Der Krieg in Bosnien-Herzegowina

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(Chronologische Reihenfolge, aktuellster Titel zuoberst)

Aktuelle Titel
(2005/2006)

Slobodan Milosevic: Ich klage an: Die Zerstörung Jugoslawiens. Slobodan Milosevic antwortet seinen Anklägern. Mit einem Vorwort von Klaus Hartmann. Zambon-Verlag 2006. ISBN: 3-88975-135-0.



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Zum Buch
Das US-/NATO-Gericht, vor dem Slobodan Milosevic angeklagt ist, war schon immer völlig illegal. Es konnte nie ernsthaft als Institution der Rechtssprechung bezeichnet werden. Milosevics Verteidigung ist kraftvoll, überzeugend, beweiskräftig und unmöglich zu ignorieren.

Aus dem Vorwort
Dieses Buch geben wir heraus, um die Verteidigungsrede von Slobodan Milosevic am 31. August und 1. September 2004 beim so genannten "Internationalen Tribunal für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien" in Den Haag überhaupt zugänglich zu machen. Nicht, dass sie gänzlich unter Verschluss gewesen wäre, im serbokroatischen Original wie in der englischen Übersetzung des "Tribunals" ist sie prinzipiell verfügbar. Es besteht nur seitens der meinungsbildenden Medien kein Interesse, den Inhalt zur Kenntnis zu nehmen oder gar bekannt zu machen. [...]
Angesichts einer im Vorhinein als "Jahrhundertprozess" apostrophierten Veranstaltung ein bemerkenswerter Sachverhalt. Mit der Publikation verfolgen wir die Absicht, das Geschehen in Den Haag publik zu machen und das "Gesetz des Schweigens" durchbrechen, dem sich die meisten Medien seit Jahren, kurz nach Verhandlungsbeginn und von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute unterworfen haben. Damit soll zumindest im Prinzip die Monopolstellung in Frage gestellt werden, die sich die NATO mit ihrer Sicht der Dinge, ihrer Version der Geschichtsschreibung anmaßt. [...]
Zu den zentralen Glaubensartikeln der Herrschaft in Deutschland gehört, dass "deutsche Außenpolitik Friedenspolitik" sei, was im Falle divergierender Interessen mit den USA durch, zumindest offizielle, Nichtbeteiligung an einem Krieg wie im Irak etwas leichter zu beweisen ist, als im Falle übereinstimmender Interessen wie bei der NATO-Aggression gegen Jugoslawien 1999. Auch wenn ein Bundeskanzler Schröder am Abend des ersten Kriegstages im Fernsehen beteuerte "wir führen keinen Krieg".
Damit das Mantra von der "deutschen Friedenspolitik" weiter seine Dienste tut, bedarf es der merkwürdigen Mischung aus Vergessen dieses speziellen Sündenfalls, aber, falls die Erinnerung doch mal hochkommt, zumindest der Gewissheit, für eine "gute Sache" marschiert zu sein. [...] Der "ethische" oder "Menschenrechts-Imperialismus" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zu diesem Zweck erfunden. [...] die Forderung nach Abschaffung des Haager "Tribunals" der Kriegsverbrecher und nach Freiheit für Slobodan Miloševic sowie alle politischen Gefangenen der NATO ist unverzichtbares Element des Kampfes für Frieden und eine andere Weltordnung. (Klaus Hartmann, im Januar 2006)

Inhaltsverzeichnis
- Vorwort von Klaus Hartmann
- Einleitung von Domenico Losurdo (Philosophie-Professor in Urbino)
- Textbeiträge des Juristen Giuseppe Mattina
- Mit folgenden Dokumenten im Anhang:
   • Milosevic-Prozess: ein Prozess der Unterstellungen (Herausgegeben von ICDSM-Italien)
   • Originalrede von Milosevic auf dem Amselfeld, 28. Juni 1989
   • Slobodan Milosevic wendet sich an das serbische Volk, 2. Oktober 2000
   • Offener Brief von Milosevic, August 2003
Verlagsinformation

Rezensionen
- "Damit nicht die Aggressoren die Geschichte schreiben" (Neue Rheinische Zeitung, 04.04.2006)
- Buchauszug: "Eine Form von Folter" (junge Welt, 13.03.2006)
- Milosevic klagt an (junge Welt, 04.03.2006)

Norbert Mappes-Niediek: Die Ethno-Falle. Der Balkan-Konflikt und was Europa daraus lernen kann. Links-Verlag 2005. ISBN: 3-86153-367-7.



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Zum Buch
Der Kopftuchstreit in Westeuropa macht deutlich, dass es auf die Frage nach dem angemessenen Umgang liberaler Staaten mit unterschiedlichen Kulturen keine einhelligen Antworten gibt. Wer soll für den Religionsunterricht zuständig sein? Wie regiert man multiethnische Gesellschaften? Welche Rechte soll man Minderheiten einräumen? Im Buch wird das Modell des "ethnischen Gleichgewichts" beschrieben und gezeigt, wie es Jugoslawien in die Katastrophe führte. Statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machen die meisten neu gegründeten Balkanstaaten heute jedoch denselben Fehler. Der Autor erarbeitet Regeln und Vorschläge, wie man es anders machen könnte – nicht nur auf dem Balkan.

Rezension
"Nötig ist [...] eine Entnationalisierung des einzelnen Bürgers, schon allein wegen des drängenden Problems der Diskriminierung: Ob von den Serben kolonialisierte Kosovo-Albaner oder unterdrückte bosnische Muslime - Mappes-Niediek zeigt immer wieder deutlich, dass Diskriminierung "ethnienkonservierend" ist und damit der Integration entgegen wirkt. Wie also kann ein moderner Staat derartige Gruppierungen integrieren? Mappes-Niediek diskutiert diese Frage mit Verweisen auf so unterschiedliche Staaten wie Jugoslawien, die USA, Kanada und andere. Das Dilemma ist jedoch immer das gleiche: Wer in seinen Bürgern individualistisch-liberal nur Einzelpersonen sieht, wird blind für die Benachteiligung von Gruppen und hebt sie nicht auf. Erkennt der Staat Minderheiten jedoch an, befördert er bald nur noch den Kampf der Gruppen um Sonderrechte und damit die Autonomie, nicht die Integration dieser Minderheiten. [...]
Nur bei einer extremen Benachteiligung oder einer unumstrittenen Gruppenidentität seien Minderheitenrechte sinnvoll. Am konfliktlosesten bleiben Verhältnisse, in denen sich niemand zu ethnischen oder religiösen Interessengemeinschaften zusammenschließen muss, um Grundrechte überhaupt zu erkämpfen. Deutschland und die EU können hier von den angelsächsischen Gesellschaften lernen, in denen Diskriminierung geradezu geächtet wird. Und die EU kann aus der jugoslawischen Tragödie lernen. Mappes-Niediek widerlegt die gängigen Vorurteile, im Krieg auf dem Balkan sei es um kulturelle Unterschiede an sich, um Kapitalismus oder Kommunismus, um großserbische Träume oder verschüttete Aggressionen gegangen. Nein – es ging um Verteilungs- und Entscheidungsprobleme. Dem Autor gelingt es, seinen Thesen in kurzen Kapiteln, beispielreich und konkret beschrieben, Plausibilität zu verleihen. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Frage, wie wir die EU organisieren sollten." (Deutschlandfunk,
07.11.2005)

Zum Autor

Norbert Mappes-Niediek, geboren 1953, lebt seit 1992 als freier Korrespondent für Österreich und Südosteuropa mit Frau und zwei Kindern in einem Dorf in der Steiermark. Er schreibt u. a. für Die Zeit und die Financial Times Deutschland.
Verlagsinformation

Rezensionen
-
Erst mal Mensch: Lehren aus dem Balkan-Krieg (Frankfurter Rundschau, 01.03.2006 )
- Jugoslawiens Tragödie als Lehrbeispiel für Europa (NZZ, 21.01.2006)
- System der Rücksichtnahme und Gängelung (Deutschlandradio, 01.01.2006)
- Vom ethnischen Gleichgewicht (Deutschlandfunk, 07.11.2005)
- Die Kehrseite der EU (taz, 19.10.2005)

 

Jürgen Elsässer: Wie der Dschihad nach Europa kam. Gotteskrieger und Geheimdienste auf dem Balkan. NP-Buchverlag 2005. ISBN: 3-85326-376-3.



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Ein Pakt mit dem Teufel: Ganze Einheiten fanatischer Dschihad-Kämpfer wurden in den 90er Jahren auf dem Balkan trainiert. Mindestens drei der mutmaßlichen Attentäter des 11. September haben in den neunziger Jahren auf dem Balkan gekämpft. Eine Flugstunde von Wien und München entfernt trainierten sie den gnadenlosen Kampf gegen die "Ungläubigen" – mit Unterstützung der NATO-Geheimdienste. Osama bin Laden hat von der pro-westlichen Regierung in Sarajevo einen Pass bekommen. Hunderte seiner Getreuen wurden von US-Agenten in das Kosovo und nach Mazedonien geschleust, andere steuerten Wien und Hamburg an – und bereiteten dort das Inferno des 11. September vor.
Im bosnischen Bürgerkrieg haben einige Tausend militante Moslems aus den arabischen Staaten und dem Iran gegen Serben und Kroaten gekämpft. Wie schon in Afghanistan schloss die US-Administration auch damals einen Pakt mit dem Teufel: Unter Bruch des UN-Waffenembargos versorgte sie die Gotteskrieger mit modernsten Waffen. Drei Beispiele von vielen.
Doch während in den Standardwerken zu Al Qaida die Aktivitäten der Terroristen auf allen Kontinenten ausführlich geschildert werden, blieb ausgerechnet das europäische Aufmarschgebiet der Dschihadisten so gut wie unbeachtet. Diese Lücke schließt Jürgen Elsässers neues Buch. Er deckt darin die Hintergründe jener unseligen Mesalliance zwischen dem Westen und dem Islam auf und informiert über Taktik und Ziele der Dschihadisten auf dem Balkan. Elsässer stützt sich neben internationalen Quellen auf Gespräche mit Geheimdienstexperten und Mitgliedern der UN-Mission in Bosnien sowie auf zahlreiche Besuche vor Ort.

Zum Autor

Jürgen Elsässer, geboren 1957, ist Verfasser zahlreicher Bücher über die deutsche Außenpolitik. "Wenn Joschka Fischer zurücktreten muss, dann hoffentlich deswegen", urteilte die Wiener Tageszeitung "Die Presse" über "Kriegsverbrechen", sein Standardwerk zum Jugoslawienkrieg. Im Deutschlandfunk wurde bemerkt, dass "seine Thesen den Raum für eine grundlegende, spannende und notwendige Debatte" eröffnen. Dem SPIEGEL galt er hingegen als "professionelle(r) Zyniker mit altlinken Klischees". Elsässer war bis Juni 1997 leitender Redakteur der Berliner Tageszeitung "junge Welt" und von April 1999 bis Dezember 2002 Redakteur der KONKRET. Daneben arbeitete er unter anderem für die "Allgemeine Jüdische Wochenzeitung", die "Süddeutsche Zeitung", den WDR und das "Kursbuch". Seit Anfang 2003 schreibt er wieder für die "junge Welt" sowie das Online-Magazin "Telepolis" und die Wochenzeitung "Freitag".
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Tausend blinde Flecken. Rezension von Norbert Mappes-Niediek (Frankfurter Rundschau, 06.07.2005)
- "Solche Eröffnungen gehen unter die Haut" (Deutschlandfunk, 06.06.2005)
- Bosnia Gate. Wie der Dschihad nach Europa kam (Freitag Nr. 10/2005 vom 11.03.2005)
- Gotteskrieger und Geheimdienste auf dem Balkan (Zeit-Fragen Nr.20 vom 17.05.2005)
- Dschihad-Export. Vom Brotschlangenmassaker in Sarajevo zum 11.09.2001 (junge Welt, 11.03.2005)
- Buchvorstellung des "Friedensratschlag Kassel" (05.03.2005)
- Phantom Al Qaida. Vorabdruck aus "Wie der Dschihad nach Europa kam" (junge Welt, 04.03.2005)

 

Rudy Weißenbacher: Jugoslawien. Politische Ökonomie einer Desintegration. Edition Forschung. Promedia-Verlag 2005. ISBN: 3-85371-235-5.



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Das vorliegende Buch bespricht die ökonomischen, sozialen und politischen Prozesse, die den Hintergrund für den gewalttätigen Desintegrationsprozess der 1990er Jahre bildeten. Anfangs geht es um die jugoslawische Staats- und Verfassungsgeschichte (1943-1991), ein notwendiger Schritt, um die verschiedenen Interpretationen, die später kriegerisch aufeinander prallten, verstehen zu können.
Ebenso umstritten wie die Verfassung war die Verteilung des Sozialprodukts. Jugoslawien gelang es trotz erheblichen Entwicklungsbemühungen nicht, das ökonomische und soziale Gefälle zwischen den Regionen zu verringern. Die Streitfrage, ob die reichen Regionen mehr von dem jugoslawischen System profitierten oder die wirtschaftlich unterentwickelten die umverteilten Mittel nur zu wenig effizient eingesetzt hatten, wurde nie entschieden. Die erfolgreichste Zeit der jugoslawischen Ökonomie war jene mit der größten Planungsintensität. Das Experiment einer "sozialistischen Marktwirtschaft" blieb demgegenüber kurzlebig. Als Antwort auf die heftigen politischen Konflikte Anfang der 1970er Jahre folgte eine weitere Dezentralisation, die in die Verfassung von 1974 mündete: Sie ermöglichte es sechs Republiken und zwei serbischen Provinzen (Kosovo und Vojvodina), sich wie eigene Volkswirtschaften zu verhalten und gab diesen acht Einheiten legislative Macht auf Bundesebene (Vetorecht).
Als Faktoren von außen ortet der Autor globale Rezession, Verschuldung und das Ende der Blockkonstellation im Kalten Krieg. Detailreich beschreibt er den Prozess von der Kreditkrise über die Staatskrise bis zur Desintegration. Der Versuch Jugoslawiens, mit günstigen und von den Gläubigern zum Teil aufgedrängten Krediten der 1970er Jahre eine nachholende Entwicklung zu stimulieren, endete mit der Hochzinspolitik der USA im Fiasko. Die Kreditkrise kann als auslösendes Moment für die gesellschaftliche Krise gesehen werden. In der Folge beschleunigten das Krisenmanagement und die "Stabilisierungsprogramme" des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Desintegrationsprozess. Die nördlichen Teilrepubliken Kroatien und Slowenien sahen durch die Krise und die damit verbundene Re-Zentralisierung ihre privilegierte Stellung in der Verfassung und ihren Wohlstand gefährdet und suchten ihr Heil in Lösungen außerhalb des jugoslawischen Bundesstaates.
Jugoslawien war aufgrund seiner Position zwischen kapitalistischem "Westen" und sozialistischem "Osten" bzw. zwischen wirtschaftlich entwickeltem "Norden" und wirtschaftlich unterentwickeltem "Süden" besonders von den internationalen Rahmenbedingungen abhängig. Wie rasch sich die Interpretationen der sezessionistischen Teilrepubliken international durchsetzten, ist nicht zuletzt der Stärke Deutschlands geschuldet, dem es gelang, das Völkerrecht ergebnisorientiert zu formen und so seine eigenen ökonomischen und politischen Interessen durchzusetzen.
"Die Verantwortung der österreichischen und deutschen Außenpolitik für den Zerfall Jugoslawiens (...) ist all jenen bekannt, die sich nicht nur aus lokalen Quellen über zeitgeschichtliche Ereignisse informieren - selten wurden diese Fakten aber so schlüssig, unaufgeregt und präzise recherchiert präsentiert wie im soeben erschienenen Buch des in Wien tätigen Grazer Historikers Rudy Weißenbacher." (Magazin "korso", April 2005)

Zum Autor
Rudy Weißenbacher, geboren 1966 in Graz, ist historischer Sozialwissenschaftler und Publizist. Er studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an der University of Minnesota/USA und arbeitet im Paulo Freire-Zentrum in Wien.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Jugoslawien: Die ökonomischen Gründe für den Zerfall des Vielvölkerstaates (korso Global Corner – Das Informationsmagazin der Steiermark Nr. 06/2005)

 

Mira Markovic: Erinnerungen einer "Roten Hexe". Vierzig Jahre Leidenschaft und Macht an der Seite Slobodan Milosevics. Vorwort von Gerhard Zwerenz. Herausgegeben von Giuseppe Zaccaria. Zambon-Verlag 2005. ISBN: 3-88975-081-8.



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Mira Markovic, die immer wieder als die "rote Hexe", als "Lady Macbeth" des Balkans bezeichnet wird, war eine der einflussreichsten Frauen der Welt und die unbestrittene Hauptdarstellerin der letzten zehn Jahre Ex-Jugoslawiens. Sie verließ die politische Szene durch eine kühne Flucht. Dem Autor gelang es, mit Mira Markovic einige lange Wochen zu verbringen, in denen sie ihm ihr Leben schilderte: ihre Geburt, die Kindheit bei ihren Großeltern, ihr aufgeklärtes bürgerliches Leben, ihr Zusammentreffen mit Slobodan Milosevic und der Politik, die Jahre an der Macht und ihr Leben an der Seite Milosevic.
Es handelt sich um ein glänzendes Beispiel für die Geschichte einer Familie und politischer Ereignisse, die miteinander verwoben und verflochten sind und die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem verwischen bzw. aufheben. Zaccaria beobachtete en Detail den Zerfall des ehemaligen Jugoslawien während der Kriege zwischen Kroatien und Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina, dem langen Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina und den Auseinandersetzungen um und im Kosovo. 1996 erhielt er den Hemingway-Preis für "Noi criminali di guerra".
Das Buch behandelt zum ersten Mal im Westen die Schwierigkeiten mit dem Haager Tribunal und beinhaltet dazugehörige Studien. Es wird jetzt während des Prozesses als Beweisunterlage für die vom Autor mitverfolgten politischen Ereignisse im Jahre 1997 benutzt. Nach dem Kosovokrieg und seiner Festnahme gewährte Slobodan Milosevic Zaccaria das einzige von ihm zugelassene Interview über die Ereignisse der letzten 7 Jahre, einer Art politischem Testament, das in La Stampa veröffentlicht wurde. Viele andere Zeitungen druckten es nach und selbst CNN befasste sich damit ausführlich.

Aus dem Vorwort
"Ich will nach Lektüre der Vorgeschichte und wiederholten Lektüre der Gespräche mit Mira Markovic, Ihnen zukommen lassen, wie wesentlich (ein so oft missbrauchtest Wort) dieses Buch mir erscheint, in dem es alle die (vielleicht auch da und dort berechtigten) Vorurteile in Fragen, Zögern, Sachlichkeiten verwandelt. Vor allem ist die Arbeit des Journalisten Giuseppe Zaccaria erstaunlich, indem es nämlich schlicht eine unvoreingenommene, sozusagen normale ist, was heute im Journalismus ganz und gar nicht mehr der Fall ist. Ein Buch mit solcher Sachkenntnis, solchem Tiefblick, solchem Wirkenlassen der Probleme ohne viel persönliche Besserwisserei, ist in Deutschland, vor allem was die 'seriösen Medien' (die sich selber so bezeichnen) betrifft, undenkbar geworden. Solche Bücher können in der Tat die Augen öffnen, auch wenn man danach, was Serbien und Jugoslawien angeht, umso ratloser ist. Aber das wäre schön und den Lesern in Germany zu wünschen, ein Vorhangaufgehen.“ (Peter Handke, Paris, am 2. Juni 2005)

Rezension
Kommunistisch verträumt (junge Welt, 07.04.2006)

Zum Herausgeber
Giuseppe Zaccaria, 53 Jahre alt, wurde in Bari geboren. Sonderberichterstatter für die italienische Tageszeitung La Stampa. Während der letzten 15 Jahre berichtete er über und erlebte hautnah bedeutende internationale Ereignisse wie z. B. den Sturz Ceaucescus in Rumänien, den ersten Golfkrieg und die Ereignisse im Irak, den Antritt Nelson Mandelas als Präsident Südafrikas, die Krise in Indonesien, die Ereignisse in Ost-Timor und den Zerfall Jugoslawiens. 2000 erhielt er den Saint-Vincent Preis.
Verlagsinformation


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Stand: 28. Dezember 2006
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