbeispiele mit
aktuellen Analysen, um zu einer überraschenden These zu gelangen:
Obgleich die Lüge an sich als verwerflich gilt, haben Techniken
der Täuschung doch einen festen Platz in unserer demokratischen
Gesellschaft.
Rezensionen
"Der pointierte Essay ist ein Vergnügen." (Augsburger
Allgemeine)
"Zu tiefschürfenden Fragen hat Reinhard einen wohltuend
leichtfüßigen Essay vorgelegt." (change X)
Zum Autor
Wolfgang Reinhard, geboren 1937, ist Professor em. für neuere
Geschichte in Freiburg. Er veröffentlichte Bücher zur
Papstgeschichte, zur europäischen Expansion und zum Kolonialismus,
zur historischen Anthropologie und zur Vergleichenden
Verfassungsgeschichte Europas. Erwähnt sei besonders seine
vierbändige "Geschichte der europäischen Expansion" (1983-1990).
Verlagsinformation
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Michael Glawogger: Working Man's
Death.
Bilder und Texte zur Arbeit im 21. Jahrhundert. Mandelbaum-Verlag
2006. ISBN: 3-85476-186-4. |

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Dieses Buch mit Bildern und Texten berichtet über Schwerarbeit
weltweit: u. a. in Aserbaidschan, China, Deutschland, Nordkorea,
Russland, der Schweiz und der Ukraine. Das Fotomaterial entstand
im Zuge der Dreharbeiten zum gleichnamigen Dokumentarfilm von
Michael Glawogger, der in Venedig und auf anderen zahlreichen
internationalen Filmfestivals gezeigt wurde.
Es handelt sich um kein Begleitbuch zum Film, sondern dokumentiert
eigenständig den Stellenwert von Schwerarbeit in der Welt des 21.
Jahrhunderts. Deutlich wird, dass der Arbeiter in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts zwar als "Stütze der Gesellschaft" und
Heldenbild fungierte, diese Funktion aber inzwischen andere
übernommen haben.
Während der Film an sechs verschiedenen Orten der Welt das
verdrängte Phänomen Schwerarbeit dokumentiert, zeigen die
Fotografien im Buch auch Schauplätze, die im Film nicht vorkommen:
Bangladesh, Indien, Kambodscha, Nigeria, Tansania, ergänzt durch
Fotoessays namhafter Fotografen u. a. Viktor Marushenko über die
Ukraine, Mohammed Iqbal über Indonesien, James U. Irocha über
Nigeria oder Zhou Hai über China.
Verlagsinformation
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Roger Willemsen: Afghanische
Reise.
Fischer-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-10-092103-8. |

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Zum Buch
Eine einzigartige Situation ist es, in der sich Roger Willemsen in
das legendenumwobene Afghanistan aufmacht: Nur wenige Monate,
nachdem hier eine über 25-jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging,
begleitet er eine exilierte afghanische Freundin auf ihrem Weg in
die Heimat, von Kabul bis in das kriegserschütterte Kunduz im
Norden des Landes.
Willemsen beobachtet ein Land, das erste Schritte in den Frieden
wagt, sich sammelt, Lebensfreude gewinnt und diese auch zeigt. Er
spricht mit einfachen Frontsoldaten, Kommandanten und Generälen,
trifft Drogenschmuggler, Nomaden und Weise, begegnet Verstörten
und Traumatisierten, Menschenrechtlerinnen und Häftlingen,
ehemaligen Mudschaheddin und Taliban-Funktionären, Fußballerinnen
und Musikern. Er besucht Fabriken, Märkte, Schulen und den
Ältestenrat eines Dorfes, ist Gast bei einer Verlobungsfeier und
inszeniert eine Kinovorführung für Frauen und Kinder. Er überquert
den lebensgefährlich verminten Salang-Pass, besucht die schwer
zugänglichen Dörfer der Tadschiken, trifft turkmenische
Kamelhirten in der Steppe und gelangt schließlich an die Ufer des
mythischen Flusses Oxus, der die Grenze Afghanistans zu
Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan bildet.
Am Ende ist Roger Willemsens Buch weit mehr als der persönliche
Bericht von einer faszinierenden Reise, sondern eine literarische
Betrachtung der Grundlagen allen Reisens und eine Suche nach dem
Eingang in die Fremde.
Zum Autor
Roger Willemsen, geboren 1955, beendete sein Studium mit einer
Promotion über die Ästhetik Robert Musils. Nach Tätigkeiten als
Übersetzer und Korrespondent hatte er 1991 seine erste eigene
Fernsehsendung bei 'Premiere', der sich 'Willemsens Woche',
'Nachtkultur mit Willemsen' und 'Willemsens Musikszene'
anschlossen. Außerdem veröffentlichte er mehrere Bücher, drehte
und produzierte zahlreiche Filme und zeichnete verantwortlich für
das EXPO-Projekt "Welcome home. Künstler sehen Deutschland". |
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Pietra Rivoli: Reisebericht eines
T-Shirts.
Ein Alltagsprodukt erklärt die Weltwirtschaft. Econ-Verlag 2006.
ISBN: 3-430-17765-0. |

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Zum Buch
Welchen Weg legt ein T-Shirt zurück, bis es zum Verkauf im Laden
liegt, und wohin kommt es, nachdem es im Altkleidercontainer
gelandet ist? Pietra Rivoli reiste mit ihrem T-Shirt von Texas
nach Schanghai und Tansania. Ihr spannender Reisebericht entwirrt
die komplexen Strukturen des Welthandels und schildert, wie sich
amerikanische Baumwollfarmer gegen Importmassen aus China wehren,
wie T-Shirts aus Schanghai trotzdem in den US-amerikanischen Hafen
gelangen und unter welchen Bedingungen, aber auch für welche neuen
Freiheiten Frauen in chinesischen Textilfabriken arbeiten.
Rezensionen
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Woher
kommt Ihr T-Shirt? (taz, 03.04.2006)
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Ein Textil umrundet die Welt (Welt am Sonntag, 19.02.2006).
Zitat: "Fazit dieses äußerst empfehlenswerten Buches ist, dass
moralische Argumente für den freien Handel schwerer wiegen als die
ökonomischen..."
Zur Autorin
Pietra Rivoli ist Professorin für Wirtschaft an der Georgetown
University in Washington D.C. Sie beschäftigt sich mit dem
Finanzwesen, mit internationaler Wirtschaft und den sozialen
Aspekten der Ökonomie.
Verlagsinformation
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Karl Marx: Marx lesen!
Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert.
Herausgegeben und kommentiert von Robert Kurz. Eichborn-Verlag
2006. ISBN: 3-8218-5646-7. |

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Zum Buch
Robert Kurz, Autor des "Schwarzbuch Kapitalismus" präsentiert in
diesem kommentierten Marx-Reader die wichtigsten Texte des wohl
meistgelesenen Klassikers der Ökonomie. Seine Auswahl zeigt, dass
Marx' Analyse der Marktwirtschaft auch im 21. Jahrhundert noch
aktuell ist. Kurz verzichtet auf zeitgebundene, heute überholte
Texte. Er befreit die Marxsche Theorie von zahlreichen
Fehlinterpretationen und schafft so die Grundlage für eine neue
Lektüre. Ein unverzichtbares Werk für alle, die unsere Wirtschaft
verstehen wollen.
Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist
und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg.
Verlagsinformation
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Tim Flannery: Wir Wettermacher.
Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben
bedeutet. Fischer-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-10-021109-X. |

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Zum Buch
Verheerende Hurrikans, Frühlingswetter im November, schmelzende
Gletscher, verdorrende Felder: Was wir als "Klimawandel" oder
"Treibhauseffekt" kennen, nimmt immer schärfere, immer
bedrohlichere Züge an – zum Teil direkt vor unserer Haustür.
Der Naturforscher und Klimahistoriker Tim Flannery zeigt uns
eindrucksvoll, wie fatal die Lage wirklich ist, in welche die
Menschheit sich gebracht hat: Wir müssen auf der Stelle handeln,
um diese Entwicklung noch umzudrehen. Denn die Wettermacher, das
sind wir! Sie werden überrascht sein, wie viel Sie tun können –
dieses Buch wird Ihr Leben verändern.
Zum Autor
Tim Flannery wurde 1956 in Canberra geboren. Er ist einer der
prominentesten Zoologen Australiens und der erfolgreiche Autor
zahlreicher Bücher. Flannery hat mehr Arten als Darwin benannt und
gilt in Australien als der neue David Livingstone. Er ist Direktor
des South Australian Museum und lebt in Adelaide.
Verlagsinformation
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Andreas Klärner/Michael Kohlstruck: Moderner Rechtsextremismus
in Deutschland.
Hamburger Edition 2006. ISBN: 3-936096-62-7. |

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Zum Buch
In den öffentlichen Debatten der letzten Jahre wurde der
Rechtsextremismus zu einer übermächtigen und allgegenwärtigen
Bedrohung stilisiert, und damit einhergehend veränderten sich auch
die Vorstellungen darüber, was als rechtsextrem zu gelten habe.
Gewaltexzesse junger Männer werden ebenso wie das gesetzlich
geregelte Inländerprivileg am Arbeitsmarkt großzügig als
rechtsextrem apostrophiert. Sozialwissenschaftlich vom
Rechtsextremismus zu sprechen heißt deshalb, dessen Praxis ebenso
zu untersuchen wie Diskurse über den Rechtsextremismus und
alarmierende Entwicklungen vom öffentlichen Alarmismus zu
unterscheiden. Das weite Spektrum der thematischen und
methodischen Zugänge zeichnet die Transformations- und
Modernisierungsprozesse, die Organisations- und Aktionsformen
sowie die Ideologien des modernen Rechtsextremismus nach.
Mit Beiträgen von: Uta Döring, Rainer Erb, Henning Flad, Oliver
Geden, Andreas Klärner, Jana Klemm, Sonja Kock, Michaela Kötting,
Michael Kohlstruck, Anna Verena Münch, Rainer Strobl, Fabian
Virchow, Christine Wiezorek, Stefanie Würtz.
Zu den Herausgebern
Andreas Klärner, Soziologe, 2001 bis 2005 wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Nation und Gesellschaft" im
Hamburger Institut für Sozialforschung.
Michael Kohlstruck, Dr. phil., Politikwissenschaftler, Mitarbeiter
an der "Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus" des
Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
Verlagsinformation
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Henry Ashby Turner: General Motors und die Nazis.
Das Ringen um Opel. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Klaus
Binder. Econ-Verlag 2006. ISBN: 3-430-19206-4. |

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Zum Buch
Opel gehörte von 1929 bis zum Zweiten Weltkrieg zu General Motors.
Die US-amerikanischen Eigner und Aktienbesitzer verdienten also
daran, dass Opel Nutzfahrzeuge und militärisches Gerät für den
Krieg herstellte, die gegen die Alliierten eingesetzt wurden: Der
"Opel Blitz" etwa war der Standard-LKW der deutschen Truppen. Und
die in Rüsselsheim hergestellten Baukomponenten für Landminen und
das Aufklärungsflugzeug JU88, laut Göring das "Rückgrat der
Luftwaffe", dürften so manchen US-Soldaten das Leben gekostet
haben.
Der renommierte NS-Forscher Henry Ashby Turner hat in den Archiven
Erstaunliches zutage gefördert: Er berichtet von
personalpolitischen Kabalen, entwirrt die Steuerungsprozesse
zwischen General Motors und den NS-Behörden und stellt das System
der Zwangsarbeit in den Rüsselsheimer Werkhallen dar.
Zum Autor
Henry Ashby Turner ist emeritierter Geschichtsprofessor der
Yale-University und Experte für Nationalsozialismus. Er schrieb u.
a. das Standardwerk "Die Großunternehmen und der Aufstieg
Hitlers".
Verlagsinformation
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