Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im März 2006 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im Januar 2006


23. Februar 2006

Paul Nolte: Riskante Moderne. Die Deutschen und der neue Kapitalismus. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54084-8.



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Zum Buch
Der Traum von der Postmoderne ist endgültig ausgeträumt: Das Leben im 21. Jahrhundert wird nicht immer bequemer, lässiger, freier, sondern anstrengender. Das liegt weniger an Terrorgefahr und neuen Kriegen als an jenen Spannungslinien, die wir im Innenraum unserer Gesellschaft verspüren – und selber produzieren: von der demographischen Krise zur Massenarbeitslosigkeit, von der Bildungsmisere bis zur Scheu vor Innovationen.
Staunend stellen wir fest, dass anderswo – von China über Osteuropa bis Nordamerika – jene Moderne weiter vorwärtsdrängt, die wir in Deutschland immer wieder einzuhegen und stillzulegen versucht haben. Aber klar ist heute auch: Die Dynamik dieser Moderne führt nicht in das konfliktfreie Paradies. Wohlstand und Risiko gehören mehr denn je zusammen – das ist das Kennzeichen der "riskanten Moderne".
Paul Nolte, der sich mit "Generation Reform" als einer der wichtigsten Vordenker des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland etabliert hat, analysiert die Wege und Irrwege einer Gesellschaft, die auf praktisch allen Feldern ihr Handeln einer veränderten Realität anpassen muss – im Verhältnis der sozialen Klassen, der Generationen und der Geschlechter zueinander ebenso wie in den globalisierten Strukturen von Kapitalismus, Erwerbsarbeit und Mobilität. Sein Konzept der "Investiven Gesellschaft" stellt auch eine neue Ordnung der Werte jenseits des Konsums zur Diskussion. Es bietet Stoff für die dringend notwendige intellektuelle Debatte über die langfristigen Ziele unserer Gesellschaft.

Leseprobe
Im Frühjahr 2006 ist es zwanzig Jahre her, dass in der damaligen Sowjetunion ein Reaktorblock eines großen Kernkraftwerks außer Kontrolle geriet. [...] Damals, seit dem Frühjahr 1986, machte ein Begriff Furore, der diese Konstellation einschließlich der neuen Ängste und Unsicherheiten bündelte. Der Soziologe Ulrich Beck, seither einer breiten Öffentlichkeit bekannt, nannte sein neues Buch "Risikogesellschaft" und traf mit dieser Zeitdiagnose den Nerv einer veränderten Welt. [...]
Bargen komplexe Technologien nicht per se ein zu hohes, weil letztlich unkalkulierbares Risiko, so fragten sich viele; und mehr noch: Begann die westliche Moderne nicht überhaupt an ihrem Größenwahn, an ihrem Wachstumsimperativ, an ihrem Beschleunigungszwang zu scheitern? [...] Doch es waren nicht nur diese Risiken einer technischen Moderne, die vielen Menschen [...] unkalkulierbar erschienen und nicht mehr wert, dass man sie um den Preis eines ungewissen Fortschritts einginge.
Auch das eigene Leben war neuen Unwägbarkeiten unterworfen. Gesellschaftlicher Wandel, das war nichts Abstraktes mehr, sondern reichte bis tief in die eigene Biographie, den individuellen Lebensentwurf, die Privatsphäre hinein. Vormals stabile soziale Beziehungen verflüssigten sich. [...] Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen, und die Risiken sind nicht verschwunden. Die Debatte über technische und ökologische Risiken geht weiter, nach der Kernenergie hat sie das Feld der Gentechnologie erreicht.

Rezensionen
"Allein in der Rolle der elegant formulierenden Kassandra zu glänzen genügt ihm nicht. Er will Verhältnisse ändern, als Hoffnungsträger und Wegweiser erkannt werden." (Hans-Joachim Noack, Der Spiegel, 20.02.2006)

Zum Autor
Paul Nolte, geboren 1963, ist Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und Herausgeber von Geschichte und Gesellschaft. Bei C.H. Beck ist von ihm erschienen: "Generation Reform" (2005) und "Die Ordnung der deutschen Gesellschaft" (2000).
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Kayla Williams: Jung, weiblich, in der Army. Ich war Soldatin im Krieg. Mit Michael E. Staub. Deutsche Verlags-Anstalt 2006. ISBN: 3-421-05914-4.



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Kayla Williams hat ein wildes Leben als Punkerin hinter sich, als sie beschließt, sich zu fünf Jahren Armeedienst zu verpflichten. Sie durchläuft die Grundausbildung, studiert Arabisch und wird dem militärischen Nachrichtendienst zugeteilt. 2003 geht sie mit der 101. Airborne Division in den Irak. Eindringlich und in oft drastischer Sprache schildert sie ihre Erlebnisse in der US-Armee, die Gefühle der Macht und der Ohnmacht, die man als Frau unter vielen Männern hat, wo sich fast alles um Sex dreht.
Sie erzählt von den täglichen Herausforderungen im Kriegsgebiet, den Spannungen in ihrer Einheit, von den Zweifeln und Ängsten, aber auch den kleinen Freuden. Sie beschreibt die gnadenlose Langeweile, die die Soldaten zu idiotischen Spielen treibt, und berichtet von den anrührenden oder gefährlichen Konfrontationen mit Irakern. Noch nie hat eine Soldatin so offen über ihre Erfahrungen geschrieben.
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Rezension
Zicken mit Gewehr: Ein "Mikrokosmos auf Steroidbasis" (Frankfurter Rundschau, 01.03.2006)

Harry G. Frankfurt: Bullshit. Originaltitel: On Bullshit. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-58450-2.



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"Zu den auffälligsten Merkmalen unserer Kultur gehört die Tatsache, dass es so viel Bullshit gibt. Jeder kennt Bullshit. Und jeder trägt sein Scherflein dazu bei." Mit diesen Worten beginnt der philosophische Bestseller dieser Tage: Harry G. Frankfurts konzises, polemisches und provokatives Buch "Bullshit". In den Vereinigten Staaten war es der Überraschungserfolg eines philosophischen Buchs der letzten Jahrzehnte.
Binnen weniger Monate wurden 400.000 Exemplare verkauft und seine Thesen nicht zuletzt an den Orten breit diskutiert, die er fest im Visier hat: im Fernsehen und in der Presse. Frankfurt erläuterte selbst in populären Fernsehsendungen mit dem Scharfsinn eines Philosophen und der Pointiertheit eines großen Essayisten, dass "Bullshit" die große Gefahr unserer Zeit darstellt.
Harry G. Frankfurt hat eine scharfsinnige Analyse vorgelegt, wie es kommt, dass das "Blödsinnquatschen, das Rumpalavern, das Heiße-Luft-Produzieren oder schlicht das 'bullshitting'", so Daniel Schreiber in der taz, so um sich greifen, dass wir ihnen überall begegnen: in den Medien, in der Politik, in der Kneipe und in der Bahn. Bullshit ist omnipräsent und schlimmer noch: Bullshit steckt an und droht zur Epidemie zu werden, bei der die Wirklichkeit Gefahr läuft zu verschwinden. Wer wissen will, ob und wie wir uns dagegen impfen können, dem sei geraten: Bullshit lesen!

Rezensionen
"Darauf hat die Welt lange gewartet: Dieses Buch wird Ihr Leben verändern" (Sunday Times, London)
"Im Zentrum von Frankfurts elegantem philosophischem Essay steht die Frage, was den Bullshit wesensmäßig von der Lüge unterscheidet. Die Lösung des schwierigen Philosophenrätsels sei hier nicht verraten, nur soviel: Laut Harry G. Frankfurt geht der geübte Bullshitter in seiner Ablehnung der Wahrheit viel radikaler vor als der banale Lügner." (Literarische Welt)
"Auf die Redenschreiber und die Werbetexter schauen wir natürlich gerne herab, vor allem aus den höheren Etagen des Feuilletons. Aber es führt kein Weg an der bitteren Wahrheit vorbei, dass das Feuilleton selber eine Bullshit-Hochburg ist." (Die Zeit)

Zum Autor
Harry G. Frankfurt, geboren 1929, lehrte Philosophie u.a. in Cornell, Oxford und Yale. Seit 1990 ist er Professor für Philosophie an der Universität von Princeton. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.
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Andreas Elter: Die Kriegsverkäufer. Geschichte der US-Propaganda 1917-2005. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-12415-3.



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Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das die Presse- und Meinungsfreiheit einschränkt, heißt es im ersten Zusatzartikel der US-Verfassung. Doch wenn ein Land krieg führt, lautet die entscheidende Frage: Was ist wichtiger – eine freie, unabhängige Presse ohne Zensur oder die Wahrung der nationalen Sicherheit?
Kriegszeiten sind für Regierungen harte Zeiten. Auf der einen Seite will die Bevölkerung berechtigterweise wissen, was vorgeht. Auf der anderen Seite muss sie bei Laune gehalten werden, damit die Unterstützung nicht abnimmt. Zu viel Information nützt dem Feind, zu wenig den Kriegsgegnern. Und kippt die öffentliche Meinung, dann können Rückzug und Niederlage zu kollektiven Traumata werden. Das hat spätestens der Vietnamkrieg gezeigt.
In seinem spannenden Buch zeichnet Andreas Elter erstmals die vielfältigen Bemühungen der Einflussnahme der US-amerikanischen Regierungen auf die öffentliche Meinung vom 1. Weltkrieg bis zum jüngsten Irakkrieg nach. Er zeigt, inwiefern die jeweils neu aufkommenden Medien wie Radio, Fernsehen und Internet sowie die verschiedenen Maßnahmen der Regierungen einer wechselseitigen Beeinflussung unterliegen – von Zensur über Drohungen bis hin zu regelrechter "Werbung".

Zum Autor
Dr. Andreas Elter arbeitet seit 15 Jahren als Journalist für Fernsehen, Radio und Printmedien. Zudem ist er Lehrbeauftragter an den Universitäten Leipzig und Bochum. Für "Die Kriegsverkäufer" hat der promovierte Historiker ein halbes Jahr lang in US-Archiven geforscht und mehr als 1.000 Originaldokumente gesichtet.
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21. Februar 2006

Heinz Dieterich: Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus. Politik und Denken Bd.3. Homilius-Verlag 2006. ISBN: 3-89706-652-1.



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Zum Buch
"Heinz Dieterich, 'Chávez’ Denkerfreund', studierte in Frankfurt am Main bei Adorno, Horkheimer und Habermas. Während der Studentenbewegung stand er neben Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit im Häuserkampf. Er promovierte in Bremen, später ging er im Rahmen eines akademischen Austauschprogramms nach Mexiko. Neben seiner akademischen Arbeit engagierte sich Dieterich in der Solidaritätsbewegung für Chile, Nicaragua und Kuba ... In Venezuela gilt der Altlinke als Chefideologe des Präsidenten Chávez und bastelt mit ihm an Bündnissen gegen die Vorherrschaft der USA", so DER SPIEGEL am 13.03.2005 über den Autor.
Geht man davon aus, dass der klassische Lebenszyklus unserer Gesellschaft sich dem Ende zuneigt, die zweite Etappe der Moderne beginnen muss, eine neue Wirklichkeit entsteht, so legt Dieterich eine Universaltheorie für die postkapitalistische Gesellschaftsordnung vor. Anknüpfend an das Historische Projekt von Marx und Engels versucht der Autor, den Lehren der sozialen Praxis der letzten Jahr­hunderte, den neuen Erkenntnissen der fortgeschrittenen Wissenschaft und der Entwicklung der Produktivkräfte Rechung zu tragen.
Also weder Utopie noch Nostalgie – die bürgerliche Gesellschaft raubt der menschlichen Daseinsweise immer mehr ihres Lebenssinns, etwas Neues ist im Entstehen. Marx’ Erkenntnis, dass die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, greift Dieterich auf und konkretisiert diese als Kampf gegensätzlicher Historischer Projekte in ihrer dialektischen Bewegung.
"Eines ist sicher: dieses Buch wird etwas in Gang setzen. Oder, wie Brecht sagt: Stillstand dialektisieren. Stößt es doch bei uns in eine Situation, in der das Kapital alles versucht, mit der Zauberformel der Alternativlosig­keit die Geschichte anzuhalten. Obwohl der Sieg über den Sozialismus als endgültig verkündet wurde, fürchtet man offenbar den Sozialismus mehr als je zuvor", schreibt Manfred Wekwerth über dieses Buch.
Unser Zeitalter steht daher unter der Deutung zweier weltgeschichtlicher Vorzeichen: der Erschöpfung der gesellschaftlichen Projekte des Bürgertums und des historischen Proletariats, sowie des Übergangs der gegenwärtigen Bourgeois-Zivilisation zu einer nichtkapitalistischen Weltgesellschaft: der universalen Basisdemokratie. (Heinz Dieterich in der Einleitung)

Rezensionen
"Wir müssen die Äquivalenz-Ökonomie studieren. Heinz Dieterich ist ein eminenter Denker." (Hugo Chávez Frías, Venezolanischer Staatspräsident)
"Dies Buch ... ist nicht nur ein hervorragender politischer Text, es ist auch ein literarischer ... Hier nimmt es die Tradition großer 'Historischer Projekte' auf. 'Das Kommunistische Manifest' oder Pjotr Kropotkins 'Eroberung des Brotes' oder Frantz Fanons 'Die Verdammten dieser Erde' zeigen nicht nur, 'wie man den gefesselten Prometheus befreit, sie schulen auch in der Lust, ihn zu befreien'." (Prof. Manfred Wekwerth)
"War begeistert das Buch zu erhalten. In einer ersten Revision scheint es faszinierend. Hoffentlich ist eine englische Übersetzung in Arbeit – sie ist nötig." (Prof. Noam Chomsky, MIT, USA, über den ersten Grundentwurf des Buches)
"Venezuela. Hexenmeister Dieterich. Präsident Hugo Chávez profiliert sich als neue Lichtgestalt der Linken in Lateinamerika. Ein Alt-68er, der einst in Frankfurt studierte, hilft ihm dabei." (Der Spiegel, 13.03.2005)
Lieber Herr Dieterich, danke für Ihren Brief vom 09.04.2002, der mich ermutigte. Gerade war Siegfried Wenzel, der stellvertretende Planungsminister der DDR bei mir. Meine Peters-Rose (von der Prof. Stahmer schrieb, dass sie keiner fachlichen Ergänzung bedarf) ist nun im Entwurf fertig. Heureka." (Arno Peters, Deutscher Universalwissenschaftler, Persönlicher Brief, 14.04.2002)
"Mit meisterhafter Klarheit zeigt Heinz Dieterich, wie das 'Genom' der Geschichte das Ende der bürgerlichen Zivilisation determiniert." (Luis Alberto Luna Tovar, obispo emeritus, ekuadorianischer Bischof)
"Ich danke Euch für dieses prophetische Buch. Seit langem bin ich überzeugt, dass der Neoliberalismus des totalen Marktes so selbstmörderisch wie mörderisch ist. Und da die Menschheit Kind des lebendigen Gottes ist, muss sie unvermeidbar reagieren. Zum Leben streben wir. Macht weiter, machen wir weiter auf diesem Weg." (Bischof Pedro Casaldáliga, Brasilien)
"Ich würde dieses Buch gerne lesen." (Fidel Castro, Kubanischer Staatspräsident, auf dem Weltökonomenkongress in La Habana, 2001)
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Weitere Informationen
- Universelle Basisdemokratie: Das Neue Historische Projekt (junge Welt, 12.01.2006)
- Ende des globalen Kapitalismus - Das Neue Historische Projekt (Telepolis, 18.05.2000)

13. Februar 2006

Attac (Hrsg.): Das kritische EU-Buch. Warum wir ein anderes Europa brauchen. Zsolnay Deuticke im Zsolnay-Verlag 2006. ISBN: 3-552-06032-4.



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Die EU steckt in der Krise: Das Vertrauen der Menschen in die Union schwindet. In fast jedem Mitgliedsland formieren sich Anti-EU-Initiativen, die Zahl jener Menschen, die dem vereinten Europa skeptisch gegenüberstehen, ist in den Kernländern so hoch wie nie zuvor. Wir alle erleben, wie die Vision vom Vereinten Europa in der Realität zu einer unsozialen Freihandelszone verkommt. Dieses Buch zeigt, wer die Politik in Brüssel macht – und für wen. Attac hat prominente Autorinnen und Autoren aus mehreren Ländern eingeladen, die großen Themen, die die EU in die Krise gebracht haben, kritisch zu analysieren und Visionen einer echten Umwelt-, Sozial- und Friedensunion zu zeichnen.

Aus dem Vorwort

Das Vertrauen der Menschen in die Union schwindet. Das Eurobarometer stürzt von Umfragetief zu Umfragetief, und wo die Menschen wählen können, sagen sie nein: Die Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden scheiterten klar. Was ist passiert? Warum steckt das Projekt der europäischen Integration in der Krise? War es nicht verbunden mit der Hoffnung auf Frieden, breiten Wohlstand und soziale Sicherheit … was ist aus diesem Projekt geworden?
Dieses Buch möchte dreierlei leisten: Zum einen sollen die Ursachen der aktuellen EU-Krise beleuchtet werden. Zum zweiten wollen wir verständliche Basisinformationen über das unbekannte Wesen "EU" für alle Europa-Interessierten und -betroffenen aufbereiten. Drittens sollen vielfältige Alternativen zum aktuellen neoliberalen und undemokratischen Kurs der EU angeboten werden. Denn der ist es, der uns zum Verfassen dieses Werks veranlasst hat.
Anders als die öffentlichen Debatten den Anschein erwecken, bildet nicht das »europäische Sozialmodell« den Mittelpunkt der europäischen Integration, sondern es sind wirtschaftspolitische Instrumente wie der freie Waren- oder Kapitalverkehr. Nicht die soziale Sicherheit, sondern die »Wettbewerbsfähigkeit« ist zum zentralen Leitwert Europas geworden. Soziale Sicherheit, Umweltschutz oder Demokratie erscheinen vielmehr als Hindernisse derselben. Wir erleben das Paradox, dass wir Wohlstand und Sicherheit zugunsten der Wettbewerbsfähigkeit aufgeben, damit diese uns mehr Wohlstand und Sicherheit bringe. Das Ergebnis ist trist: Ein immer reicher werdendes Europa kann sich Umverteilung, Steuergerechtigkeit, soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung, öffentliche Investitionen und Umweltschutz – angeblich – nicht mehr leisten. Egal welche Partei man wählt, am Ende sind die Standortsicherung und die globalen Finanzmärkte an der Regierung.
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Alexander Stille: Citizen Berlusconi. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-52955-0.



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Am 26. Januar 1994 hielt Silvio Berlusconi, damals Italiens reichster Mann, Großgrundbesitzer und Medienfürst, eine Fernsehrede, die gleichzeitig in seinen drei privaten TV-Sendern ausgestrahlt wurde: Der Wirtschaftsboss erklärte den überraschten Italienern, er werde eine politische Partei gründen und für das Ministerpräsidentenamt kandidieren. Seine Rede hielt er bereits im Stil eines Ministerpräsidenten – nur hatte der Wahlkampf noch gar nicht begonnen. Berlusconi ist nicht der erste, aber der virtuoseste Spieler auf der Klaviatur der Medien. Die vierte Macht im Staate – er machte sie zur ersten und alles entscheidenden – in seinem Sinne natürlich.
Alexander Stille, einer der hellsichtigsten amerikanischen Journalisten und wie kaum einer mit den italienischen Verhältnissen vertraut, schildert den Aufstieg Berlusconis zur Macht und die Mittel, die ihm dafür recht waren, aber er zeigt auch, dass der Gebrauch, den Berlusconi von den Medien machte, längst in der US-amerikanischen, von Oligarchen dominierten Politik etabliert war.
Berlusconis Popularität in Italien beruht auch darauf, dass er das Klientelwesen, ein an die Familie erinnerndes Modell von Abhängigkeit, perfektioniert hat. Der italienische Staat wird als "italienischer Familienbetrieb" vom Padrone Berlusconi "zum Wohle aller" geführt. Stilles Berlusconi-Biographie ist mehr als eine Lebensgeschichte, es ist das Bild einer Epoche, die Analyse politischer Kultur im Zeichen der Superreichen und der Konsumgesellschaft.

Zum Autor
Alexander Stille, geboren 1957, Studium in Yale und an der Columbia University. Lebt heute als freier Journalist in New York City. Buchveröffentlichungen, 1992 Auszeichnung mit dem Los Angeles Times Book Award for History.
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Hubert Wolf: Index. Der Vatikan und die verbotenen Bücher. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54371-5.



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Der bekannte Kirchenhistoriker Hubert Wolf erlaubt in diesem Buch erstmals einen Blick hinter die Kulissen des berühmt-berüchtigten "Index der verbotenen Bücher". Er beschreibt, welche Schriften verurteilt wurden und warum selbst die Bibel verboten sein konnte. Die höchst anschaulich erzählten Beispielfälle vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Arbeit der Zensoren – und von dem kriminalistischen Spürsinn, den es erfordert, um den jahrhundertelang verschlossenen Archiven ihre Geheimnisse zu entlocken.
Das Christentum ist eine Buchreligion – und doch oder gerade deshalb verbrennt es Bücher: die Heilige Schrift genauso wie medizinische, juristische, naturwissenschaftliche, belletristische, klassische, theologische und philosophische Literatur. Das Medium Buch ist so gefährlich, dass sich die kirchliche Autorität lange nur mit Bücherverboten zu helfen wusste. Im Vatikan lagert dazu eine Fülle von höchst aufschlussreichem Material: ein einmaliges Archiv neuzeitlicher Wissenskultur mit negativem Vorzeichen. Hubert Wolf leitet eine Forschungsgruppe, die erstmals die geheimnisumwitterten Unterlagen systematisch erforscht.
In diesem Buch teilt er seine Ergebnisse und Funde einer breiteren Leserschaft mit. Er bietet einen Überblick über Entstehung, Geschichte und Arbeitsweise der Indexkongregation und beschreibt, wie Bücher in ihr Visier gerieten, wer die Zensoren waren, die die "gefährlichen" Bücher lasen, und welche Folgen eine Verurteilung hatte. Nicht zuletzt erzählt er von überraschenden Prozessen und Urteilen, etwa gegen den Knigge und Onkel Toms Hütte, gegen Leopold von Rankes Papstgeschichte oder Werke von Heinrich Heine und Karl May. Hubert Wolf hat sich in den unübersichtlichen geheimen Archiven als hochbegabter Kriminalist erwiesen. In diesem Buch zeigt er, dass er obendrein die Begabung eines wahren Krimi-Autors hat.
"Hubert Wolf knackt erstmals die Geheimnisse der römischen Inquisition." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Zum Autor

Hubert Wolf, geb. 1959, ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster. Er wurde 2003 mit dem Leibniz-Preis und 2004 mit dem Communicator-Preis ausgezeichnet. Einem großen Publikum ist er durch zahlreiche Artikel, Interviews und Vorträge bekannt.
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Christopher de Bellaigue: Im Rosengarten der Märtyrer. Ein Portrait des Iran. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54374-X.



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Nahe der Autobahn im Süden Teherans erhebt sich die Nekropole des Ayatollah Khomeini neben dem glühenden Asphalt wie eine gewaltige Tankstelle, die Treibstoff für die Seele bereit hält. Doch die Farbe blättert von dem Bauwerk ab, das niemals vollendet wurde, und die riesigen Gebetshallen stehen leer.
Irans Islamische Revolution hat keine Energie mehr. Das Land stagniert, und in der Gesellschaft gärt es. Aber wo sind die Geiselnehmer und heiligen Krieger geblieben, ohne die es diese Revolution niemals gegeben hätte? Jene Männer und Frauen, die den Schah gestürzt, acht Jahre gegen den Irak Saddam Husseins gekämpft und den Westen mit ihrer Militanz und ihrem Todesmut in Schrecken versetzt haben? Und welche anderen Kräfte und Bewegungen ringen mit ihnen um Einfluss im Gottesstaat Iran?
Christopher de Bellaigue nimmt uns mit auf eine temporeiche Reise durch den heutigen Iran. Er macht uns vertraut mit den historischen, religiösen und kulturellen Grundlagen der iranischen Gesellschaft, vor allem aber lässt er die Menschen des Landes zu Wort kommen – Mullahs und Revolutionäre, Intellektuelle und Künstler, fliegende Händler und Mystiker. Anders als V. S. Naipaul, der ähnliche Begegnungen mit unverhohlener Geringschätzung abhandelt, schildert de Bellaigue seine Gesprächspartner mit Sympathie und Offenheit.
So gelingen dem jungen Journalisten, der fließend Farsi spricht und mit einer Iranerin verheiratet ist, immer wieder erhellende Einblicke und Einsichten in eine der enigmatischsten, unzugänglichsten Gesellschaften der Welt. Wer besser verstehen will, warum gerade Iran eine Schlüsselstellung in den weltpolitischen Konflikten unserer Zeit einnimmt, der muss dieses Portrait des mächtigsten islamischen Landes lesen.

Aus dem Vorwort
Schon vor langer Zeit habe ich mich gefragt: warum lächeln die Menschen in Iran nicht? Noch ehe ich zum ersten Mal auf die Idee kam, das Land zu bereisen, hatte ich Fotos von Tausenden von weinenden Iranern gesehen, von Männern und Frauen in schwarzen Gewändern. In Iran, so las ich, gilt Lachen in der Öffentlichkeit als grob und ungehörig.
Später, als ich an der Universität an einem Kurs in Orientalistik teilnahm, erfuhr ich, dass die Ideologie der Islamischen Republik nicht zuletzt auf der Sehnsucht seiner Bürger nach einem Mann beruht, der vor mehr als dreizehnhundert Jahren gestorben ist. Es ist der Imam Hossein, der größte Märtyrer des schiitischen Islam, ein Mann, dessen Tugend und Tapferkeit allen Gläubigen moralischen Halt gibt. Jetzt, wo ich in Teheran wohne und die niemals endende Trauer der Iraner um ihren Imam miterlebe, spüre ich, dass ich unter Menschen lebe, die in ihrem Kummer schwelgen, ihn genießen.
In Iran gedenkt man an einem dufterfüllten Frühlingstag mit Trauer und inniger Freude im Herzen dieses Mannes, während man einen Marienkäfer betrachtet, der einen Grashalm hinaufklettert, oder während man liebt. Das war schon vor fünfzig Jahren so, lange vor der Gründung der Islamischen Republik, und es wird auch noch fünfzig Jahre nach ihrem Ende so sein.

Rezensionen

"Eine aufregende Suche nach der Seele des heutigen Irans und zugleich ein glänzender Beweis dafür, dass politische Klarheit nur durch Differenzierung zu gewinnen ist." (Navid Kermani)
- Heiraten Sie bloß keine Iranerin (Frankfurter Rundschau, 15.02.2006)
- Innenansichten aus dem Gottesstaat (Deutschlandradio, 03.02.2006)
- Clouds Over Iran (New York Times Review of Books, 24.03.2005)

Zum Autor
Der englische Journalist Christopher de Bellaigue arbeitet für den "Economist" und den "New Yorker". Er ist seit 1999 mit einer Iranerin verheiratet, lebt im Iran und spricht fließend Persisch bzw. Farsi. Seine Sprach- und Kulturkenntnisse erlauben es ihm, sich fast wie ein Einheimischer im Iran zu bewegen.
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António Lobo Antunes: Guten Abend, ihr Dinge hier unten. Roman in drei Büchern mit Prolog & Epilog. Aus dem Portugiesischen von Maralde Meyer-Minnemann. Originaltitel: Boa Tarde as Coisas Aqui em Baixo. Luchterhand-Literaturverlag 2005. ISBN: 3-630-87205-0.

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Dieser Roman von Lobo Antunes ist nichts Geringeres als ein Porträt Angolas in den letzten vierzig Jahren, von der Kolonialzeit und ihrem Ende in einem blutigen Bürgerkrieg bis zu Korruption und Gewalt in der Gegenwart. Zu Wort kommen die Schwachen, die Betrogenen, die Verlassenen: eine Geschichte von unten in Lobo Antunes' einzigartiger Sprachmelodie.
27 Monate lang war António Lobo Antunes Anfang der sechziger Jahre als Militärarzt in Angola, immer wieder tauchte die persönliche, traumatische Kriegserfahrung in seinen Büchern auf. Lange hielt er es nicht für möglich, einen Roman "nur" über Angola zu schreiben. Nun liegt er vor. Eine Geschichte vom Ende der jahrhundertelangen Kolonialherrschaft Portugals in diesem Land im südwestlichen Afrika bis heute, eine Geschichte von Macht, Korruption und Gewalt, erzählt von den ewigen Verlierern, denen es nicht gelingt, sich zu bereichern, die fallengelassen, betrogen, getötet werden.
Angola ist für den portugiesischen Geheimdienst in erster Linie wegen seiner Diamanten interessant, und daher reisen im Laufe der Jahre mehrere Geheimdienstagenten in das Kriegsgebiet, um gestohlene Diamanten nach Lissabon zu holen. Keinem von ihnen gelingt es, die Aufgabe zu bewältigen. Keiner von ihnen kehrt ins Heimatland zurück. Von ihren Erlebnissen, von Angola und Portugal erzählen Diamantenschmuggler, Agenten, Prostituierte und Soldaten, und in der Verschmelzung all dieser persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen entsteht eine schonungslose, ergreifende Geschichte von unten.
Durch die Vielstimmigkeit, durch die fragmentarischen Sätze, die Melodien und Rhythmen bilden und sowohl zwischen Personen als auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit springen, gewinnt dieser Roman jene einzigartige Musikalität, wie sie alle Werke Lobo Antunes' auszeichnet.

Zu Autor und Übersetzerin
António Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Lobo Antunes zählt zu den wichtigsten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur. In seinem Werk, das mittlerweile fünfzehn Titel umfasst und in über fünfzig Sprachen übersetzt worden ist, setzt er sich intensiv und kritisch mit der portugiesischen Gesellschaft auseinander.
Maralde Meyer-Minnemann, geboren 1943 in Hamburg, lebt heute als Übersetzerin in Hamburg. 1997 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzungen, 1997 den Preis Portugal-Frankfurt, 1998 den Helmut-M.-Braem-Preis.
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Sihem Bensedrine/Omar Mestiri: Despoten vor Europas Haustür. Warum der Sicherheitswahn den Extremismus schürt. Kunstmann-Verlag 2005. ISBN: 3-88897-397-X.



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Zum Buch
Freiheit und Demokratie in den arabischen Ländern zu fördern, die Menschenrechte und die Wirtschaft dazu – das ist die deklarierte Politik der EU. Doch inzwischen ist mehr von Auffanglagern für Asylsuchende in Nordafrika die Rede als von Demokratie und wirtschaftlicher Entwicklung. Aus Angst vor Einwanderung und islamistischem Terror unterstützt die EU südlich des Mittelmeers autoritäre Regimes: Stabilität um jeden Preis ist die neue Politik.
Wie hoch ist dieser Preis? In Urlaubsländern wie Tunesien wird mit Folter und Repression jegliche Opposition unterdrückt – während gelenkte Medien nach außen den schönen Schein einer modernen Demokratie inszenieren. Fordert die EU, die Wirtschaft zu liberalisieren? Kein Problem, dann bringen die herrschenden Clans eben die Staatsbetriebe unter ihre private Kontrolle. Geht es um Menschenrechte und Demokratie? Dann gründet man selbst ein paar regimetreue NGOs, die von den echten schwer zu unterscheiden sind.
Europa hält sich Despoten vor der Haustür und damit die Probleme vom Hals – ist das nicht eine bewährte Politik? In Wahrheit fördert sie, wie die Autoren zeigen, Hass, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bei den Unterdrückten und führt immer tiefer in den Teufelskreis extremistischer Gewalt, vor der sich Europa doch gerade schützen will. Es ist an der Zeit und in unserem ureigensten Interesse, die politische Heuchelei und eine hochgefährliche "Sicherheitspolitik" zu beenden.

Zu den AutorInnen

Sihem Bensedrine und Omar Mestiri sind als zentrale Figuren des demokratischen Widerstands in Tunesien seit Jahren vielfältigen Repressionen ausgesetzt. Auf Einladung der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und des PEN Club hält sich Sihem Bensedrine derzeit in Deutschland auf. Sie erhielt mehrere Preise, unter anderem 2002 den Johann Philipp Palm-Preis für Menschenrechte. 2004 erschien ihr Buch "Besiegte Befreite. Eine arabische Journalistin erlebt den besetzten Irak".
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12. Februar 2006

Reiner Bernstein: Von Gaza nach Genf. Die Genfer Friedensinitiative von Israelis und Palästinensern. Mit einem Vorwort von Ralf Fücks und Epilogen von Yasser Abed Rabbo und Yossi Beilin. Wochenschau-Verlag 2005. ISBN: 3-89974-236-2.

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Mit der israelischen Räumung des Gazastreifens und von vier Siedlun­gen im Norden der Westbank im August 2005 ergeben sich neue Optionen für die friedliche Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Die Behauptung von der Unumkehrbarkeit der "vollendeten Tatsachen", welche die israelische Politik nach 1967 in den palästinensischen Gebieten schaffen wollte, gehört der Vergangenheit an. Eine Dynamik beginnt sich abzuzeichnen, die Befürchtungen hinter sich lässt, wonach "Gaza zuerst Gaza zuletzt" bleiben könnte.
Heute nehmen die detaillierten Regelungsvorschläge der Genfer Initiative vom Dezember 2003, nachdem die anfänglich großen Widerstände überwunden worden sind, in der israelischen und der palästinensischen Öffentlichkeit einen festen Platz ein – der Entwurf für die Zweistaatenlösung entlang der Grenzen vor dem Junikrieg 1967, für die Auflösung der jüdischen Siedlungen in der Westbank, für die Etablierung Jerusalems als Doppelhauptstadt, für die Regelung der palästinensischen Flüchtlingsfrage sowie für bilaterale Sicherheitsvereinbarungen.
Die Menschen beginnen zu verstehen, dass weitere Interimsvereinbarungen nur dann von Nutzen sind, wenn sie von der Überzeugung getragen werden, dass die Beendigung des Konflikts von der nationalen Ebenbürtigkeit des palästinensischen Volkes an der Seite des Staates Israel abhängt. Deshalb werden nach dem Abzug aus Gaza politische Verhandlungen unumgänglich, damit der Friedensprozess eine neue Chance erhält. Dann steht auch die Bedeutung der Religionskulturen auf der Tagesordnung.
Wenn es der demokratischen Willensbildung auf beiden Seiten gelingt, sich gegen den Mythos religiös überhöhter nationaler Territorialansprüche durchzusetzen, werden die Lösungsvorschläge der Genfer Initiative eine herausragende Rolle bei den Schlussverhandlungen über den Frieden zwischen den zwei Völkern einnehmen. Das Buch wird durch ein Vorwort von Ralf Fücks, Vorstand der "Heinrich-Böll-Stiftung", und Epilogen der beiden Hauptakteure der Genfer Initiative, Yasser Abed Rabbo und Yossi Beilin, durch den Text der Genfer Initiative, eine Karte zur künftigen Grenzregelung, die Namen der beteiligten Israelis und Palästinenser, durch ein Literaturverzeichnis sowie ein Namensregister und ein Glossar ergänzt.
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Israel Shamir: Blumen aus Galiläa. Schriften gegen die Zerstörung des Heiligen Landes. Herausgegeben von Fritz Edlinger. Promedia-Verlag, Wien 2005. ISBN: 3-85371-231-2.



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Israel Shamir lädt uns zu einem Streifzug durch seine Wahlheimat ein. Mit seinem bissig-literarischen Blick auf die Geschichte Palästinas zeigt Shamir, wie Israel im wahrsten Sinne des Wortes auf den Ruinen palästinensischer Städte und Dörfer errichtet worden ist. Seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 sieht sich das palästinensische Volk in seiner Existenz bedroht, Schritt für Schritt wird es seiner Lebensgrundlagen beraubt.
"Blumen aus Galiläa" ist eine Sammlung von Essays, in denen sich der Autor nicht nur für die Befreiung Palästinas ausspricht, sondern sich für ein weiter gefasstes Ziel einsetzt: die Befreiung des öffentlichen Diskurses. Trotz aller gegenseitigen Feindseligkeiten hält Shamir an der Möglichkeit der Versöhnung fest und vertritt die Einstaaten-Lösung für ganz Palästina/Israel. Für ihn ist dies die einzig realistische Lösung für dieses kleine Land.

Rezensionen

"Sehr freimütig schreibt Shamir auch über die brutale Gewalt der Siedler. Indem sie das Land zerstören, 'bereiten sie sich ihr eigenen neues Exil'. (...) Zu Recht behauptet der Autor, dass die westliche Welt 'ein getrübtes Bild der Geschehnisse im Mittleren Osten' habe. Israelis begehen 'terroristische Taten an Palästinensern, doch die Bezeichnung Palästinenser ist heute ein Synonym für Terrorismus geworden.' (...) Das Buch ist eine freimütige Darstellung Israels und seiner Politik, die viele so nicht sehen und wahrhaben wollen." (Ludwig Watzal, in: Freitag, 03.06.2005)
"Seinem stark idealisierten Bild von Palästina als organisch gewachsene Einheit von gesellschaftlicher Realität und Spiritualität stellt der Autor die zionistische Landnahme als eine Raserei der Abstraktion gegenüber. 'Der jüdische Staat ist ein virtueller Staat', schreibt er. Das zionistische Experiment sei praktisch kollabiert. Es könne noch viele Jahre künstlich beatmet dahinvegetieren und seine Spur der Vernichtung ziehen. Aber es wird im Hegelschen Sinn nicht sein, weil es nicht wirklich ist." (Werner Pirker, in: Junge Welt, 27.06.2005)

Zum Autor
Israel Shamir, geboren 1947 in Novosibirsk, kam 1969 als Sohn jüdischer Eltern nach Israel. Er diente in der israelischen Armee in einer Fallschirmjägereinheit und kämpfte im Jom Kippur-Krieg 1973. Shamir übersetzte den Talmud, James Joyce, Homer und andere Klassiker in die russische Sprache. Shamirs umfassendes Wissen erlaubt ihm historische und intrakulturelle Querverbindungen herzustellen, die für Lesende aus dem Okzident oft etwas erfrischend Atemberaubendes haben. Als Journalist arbeitet er für das israelische Radio und für eine Reihe von Zeitungen in Israel, Russland und Japan. Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, der Promedia-Verlag unternimmt erstmals eine Übersetzung in die deutsche Sprache. Israel Shamir lebt in Haifa/ Israel. Er gehört zu den prominentesten jüdischen Vertretern des Konzepts eines gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Staates.
Verlagsinformation

 

Michael Walther: Und es sind Menschen auf der Flucht. Zwölf Geschichten von Asylsuchenden mit "Nicht-Eintretens-Entscheid" (NEE). Zum Teil in englischer, französischer und portugiesischer Sprache. rex-Verlag 2005. ISBN: 3-7252-0807-7.

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Die zwölf Herkunfts-, Lebens- und Fallgeschichten – erzählt von abgewiesenen Asylsuchenden mit einem "Nicht-Eintretens-Entscheid NEE", wiedergegeben je in Deutsch und der jeweiligen Interview-Sprache Englisch, Französisch oder Portugiesisch – sind eine dokumentarische Sammlung als Oral History mit europäischer Dimension. Im Zentrum steht das "Reden mit Betroffenen" anstelle von politischem "Reden über Fälle im Asylverfahren". Zuhörend begegnen wir plötzlich Menschen aus fremden Kulturen, die viel Leid erfahren haben und deren komplexe Geschichten brutale Realitäten unserer heutigen Welt offen legen.
Das Buch gibt Anstöße zu Fragen der Plausibilität von Biografien und zu kulturell unterschiedlichen Wahrheitsbegriffen in Ländern, aus denen Menschen nach Europa fliehen, um hier aus unterschiedlichsten Gründen Schutz zu finden. Der Journalist Michael Walther hörte einfach zu, fragte nach und schrieb mit. Er ergänzte die Geschichten mit einer kurzen Beurteilung der Situation im entsprechenden Herkunftsland.
Träger des Projekts ist das Solidaritätsnetz Ostschweiz, gegründet als Reaktion auf eine unrealistische und menschenverachtende Asyl- und Migrationspolitik in der Schweiz, wie Andreas Nufer in seinem Vorwort zeigt. Diese Bewegung setzt neue Akzente in der Solidarität mit Betroffenen. Die Theologin Ina Praetorius verfasste zum Thema ein philosophisch-ethisches Essay "Behörden weinen nicht?". Und die Fotos von Paul Baumann erzählen visuell Geschichten von fremden Menschen bei uns.
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Kurt Eichenwald: Verschwörung der Narren. Eine wahre Geschichte. Originaltitel: Conspiracy of Fools. Bertelsmann-Verlag, München 2006. ISBN: 3-570-00910-6.



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Zum Buch
1985 fusionierte das US-Unternehmen Houston Natural Gas mit Internorth zum Konzern Enron. Nach dem Einstieg in den Erdgashandel 1989 stieg Enron zum größten Gashändler der USA und Großbritanniens auf und damit zu einem der zehn größten Konzerne Amerikas mit weltweit 85.000 Mitarbeitern. Im Oktober 2001 leitete die US-Börsenaufsicht (SEC) erste Voruntersuchungen ein. Kurz darauf räumte Enron ein, seine Gewinne in den Jahren zuvor um 1,2 Mrd. Dollar zu hoch ausgewiesen zu haben. Im Dezember 2001 meldete das Unternehmen Insolvenz an, im Februar 2002 wurde die Aktie vom Handel ausgesetzt. Der Konzern brach zusammen. Auf die zahlreichen Schadensersatzklagen vonseiten der geprellten Anleger folgten unzählige Strafrechtsverfahren gegen Manager des Konzerns und dessen Tochterfirmen, einige Verfahren, u. a. gegen Ken Lay, den ehemaligen Konzernchef, sind noch anhängig (Prozessbeginn Januar 2006). Alle Betroffenen müssen mit hohen Haftstrafen wegen Betrugs rechnen.
"Verschwörung der Narren" ist die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines der mächtigsten Konzerne Amerikas, die nicht nur geprägt ist von beispiellosem Missmanagement, sondern sich bei den nachfolgenden Untersuchungen und Gerichtsprozessen als Musterbeispiel für das Zusammenspiel von politischer Nachlässigkeit, ökonomischer Hybris und rücksichtslosem Karrierestreben entpuppte, in dessen Strudel zahlreiche Manager hohe Haftstrafen gewärtigen und Politiker (Bush jr. und sen., Dick Cheney, Colin Powell, Bill Clinton u.a.) um Amt und Ansehen bangen mussten.
Warum ist niemandem aufgefallen, dass das Enron-Imperium ein aus Lug und Trug erbautes Kartenhaus war? Woher rührte die Blindheit des Aufsichtsrats, der Banken und Investoren, der Wirtschaftsprüfer, der Anwälte und Finanzbehörden? Kurt Eichenwald beleuchtet die Hintergründe und Zusammenhänge des Skandals, er präsentiert dem Leser die Drahtzieher und ihre Hintermänner, er lässt ihn teilhaben an den Verhandlungen, den Absprachen, den privaten Treffen - in Konferenzräumen und Vorstandsetagen, aber auch auf Tennisplätzen, in verdunkelten Limousinen und verschlossenen Hotelzimmern. Der Autor entrollt mit einem Höchstmaß an Authentizität Vorgeschichte, Entwicklung und Höhepunkt des Desasters, das unzählige Anleger um ihr Vermögen brachte und den Glauben an ein ökonomisches "Anything goes" nachhaltig erschütterte. Gleich einem Thriller wird hier eine packende Geschichte um Vertrauen und Verrat, Konspiration und Täuschung erzählt. Eichenwald, der sich jeglicher persönlichen Wertung enthält, lässt die Protagonisten selbst zu Wort kommen, in ihren Beweggründen, ihren Gefühlen und Gedanken.
"Verschwörung der Narren" basiert bis in jede Situationsschilderung, bis in jeden einzelnen Dialog ausschließlich auf Fakten. Der Autor hat dafür in tausenden Stunden Interviews mit hunderten von Beteiligten geführt, Einsicht in ihre Tagebücher, Terminpläne, persönlichen Notizen u.v.m. erhalten. Er hat Akten von FBI, US-Börsenaufsicht und Finanzministerium ebenso wie Aussagen vor Untersuchungsausschüssen und Gerichten gesichtet. Jedes geschilderte Detail wurde mehrfach gegengeprüft und bestätigt. In flüssigem Erzählstil, mit prägnanter, klarer Sprache werden Machenschaften und Verstrickungen bis ganz nach oben zu den Schalthebeln der Macht geschildert.

Rezensionen
"Im Stakkato-Rhythmus geschrieben, lässt einen dieses Buch nicht mehr los. Als der ungeschminkte Versuch, sich in die Köpfe der wichtigsten Drahtzieher zu versetzen, ist diese Reportage kaum zu übertreffen." (Publishers Weekly)
"Eine akribische Analyse des Enron-Skandals ... Eichenwald ist mit dieser romanhaft geschriebenen Reportage ein erstaunliches Kunststück gelungen .... Er schafft es, das Schwindel erregende Durcheinander und die nervenaufreibenden Spannungen, die das Unternehmen schon Jahre vor seinem Untergang befallen hatten, auf äußerst plastische Weise zu vermitteln." (The New York Times Book Review)
""Verschwörung der Narren" ist eine großartige Leistung. Eichenwald besticht durch sein enzyklopädisches Wissen über diesen historischen Unternehmenszusammenbruch und hat daraus eine ungewöhnlich spannende Lektüre gemacht, eine Geschichte, die haargenau zu unserer Zeit passt ... einfach mitreißend." (The New York Times)

Zum Buch
Kurt Eichenwald schreibt seit fast zwanzig Jahren für die "New York Times" und gilt als einer der einflussreichsten Wirtschaftsjournalisten der USA. Er erhielt bislang zweimal den George Polk Award und war 2000 für den Pulitzer-Preis nominiert. Sein letztes Buch "The Informant" (die Geschichte des Informanten Mark Whitacre, der dem FBI Informationen über geheime Preisabsprachen des Lebensmittelherstellers ADM lieferte), war in den USA ein Bestseller, eine Kinoverfilmung ist in Planung.
Verlagsinformation

 

10. Februar 2006

Rupert Neudeck: Ich will nicht mehr schweigen. Über Recht und Gerechtigkeit in Palästina. Vorwort von Norbert Blüm. Melzer-Verlag 2005. ISBN: 3-937389-73-3.



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Zum Buch
Das neue Buch des "Cap-Anamur"-Gründers Rupert Neudeck ist ein bewegendes Zeugnis seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit Palästina. Auf mehreren Reisen durch das Land erfuhr er die verzweifelte Lage der dortigen Bevölkerung aus erster Hand. Gerade vor dem Hintergrund der Politik Israels lag ihm außerdem eine ehrliche Bestandsaufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen besonders am Herzen. Ausgangspunkt seines Buches sind die visionären Gedanken des berühmten jüdischen Philosophen und Humanisten Martin Buber zu einer gerechten Lösung im "Heiligen Land".

Klappentext
Wir Deutschen sind in unserem ernsten Bemühen, Schuld abzutragen, immer wieder in die Freundschaftsfalle Israels hineingeraten. Freundschaft kann man nicht aus der Vergangenheit ableiten. Freundschaft muss etwas sein, das aus der Anstrengung beider Partner heraus wächst. Die Trauer und das Entsetzen über den Holocaust ist das eine. Aber die sklavische Unterstützung der Politik Israels ist etwas anderes. Das eine wird anhalten. Das andere müssen wir möglichst schnell beenden. Dazu waren mir bei meinen Reisen nach Palästina die Bücher des Philosophen Martin Buber ein Vademekum.
Wir haben die Palästinenser vergessen, haben Israels Urteil über sie angenommen, das oft das Urteil von Verachtung ist. Dieses Volk wird seit nunmehr 39 Jahren durch eine Besatzung gequält. Diese Besatzung wird auch nicht weniger grausam, wenn wir immer wieder auf Soldaten stießen, die sich dessen, was sie tun mussten, schämten.

Zu
m Autor
Dr. Rupert Neudeck studierte Philosophie, Germanistik, Soziologie und Theologie. Er war Jesuit und nach seiner Promotion jahrelang Journalist. 1979 gründete er das Hilfskomitee 'Cap Anamur', das sich bis heute weltweit für Flüchtlinge einsetzt. Neudeck erhielt zahlreiche Auszeichnungen und gilt als unbestechlicher Anwalt einer radikalen Humanität. Gemeinsam mit Freunden aus dem Christentum und dem Islam gründete er 2003 die 'Grünhelme e.V.'
Verlagsinformation

Rezensionen
- Es ist nicht auszuhalten: über Recht und Gerechtigkeit in Palästina (ND, 30.01.2006)
- Verpasste Chancen (Deutschlandfunk, 30.01.2006)

 

Norbert Mappes-Niediek: Die Ethno-Falle. Der Balkan-Konflikt und was Europa daraus lernen kann. Links-Verlag 2005. ISBN: 3-86153-367-7.



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Zum Buch
Der Kopftuchstreit in Westeuropa macht deutlich, dass es auf die Frage nach dem angemessenen Umgang liberaler Staaten mit unterschiedlichen Kulturen keine einhelligen Antworten gibt. Wer soll für den Religionsunterricht zuständig sein? Wie regiert man multiethnische Gesellschaften? Welche Rechte soll man Minderheiten einräumen? Im Buch wird das Modell des "ethnischen Gleichgewichts" beschrieben und gezeigt, wie es Jugoslawien in die Katastrophe führte. Statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machen die meisten neu gegründeten Balkanstaaten heute jedoch denselben Fehler. Der Autor erarbeitet Regeln und Vorschläge, wie man es anders machen könnte – nicht nur auf dem Balkan.

Rezension
"Nötig ist [...] eine Entnationalisierung des einzelnen Bürgers, schon allein wegen des drängenden Problems der Diskriminierung: Ob von den Serben kolonialisierte Kosovo-Albaner oder unterdrückte bosnische Muslime - Mappes-Niediek zeigt immer wieder deutlich, dass Diskriminierung "ethnienkonservierend" ist und damit der Integration entgegen wirkt. Wie also kann ein moderner Staat derartige Gruppierungen integrieren? Mappes-Niediek diskutiert diese Frage mit Verweisen auf so unterschiedliche Staaten wie Jugoslawien, die USA, Kanada und andere. Das Dilemma ist jedoch immer das gleiche: Wer in seinen Bürgern individualistisch-liberal nur Einzelpersonen sieht, wird blind für die Benachteiligung von Gruppen und hebt sie nicht auf. Erkennt der Staat Minderheiten jedoch an, befördert er bald nur noch den Kampf der Gruppen um Sonderrechte und damit die Autonomie, nicht die Integration dieser Minderheiten. [...]
Nur bei einer extremen Benachteiligung oder einer unumstrittenen Gruppenidentität seien Minderheitenrechte sinnvoll. Am konfliktlosesten bleiben Verhältnisse, in denen sich niemand zu ethnischen oder religiösen Interessengemeinschaften zusammenschließen muss, um Grundrechte überhaupt zu erkämpfen. Deutschland und die EU können hier von den angelsächsischen Gesellschaften lernen, in denen Diskriminierung geradezu geächtet wird. Und die EU kann aus der jugoslawischen Tragödie lernen. Mappes-Niediek widerlegt die gängigen Vorurteile, im Krieg auf dem Balkan sei es um kulturelle Unterschiede an sich, um Kapitalismus oder Kommunismus, um großserbische Träume oder verschüttete Aggressionen gegangen. Nein – es ging um Verteilungs- und Entscheidungsprobleme. Dem Autor gelingt es, seinen Thesen in kurzen Kapiteln, beispielreich und konkret beschrieben, Plausibilität zu verleihen. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Frage, wie wir die EU organisieren sollten." (Deutschlandfunk,
07.11.2005)

Zum Autor

Norbert Mappes-Niediek, geboren 1953, lebt seit 1992 als freier Korrespondent für Österreich und Südosteuropa mit Frau und zwei Kindern in einem Dorf in der Steiermark. Er schreibt u. a. für Die Zeit und die Financial Times Deutschland.
Verlagsinformation

Rezensionen
- Jugoslawiens Tragödie als Lehrbeispiel für Europa (NZZ, 21.01.2006)
- System der Rücksichtnahme und Gängelung (Deutschlandradio, 01.01.2006)
- Vom ethnischen Gleichgewicht (Deutschlandfunk, 07.11.2005)
- Die Kehrseite der EU (taz, 19.10.2005)

 

4. Februar 2006

Hans Bauer: Geheimnisvolles Franken – 3. Teil. J.H. Röll-Verlag 2005. ISBN: 3-89754-116-5.



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Rätselhaftes Franken? Welche Rätsel soll dieser viel beschriebene Landstrich denn dem Leser noch aufgeben? In der Tat: die Reiseführer und Bildbände über Franken sind zahlreich, endlos viele Themen aller denkbaren Lebensbereiche wurden in bunter Breite veröffentlicht. Doch bei allem Respekt für solche publikatorischen Bemühungen: ein versteckter, vordergründig unscheinbarer, jedoch ungemein bedeutsamer Wesenszug Frankens ist bislang vernachlässigt worden.
Um es noch provozierender auszudrücken: Wer mit Ehrfurcht den Dom zu Bamberg besichtigt, eine Führung durch die Würzburger Residenz erlebt hat und in den Häuserzeilen des romantischen Rothenburg ob der Tauber unterwegs war, darf noch keineswegs von sich behaupten, Franken wirklich zu kennen! Meine Philosophie von Franken geht tiefer, versucht über das fränkische Hoftor in die verwinkelte Gasse zu schauen und versteckte Plätze zu finden, die kaum jemand kennt nicht einmal der Einheimische selbst.
Die Wege dieser Spurensuche sind ungewöhnlich, weichen vom herkömmlichen Schema ab, dringen in das innerste Wesen der fränkischen Heimat vor. Denn Franken ist die Vielfalt aus schönen kaum bekannten Kleinigkeiten, die oft übersehen, nicht selten rätselhaft, aber interessant und überaus geheimnisvoll sind. Rätselhaftes Franken! Dieses Buch ist ein "alternativer" Kunstführer, die Einladung zu einer ungewöhnlichen Entdeckungsreise.
In der Reihe "Unbekanntes Franken" geht es um die kleinen, selten oder gar nicht erwähnten Denkmäler und Kostbarkeiten dieser Region, um versteckte, aber bemerkenswerte "Kleinigkeiten".
Ein Buch für alle Leser, die der Sache auf den Grund gehen und den Versuch unternehmen wollen, das fränkische Land von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen.
Verlagsinformation

Jörg Lusin: Rundflug über das alte Würzburg. Historische Luftbilder. Wartberg/CVK-Verlag 2000. Jetzt nur noch 7,95 Euro! ISBN: 3-86134-841-1.



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Kommen Sie mit uns auf einen Rundflug über das alte Würzburg und entdecken Sie das wohltuend fein abgestimmte bauliche Gefüge der noch unzerstörten Stadt am Main aus einer buchstäblich anderen Perspektive. Vieles, das einem vertraut erscheint, ist aus diesem Blickwinkel kaum wieder zu erkennen. So gleicht das Betrachten der Bilder, von Jörg Lusin kenntnisreich erläutert, einem Detektivspiel beim Versuch, das heutige Würzburg im alten Stadtbild wieder zu finden.
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Stand: 08. Oktober 2006
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