23.
Februar 2006 |
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Paul Nolte: Riskante Moderne.
Die Deutschen und der neue Kapitalismus. C.H. Beck-Verlag 2006.
ISBN: 3-406-54084-8. |

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Zum Buch
Der Traum von der Postmoderne ist endgültig ausgeträumt: Das Leben
im 21. Jahrhundert wird nicht immer bequemer, lässiger, freier,
sondern anstrengender. Das liegt weniger an Terrorgefahr und neuen
Kriegen als an jenen Spannungslinien, die wir im Innenraum unserer
Gesellschaft verspüren – und selber produzieren: von der
demographischen Krise zur Massenarbeitslosigkeit, von der
Bildungsmisere bis zur Scheu vor Innovationen.
Staunend stellen wir fest, dass anderswo – von China über
Osteuropa bis Nordamerika – jene Moderne weiter vorwärtsdrängt,
die wir in Deutschland immer wieder einzuhegen und stillzulegen
versucht haben. Aber klar ist heute auch: Die Dynamik dieser
Moderne führt nicht in das konfliktfreie Paradies. Wohlstand und
Risiko gehören mehr denn je zusammen – das ist das Kennzeichen der
"riskanten Moderne".
Paul Nolte, der sich mit "Generation Reform" als einer der
wichtigsten Vordenker des gesellschaftlichen Wandels in
Deutschland etabliert hat, analysiert die Wege und Irrwege einer
Gesellschaft, die auf praktisch allen Feldern ihr Handeln einer
veränderten Realität anpassen muss – im Verhältnis der sozialen
Klassen, der Generationen und der Geschlechter zueinander ebenso
wie in den globalisierten Strukturen von Kapitalismus,
Erwerbsarbeit und Mobilität. Sein Konzept der "Investiven
Gesellschaft" stellt auch eine neue Ordnung der Werte jenseits des
Konsums zur Diskussion. Es bietet Stoff für die dringend
notwendige intellektuelle Debatte über die langfristigen Ziele
unserer Gesellschaft.
Leseprobe
Im Frühjahr 2006 ist es zwanzig Jahre her, dass in der damaligen
Sowjetunion ein Reaktorblock eines großen Kernkraftwerks außer
Kontrolle geriet. [...] Damals, seit dem Frühjahr 1986, machte ein
Begriff Furore, der diese Konstellation einschließlich der neuen
Ängste und Unsicherheiten bündelte. Der Soziologe Ulrich Beck,
seither einer breiten Öffentlichkeit bekannt, nannte sein neues
Buch "Risikogesellschaft" und traf mit dieser Zeitdiagnose den
Nerv einer veränderten Welt. [...]
Bargen komplexe Technologien nicht per se ein zu hohes, weil
letztlich unkalkulierbares Risiko, so fragten sich viele; und mehr
noch: Begann die westliche Moderne nicht überhaupt an ihrem
Größenwahn, an ihrem Wachstumsimperativ, an ihrem
Beschleunigungszwang zu scheitern? [...] Doch es waren nicht nur
diese Risiken einer technischen Moderne, die vielen Menschen [...]
unkalkulierbar erschienen und nicht mehr wert, dass man sie um den
Preis eines ungewissen Fortschritts einginge.
Auch das eigene Leben war neuen Unwägbarkeiten unterworfen.
Gesellschaftlicher Wandel, das war nichts Abstraktes mehr, sondern
reichte bis tief in die eigene Biographie, den individuellen
Lebensentwurf, die Privatsphäre hinein. Vormals stabile soziale
Beziehungen verflüssigten sich. [...] Inzwischen sind zwanzig
Jahre vergangen, und die Risiken sind nicht verschwunden. Die
Debatte über technische und ökologische Risiken geht weiter, nach
der Kernenergie hat sie das Feld der Gentechnologie erreicht.
Rezensionen
"Allein in der Rolle der elegant formulierenden Kassandra zu
glänzen genügt ihm nicht. Er will Verhältnisse ändern, als
Hoffnungsträger und Wegweiser erkannt werden." (Hans-Joachim
Noack, Der Spiegel, 20.02.2006)
Zum Autor
Paul Nolte, geboren 1963, ist Professor für Neuere Geschichte an
der Freien Universität Berlin und Herausgeber von Geschichte und
Gesellschaft. Bei C.H. Beck ist von ihm erschienen: "Generation
Reform" (2005) und "Die Ordnung der deutschen Gesellschaft"
(2000).
Verlagsinformation
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Kayla Williams: Jung, weiblich,
in der Army.
Ich war Soldatin im Krieg. Mit Michael E. Staub. Deutsche
Verlags-Anstalt 2006. ISBN: 3-421-05914-4. |

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Zum Buch
Kayla Williams hat ein wildes Leben als Punkerin hinter sich, als
sie beschließt, sich zu fünf Jahren Armeedienst zu verpflichten.
Sie durchläuft die Grundausbildung, studiert Arabisch und wird dem
militärischen Nachrichtendienst zugeteilt. 2003 geht sie mit der
101. Airborne Division in den Irak. Eindringlich und in oft
drastischer Sprache schildert sie ihre Erlebnisse in der US-Armee,
die Gefühle der Macht und der Ohnmacht, die man als Frau unter
vielen Männern hat, wo sich fast alles um Sex dreht.
Sie erzählt von den täglichen Herausforderungen im Kriegsgebiet,
den Spannungen in ihrer Einheit, von den Zweifeln und Ängsten,
aber auch den kleinen Freuden. Sie beschreibt die gnadenlose
Langeweile, die die Soldaten zu idiotischen Spielen treibt, und
berichtet von den anrührenden oder gefährlichen Konfrontationen
mit Irakern. Noch nie hat eine Soldatin so offen über ihre
Erfahrungen geschrieben.
Verlagsinformation
Rezension
Zicken mit Gewehr: Ein "Mikrokosmos auf Steroidbasis"
(Frankfurter Rundschau, 01.03.2006)
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Harry G. Frankfurt: Bullshit.
Originaltitel: On Bullshit. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN:
3-518-58450-2. |

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Zum Buch
"Zu den auffälligsten Merkmalen unserer Kultur gehört die
Tatsache, dass es so viel Bullshit gibt. Jeder kennt Bullshit. Und
jeder trägt sein Scherflein dazu bei." Mit diesen Worten beginnt
der philosophische Bestseller dieser Tage: Harry G. Frankfurts
konzises, polemisches und provokatives Buch "Bullshit". In den
Vereinigten Staaten war es der Überraschungserfolg eines
philosophischen Buchs der letzten Jahrzehnte.
Binnen weniger Monate wurden 400.000 Exemplare verkauft und seine
Thesen nicht zuletzt an den Orten breit diskutiert, die er fest im
Visier hat: im Fernsehen und in der Presse. Frankfurt erläuterte
selbst in populären Fernsehsendungen mit dem Scharfsinn eines
Philosophen und der Pointiertheit eines großen Essayisten, dass
"Bullshit" die große Gefahr unserer Zeit darstellt.
Harry G. Frankfurt hat eine scharfsinnige Analyse vorgelegt, wie
es kommt, dass das "Blödsinnquatschen, das Rumpalavern, das
Heiße-Luft-Produzieren oder schlicht das 'bullshitting'", so
Daniel Schreiber in der taz, so um sich greifen, dass wir ihnen
überall begegnen: in den Medien, in der Politik, in der Kneipe und
in der Bahn. Bullshit ist omnipräsent und schlimmer noch: Bullshit
steckt an und droht zur Epidemie zu werden, bei der die
Wirklichkeit Gefahr läuft zu verschwinden. Wer wissen will, ob und
wie wir uns dagegen impfen können, dem sei geraten: Bullshit
lesen!
Rezensionen
"Darauf hat die Welt lange gewartet: Dieses Buch wird Ihr Leben
verändern" (Sunday Times, London)
"Im Zentrum von Frankfurts elegantem philosophischem Essay steht
die Frage, was den Bullshit wesensmäßig von der Lüge
unterscheidet. Die Lösung des schwierigen Philosophenrätsels sei
hier nicht verraten, nur soviel: Laut Harry G. Frankfurt geht der
geübte Bullshitter in seiner Ablehnung der Wahrheit viel radikaler
vor als der banale Lügner." (Literarische Welt)
"Auf die Redenschreiber und die Werbetexter schauen wir natürlich
gerne herab, vor allem aus den höheren Etagen des Feuilletons.
Aber es führt kein Weg an der bitteren Wahrheit vorbei, dass das
Feuilleton selber eine Bullshit-Hochburg ist." (Die Zeit)
Zum Autor
Harry G. Frankfurt, geboren 1929, lehrte Philosophie u.a. in
Cornell, Oxford und Yale. Seit 1990 ist er Professor für
Philosophie an der Universität von Princeton. Er ist Träger
zahlreicher Auszeichnungen und Mitglied der American Academy of
Arts and Sciences.
Verlagsinformation
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Andreas Elter: Die Kriegsverkäufer.
Geschichte der US-Propaganda 1917-2005. Suhrkamp-Verlag 2005.
ISBN: 3-518-12415-3. |

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Zum Buch
Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das die Presse- und
Meinungsfreiheit einschränkt, heißt es im ersten Zusatzartikel der
US-Verfassung. Doch wenn ein Land krieg führt, lautet die
entscheidende Frage: Was ist wichtiger – eine freie, unabhängige
Presse ohne Zensur oder die Wahrung der nationalen Sicherheit?
Kriegszeiten sind für Regierungen harte Zeiten. Auf der einen
Seite will die Bevölkerung berechtigterweise wissen, was vorgeht.
Auf der anderen Seite muss sie bei Laune gehalten werden, damit
die Unterstützung nicht abnimmt. Zu viel Information nützt dem
Feind, zu wenig den Kriegsgegnern. Und kippt die öffentliche
Meinung, dann können Rückzug und Niederlage zu kollektiven
Traumata werden. Das hat spätestens der Vietnamkrieg gezeigt.
In seinem spannenden Buch zeichnet Andreas Elter erstmals die
vielfältigen Bemühungen der Einflussnahme der US-amerikanischen
Regierungen auf die öffentliche Meinung vom 1. Weltkrieg bis zum
jüngsten Irakkrieg nach. Er zeigt, inwiefern die jeweils neu
aufkommenden Medien wie Radio, Fernsehen und Internet sowie die
verschiedenen Maßnahmen der Regierungen einer wechselseitigen
Beeinflussung unterliegen – von Zensur über Drohungen bis hin zu
regelrechter "Werbung".
Zum Autor
Dr. Andreas Elter arbeitet seit 15 Jahren als Journalist für
Fernsehen, Radio und Printmedien. Zudem ist er Lehrbeauftragter an
den Universitäten Leipzig und Bochum. Für "Die Kriegsverkäufer"
hat der promovierte Historiker ein halbes Jahr lang in US-Archiven
geforscht und mehr als 1.000 Originaldokumente gesichtet.
Verlagsinformation
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21.
Februar 2006 |
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Heinz Dieterich: Der Sozialismus
des 21. Jahrhunderts.
Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen
Kapitalismus. Politik und Denken Bd.3. Homilius-Verlag 2006. ISBN:
3-89706-652-1. |

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Zum Buch
"Heinz Dieterich, 'Chávez’ Denkerfreund', studierte in Frankfurt
am Main bei Adorno, Horkheimer und Habermas. Während der
Studentenbewegung stand er neben Joschka Fischer und Daniel
Cohn-Bendit im Häuserkampf. Er promovierte in Bremen, später ging
er im Rahmen eines akademischen Austauschprogramms nach Mexiko.
Neben seiner akademischen Arbeit engagierte sich Dieterich in der
Solidaritätsbewegung für Chile, Nicaragua und Kuba ... In
Venezuela gilt der Altlinke als Chefideologe des Präsidenten
Chávez und bastelt mit ihm an Bündnissen gegen die Vorherrschaft
der USA", so DER SPIEGEL am 13.03.2005 über den Autor.
Geht man davon aus, dass der klassische Lebenszyklus unserer
Gesellschaft sich dem Ende zuneigt, die zweite Etappe der Moderne
beginnen muss, eine neue Wirklichkeit entsteht, so legt Dieterich
eine Universaltheorie für die postkapitalistische
Gesellschaftsordnung vor. Anknüpfend an das Historische Projekt
von Marx und Engels versucht der Autor, den Lehren der sozialen
Praxis der letzten Jahrhunderte, den neuen Erkenntnissen der
fortgeschrittenen Wissenschaft und der Entwicklung der
Produktivkräfte Rechung zu tragen.
Also weder Utopie noch Nostalgie – die bürgerliche Gesellschaft
raubt der menschlichen Daseinsweise immer mehr ihres Lebenssinns,
etwas Neues ist im Entstehen. Marx’ Erkenntnis, dass die
Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, greift
Dieterich auf und konkretisiert diese als Kampf gegensätzlicher
Historischer Projekte in ihrer dialektischen Bewegung.
"Eines ist sicher: dieses Buch wird etwas in Gang setzen. Oder,
wie Brecht sagt: Stillstand dialektisieren. Stößt es doch bei uns
in eine Situation, in der das Kapital alles versucht, mit der
Zauberformel der Alternativlosigkeit die Geschichte anzuhalten.
Obwohl der Sieg über den Sozialismus als endgültig verkündet
wurde, fürchtet man offenbar den Sozialismus mehr als je zuvor",
schreibt Manfred Wekwerth über dieses Buch.
Unser Zeitalter steht daher unter der Deutung zweier
weltgeschichtlicher Vorzeichen: der Erschöpfung der
gesellschaftlichen Projekte des Bürgertums und des historischen
Proletariats, sowie des Übergangs der gegenwärtigen
Bourgeois-Zivilisation zu einer nichtkapitalistischen
Weltgesellschaft: der universalen Basisdemokratie. (Heinz
Dieterich in der Einleitung)
Rezensionen
"Wir müssen die Äquivalenz-Ökonomie studieren. Heinz Dieterich ist
ein eminenter Denker." (Hugo Chávez Frías, Venezolanischer
Staatspräsident)
"Dies Buch ... ist nicht nur ein hervorragender politischer Text,
es ist auch ein literarischer ... Hier nimmt es die Tradition
großer 'Historischer Projekte' auf. 'Das Kommunistische Manifest'
oder Pjotr Kropotkins 'Eroberung des Brotes' oder Frantz Fanons
'Die Verdammten dieser Erde' zeigen nicht nur, 'wie man den
gefesselten Prometheus befreit, sie schulen auch in der Lust, ihn
zu befreien'." (Prof. Manfred Wekwerth)
"War begeistert das Buch zu erhalten. In einer ersten Revision
scheint es faszinierend. Hoffentlich ist eine englische
Übersetzung in Arbeit – sie ist nötig." (Prof. Noam Chomsky,
MIT, USA, über den ersten Grundentwurf des Buches)
"Venezuela. Hexenmeister Dieterich. Präsident Hugo Chávez
profiliert sich als neue Lichtgestalt der Linken in Lateinamerika.
Ein Alt-68er, der einst in Frankfurt studierte, hilft ihm dabei."
(Der Spiegel, 13.03.2005)
Lieber Herr Dieterich, danke für Ihren Brief vom 09.04.2002, der
mich ermutigte. Gerade war Siegfried Wenzel, der stellvertretende
Planungsminister der DDR bei mir. Meine Peters-Rose (von der Prof.
Stahmer schrieb, dass sie keiner fachlichen Ergänzung bedarf) ist
nun im Entwurf fertig. Heureka." (Arno Peters, Deutscher
Universalwissenschaftler, Persönlicher Brief, 14.04.2002)
"Mit meisterhafter Klarheit zeigt Heinz Dieterich, wie das 'Genom'
der Geschichte das Ende der bürgerlichen Zivilisation
determiniert." (Luis Alberto Luna Tovar, obispo emeritus,
ekuadorianischer Bischof)
"Ich danke Euch für dieses prophetische Buch. Seit langem bin ich
überzeugt, dass der Neoliberalismus des totalen Marktes so
selbstmörderisch wie mörderisch ist. Und da die Menschheit Kind
des lebendigen Gottes ist, muss sie unvermeidbar reagieren. Zum
Leben streben wir. Macht weiter, machen wir weiter auf diesem
Weg." (Bischof Pedro Casaldáliga, Brasilien)
"Ich würde dieses Buch gerne lesen." (Fidel Castro, Kubanischer
Staatspräsident, auf dem Weltökonomenkongress in La Habana, 2001)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Universelle Basisdemokratie: Das Neue Historische Projekt
(junge Welt, 12.01.2006)
-
Ende des globalen Kapitalismus - Das Neue Historische Projekt
(Telepolis, 18.05.2000)
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13.
Februar 2006 |
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Attac (Hrsg.): Das kritische EU-Buch.
Warum wir ein anderes Europa brauchen. Zsolnay Deuticke im
Zsolnay-Verlag 2006. ISBN: 3-552-06032-4. |

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Zum
Buch
Die EU steckt in der Krise: Das Vertrauen der Menschen in die
Union schwindet. In fast jedem Mitgliedsland formieren sich
Anti-EU-Initiativen, die Zahl jener Menschen, die dem vereinten
Europa skeptisch gegenüberstehen, ist in den Kernländern so hoch
wie nie zuvor. Wir alle erleben, wie die Vision vom Vereinten
Europa in der Realität zu einer unsozialen Freihandelszone
verkommt. Dieses Buch zeigt, wer die Politik in Brüssel macht –
und für wen. Attac hat prominente Autorinnen und Autoren aus
mehreren Ländern eingeladen, die großen Themen, die die EU in die
Krise gebracht haben, kritisch zu analysieren und Visionen einer
echten Umwelt-, Sozial- und Friedensunion zu zeichnen.
Aus dem Vorwort
Das Vertrauen der Menschen in die Union schwindet.
Das Eurobarometer stürzt von Umfragetief zu Umfragetief, und wo
die Menschen wählen können, sagen sie nein: Die
Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden
scheiterten klar. Was ist passiert? Warum steckt das Projekt der
europäischen Integration in der Krise? War es nicht verbunden mit
der Hoffnung auf Frieden, breiten Wohlstand und soziale Sicherheit
… was ist aus diesem Projekt geworden?
Dieses Buch möchte dreierlei leisten: Zum einen sollen die
Ursachen der aktuellen EU-Krise beleuchtet werden. Zum zweiten
wollen wir verständliche Basisinformationen über das unbekannte
Wesen "EU" für alle Europa-Interessierten und -betroffenen
aufbereiten. Drittens sollen vielfältige Alternativen zum
aktuellen neoliberalen und undemokratischen Kurs der EU angeboten
werden. Denn der ist es, der uns zum Verfassen dieses Werks
veranlasst hat.
Anders als die öffentlichen Debatten den Anschein erwecken, bildet
nicht das »europäische Sozialmodell« den Mittelpunkt der
europäischen Integration, sondern es sind wirtschaftspolitische
Instrumente wie der freie Waren- oder Kapitalverkehr. Nicht die
soziale Sicherheit, sondern die »Wettbewerbsfähigkeit« ist zum
zentralen Leitwert Europas geworden. Soziale Sicherheit,
Umweltschutz oder Demokratie erscheinen vielmehr als Hindernisse
derselben. Wir erleben das Paradox, dass wir Wohlstand und
Sicherheit zugunsten der Wettbewerbsfähigkeit aufgeben, damit
diese uns mehr Wohlstand und Sicherheit bringe. Das Ergebnis ist
trist: Ein immer reicher werdendes Europa kann sich Umverteilung,
Steuergerechtigkeit, soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung,
öffentliche Investitionen und Umweltschutz – angeblich – nicht
mehr leisten. Egal welche Partei man wählt, am Ende sind die
Standortsicherung und die globalen Finanzmärkte an der Regierung.
Verlagsinformation |
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Alexander Stille: Citizen
Berlusconi.
Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-52955-0. |

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Zum
Buch
Am 26. Januar 1994 hielt Silvio Berlusconi, damals Italiens
reichster Mann, Großgrundbesitzer und Medienfürst, eine
Fernsehrede, die gleichzeitig in seinen drei privaten TV-Sendern
ausgestrahlt wurde: Der Wirtschaftsboss erklärte den überraschten
Italienern, er werde eine politische Partei gründen und für das
Ministerpräsidentenamt kandidieren. Seine Rede hielt er bereits im
Stil eines Ministerpräsidenten – nur hatte der Wahlkampf noch gar
nicht begonnen. Berlusconi ist nicht der erste, aber der
virtuoseste Spieler auf der Klaviatur der Medien. Die vierte Macht
im Staate – er machte sie zur ersten und alles entscheidenden – in
seinem Sinne natürlich.
Alexander Stille, einer der hellsichtigsten amerikanischen
Journalisten und wie kaum einer mit den italienischen
Verhältnissen vertraut, schildert den Aufstieg Berlusconis zur
Macht und die Mittel, die ihm dafür recht waren, aber er zeigt
auch, dass der Gebrauch, den Berlusconi von den Medien machte,
längst in der US-amerikanischen, von Oligarchen dominierten
Politik etabliert war.
Berlusconis Popularität in Italien beruht auch darauf, dass er das
Klientelwesen, ein an die Familie erinnerndes Modell von
Abhängigkeit, perfektioniert hat. Der italienische Staat wird als
"italienischer Familienbetrieb" vom Padrone Berlusconi "zum Wohle
aller" geführt. Stilles Berlusconi-Biographie ist mehr als eine
Lebensgeschichte, es ist das Bild einer Epoche, die Analyse
politischer Kultur im Zeichen der Superreichen und der
Konsumgesellschaft.
Zum Autor
Alexander Stille, geboren 1957, Studium in Yale
und an der Columbia University. Lebt heute als freier Journalist
in New York City. Buchveröffentlichungen, 1992 Auszeichnung mit
dem Los Angeles Times Book Award for History.
Verlagsinformation |
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Hubert Wolf: Index.
Der Vatikan
und die verbotenen Bücher. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54371-5. |

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Zum
Buch
Der bekannte Kirchenhistoriker Hubert Wolf erlaubt in diesem Buch
erstmals einen Blick hinter die Kulissen des berühmt-berüchtigten
"Index der verbotenen Bücher". Er beschreibt, welche Schriften
verurteilt wurden und warum selbst die Bibel verboten sein konnte.
Die höchst anschaulich erzählten Beispielfälle vermitteln einen
lebendigen Eindruck von der Arbeit der Zensoren – und von dem
kriminalistischen Spürsinn, den es erfordert, um den
jahrhundertelang verschlossenen Archiven ihre Geheimnisse zu
entlocken.
Das Christentum ist eine Buchreligion – und doch oder gerade
deshalb verbrennt es Bücher: die Heilige Schrift genauso wie
medizinische, juristische, naturwissenschaftliche,
belletristische, klassische, theologische und philosophische
Literatur. Das Medium Buch ist so gefährlich, dass sich die
kirchliche Autorität lange nur mit Bücherverboten zu helfen
wusste. Im Vatikan lagert dazu eine Fülle von höchst
aufschlussreichem Material: ein einmaliges Archiv neuzeitlicher
Wissenskultur mit negativem Vorzeichen. Hubert Wolf leitet eine
Forschungsgruppe, die erstmals die geheimnisumwitterten Unterlagen
systematisch erforscht.
In diesem Buch teilt er seine Ergebnisse und Funde einer breiteren
Leserschaft mit. Er bietet einen Überblick über Entstehung,
Geschichte und Arbeitsweise der Indexkongregation und beschreibt,
wie Bücher in ihr Visier gerieten, wer die Zensoren waren, die die
"gefährlichen" Bücher lasen, und welche Folgen eine Verurteilung
hatte. Nicht zuletzt erzählt er von überraschenden Prozessen und
Urteilen, etwa gegen den Knigge und Onkel Toms Hütte, gegen
Leopold von Rankes Papstgeschichte oder Werke von Heinrich Heine
und Karl May. Hubert Wolf hat sich in den unübersichtlichen
geheimen Archiven als hochbegabter Kriminalist erwiesen. In diesem
Buch zeigt er, dass er obendrein die Begabung eines wahren
Krimi-Autors hat.
"Hubert Wolf knackt erstmals die Geheimnisse der römischen
Inquisition." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Zum Autor
Hubert Wolf, geb. 1959, ist Professor für
Kirchengeschichte an der Universität Münster. Er wurde 2003 mit
dem Leibniz-Preis und 2004 mit dem Communicator-Preis
ausgezeichnet. Einem großen Publikum ist er durch zahlreiche
Artikel, Interviews und Vorträge bekannt.
Verlagsinformation |
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Christopher de Bellaigue: Im
Rosengarten der Märtyrer.
Ein Portrait des Iran. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54374-X. |

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Zum
Buch
Nahe der Autobahn im Süden Teherans erhebt sich die Nekropole des
Ayatollah Khomeini neben dem glühenden Asphalt wie eine gewaltige
Tankstelle, die Treibstoff für die Seele bereit hält. Doch die
Farbe blättert von dem Bauwerk ab, das niemals vollendet wurde,
und die riesigen Gebetshallen stehen leer.
Irans Islamische Revolution hat keine Energie mehr. Das Land
stagniert, und in der Gesellschaft gärt es. Aber wo sind die
Geiselnehmer und heiligen Krieger geblieben, ohne die es diese
Revolution niemals gegeben hätte? Jene Männer und Frauen, die den
Schah gestürzt, acht Jahre gegen den Irak Saddam Husseins gekämpft
und den Westen mit ihrer Militanz und ihrem Todesmut in Schrecken
versetzt haben? Und welche anderen Kräfte und Bewegungen ringen
mit ihnen um Einfluss im Gottesstaat Iran?
Christopher de Bellaigue nimmt uns mit auf eine temporeiche Reise
durch den heutigen Iran. Er macht uns vertraut mit den
historischen, religiösen und kulturellen Grundlagen der iranischen
Gesellschaft, vor allem aber lässt er die Menschen des Landes zu
Wort kommen – Mullahs und Revolutionäre, Intellektuelle und
Künstler, fliegende Händler und Mystiker. Anders als V. S. Naipaul,
der ähnliche Begegnungen mit unverhohlener Geringschätzung
abhandelt, schildert de Bellaigue seine Gesprächspartner mit
Sympathie und Offenheit.
So gelingen dem jungen Journalisten, der fließend Farsi spricht
und mit einer Iranerin verheiratet ist, immer wieder erhellende
Einblicke und Einsichten in eine der enigmatischsten,
unzugänglichsten Gesellschaften der Welt. Wer besser verstehen
will, warum gerade Iran eine Schlüsselstellung in den
weltpolitischen Konflikten unserer Zeit einnimmt, der muss dieses
Portrait des mächtigsten islamischen Landes lesen.
Aus dem Vorwort
Schon vor langer Zeit habe ich mich gefragt: warum lächeln die
Menschen in Iran nicht? Noch ehe ich zum ersten Mal auf die Idee
kam, das Land zu bereisen, hatte ich Fotos von Tausenden von
weinenden Iranern gesehen, von Männern und Frauen in schwarzen
Gewändern. In Iran, so las ich, gilt Lachen in der Öffentlichkeit
als grob und ungehörig.
Später, als ich an der Universität an einem Kurs in Orientalistik
teilnahm, erfuhr ich, dass die Ideologie der Islamischen Republik
nicht zuletzt auf der Sehnsucht seiner Bürger nach einem Mann
beruht, der vor mehr als dreizehnhundert Jahren gestorben ist. Es
ist der Imam Hossein, der größte Märtyrer des schiitischen Islam,
ein Mann, dessen Tugend und Tapferkeit allen Gläubigen moralischen
Halt gibt. Jetzt, wo ich in Teheran wohne und die niemals endende
Trauer der Iraner um ihren Imam miterlebe, spüre ich, dass ich
unter Menschen lebe, die in ihrem Kummer schwelgen, ihn genießen.
In Iran gedenkt man an einem dufterfüllten Frühlingstag mit Trauer
und inniger Freude im Herzen dieses Mannes, während man einen
Marienkäfer betrachtet, der einen Grashalm hinaufklettert, oder
während man liebt. Das war schon vor fünfzig Jahren so, lange vor
der Gründung der Islamischen Republik, und es wird auch noch
fünfzig Jahre nach ihrem Ende so sein.
Rezensionen
"Eine aufregende Suche nach der Seele des heutigen
Irans und zugleich ein glänzender Beweis dafür, dass politische
Klarheit nur durch Differenzierung zu gewinnen ist." (Navid
Kermani)
-
Heiraten Sie bloß keine Iranerin (Frankfurter Rundschau,
15.02.2006)
-
Innenansichten aus dem Gottesstaat (Deutschlandradio,
03.02.2006)
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Clouds Over Iran (New York Times Review of Books,
24.03.2005)
Zum Autor
Der englische Journalist Christopher de Bellaigue arbeitet für den
"Economist" und den "New Yorker". Er ist seit 1999 mit einer
Iranerin verheiratet, lebt im Iran und spricht fließend Persisch
bzw. Farsi. Seine Sprach- und Kulturkenntnisse erlauben es ihm,
sich fast wie ein Einheimischer im Iran zu bewegen.
Verlagsinformation |
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António Lobo Antunes: Guten
Abend, ihr Dinge hier unten.
Roman in drei Büchern mit Prolog & Epilog. Aus dem Portugiesischen
von Maralde Meyer-Minnemann. Originaltitel: Boa Tarde as Coisas
Aqui em Baixo. Luchterhand-Literaturverlag 2005. ISBN:
3-630-87205-0. |

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Dieser
Roman von Lobo Antunes ist nichts Geringeres als ein Porträt
Angolas in den letzten vierzig Jahren, von der Kolonialzeit und
ihrem Ende in einem blutigen Bürgerkrieg bis zu Korruption und
Gewalt in der Gegenwart. Zu Wort kommen die Schwachen, die
Betrogenen, die Verlassenen: eine Geschichte von unten in Lobo
Antunes' einzigartiger Sprachmelodie.
27 Monate lang war António Lobo Antunes Anfang der sechziger Jahre
als Militärarzt in Angola, immer wieder tauchte die persönliche,
traumatische Kriegserfahrung in seinen Büchern auf. Lange hielt er
es nicht für möglich, einen Roman "nur" über Angola zu schreiben.
Nun liegt er vor. Eine Geschichte vom Ende der jahrhundertelangen
Kolonialherrschaft Portugals in diesem Land im südwestlichen
Afrika bis heute, eine Geschichte von Macht, Korruption und
Gewalt, erzählt von den ewigen Verlierern, denen es nicht gelingt,
sich zu bereichern, die fallengelassen, betrogen, getötet werden.
Angola ist für den portugiesischen Geheimdienst in erster Linie
wegen seiner Diamanten interessant, und daher reisen im Laufe der
Jahre mehrere Geheimdienstagenten in das Kriegsgebiet, um
gestohlene Diamanten nach Lissabon zu holen. Keinem von ihnen
gelingt es, die Aufgabe zu bewältigen. Keiner von ihnen kehrt ins
Heimatland zurück. Von ihren Erlebnissen, von Angola und Portugal
erzählen Diamantenschmuggler, Agenten, Prostituierte und Soldaten,
und in der Verschmelzung all dieser persönlichen Erfahrungen und
Erinnerungen entsteht eine schonungslose, ergreifende Geschichte
von unten.
Durch die Vielstimmigkeit, durch die fragmentarischen Sätze, die
Melodien und Rhythmen bilden und sowohl zwischen Personen als auch
zwischen Gegenwart und Vergangenheit springen, gewinnt dieser
Roman jene einzigartige Musikalität, wie sie alle Werke Lobo
Antunes' auszeichnet.
Zu Autor und Übersetzerin
António Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte
Medizin, war während des Kolonialkrieges Militärarzt in Angola und
arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus.
Heute lebt er als Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Lobo
Antunes zählt zu den wichtigsten Autoren der europäischen
Gegenwartsliteratur. In seinem Werk, das mittlerweile fünfzehn
Titel umfasst und in über fünfzig Sprachen übersetzt worden ist,
setzt er sich intensiv und kritisch mit der portugiesischen
Gesellschaft auseinander.
Maralde Meyer-Minnemann, geboren 1943 in Hamburg, lebt heute als
Übersetzerin in Hamburg. 1997 erhielt sie den Hamburger
Förderpreis für literarische Übersetzungen, 1997 den Preis
Portugal-Frankfurt, 1998 den Helmut-M.-Braem-Preis.
Verlagsinformation |
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Sihem Bensedrine/Omar
Mestiri: Despoten vor Europas Haustür. Warum der
Sicherheitswahn den Extremismus schürt. Kunstmann-Verlag 2005.
ISBN: 3-88897-397-X. |

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Zum
Buch
Freiheit und Demokratie in den arabischen Ländern zu fördern, die
Menschenrechte und die Wirtschaft dazu – das ist die deklarierte
Politik der EU. Doch inzwischen ist mehr von Auffanglagern für
Asylsuchende in Nordafrika die Rede als von Demokratie und
wirtschaftlicher Entwicklung. Aus Angst vor Einwanderung und
islamistischem Terror unterstützt die EU südlich des Mittelmeers
autoritäre Regimes: Stabilität um jeden Preis ist die neue
Politik.
Wie hoch ist dieser Preis? In Urlaubsländern wie Tunesien wird mit
Folter und Repression jegliche Opposition unterdrückt – während
gelenkte Medien nach außen den schönen Schein einer modernen
Demokratie inszenieren. Fordert die EU, die Wirtschaft zu
liberalisieren? Kein Problem, dann bringen die herrschenden Clans
eben die Staatsbetriebe unter ihre private Kontrolle. Geht es um
Menschenrechte und Demokratie? Dann gründet man selbst ein paar
regimetreue NGOs, die von den echten schwer zu unterscheiden sind.
Europa hält sich Despoten vor der Haustür und damit die Probleme
vom Hals – ist das nicht eine bewährte Politik? In Wahrheit
fördert sie, wie die Autoren zeigen, Hass, Verzweiflung und
Hoffnungslosigkeit bei den Unterdrückten und führt immer tiefer in
den Teufelskreis extremistischer Gewalt, vor der sich Europa doch
gerade schützen will. Es ist an der Zeit und in unserem
ureigensten Interesse, die politische Heuchelei und eine
hochgefährliche "Sicherheitspolitik" zu beenden.
Zu den AutorInnen
Sihem Bensedrine und Omar Mestiri sind als
zentrale Figuren des demokratischen Widerstands in Tunesien seit
Jahren vielfältigen Repressionen ausgesetzt. Auf Einladung der
Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und des PEN Club hält
sich Sihem Bensedrine derzeit in Deutschland auf. Sie erhielt
mehrere Preise, unter anderem 2002 den Johann Philipp Palm-Preis
für Menschenrechte. 2004 erschien ihr Buch "Besiegte Befreite.
Eine arabische Journalistin erlebt den besetzten Irak".
Verlagsinformation |
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12.
Februar 2006 |
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Reiner Bernstein: Von Gaza
nach Genf. Die Genfer Friedensinitiative von Israelis und
Palästinensern. Mit einem Vorwort von Ralf Fücks und Epilogen von
Yasser Abed Rabbo und Yossi Beilin. Wochenschau-Verlag 2005. ISBN:
3-89974-236-2. |

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Mit
der israelischen Räumung des Gazastreifens und von vier
Siedlungen im Norden der Westbank im August 2005 ergeben sich
neue Optionen für die friedliche Regelung des
israelisch-palästinensischen Konflikts. Die Behauptung von der
Unumkehrbarkeit der "vollendeten Tatsachen", welche die
israelische Politik nach 1967 in den palästinensischen Gebieten
schaffen wollte, gehört der Vergangenheit an. Eine Dynamik beginnt
sich abzuzeichnen, die Befürchtungen hinter sich lässt, wonach
"Gaza zuerst Gaza zuletzt" bleiben könnte.
Heute nehmen die detaillierten Regelungsvorschläge der Genfer
Initiative vom Dezember 2003, nachdem die anfänglich großen
Widerstände überwunden worden sind, in der israelischen und der
palästinensischen Öffentlichkeit einen festen Platz ein – der
Entwurf für die Zweistaatenlösung entlang der Grenzen vor dem
Junikrieg 1967, für die Auflösung der jüdischen Siedlungen in der
Westbank, für die Etablierung Jerusalems als Doppelhauptstadt, für
die Regelung der palästinensischen Flüchtlingsfrage sowie für
bilaterale Sicherheitsvereinbarungen.
Die Menschen beginnen zu verstehen, dass weitere
Interimsvereinbarungen nur dann von Nutzen sind, wenn sie von der
Überzeugung getragen werden, dass die Beendigung des Konflikts von
der nationalen Ebenbürtigkeit des palästinensischen Volkes an der
Seite des Staates Israel abhängt. Deshalb werden nach dem Abzug
aus Gaza politische Verhandlungen unumgänglich, damit der
Friedensprozess eine neue Chance erhält. Dann steht auch die
Bedeutung der Religionskulturen auf der Tagesordnung.
Wenn es der demokratischen Willensbildung auf beiden Seiten
gelingt, sich gegen den Mythos religiös überhöhter nationaler
Territorialansprüche durchzusetzen, werden die Lösungsvorschläge
der Genfer Initiative eine herausragende Rolle bei den
Schlussverhandlungen über den Frieden zwischen den zwei Völkern
einnehmen. Das Buch wird durch ein Vorwort von Ralf Fücks,
Vorstand der "Heinrich-Böll-Stiftung", und Epilogen der beiden
Hauptakteure der Genfer Initiative, Yasser Abed Rabbo und Yossi
Beilin, durch den Text der Genfer Initiative, eine Karte zur
künftigen Grenzregelung, die Namen der beteiligten Israelis und
Palästinenser, durch ein Literaturverzeichnis sowie ein
Namensregister und ein Glossar ergänzt.
Verlagsinformation |
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Israel Shamir: Blumen aus Galiläa.
Schriften gegen die Zerstörung des Heiligen Landes. Herausgegeben
von Fritz Edlinger. Promedia-Verlag, Wien 2005. ISBN:
3-85371-231-2. |

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Zum
Buch
Israel Shamir lädt uns zu einem Streifzug durch seine Wahlheimat
ein. Mit seinem bissig-literarischen Blick auf die Geschichte
Palästinas zeigt Shamir, wie Israel im wahrsten Sinne des Wortes
auf den Ruinen palästinensischer Städte und Dörfer errichtet
worden ist. Seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948
sieht sich das palästinensische Volk in seiner Existenz bedroht,
Schritt für Schritt wird es seiner Lebensgrundlagen beraubt.
"Blumen aus Galiläa" ist eine Sammlung von Essays, in denen sich
der Autor nicht nur für die Befreiung Palästinas ausspricht,
sondern sich für ein weiter gefasstes Ziel einsetzt: die Befreiung
des öffentlichen Diskurses. Trotz aller gegenseitigen
Feindseligkeiten hält Shamir an der Möglichkeit der Versöhnung
fest und vertritt die Einstaaten-Lösung für ganz Palästina/Israel.
Für ihn ist dies die einzig realistische Lösung für dieses kleine
Land.
Rezensionen
"Sehr freimütig schreibt Shamir auch über die
brutale Gewalt der Siedler. Indem sie das Land zerstören,
'bereiten sie sich ihr eigenen neues Exil'. (...) Zu Recht
behauptet der Autor, dass die westliche Welt 'ein getrübtes Bild
der Geschehnisse im Mittleren Osten' habe. Israelis begehen
'terroristische Taten an Palästinensern, doch die Bezeichnung
Palästinenser ist heute ein Synonym für Terrorismus geworden.'
(...) Das Buch ist eine freimütige Darstellung Israels und seiner
Politik, die viele so nicht sehen und wahrhaben wollen." (Ludwig
Watzal, in: Freitag, 03.06.2005)
"Seinem stark idealisierten Bild von Palästina als organisch
gewachsene Einheit von gesellschaftlicher Realität und
Spiritualität stellt der Autor die zionistische Landnahme als eine
Raserei der Abstraktion gegenüber. 'Der jüdische Staat ist ein
virtueller Staat', schreibt er. Das zionistische Experiment sei
praktisch kollabiert. Es könne noch viele Jahre künstlich beatmet
dahinvegetieren und seine Spur der Vernichtung ziehen. Aber es
wird im Hegelschen Sinn nicht sein, weil es nicht wirklich ist." (Werner
Pirker, in: Junge Welt, 27.06.2005)
Zum Autor
Israel Shamir, geboren 1947 in Novosibirsk, kam 1969 als Sohn
jüdischer Eltern nach Israel. Er diente in der israelischen Armee
in einer Fallschirmjägereinheit und kämpfte im Jom Kippur-Krieg
1973. Shamir übersetzte den Talmud, James Joyce, Homer und andere
Klassiker in die russische Sprache. Shamirs umfassendes Wissen
erlaubt ihm historische und intrakulturelle Querverbindungen
herzustellen, die für Lesende aus dem Okzident oft etwas
erfrischend Atemberaubendes haben. Als Journalist arbeitet er für
das israelische Radio und für eine Reihe von Zeitungen in Israel,
Russland und Japan. Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen
übersetzt, der Promedia-Verlag unternimmt erstmals eine
Übersetzung in die deutsche Sprache. Israel Shamir lebt in Haifa/
Israel. Er gehört zu den prominentesten jüdischen Vertretern des
Konzepts eines gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Staates.
Verlagsinformation |
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Michael Walther: Und es sind
Menschen auf der Flucht.
Zwölf Geschichten von Asylsuchenden mit
"Nicht-Eintretens-Entscheid" (NEE). Zum Teil in englischer,
französischer und portugiesischer Sprache. rex-Verlag 2005. ISBN:
3-7252-0807-7. |

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Die
zwölf Herkunfts-, Lebens- und Fallgeschichten – erzählt von
abgewiesenen Asylsuchenden mit einem "Nicht-Eintretens-Entscheid
NEE", wiedergegeben je in Deutsch und der jeweiligen
Interview-Sprache Englisch, Französisch oder Portugiesisch – sind
eine dokumentarische Sammlung als Oral History mit europäischer
Dimension. Im Zentrum steht das "Reden mit Betroffenen" anstelle
von politischem "Reden über Fälle im Asylverfahren". Zuhörend
begegnen wir plötzlich Menschen aus fremden Kulturen, die viel
Leid erfahren haben und deren komplexe Geschichten brutale
Realitäten unserer heutigen Welt offen legen.
Das Buch gibt Anstöße zu Fragen der Plausibilität von Biografien
und zu kulturell unterschiedlichen Wahrheitsbegriffen in Ländern,
aus denen Menschen nach Europa fliehen, um hier aus
unterschiedlichsten Gründen Schutz zu finden. Der Journalist
Michael Walther hörte einfach zu, fragte nach und schrieb mit. Er
ergänzte die Geschichten mit einer kurzen Beurteilung der
Situation im entsprechenden Herkunftsland.
Träger des Projekts ist das Solidaritätsnetz Ostschweiz, gegründet
als Reaktion auf eine unrealistische und menschenverachtende Asyl-
und Migrationspolitik in der Schweiz, wie Andreas Nufer in seinem
Vorwort zeigt. Diese Bewegung setzt neue Akzente in der
Solidarität mit Betroffenen. Die Theologin Ina Praetorius
verfasste zum Thema ein philosophisch-ethisches Essay "Behörden
weinen nicht?". Und die Fotos von Paul Baumann erzählen visuell
Geschichten von fremden Menschen bei uns.
Verlagsinformation |
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Kurt Eichenwald: Verschwörung
der Narren.
Eine wahre Geschichte. Originaltitel: Conspiracy of Fools.
Bertelsmann-Verlag, München 2006. ISBN: 3-570-00910-6. |

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Zum
Buch
1985 fusionierte das US-Unternehmen Houston Natural Gas mit
Internorth zum Konzern Enron. Nach dem Einstieg in den
Erdgashandel 1989 stieg Enron zum größten Gashändler der USA und
Großbritanniens auf und damit zu einem der zehn größten Konzerne
Amerikas mit weltweit 85.000 Mitarbeitern. Im Oktober 2001 leitete
die US-Börsenaufsicht (SEC) erste Voruntersuchungen ein. Kurz
darauf räumte Enron ein, seine Gewinne in den Jahren zuvor um 1,2
Mrd. Dollar zu hoch ausgewiesen zu haben. Im Dezember 2001 meldete
das Unternehmen Insolvenz an, im Februar 2002 wurde die Aktie vom
Handel ausgesetzt. Der Konzern brach zusammen. Auf die zahlreichen
Schadensersatzklagen vonseiten der geprellten Anleger folgten
unzählige Strafrechtsverfahren gegen Manager des Konzerns und
dessen Tochterfirmen, einige Verfahren, u. a. gegen Ken Lay, den
ehemaligen Konzernchef, sind noch anhängig (Prozessbeginn Januar
2006). Alle Betroffenen müssen mit hohen Haftstrafen wegen Betrugs
rechnen.
"Verschwörung der Narren" ist die Geschichte vom Aufstieg und Fall
eines der mächtigsten Konzerne Amerikas, die nicht nur geprägt ist
von beispiellosem Missmanagement, sondern sich bei den
nachfolgenden Untersuchungen und Gerichtsprozessen als
Musterbeispiel für das Zusammenspiel von politischer
Nachlässigkeit, ökonomischer Hybris und rücksichtslosem
Karrierestreben entpuppte, in dessen Strudel zahlreiche Manager
hohe Haftstrafen gewärtigen und Politiker (Bush jr. und sen., Dick
Cheney, Colin Powell, Bill Clinton u.a.) um Amt und Ansehen bangen
mussten.
Warum ist niemandem aufgefallen, dass das Enron-Imperium ein aus
Lug und Trug erbautes Kartenhaus war? Woher rührte die Blindheit
des Aufsichtsrats, der Banken und Investoren, der
Wirtschaftsprüfer, der Anwälte und Finanzbehörden? Kurt Eichenwald
beleuchtet die Hintergründe und Zusammenhänge des Skandals, er
präsentiert dem Leser die Drahtzieher und ihre Hintermänner, er
lässt ihn teilhaben an den Verhandlungen, den Absprachen, den
privaten Treffen - in Konferenzräumen und Vorstandsetagen, aber
auch auf Tennisplätzen, in verdunkelten Limousinen und
verschlossenen Hotelzimmern. Der Autor entrollt mit einem
Höchstmaß an Authentizität Vorgeschichte, Entwicklung und
Höhepunkt des Desasters, das unzählige Anleger um ihr Vermögen
brachte und den Glauben an ein ökonomisches "Anything goes"
nachhaltig erschütterte. Gleich einem Thriller wird hier eine
packende Geschichte um Vertrauen und Verrat, Konspiration und
Täuschung erzählt. Eichenwald, der sich jeglicher persönlichen
Wertung enthält, lässt die Protagonisten selbst zu Wort kommen, in
ihren Beweggründen, ihren Gefühlen und Gedanken.
"Verschwörung der Narren" basiert bis in jede
Situationsschilderung, bis in jeden einzelnen Dialog
ausschließlich auf Fakten. Der Autor hat dafür in tausenden
Stunden Interviews mit hunderten von Beteiligten geführt, Einsicht
in ihre Tagebücher, Terminpläne, persönlichen Notizen u.v.m.
erhalten. Er hat Akten von FBI, US-Börsenaufsicht und
Finanzministerium ebenso wie Aussagen vor Untersuchungsausschüssen
und Gerichten gesichtet. Jedes geschilderte Detail wurde mehrfach
gegengeprüft und bestätigt. In flüssigem Erzählstil, mit
prägnanter, klarer Sprache werden Machenschaften und
Verstrickungen bis ganz nach oben zu den Schalthebeln der Macht
geschildert.
Rezensionen
"Im Stakkato-Rhythmus geschrieben, lässt einen
dieses Buch nicht mehr los. Als der ungeschminkte Versuch, sich in
die Köpfe der wichtigsten Drahtzieher zu versetzen, ist diese
Reportage kaum zu übertreffen." (Publishers Weekly)
"Eine akribische Analyse des Enron-Skandals ... Eichenwald ist mit
dieser romanhaft geschriebenen Reportage ein erstaunliches
Kunststück gelungen .... Er schafft es, das Schwindel erregende
Durcheinander und die nervenaufreibenden Spannungen, die das
Unternehmen schon Jahre vor seinem Untergang befallen hatten, auf
äußerst plastische Weise zu vermitteln." (The New York Times
Book Review)
""Verschwörung der Narren" ist eine großartige Leistung.
Eichenwald besticht durch sein enzyklopädisches Wissen über diesen
historischen Unternehmenszusammenbruch und hat daraus eine
ungewöhnlich spannende Lektüre gemacht, eine Geschichte, die
haargenau zu unserer Zeit passt ... einfach mitreißend." (The
New York Times)
Zum Buch
Kurt Eichenwald schreibt seit fast zwanzig Jahren für die "New
York Times" und gilt als einer der einflussreichsten
Wirtschaftsjournalisten der USA. Er erhielt bislang zweimal den
George Polk Award und war 2000 für den Pulitzer-Preis nominiert.
Sein letztes Buch "The Informant" (die Geschichte des Informanten
Mark Whitacre, der dem FBI Informationen über geheime
Preisabsprachen des Lebensmittelherstellers ADM lieferte), war in
den USA ein Bestseller, eine Kinoverfilmung ist in Planung.
Verlagsinformation |
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10.
Februar 2006 |
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Rupert Neudeck: Ich will nicht
mehr schweigen.
Über Recht und Gerechtigkeit in Palästina. Vorwort von Norbert
Blüm. Melzer-Verlag 2005. ISBN: 3-937389-73-3. |

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Zum
Buch
Das neue Buch des "Cap-Anamur"-Gründers Rupert Neudeck ist ein
bewegendes Zeugnis seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit
Palästina. Auf mehreren Reisen durch das Land erfuhr er die
verzweifelte Lage der dortigen Bevölkerung aus erster Hand. Gerade
vor dem Hintergrund der Politik Israels lag ihm außerdem eine
ehrliche Bestandsaufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen
besonders am Herzen. Ausgangspunkt seines Buches sind die
visionären Gedanken des berühmten jüdischen Philosophen und
Humanisten Martin Buber zu einer gerechten Lösung im "Heiligen
Land".
Klappentext
Wir Deutschen sind in unserem ernsten Bemühen, Schuld abzutragen,
immer wieder in die Freundschaftsfalle Israels hineingeraten.
Freundschaft kann man nicht aus der Vergangenheit ableiten.
Freundschaft muss etwas sein, das aus der Anstrengung beider
Partner heraus wächst. Die Trauer und das Entsetzen über den
Holocaust ist das eine. Aber die sklavische Unterstützung der
Politik Israels ist etwas anderes. Das eine wird anhalten. Das
andere müssen wir möglichst schnell beenden. Dazu waren mir bei
meinen Reisen nach Palästina die Bücher des Philosophen Martin
Buber ein Vademekum.
Wir haben die Palästinenser vergessen, haben Israels Urteil über
sie angenommen, das oft das Urteil von Verachtung ist. Dieses Volk
wird seit nunmehr 39 Jahren durch eine Besatzung gequält. Diese
Besatzung wird auch nicht weniger grausam, wenn wir immer wieder
auf Soldaten stießen, die sich dessen, was sie tun mussten,
schämten.
Zum Autor
Dr. Rupert Neudeck studierte Philosophie,
Germanistik, Soziologie und Theologie. Er war Jesuit und nach
seiner Promotion jahrelang Journalist. 1979 gründete er das
Hilfskomitee 'Cap Anamur', das sich bis heute weltweit für
Flüchtlinge einsetzt. Neudeck erhielt zahlreiche Auszeichnungen
und gilt als unbestechlicher Anwalt einer radikalen Humanität.
Gemeinsam mit Freunden aus dem Christentum und dem Islam gründete
er 2003 die 'Grünhelme e.V.'
Verlagsinformation
Rezensionen
-
Es ist nicht auszuhalten: über Recht und Gerechtigkeit in
Palästina (ND, 30.01.2006)
-
Verpasste Chancen (Deutschlandfunk, 30.01.2006) |
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Norbert Mappes-Niediek:
Die Ethno-Falle.
Der Balkan-Konflikt und was Europa daraus lernen kann.
Links-Verlag 2005. ISBN: 3-86153-367-7. |

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Zum
Buch
Der Kopftuchstreit in Westeuropa macht deutlich, dass es auf die
Frage nach dem angemessenen Umgang liberaler Staaten mit
unterschiedlichen Kulturen keine einhelligen Antworten gibt. Wer
soll für den Religionsunterricht zuständig sein? Wie regiert man
multiethnische Gesellschaften? Welche Rechte soll man Minderheiten
einräumen? Im Buch wird das Modell des "ethnischen Gleichgewichts"
beschrieben und gezeigt, wie es Jugoslawien in die Katastrophe
führte. Statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machen die meisten
neu gegründeten Balkanstaaten heute jedoch denselben Fehler. Der
Autor erarbeitet Regeln und Vorschläge, wie man es anders machen
könnte – nicht nur auf dem Balkan.
Rezension
"Nötig ist [...] eine Entnationalisierung des einzelnen Bürgers,
schon allein wegen des drängenden Problems der Diskriminierung: Ob
von den Serben kolonialisierte Kosovo-Albaner oder unterdrückte
bosnische Muslime - Mappes-Niediek zeigt immer wieder deutlich,
dass Diskriminierung "ethnienkonservierend" ist und damit der
Integration entgegen wirkt. Wie also kann ein moderner Staat
derartige Gruppierungen integrieren? Mappes-Niediek diskutiert
diese Frage mit Verweisen auf so unterschiedliche Staaten wie
Jugoslawien, die USA, Kanada und andere. Das Dilemma ist jedoch
immer das gleiche: Wer in seinen Bürgern individualistisch-liberal
nur Einzelpersonen sieht, wird blind für die Benachteiligung von
Gruppen und hebt sie nicht auf. Erkennt der Staat Minderheiten
jedoch an, befördert er bald nur noch den Kampf der Gruppen um
Sonderrechte und damit die Autonomie, nicht die Integration dieser
Minderheiten. [...]
Nur bei einer extremen Benachteiligung oder einer unumstrittenen
Gruppenidentität seien Minderheitenrechte sinnvoll. Am
konfliktlosesten bleiben Verhältnisse, in denen sich niemand zu
ethnischen oder religiösen Interessengemeinschaften
zusammenschließen muss, um Grundrechte überhaupt zu erkämpfen.
Deutschland und die EU können hier von den angelsächsischen
Gesellschaften lernen, in denen Diskriminierung geradezu geächtet
wird. Und die EU kann aus der jugoslawischen Tragödie lernen.
Mappes-Niediek widerlegt die gängigen Vorurteile, im Krieg auf dem
Balkan sei es um kulturelle Unterschiede an sich, um Kapitalismus
oder Kommunismus, um großserbische Träume oder verschüttete
Aggressionen gegangen. Nein – es ging um Verteilungs- und
Entscheidungsprobleme. Dem Autor gelingt es, seinen Thesen in
kurzen Kapiteln, beispielreich und konkret beschrieben,
Plausibilität zu verleihen. Es ist ein wertvoller Beitrag zur
Frage, wie wir die EU organisieren sollten." (Deutschlandfunk,
07.11.2005)
Zum Autor
Norbert Mappes-Niediek, geboren 1953, lebt seit 1992 als freier
Korrespondent für Österreich und Südosteuropa mit Frau und zwei
Kindern in einem Dorf in der Steiermark. Er schreibt u. a. für Die
Zeit und die Financial Times Deutschland.
Verlagsinformation
Rezensionen
-
Jugoslawiens Tragödie als Lehrbeispiel für Europa (NZZ,
21.01.2006)
-
System der Rücksichtnahme und Gängelung (Deutschlandradio,
01.01.2006)
-
Vom ethnischen Gleichgewicht (Deutschlandfunk, 07.11.2005)
-
Die Kehrseite der EU (taz, 19.10.2005) |
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4.
Februar 2006 |
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Hans Bauer: Geheimnisvolles
Franken – 3. Teil.
J.H. Röll-Verlag 2005. ISBN: 3-89754-116-5. |

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Rätselhaftes Franken? Welche Rätsel soll dieser viel beschriebene
Landstrich denn dem Leser noch aufgeben? In der Tat: die
Reiseführer und Bildbände über Franken sind zahlreich, endlos
viele Themen aller denkbaren Lebensbereiche wurden in bunter
Breite veröffentlicht. Doch bei allem Respekt für solche
publikatorischen Bemühungen: ein versteckter, vordergründig
unscheinbarer, jedoch ungemein bedeutsamer Wesenszug Frankens ist
bislang vernachlässigt worden.
Um es noch provozierender auszudrücken: Wer mit Ehrfurcht den Dom
zu Bamberg besichtigt, eine Führung durch die Würzburger Residenz
erlebt hat und in den Häuserzeilen des romantischen Rothenburg ob
der Tauber unterwegs war, darf noch keineswegs von sich behaupten,
Franken wirklich zu kennen! Meine Philosophie von Franken geht
tiefer, versucht über das fränkische Hoftor in die verwinkelte
Gasse zu schauen und versteckte Plätze zu finden, die kaum jemand
kennt nicht einmal der Einheimische selbst.
Die Wege dieser Spurensuche sind ungewöhnlich, weichen vom
herkömmlichen Schema ab, dringen in das innerste Wesen der
fränkischen Heimat vor. Denn Franken ist die Vielfalt aus schönen
kaum bekannten Kleinigkeiten, die oft übersehen, nicht selten
rätselhaft, aber interessant und überaus geheimnisvoll sind.
Rätselhaftes Franken! Dieses Buch ist ein "alternativer"
Kunstführer, die Einladung zu einer ungewöhnlichen
Entdeckungsreise.
In der Reihe "Unbekanntes Franken" geht es um die kleinen, selten
oder gar nicht erwähnten Denkmäler und Kostbarkeiten dieser
Region, um versteckte, aber bemerkenswerte "Kleinigkeiten".
Ein Buch für alle Leser, die der Sache auf den Grund gehen und den
Versuch unternehmen wollen, das fränkische Land von einer ganz
anderen Seite kennen zu lernen.
Verlagsinformation |
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Jörg Lusin: Rundflug über das alte
Würzburg.
Historische Luftbilder. Wartberg/CVK-Verlag 2000.
Jetzt nur noch 7,95 Euro!
ISBN: 3-86134-841-1. |

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Kommen Sie mit uns auf einen Rundflug über das alte Würzburg und
entdecken Sie das wohltuend fein abgestimmte bauliche Gefüge der
noch unzerstörten Stadt am Main aus einer buchstäblich anderen
Perspektive. Vieles, das einem vertraut erscheint, ist aus diesem
Blickwinkel kaum wieder zu erkennen. So gleicht das Betrachten der
Bilder, von Jörg Lusin kenntnisreich erläutert, einem
Detektivspiel beim Versuch, das heutige Würzburg im alten
Stadtbild wieder zu finden.
Verlagsinformation |
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