Der Krieg in Bosnien-Herzegowina

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(Chronologische Reihenfolge, aktuellster Titel zuoberst)

Titel von 1995 bis 2001

Hannes Hofbauer (Hrsg.): Balkankrieg. Zehn Jahre Zerstörung Jugoslawiens. Brennpunkt Osteuropa. Promedia-Verlag 2001. ISBN: 3-85371-179-0.

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Zum Buch
Der 24. März 1999 markierte das Ende der europäischen Nachkriegszeit. Die NATO-Bombardements gegen Serbien und Montenegro waren der vorläufig letzte Akt der Zerstörung des ehedem multinationalen und blockfreien Jugoslawien. Gemeinsam mit profilierten Ökonomen und Historikern zeichnet Hannes Hofbauer die Tragödie auf dem Balkan nach.
Ein Blick von außen, weltsystemisch und historisch fundiert, soll dabei helfen, den Mythos vom "humanitären Krieg" zu entlarven, der auch eine totale Verunsicherung der kritischen Öffentlichkeit im Westen bewirkt hat. Nur so können die Konturen der Interessenlagen deutscher und US-amerikanischer Kriegstreiber nachgezeichnet und die ideologische Substanz der scheinbaren Rechtfertigung, Bomben im Dienste von Menschenrechten und Solidarität zu werfen, bloßgelegt werden.
Das Buch spannt einen Bogen vom Beginn der osmanischen Herrschaft auf dem Balkan bis zu den direkten Eingriffen westlicher Mächte beim Berliner Kongress (1878) und dem Überfall der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg; von der Jugoslawisierung der Region in ihrer monarchistischen und ihrer sozialistischen Variante zu den Staaten- und Protektoratsbildungen der Jahre 1991 bis 1999.

Zum Autor
Hannes Hofbauer, Jahrgang 1955, hat Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien studiert. Er arbeitet als Journalist und Publizist. Seit 1989 bereist er die Länder Osteuropas und hat – gemeinsam mit Viorel Roman und Julian Bartosz – historisch angelegte Regionenportraits von Schlesien, der Bukowina und Transsilvanien/Siebenbürgen verfasst. Zuletzt sind von ihm im Promedia-Verlag die Titel "Balkankrieg. Zehn Jahre Zerstörung Jugoslawiens" (2001) und "Osterweiterung. Vom Drang nach Osten zur peripheren EU-Integration" (2003) erschienen.

Verlagsinformation

Vladimir Dedijer: Jasenovac, das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Gottfried Niemietz. Ahriman-Verlag 2001 (5. Auflage). ISBN: 3-922774-06-7.

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Umfassendes Dokumentationsmaterial über eines der unbekanntesten Massenverbrechen während des Zweiten Weltkrieges: die Ausrottung von 800.000 orthodoxen Serben, Juden, Sinti und Roma im 'Reich Gottes', Ustascha-Kroatien, durch Handlanger der katholischen Kirche. Dieses Buch belegt die historische Wahrheit über die Verbrechen des Klerus und der vatikanischen Hierarchie bis hinauf zu Pius XII. und entlarvt gerade in jüngster Zeit wieder aktuelle Geschichtslügen. Damit bietet es auch einen Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Ereignisse in Jugoslawien.
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Viktor Meier: Jugoslawiens Erben. Die neuen Staaten und die Politik des Westens. C.H. Beck-Verlag 2001. ISBN: 3-406-47563-9.



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Zum Buch
Auch gut zehn Jahre nach dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens bleibt der Balkan im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Ob das Kosovo, Montenegro, Makedonien oder Bosnien-Herzegovina - die dort noch immer schwelenden Konflikte können jederzeit wieder zum Ausbruch offener Gewalt und sogar zu Krieg führen. Und auch an der Konzeptlosigkeit westlicher Balkan-Politik hat sich bis heute wenig geändert.
Viktor Meier, der in "Wie Jugoslawien verspielt wurde" den Zerfall des Tito-Staates so scharfsichtig wie kein zweiter analysiert hat, ist nun erneut vor Ort gewesen und hat beobachtet, welchen Weg die Nachfolgestaaten genommen haben. Entstanden ist dabei ein Buch, das die gegenwärtigen Konfliktfelder ebenso prägnant analysiert, wie es die künftigen politischen Möglichkeiten und nicht zuletzt das Versagen der westlichen Politik im ehemaligen Jugoslawien thematisiert.

Zum Autor
Viktor Meier war über dreißig Jahre lang Südosteuropa-Korrespondent für die "Neue Zürcher Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Er gilt als einer der besten Kenner dieser Region. Bei C.H. Beck ist von ihm erschienen: "Wie Jugoslawien verspielt wurde" (bsr 1141).
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Åsne Seierstad: Mit dem Rücken zur Welt. Titos Erben zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Merlin-Verlag 2001. ISBN: 3-87536-221-7.

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Zum Buch
"Wenn ich sage, ich bin aus Serbien, sind viele Gespräche sofort zu Ende, als wäre ich eine Kriegsverbrecherin."

Serbien im Umbruch: Während ihres Aufenthalts auf dem Balkan begleitete die junge
norwegische Journalistin Åsne Seierstad 14 serbische Frauen und Männer, einfache Bürger ebenso wie kritische Intellektuelle und Oppositionspolitiker unter ihnen Bojana Lekic, Journalistin des kritischen TV-Senders B 92, und Zoran Zivkovic, aktueller Polizeiminister; aber auch Anhänger des Milosevic-Regimes wie Ljubisa Ristic und Mira, die Ehefrau von Dusan Tadic.
In unaufdringlichen und um Objektivität bemühten Porträts, die mit der Verhaftung von Milosevic, im Frühjahr 2001, enden, entsteht ein vielseitiger und zugleich sehr persönlicher Einblick in ein Land auf d
er Suche nach einer besseren Zukunft. Man begreift Erstaunliches und nimmt Unbegreifliches irritiert zur Kenntnis. Hatte Peter Handke etwa recht? So kompetente, fesselnde Information wird uns selten geboten.

Zur Autorin
Die Norwegerin Åsne Seierstad, geboren 1970, zunächst Zeitungs-Korrespondentin in Russland und China, war von 1998-1999 TV-Reporterin auf dem Balkan. Für ihre TV-Berichterstattung über den Kosovo-Krieg wurde sie ausgezeichnet. Die norwegische ELLE wählte sie zur Frau des Jahres. Åsne Seierstad wird als Reporterin und Moderatorin im SWR-Fernsehen in der Sendung "Blickpunkt Europa" zu sehen sein (ab August 2001).
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Wolfgang Petritsch: Bosnien und Herzegowina 5 Jahre nach Dayton. Hat der Frieden eine Chance? Mit einem Essay von Michael Freund. Wieser-Verlag 2001. ISBN: 3-85129-338-X.



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Ein Werkstattbericht über Stand und Zustand des Bosnien-Projektes
Nach Krieg, Vertreibung und unermesslichem menschlichem Leid, das erst nach dreieinhalb Jahren von außen – militärisch wie diplomatisch – gestoppt werden konnte, hat der Wiederaufbau Bosnien und Herzegowinas im Jahre fünf nach Dayton bedeutende Fortschritte aufzuweisen. Andererseits: Es gibt immer noch hunderttausende Flüchtlinge und Vertriebene. Die Arbeitslosigkeit ist stark rückläufig, allerdings mit rund vierzig Prozent unerträglich hoch. Die öffentlichen Institutionen Bosnien und Herzegowinas sowohl in den Entitäten, als auch – mehr noch – auf der Ebene des Gesamtstaates funktionieren mehr schlecht als recht.
Bosnien und Herzegowina befindet sich immer noch in einer Art Doppel-Transformation: Der weithin beachtete Übergang vom Krieg zum schwierigen Frieden findet vor dem Hintergrund der nicht minder komplexen Umgestaltung des alten kommunistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems zu Demokratie und Marktwirtschaft statt. Dieser Band rekapituliert – nach einem Abriss des Kriegsverlaufes 1992–1995 und der Friedensverhandlungen in Dayton vom November 1995 – den schwierigen und oftmals frustrierend langsamen und von unspektakulären Details bestimmten Weg Bosnien und Herzegowinas Richtung Normalisierung; das Buch beschreibt aber auch die Fortschritte, die seit dem Friedensschluss erreicht werden konnten.
In einem Dokumentarteil wurden relevante Reden, Interviews, Essays und Kommentare versammelt. Berichte und Meinungen über das OHR sowie wichtige Dokumente und Statistiken vervollständigen das Buch. Eine "Chronologie 1990–2000" stellt den geographischen und historischen Kontext des Jugoslawien-K
onfliktes her.
"Petritsch gehört heute zu jenen internationalen Schlüsselfiguren, die die Regeln für diese neue Ära formulieren." (The Financial Times, London)
"Tatsächlich hat der markante Österreicher seit seiner Ankunft in Bosnien bedeutend mehr Entschlossenheit und Festigkeit gezeigt als seine Vorgänger und per Dekret Gesetze von Staatsinteresse eingeführt und jene mit rassistischer Grundlage vom Tisch gefegt." (Dani, Sarajewo)

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Kritische Gegenstimmen:
-
Warum hält das “Internationale Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien” die gerichtsmedizinischen Gutachten über Srebrenica zurück?
(Emperor's Clothes, 22.06.2000)
- Weshalb fraktioniert die NATO den Balkan und versucht, Milosevic zur Kapitulation zu zwingen?
(Emperor's Clothes, 29.08.2001)
- Terroristen bedanken sich bei den USA für die Waffen zur Zerstörung Mazedoniens
(Emperor's Clothes, 21.08.2001)

Andreas Hasenclever: Die Macht der Moral in der internationalen Politik. Militärische Interventionen westlicher Staaten in Somalia, Ruanda und Bosnien-Herzegowina. Dissertation. Campus-Verlag 2001. ISBN: 3-593-36778-5.



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Welche Bedeutung spielen Erwägungen zu den allgemeinen Menschenrechten bei militärischen Interventionen westlicher Demokratien? An den Beispielen Somalia, Ruanda und Bosnien-Herzegowina geht Andreas Hasenclever dieser Frage nach und kommt zu dem Ergebnis, dass diese Interventionen in der humanitären Pflicht zur Hilfeleistung wurzeln.
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Pablo Rumiz: Masken für ein Massaker. Der manipulierte Krieg: Spurensuche auf dem Balkan. Kunstmann-Verlag 2000. ISBN: 3-88897-239-6.

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"Wo liegt der Balkan? Überall dort, wo Ignoranz, Passivität und Machtgier dem Umsichgreifen barbarischer Gewalt in die Hände arbeiten. Rumiz' Buch führt auf eine Reise durch die Gewissheiten und Pseudogewissheiten und die bequemen Interpretationsmuster, um die unbegreiflich, unerhörte und erschütternde Wirklichkeit des Krieges auf dem Balkan zu verstehen." (Claudia Magris)
Ist der Balkankrieg vorbei? In unseren Köpfen wirkt er fort, wie ein unsichtbarer Virus. In diesem Buch macht sich der bekannte italienische Journalist Paolo Rumiz auf die Suche nach den Wurzeln des Konflikts und zerstört in hautnahen Reportagenbequeme Deutungsmuster und politische Illusionen
wie etwa die der ethnischen Teilung als Basis für Frieden und Stabilität oder das Märchen vom archaischen Hass, das wir uns jahrelang haben erzählen lassen. Kriege sind keine Naturkatastrophen, und in Rumiz' Reportagen gewinnen die Vorgänge auf dem Balkan eine Rationalität, die bestimmt wird von Interessenrivalitäten und Machtkämpfen. Vor allem halten sie dem Westen den Spiegel vor, demaskieren unsere politischen und intellektuellen Schwächen.
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Freimut Duve/Nenad Popovic (Hrsg.): Verteidigung der Zukunft. Suche im verminten Gelände. Aus dem Serbokroatischen von Klaus Detlef Olof und Detlef I. Olof. Folio-Verlag 1999. ISBN: 3-85256-136-1.



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12 namhafte Autoren aus Ex-Jugoslawien (u.a. Beiträge von Miljenko Jergovic, Ivan Lovrenovic, Slobodan Snajder, Drago Jancar u.a.) gehen in ihrer ehemaligen Heimat auf Spurensuche, bilanzieren Verluste und fragen sich nach der Zukunft auf dem Balkan.
Die Beiträge reflektieren die
Vielförmigkeit des ehemaligen Staatengebildes Jugoslawien und seinen Niedergang in Kriegen. Sie legen die nationalistische Einseitigkeit eines jeden daraus hervorgegangenen Landes bloß – Sloweniens, Kroatiens, Bosniens, des Kosovo und natürlich auch des Serbiens von Slobodan Miloševic – und überprüfen die jüngste Geschichte auf ihre Zukunftstauglichkeit.
"Das Werk betrachtet den Balkan aus seiner Mitte heraus und erreicht dadurch eine beachtliche Tiefe." (Die Presse)
Klappentext

Wolfgang Benedek/Otto König/Christian Promitzer (Hrsg.): Menschenrechte in Bosnien und Herzegowina, Wissenschaft und Praxis. Zur Kunde Südosteuropas Band 2/26. Böhlau-Verlag 1999. ISBN: 3-205-98993-7.

ISBN: 3-205-98993-7

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Aus dem Inhalt:

  • Die Menschenrechtsbestimmungen des Abkommens von Dayton in der Praxis.

  • Menschenrechtsschutz in Bosnien und Herzegowina aus der Sicht der internationalen Gemeinschaft.

  • Menschenrechte aus der Sicht der jeweils eigenen Religion - Gegenwärtige Fragestellungen in Bosnien und Herzegowina.

  • Rolle und Bedeutung der Geschichtsschreibung für die Wahrung der Menschenrechte.

  • Zukunftsperspektiven zur Verwirklichung des Abkommens von Dayton im Hinblick auf die Menschenrechte.

  • Lehrplanentwicklung für Menschenrechte auf universitärer Ebene.

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Francois Jean/Jean-Christophe Rufin (Hrsg.): Ökonomie der Bürgerkriege. Hamburger Edition 1998. ISBN: 3-930908-46-8.



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Zum Buch
"Wie werden Bürgerkriege finanziert?": In der Analyse von Bürgerkriegen wie in der Konfliktforschung überhaupt spielen ökonomische Aspekte bislang eine eher untergeordnete Rolle. Diese Buch zeigt, dass ihre Kenntnis zum Verständnis der Hintergründe und es Verlaufs von Bürgerkriegen ganz erheblich beitragen kann.
Bosnien, Libanon, Afghanistan, Kambodscha, Kurdistan, Liberia, Mozambique, Sudan, Peru, Kolumbien: Der Fernsehzuschauer ist beinahe täglich Zeuge kriegerischer Gewalt. Die Medienberichterstattung löst meist bedauerndes Unverständnis aus; manchmal entsteht ein spontanes Bedürfnis den Opfern zu helfen; die eingeblendete Kontonummer von Hilfsorganisationen droht die politische Auseinandersetzung zu ersetzen.
Seit dem zweiten Weltkrieg und mehr noch seit dem Ende der Ost-West-Konfrontation hat sich die Erscheinungsform des Krieges verändert. Der klassische Krieg, der Krieg zwischen Staaten, wurde weitgehend verdrängt durch den Bürgerkrieg, den Krieg innerhalb eines Staates.
Wie aber werden diese Bürgerkriege finanziert? Wer bezahlt die Waffen und Soldaten? Fragen, die im Zentrum der Untersuchungen und Fallstudien von Wirtschaftswissenschaftlern, Soziologen, Politologen und Historikern zur Ökonomie der Bürgerkriege stehen. Sie schildern an konkreten Beispielen verschiedene Finanzierungsformen des Krieges durch den Drogenhandel, die Unterschlagung von humanitärer Hilfe oder das Unterlaufen von Wirtschaftsembargos. Es ist die Ökonomie in ihrer legalen wie illegalen Variante, die weit mehr als andere Faktoren die scheinbar bizarre Logik von Bürgerkriegen erklären kann. Diese Logik verlangt nach finanziellen Ressourcen und damit nach einer funktionierenden Kriegsökonomie, hinter der sich, durch wohlklingende Phrasen kaschiert, nicht selten ungezügeltes Machtstreben und hemmungslose Bereicherungssucht verbergen.
Die Autoren wollen mit diesem Band einen Anstoß geben, durch ein besseres Verständnis der wirtschaftlichen Zirkulationsprozesse im Kontext andauernder Kriege, ein zielgenaueres Handeln der internationalen Völkergemeinschaft und nichtstaatlicher Organisationen zu fördern.

Zu
den Herausgebern
Francois Jean ist wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung "Medicins sans Frontières" ("Ärzte ohne Grenzen") und Autor mehrerer Werke über internationale Konflikte und die Probleme humanitärer Hilfe.
Jean-Christophe Rufin, ehemals Berater im französischen Verteidigungsministerium, ist heute wissenschaftlicher Leiter am "Institut des relations internationales et strategiques" (IRIS) und Publizist.
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Weitere Informationen:
- Zur politischen Ökonomie post-nationalstaatlicher Konflikte (International Politics and Society Nr. 03/2002)
- Gibt es ökonomische Strukturen, die Gewalt und Terror hervorbringen? (Peter Lock, 25.09.2002)
- Zur politischen Ökonomie der Nachfrageseite in bewaffneten Konflikten (Peter Lock, Menschenrechtsvorlesung 2001)
- Sündenfall "Humanitäre Hilfe". Eine Rezension (Transparency International Deutschland e.V.)
- Ökonomie der Bürgerkriege. Rezension von Herbert Wulf (Friedens-Forum Nr. 06/2000 vom 01.12.2000)

 

Hans Krech: Der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina (1992-1997). Ein Handbuch. Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes Band 2. Köster-Verlag 1997. ISBN: 3-89574-250-3.



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Der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina war kein Religionskrieg. Er wurde von dem serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic' angezettelt, um mit einer Welle des großserbischen Nationalismus der anstehenden demokratischen Revolution in Serbien begegnen zu können. Die serbische Aggression von 1992 richtete sich weniger gegen die bosnischen Muslime und Kroaten, als vielmehr gegen die serbische demokratische Opposition um Vuk Draskovic'. Die Bürgerkriege in Kroatien und Bosnien-Herzegowina wurden ausgelöst, um den Sturz der kommunistischen Regierung in Belgrad zu verhindern. Sie trägt die Hauptschuld für die "ethnischen Säuberungen" und die Massenvergewaltigungen im bosnischen Bürgerkrieg.
In dem Handbuch zum Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina werden der Anlass und die Wurzeln des Konfliktes herausgearbeitet sowie die gescheiterten Konfliktlösungsstrategien der UNO und der EU. Nur durch die Führungskraft der USA wurde der Frieden von Dayton 1995 möglich. Sie bewiesen, dass sie als "europäische Macht" (Warren Christopher) unverzichtbar sind. Der US-Außenminister hatte den Bürgerkrieg als den "kompliziertesten Konflikt der Welt" bezeichnet, der trotz der Flut der UN-Resolutionen und der Vielzahl der UN- und EU-Vermittlungsaktionen militärisch entschieden wurde.
Eine heimliche "Allianz für den Frieden" - bestehend aus den USA, Iran, Saudi-Arabien, Ungarn, Kroatien und der Bundesrepublik Deutschland - unterlief das UN-Waffenembargo und sorgte dafür, dass die bosnischen Muslime und die Kroaten die benötigten Waffen geliefert bekamen, um ihr grundlegendes Menschenrecht auf Selbstverteidigung gegen einen Aggressor wahrnehmen zu können. Erst als sie sich auf dem Gefechtsfeld eindrucksvoll gegen die bosnischen Serben und die Krajina-Serben durchsetzen konnten, unterschrieben die Serben den Friedensvertrag von Dayton. Die Großoffensive wurde durch mehrere Wellen von NATO-Luftangriffen begleitet, die den größten NATO-Einsatz seit dem Entstehen des Verteidigungsbündnisses darstellten.
Amerikanische und iranische Militärberater sorgten gemeinsam mit für die gewachsene Kampfkraft der muslimischen Armee. Ein besonderer Schwerpunkt des Buches sind die kriegsentscheidenden Entwicklungen um das UN-Waffenembargo unter besonderer Beachtung der verdeckten Waffenlieferungen Irans und Saudi-Arabiens. Auch der deutsche BND schmuggelte Waffen in die belagerte muslimische Enklave Bihac' und half so mit, einige zehntausend Menschenleben zu retten.
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Kritische Gegenstimmen:
-
Warum hält das “Internationale Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien” die gerichtsmedizinischen Gutachten über Srebrenica zurück?
(Emperor's Clothes, 22.06.2000)
- Weshalb fraktioniert die NATO den Balkan und versucht, Milosevic zur Kapitulation zu zwingen?
(Emperor's Clothes, 29.08.2001)
- Terroristen bedanken sich bei den USA für die Waffen zur Zerstörung Mazedoniens
(Emperor's Clothes, 21.08.2001)

Dubravka Ugresic: Die Kultur der Lüge. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 1995. ISBN: 3-518-11963-X.

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In Zeiten wie diesen, in denen Bomben fallen und Hass geschürt wird, dessen Ursprung keiner mehr kennt; in Zeiten, in denen wir alle mit Propaganda und Nichtwahrheiten vorlieb nehmen müssen, und uns Lügen aus allen Richtungen als einzige Wahrheiten verkauft werden, sollten wir die Essays "Die Kultur der Lüge" der kroatischen Schriftstellerin Dubravka Ugresic lesen. Die Texte entstanden zwischen 1991 und 1994, also während des jugoslawischen Zusammenbruchs. Sie zeigen, wie menschliche Dummheit sich ausbreitet, wenn Propaganda und Lüge das Kommando übernehmen, wie die Kriegparteien Lügen- und Hassmaschinerien einsetzen und Hirne aufweichen, die zuvor gefestigt schienen. Ein erhellendes Buch in dunklen Zeiten.
Jochen Thomas

Hartmut Krüger (Hrsg.): Die Charta der Vereinten Nationen und das Statut des Internationalen Gerichtshofes. Reclam-Verlag 1975/1995. ISBN: 3-15-009801-7.



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Die Vereinten Nationen setzen sich zum Ziel, "den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten ... durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen" (Artikel 1).
War der Kosovokrieg völkerrechtlich legitim oder nicht? Buchstabe und Geist der UN-Charta, über die sich jede/r anhand dieses kleinen Bandes selbst informieren sollte, legen nur einen Schluss nahe: Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien war ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Die juristischen Schlussfolgerungen wären von der deutschen Gerichtsbarkeit zu ziehen, so sich diese einmal nicht ihrem Rechtsprechungsauftrag gegenüber der Exekutive elegant entzieht.
Klappentext/Michael Kraus


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Stand: 28. Dezember 2006
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