Main Post Würzburg, 13.11.2005, 23:00 Uhr


Standpunkt: Glaubwürdigkeit verspielt
 

 

Jürgen Weber steht zu seiner Äußerung, dass große Fraktionen auch mit Geld ihre Mitglieder disziplinieren können. Nur dass sie das auch tun, will der Alt-OB nicht gesagt haben. Aber denken soll es alle Welt schon. Ein perfides Spiel. Wer nicht mit offenen Karten spielt und Belege auf den Tisch legt, der hat schon verloren.

Rein inhaltlich darf man den Vorwurf, Kommunalpolitiker ließen sich im Streben nach Macht und Einfluss nicht immer nur von den Interessen der Allgemeinheit leiten, ja durchaus erheben. Nur trifft er im Zweifelsfall alle Parteien – die großen und die kleinen. Gerade Jürgen Weber galt in seiner Oberbürgermeister-Zeit als Meister des Strippenziehens im Poker um (manchmal auch finanziell reizvolle) Posten und Positionen. Da hat er keinen Grund, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Ob Arcaden am Bahnhof für die Entwicklung Würzburgs besser sind als ein Einkaufszentrum auf dem Mozart-Areal, bei dieser Frage muss jeder Stadtrat, muss jede Fraktion selbst abwägen und die Argumente pro und kontra ausloten. Jürgen Weber hat in dieser Diskussion mit kritischen Fragen, die die Oberbürgermeisterin und ihr Stadtbaurat noch beantworten müssen, durchaus konstruktive Arbeit geleistet. Mit seinen populistischen Ausfällen hat er seiner Position aber einiges an Glaubwürdigkeit genommen. Und so der Sache geschadet.

Von Michael Czygan, michael.czygan@mainpost.de

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Quelle: http://www.mainpost.de/mainfranken/wuestadt/art735,3322288.html


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Stand: 08. November 2006
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