Die
unterschiedlichen Bewertungen des geplanten Großprojekts am Bahnhof
wurden bei der Podiumsdiskussion am Mittwoch deutlich. Hier einige
Bemerkungen im Wortlaut.
Die Befürworter
Peter Wiegand, Sachbearbeiter im
Baureferat der Stadt Würzburg: "Für die Stadt ist es wichtig, den
Busbahnhof funktionsgerecht verlegt zu bekommen, dadurch mehr Flächen
für Grün in das Ringpark-Areal zu bekommen, die multi-funktionale
Veranstaltung zu bekommen und einen innenstadtnahen Standort für den
Einzelhandel, der Würzburgs Bedeutung dokumentiert."
Torsten Kuttig, Projektleiter des Investors Management für Immobilien AG
(mfi), Essen: "Wir reden von einem Investitionsvolumen von 150 Millionen
Euro, davon sind 30 Millionen Euro für öffentliche
Infrastrukturmaßnahmen wie Bahnhofsvorplatz, Busbahnhof und neue
Veranstaltungshalle. Das bedeutet für die Stadt eine enorme
Qualitätsverbesserung."
Ursula Weschta, Vorsitzende der CSU-Fraktion im Stadtrat: "Wir sind der
Stadt schuldig, eine Entwicklungschance in diesem Bereich aufzuzeigen.
Wir sind der Überzeugung, dass die mfi ein Investor ist, der die
Interessen der Stadt gemeinsam mit seinen eigenen Interessen vertritt
und das zum Wohle der Stadt. Sonst könnten wir das nicht unterstützen."
Die Gegner
Günther Flierl, Sprecher der
Bürgerinitiative "Ringpark in Gefahr": "Die axiale Ausrichtung des
Bahnhofsplatzes auf die Kuppeln und Türme der Stadt wird aufgegeben.
Noch vereint das historische Zentrum Würzburgs Bürgerlichkeit und
Geistlichkeit, ist Schauplatz urbanen Lebens. Durch den Schwerpunkt im
Milieu des Bahnhofs droht es seine zentrierende Kraft zu verlieren."
Peter Collier: Bezirksgeschäftsführer des Landesverbandes des
Bayerischen Einzelhandels (LBE): "Die Zeche muss der Einzelhandel in der
Innenstadt bezahlen, er wird zwischen sieben und elf Prozent verlieren.
Die Verkaufsfläche in der Innenstadt wird um rund 20 Prozent erhöht, und
das in einer Zeit, in der die Einzelhandelsnachfrage massiv
zurückgegangen ist."
Karin Miethaner-Vent, Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz und
Grünen-Stadträtin: "Hätte man so ein schlaues Geschäft, wie es jetzt
gemacht werden soll, nur alle fünf Jahre gemacht, dann wäre bereits über
die Hälfte des Ringparks heute weg. Ich fürchte den Präzedenzfall. Wer
das Gutachten zu den Bahnhofsquellen mit Verstand liest, sieht wo die
Schwierigkeiten liegen, und die sind immens."
Weitere Artikel zu diesem Thema:
Auskünfte, die alle schon immer mal
haben wollten |