Marktplatz,
Bahnhofsplatz und Gelände des Mozart-Gymnasiums bilden das
Bermudadreieck der Würzburger Neubaupläne zur Belebung der City. Eine
Investorengruppe hat umfassende Pläne für die Bebauung des Areals
zwischen Hofstraße, Maxstraße, Theaterstraße und Residenzplatz
vorgelegt. [...]

Der Ausschnitt aus der Stadtansicht von Sebastian Münster
(1548) ist das erste Bild des Katzenwicker-Hofs, heute Standort
des früheren Mozart-Gymnasiums. Zur Orientierung: Links oben im
Bild ist der Dom zu sehen. |
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Es geht um eine traditionsreiche Stätte. 1147 wird
dort der größte Würzburger Domherrnhof, der Hof Katzenwicker, genannt.
Der seltsame Name wird auf einen Turm an der Ecke von Residenzplatz und
Theaterstraße zurückgeführt, der seinerseits auf einen
frühmittelalterlichen Burghügel zurückgehen soll. Vielleicht befand sich
hier der befestigte Wohnsitz der Grafen, die im Auftrag Karls des Großen
die königlichen Hoheitsrechte wahrnahmen? Vielleicht. [...]

Wo heute Standort der Mozartschule ist, stand bis 1945 die
Maxschule. (FOTO: ARCHIV STEIDLE) |
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Vor 150 Jahren entstand die Maxstraße, die die
Aufgabe hatte, modern und repräsentativ bebaut zu sein und auf den
Bahnhof zuzulaufen. Bildung und Kultur fanden hier eine Heimstätte: die
Maxschule und das Luitpoldmuseum, aus dem nach 1945 das Mainfränkische
Museum erwuchs. Im Museumsgarten stand vor 1945 der Neumünsterkreuzgang,
in dem 1930 auch der Würzburger Poet Max Dauthendey bestattet wurde.
Die Abrissbirne legte nieder, was der Bombenangriff auf Würzburg
zerstört hatte. Stadtbaumeister Schlick hatte große Pläne mit dem
Gelände. Ein weiträumiges Schulzentrum sollte sich mit repräsentativem
Eingangsbereich zum Residenzplatz öffnen, das Staatsbank-Gebäude von
1840 niedergelegt werden und an der Stelle der heutigen Sparkasse eine
lockere Bebauung mit Cafés, Boutiquen entstehen. Von den Neubauplänen
blieb das Schulgebäude übrig, in dem bis 2001 das Mozart-Gymnasium seine
Heimat hatte. Jetzt werden die lichten Unterrichtssäle vermietet. [...]

Räsoniert künftig regelmäßig über die Stadtgeschichte:
Historiker Dr. Hans Steidle. (FOTO: W. JUNG) |
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Muss es eine Einkaufsmeile sein? Ein Meilchen
könnte es werden, auf das man sich nicht unbedingt freuen muss. Wo
werden die Bewohner der Anlage und die Kunden parken? Der Faulhaberplatz
wird bebaut, Parkplätze entfallen. Ist die Unterkellerung des
Residenzplatzes angedacht? Möglich wär's.
Von Hans Steidle
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