Jürgen
Weber steht zu seiner Äußerung, dass große Fraktionen auch mit Geld ihre
Mitglieder disziplinieren können. Nur dass sie das auch tun, will der
Alt-OB nicht gesagt haben. Aber denken soll es alle Welt schon. Ein
perfides Spiel. Wer nicht mit offenen Karten spielt und Belege auf den
Tisch legt, der hat schon verloren. Rein inhaltlich darf man den Vorwurf, Kommunalpolitiker ließen sich im
Streben nach Macht und Einfluss nicht immer nur von den Interessen der
Allgemeinheit leiten, ja durchaus erheben. Nur trifft er im Zweifelsfall
alle Parteien – die großen und die kleinen. Gerade Jürgen Weber galt in
seiner Oberbürgermeister-Zeit als Meister des Strippenziehens im Poker
um (manchmal auch finanziell reizvolle) Posten und Positionen. Da hat er
keinen Grund, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ob Arcaden am Bahnhof für die Entwicklung Würzburgs besser sind als ein
Einkaufszentrum auf dem Mozart-Areal, bei dieser Frage muss jeder
Stadtrat, muss jede Fraktion selbst abwägen und die Argumente pro und
kontra ausloten. Jürgen Weber hat in dieser Diskussion mit kritischen
Fragen, die die Oberbürgermeisterin und ihr Stadtbaurat noch beantworten
müssen, durchaus konstruktive Arbeit geleistet. Mit seinen
populistischen Ausfällen hat er seiner Position aber einiges an
Glaubwürdigkeit genommen. Und so der Sache geschadet.
Von Michael Czygan,
michael.czygan@mainpost.de
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