Würzburg (micz) – Ein "nach
Norden verirrtes Florenz" hat der französische Dichter Paul Claudel
Würzburg einst genannt. Die Bomben am 16. März 1945 haben nur wenig
davon stehen lassen. Viele Wunden sind bis heute nur vernarbt. Mit ein
Grund dafür, dass die bauliche Entwicklung in kaum einer Stadt so
emotional diskutiert wird wie hier. Kiliansplatz, Juliuspromenade, Marktplatz, Justizzentrum, Hotelturm,
Bahnhof, Mozart-Areal: Was immer Architekten in der Stadt planen, es
löst Diskussionen aus, mal mehr, mal weniger sachlich, nicht selten
rückwärts gewandt, aber in der Regel geprägt von großem Interesse,
manchmal gar Liebe zu Würzburg. Einer, der da gerne mitdiskutiert, ist der Historiker Dr. Hans Steidle.
Er wird sich in loser Folge in der MAIN-POST zu Themen der
Stadtentwicklung äußern. Er verspricht eine "gut lesbare Mischung von
Information und Meinung". Steidle (54), der Lehrer am
Mozart-/Schönborn-Gymnasium ist und deshalb in der Auftakt-Folge gar
nicht neutral argumentieren kann, sieht seine Beiträge auch als Reverenz
an Heiner Reitberger (1923-1998), dessen Betrachtungen zur Würzburger
Baugeschichte in der MAIN-POST von 1949 bis 1975 für Gesprächsstoff
sorgten.
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