"Der Hölle entkommen"
Zeitzeugengespräch mit
Max Mannheimer,
jüdischer Überlebender der Shoa
Benefizveranstaltung
zugunsten einer
Gedenktafel
für die Opfer des Nazi-Regimes in Würzburg und Unterfranken
Veranstalter ist das
Würzburger Friedensbündnis:
AK Club der lebenden Dichter,
ATTAC Würzburg,
Ökopax e.V.,
VVN-BdA Würzburg; Moderation: Barbara Michael
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Montag, 24. Januar 2005
20:15 Uhr
Buchladen Neuer Weg,
Sanderstr. 23-25
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Max Mannheimer hat
alles durchlitten, was einem Menschen im NS-Regime,
dem von Deutschen entfesselten Inferno, zustoßen konnte: Demütigung,
Vertreibung, Internierung im Ghetto, Tod fast der ganzen Familie in
der Gaskammer, Arbeitslager und KZ, Hunger, Krankheit und
Misshandlung. Wie durch ein Wunder hat er die Hölle überlebt. In dem
Werk "Spätes Tagebuch" hat er das Erlittene für die Nachgeborenen
festgehalten.
Heute lebt Max
Mannheimer in der Nähe von München und ist unermüdlich tätig in
Vorträgen, Diskussionen und Führungen durch die KZ-Gedenkstätte
Dachau. Den heutigen jungen Leuten sagt er: "Ich hoffe, dass meine
Vorträge wenigstens etwas dazu beitragen, den jungen Leuten diese
damalige Zeit näher zu bringen. Denn ich erkläre, dass ich nicht als
Ankläger und auch nicht als Richter, sondern nur als Zeuge der Zeit
komme, damit sie wachsam sind. Demokratie gibt es nicht zum
Nulltarif, man muss etwas dafür tun – und wenn es nur das ist, ein
Hakenkreuz wegzuwischen, denn unter diesem Symbol sind mehr als 50
Millionen Opfer zu beklagen."
Seine Grundhaltung gegenüber den Deutschen, die er insbesondere
jungen Leuten vermitteln möchte, lautet: "Ihr seid nicht
verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder
geschieht, dafür schon."
Quellen: "Spätes Tagebuch",
"Die
Gazette" (28.02.2003), "Alpha-Forum"
(BR-Online 14.05.1998) |
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Weitere Informationen
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Kurzer Lebenslauf von Max Mannheimer (hagalil.com)
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10. November 1938: Die "Kristallnacht". Aus den Erinnerungen von Max
Mannheimer (hagalil.com, 09.11.1996)
-
Interview mit Max Mannheimer über sein Leben in Deutschland und
seine politische Arbeit (Die Gazette, 28.02.2003)
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Ausführliches Interview
mit Max Mannheimer im BR-Bildungskanal "Alpha-Forum" (BR-Online,
14.05.1998, 20.15 Uhr) |
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Veröffentlichung
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Mehr Info
Bestellen |
Max Mannheimer:
Spätes Tagebuch.
Pendo-Verlag 2001.
Max Mannheimer hat alles durchlitten, was einem Menschen
in dem von den Deutschen entfesselten Inferno zustoßen konnte:
Demütigung, Vertreibung, Internierung im Ghetto, Tod fast der ganzen
Familie in der Gaskammer, Arbeitslager und KZ, Hunger, Krankheit und
Misshandlung. Wie durch ein Wunder hat er, gemeinsam mit seinem
jüngeren Bruder, die Hölle überlebt. Nie wieder, so schwor er sich,
wollte er zurück nach Deutschland, das Land seiner Peiniger. Doch
dann lernte er eine junge Deutsche kennen, die im Widerstand gewesen
war, und gründete in München, der ehemaligen Hauptstadt der
Bewegung, eine Familie. Mannheimer sprach nicht über das, was er
erlebt hatte. Erst, als er irrtümlich seinen Tod nahen glaubte,
entschloss er sich, für die Nachgeborenen das Durchlittene
festzuhalten. Heute ist Max Mannheimer unermüdlich tätig in
Vorträgen, Diskussionen und Führungen durch die KZ-Gedenkstätte
Dachau. Seit 1988 ist er Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau.
In zahllosen Veranstaltungen, vor allem auch in vielen Schulen,
leistet er die schmerzliche Arbeit der Erinnerung und ist so ein
unentbehrlicher Streiter für unsere demokratische Kultur. |
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Max Mannheimer,
1920 in der Tschechoslowakei geboren, war gelernter Kaufmann. Nach der
Besetzung des Sudetenlandes durch Nazi-Deutschland floh er nach
Ungarisch Brod. 1943 wurde er ins Vernichtungslager Auschwitz
deportiert, im Oktober 1943 als "Arbeitsjude" nach Warschau und im
August 1944 ins KZ Dachau überstellt. Am 30. April 1945 wurde er von
US-Truppen befreit.
Veröffentlichung: "Spätes
Tagebuch", Pendo-Verlag 2001.
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