WÜRZBURG – Verkehrskollaps, Chaos, Staus, dazu massive Eingriffe in den
Ringpark – das sind die düsteren Prognosen der Arcaden-Gegner. "Stimmt
nicht" widerspricht der städtische Projektleiter Peter Wiegand, der
gegenüber dem VOLKSBLATT das künftige Verkehrskonzept rund um den
Hauptbahnhof detailliert erklärte.
Was also geschieht
zwischen Berliner Ring und Veitshöchheimer Straße? Auf Höhe der
ehemaligen Landeszentralbank am Berliner Ring wird die bestehende
Straßenbahnhaltestelle ein Stück in Richtung Berliner Ring verlegt.
Hierdurch wird der Ringpark in keiner Weise tangiert, so Wiegand, alles
geschieht auf bereits befestigter Fläche. Vom Hauger Ring aus muss eine
gesetzlich vorgeschriebene zusätzliche Rechtsabbiegespur geschaffen
werden muss. Hierfür wird die Fläche des bestehenden Geh- und Radweges
genutzt. Ringparkfläche wird hierfür nicht angegriffen, so Wiegand. Noch
nicht endgültig geklärt ist, wo der Geh- und Radweg zukünftig verlaufen
soll, möglicherweise im Ringpark.
Nach der
ehemaligen LZB werden die Straba-Gleise dann entlang des Ringparks
verlaufen. Um hier hin zu gelangen, muss ein Stück Ringpark geopfert
werden, was aber schon in der Planfeststellung von 1996 festgeschrieben
ist. Als Ersatz wird jedoch der jetzige Schienenbereich wieder dem
Ringpark zugeführt.
Der heutige
Durchstich durchs Glacis in Richtung Hauptbahnhof steht künftig nur noch
als Zu- und Abfahrt für den Zentralen Omnibusbahnhof zur Verfügung. Hier
wird eine neue Linksabbiegespur vom Haugerring aus geschaffen. Auch hier
wird die notwendige Fläche vom Geh- und Radweg weggenommen. Die
Straßenbahnhaltestelle Ost entfällt künftig ebenso wie die westliche. Es
wird dann nur noch einen zentralen Haltepunkt vor der Empfangshalle
geben.
Neu geregelt
werden auch die Fußwegverbindungen zum Bahnhof. Der bestehende Übergang
an der Bahnhofstraße wird nach links auf Höhe Kaisergärtchen verlegt.
Dies hat den Vorteil, dass die Fußgänger hier die Straßenbahngleise für
die Wendeschleife an der Stelle überqueren, wo diese am engsten
beieinander liegen. Auch der Überweg von der Kaiserstraße aus erhält
eine wesentlich verbreiterte Aufstellfläche, erläuterte Wiegand.
Außerdem wird das letzte Stück der Kaiserstraße entlang des
Kaisergärtchens zur Fußgängerzone, so dass vom Röntgenring aus kein
Zulieferverkehr mehr möglich ist.
Problematisch
könnte es lediglich am Röntgenring werden, wo in Richtung Bismarckstraße
eine Linksabbiegespur eingerichtet werden muss. Laut Wiegand reicht hier
das bestehende Straßenprofil für eine zusätzliche Spur nicht aus. Auf
einer Länge von 20 Metern fehlt hier ein 50 Zentimeter breiter Streifen.
Auf keinen Fall möchte man in die Vorgärten auf der Häuserseite
eingreifen. Es könnte also sein, dass man hier ins Glacis eingreifen
muss. Wiegand schließt aber auch nicht aus, dass die einzelnen
Fahrspuren jeweils um ein paar Zentimeter schmäler werden, so dass man
den notwendigen Platz gewinnt.
Parkplätze
Wie Peter Wiegand
erläuterte, werden neben dem neuen Omnibusbahnhof 141 Stellplätze für
Kurz- und Dauerparker eingerichtet. Wie bereits im Quellenbach-Parkhaus
mit seinen 337 Plätzen wird die Bahn AG wiederum 80 Plätze erhalten. Die
restlichen 50 bis 80 Plätze werden wohl bewirtschaftet werden und sollen
Besuchern des Bahnhofs zur Verfügung stehen. Denkbar ist laut Wiegand,
dass ein Teil dieser Plätze auf dem Dach des ZOB entsteht. Mit diesem
Stellplatzangebot wäre der derzeitige Bestand beibehalten.
Von unserem Redaktionsmitglied KARL-GEORG RÖTTER
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