Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im November 2006 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im Mai 2006


12. Oktober 2006

Albert Uderzo/Rene Goscinny: Då boxe di Beudel (Der Kampf der Häuptlinge, Asterix Mundart, Bd.61 Mainfränkisch/Asterix uff Meefränggisch Bd.3).  Ehapa Comic Collection – Egmont Manga & Anime 2006. ISBN: 3-7704-3055-7.



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Es is fuchzich vor Christus. In ganz Frångn führn die Besatzer des Rechiment. In ganz Frångn?
Nää – ä glens Völkle in Unnerfrångn wärd zwar schon lång underdrüggd vo der Kapidåle in Südn. Aber unbeuchsam wie se sin, dun se alleweil emål aufbegehr. Un für die Besatzer is des Lebm nit eifach in ihre Låcher Silvanum, Scheurebrum, Rieslania un Müllrum-Thurgia...

Zu den Autoren
Albert Uderzo, geboren 1927, wurde 1941 Hilfszeichner in einem Pariser Verlag. 1945 half er zum ersten Mal bei der Herstellung eines Trickfilms, ein Jahr später zeichnete er seine ersten Comic-Strips, wurde Drehbuchverfasser und machte bald auch in sich abgeschlossene Zeichenserien. 1959 gründeten Uderzo und René Goscinny ihre eigene Zeitschrift, die sich "Pilot" nannte. Als Krönung entstand dann "Asterix, der Gallier".
René Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und wuchs in Buenos Aires auf. 1945 wanderte er nach New York aus, wo er zunächst als Zeichner, dann als künstlerischer Leiter bei einem Kinderbuchverleger arbeitete. Während einer Frankreichreise ließ Goscinny sich von einer franco-belgischen Presseagentur einstellen, gab das Zeichnen auf und fing an zu texten. Er entwarf sehr viele humoristische Artikel, Bücher und Drehbücher für Comics. U.a. schrieb er: "Der kleine Nick" (mit Sempé), "Lucky Luke" (für Morris), "Isnogud" (mit Tabary), "Umpah-Pah" und "Asterix" (mit Uderzo). Goscinny war verheiratet und hatte eine Tochter. Er starb am 5. November 1977.
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10. Oktober 2006

Siegfried Geyer/Carlheinz Gräter: Flug über Hohenlohe und Tauberfranken. Mit Heilbronn und Würzburg. Deutsch, English, Français. 176 Seiten, 189 Farbaufnahmen. Einführungspreis bis 31. Januar 2007: 29,90 Euro, danach 32,90 Euro. ISBN: 3-87407-708-X.



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Von Bad Wimpfen bis Schillingsfürst und Rothenburg ob der Tauber, von Gaildorf und Schwäbisch Hall bis Wertheim und Würzburg: In einmaligen Luftaufnahmen porträtiert der Fotograf Siegfried Geyer die Region Hohenlohe-Franken. Die einzigartigen Fotos dokumentieren, dass die Landschaft an Jagst, Kocher und Tauber reich an schmucken Städtchen und Dörfern ist – an beeindruckenden Schlössern und Burgen, an pittoresken Kirchen und Klöstern.
Dazwischen sieht man fast unberührte Winkel mit einsamen Gehöften, Mühlen oder den typischen Holzbrücken. Doch auch die beiden, für diese Region wichtigen Großstädte, Heilbronn und Würzburg, sind in diesem Band mit brillanten Fotografien aus der Vogelperspektive enthalten. Der Hohenlohe- und Franken-Kenner Carlheinz Gräter hat die fantastischen Bilder detailreich und profund beschrieben. Alle Texte sind dreisprachig abgedruckt.
Das Buch ist ein wunderbares Geschenk für alle Liebhaber der Region Hohenlohe-Franken, für Besucher, Geschäftskunden und Freunde im Ausland.

Zu Autor und Fotograf
Dr. Carlheinz Gräter, geboren 1937 in Bad Mergentheim, studierte Geschichte und Literatur, arbeitete anschließend als Zeitungsredakteur und ist seit 1972 freier Schriftsteller. Er lebt heute in Würzburg. Für sein Werk, das mehr als 60 Buchveröffentlichungen umfasst, wurde er mit dem Kulturpreis des Frankenbundes ausgezeichnet.
Siegfried Geyer, geboren 1954, ist in Heidenheim an der Brenz zu Hause. Er ist ausgebildeter Fotograf und seit über 25 Jahren auf Luftbilder spezialisiert.
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9. Oktober 2006

Nadja Klinger/Jens König: Einfach abgehängt. Ein wahrer Bericht über die neue Armut in Deutschland. Rowohlt-Verlag, Berlin 2006. ISBN: 3-87134-552-0.



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Die neue Unterschicht – ein Land vergisst seine Armen: Was heißt es, wenn man im Monat von 345 Euro leben muss? Oder wenn man von 30.000 Euro Schulden erdrückt wird? Wie tief fällt ein Ingenieur, der aus einem scheinbar gesicherten Dasein in die Armut stürzt? Wie schlägt sich eine Mutter durch, die höchstens 88 Cent für ein Frühstück ausgeben kann? Oder die vierköpfige Familie, die von Arbeitslosengeld II lebt?
Nadja Klinger und Jens König porträtieren Menschen, die von der Gesellschaft abgehängt werden. Denn die Armut in Deutschland breitet sich immer mehr aus, die Mittelschicht ist vom Abstieg bedroht – und die Kluft zwischen Arm und Reich groß wie nie. So hat sich fast unmerklich eine Gruppe gebildet, die beständig wächst: die neue Unterschicht der Besitz- und Bildungslosen.
Zu ihr zählen Hartz-IV-Empfänger genauso wie gescheiterte Architekten. Die einen sind tief gefallen, die anderen nie aufgestiegen. Das Buch versammelt eindrucksvolle Porträts und zugleich eine scharfsinnige Analyse über einen gesellschaftlichen Skandal, der uns alle in Zukunft mehr interessieren wird, als wir uns heute eingestehen.

Zu den AutorInnen
Nadja Klinger, geboren 1965 in Berlin, lebt dort als freie Autorin. Sie schreibt vor allem Porträts und große Reportagen für den Berliner Tagesspiegel, die taz und das Magazin. 1997 erschien ihr Buch "Ich ziehe einen Kreis". Für ihre Reportage "Rennen auf der Stelle" über die Situation einer Hartz-IV-Empfängerin, die sich umschulen lassen will, ist sie gerade mit dem "Deutschen Sozialpreis der Wohlfahrtsverbände" ausgezeichnet worden.
Jens König, geboren 1964, ist Journalist. Von 1989 bis 1994 stand er als Chefredakteur der "Jungen Welt" vor. Heute leitet König das Parlamentsbüro der Tageszeitung. 2005 erschien sein Buch "Gregor Gysi. Eine Biographie" (Rowohlt Berlin).
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Al Gore: Eine unbequeme Wahrheit. Riemann-Verlag 2006. ISBN: 3-570-50078-0.



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Überall auf dem Globus bezeugen schwindende Gletscher, die Ausdehnung der Wüsten und eine Zunahme der Wetteranomalien eine nicht zu leugnende Wahrheit: Die Zyklen der Natur befinden sich in einem Prozess tief greifender Veränderung. Unter dem Titel "An Inconvenient Truth" lief in den USA ein sehr erfolgreicher Dokumentarfilm über diese Umwälzungen mit Al Gore als Hauptdarsteller. Das dazugehörige Buch mit einer Fülle eindrucksvoller Fotos und Grafiken stürmte schon bald nach seinem Erscheinen die US-Bestsellerlisten.
"Eine unbequeme Wahrheit" ist ein Weckruf in einer Zeit, in der nicht nur in den USA bequeme Lügen die öffentliche Meinung dominieren. Provokativ wie die Filme von Michael Moore, visuell eindrucksvoll und aufrüttelnd wie Koyaanisquatsi, erschreckend und dramatisch wie "The Day after Tomorrow" ist dieses neue Werk des ehemaligen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten. Ein Buch, das Ihr Bild von dieser Welt verändern kann und Ihnen zeigt, wo Ihre eigene Macht liegt, die Katastrophe abzuwenden.

Zum Autor
Albert Arnold "Al" Gore Jr., geboren 1948 in Washington D.C., ist Mitglied der Demokratischen Partei. Von 1984 bis 1993 war er Senator des US-Bundesstaates Tennessee, vom 20. Januar 1993 bis zum 20. Januar 2001 war Gore 45. Vizepräsident unter Präsident Bill Clinton. Im Jahre 2000 verlor er die US-Präsidentschaftswahl gegen George W. Bush aufgrund des komplizierten US-amerikanischen Wahlsystems, obwohl er rund 250.000 Stimmen mehr hatte als sein republikanischer Gegenkandidat. Seit geraumer Zeit ist Al Gore als Publizist aktiv.
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Josef Joffe: Die Hypermacht. Warum die USA die Welt beherrschen. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20744-9.



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Josef Joffe, Herausgeber der "Zeit" und einer der besten Kenner Amerikas, schildert den Weg der USA zur Alleinherrschaft: in der Politik, in der Wirtschaft und in der Kultur. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR im Dezember 1991 stiegen die USA zur einzigen Supermacht der Erde auf. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die USA, welche für den Rest der Welt? Dieses Buch mutet beiden Seiten unangenehme Wahrheiten zu.

Leseprobe
Der Untergang der UdSSR bildet den Ausgangspunkt für dieses Buch. Es will zum einen zeigen, welche Folgen der revolutionäre Wandel der Weltpolitik von der "Bipolarität" zur "Unipolarität", von der Dominanz à deux zur Vorherrschaft einer einzigen Weltmacht gezeitigt hat. Wie wirkte sich diese Zäsur auf die Politik der Vereinigten Staaten und die der restlichen Welt aus? Zum zweiten versucht dieses Buch auszuloten, welche Rolle Amerika auf der neu gestalteten Bühne übernehmen sollte – nun, da mit der bipolaren Ordnung auch die simplen, aber starren Regeln des Kalten Krieges verschwunden sind. [...]
Wie aber sieht das neue Drehbuch für das neue Drama aus, wie sollte es aussehen eingedenk der Warnung der Geschichte, wonach Alleinherrschaft erst die Versuchung, dann die Vergeltung gebiert? Wie kann Amerika seine beispiellose Macht weise nutzen? Vor dieser Frage steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht nur Amerika selber, sondern auch der Rest der Welt, der auf diesen rastlosen Riesen blickt – einen Giganten, der zum Guten wie zum Schlechten die weltpolitische Bühne bis weit in 21. Jahrhundert hinein beherrschen wird. [...]
Ein halbes Jahrtausend lang entfalteten sich auf dieser Bühne Aufstieg und Fall der Staaten. [...] Die klassische Struktur wurde von mehreren Großmächten beherrscht, üblicherweise fünf in wechselnder Gestalt, die miteinander um Sicherheit, Macht und Vorteil wetteiferten. Nach unserem heutigen Sprachgebrauch handelte es sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs um ein "multipolares" System, das plötzlich von zwei alle anderen überragenden Mächten abgelöst wurde – den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion.
Diese Entwicklung hatte, wenn auch nur schemenhaft, schon Alexis de Tocqueville vorausgesehen, der 1835 sinnierte: "In unserer heutigen Zeit gibt es zwei große Völker auf Erden, die von verschiedenen Punkten aufbrechen und dennoch dem gleichen Ziele zuzustreben scheinen; ich meine die Russen und die Amerikaner. […] Ihr Ausgangspunkt ist verschieden, ihre Wege sind nicht die gleichen; dennoch scheinen beide durch himmlische Vorsehung berufen, eines Tages die Geschicke der halben Welt zu bestimmen."

Zum Autor
Josef Joffe, geboren 1944 im Ghetto Litzmannstadt in Lodz/Polen, ist ein deutsch-jüdischer Journalist. Er wuchs in Berlin auf und studierte neben anderen an der Harvard-Universität und erlangte 1975 den Ph.D. Seit April 2000 ist Joffe Mitglied im Herausgeber-Gremium der Wochenzeitung „Die Zeit“. Von 2001 bis 2004 war er auch ihr Chefredakteur, gemeinsam mit Michael Naumann. Davor war Joffe Leiter des Ressorts "Außenpolitik" bei der Süddeutschen Zeitung. Als Dozent für internationale Politik lehrte Joffe in München, an der Johns-Hopkins-Universität, in Harvard sowie in Stanford.
Verlagsinformation

Erich Follath/Alexander Jung (Hrsg.): Der neue Kalte Krieg. Kampf um die Rohstoffe. Mit Beiträgen von Beat Balzli, Jochen Bölsche, Stephan Burgdorff u. a. Deutsche Verlags-Anstalt/Spiegel-Buchverlag 2006. ISBN: 3-421-04255-1.



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Steigender Rohstoffbedarf trifft auf Rohstoffverknappung. Die Folge: heftige Verteilungskämpfe. Dennis Meadows hat in "Die Grenzen des Wachstums" bereits vor über 30 Jahren vorausgesagt, dass die wichtigsten Ressourcen, auf denen die hoch entwickelte Weltwirtschaft basiert, in absehbarer Zeit erschöpft sein werden. Nun ist es für jedermann spürbar: Öl- und Gaspreise steigen vor allem deshalb, weil der Hunger der Industrieländer und der Aufsteiger wie China und Indien unersättlich ist, die Vorräte jedoch rapide schwinden.
Ähnliches gilt für andere lebensnotwendige Rohstoffe. Mit aggressiven Strategien versuchen sich die Wettbewerber um kostbare Ressourcen Vorteile zu verschaffen. Welche weltpolitischen Konflikte sich daraus entwickeln, welche Länder in Zukunft zu den Gewinnern, welche zu den Verlierern gehören und welche Chancen alternative Energien bieten, zeigen SPIEGEL-Journalisten in dieser aktuellen Bestandsaufnahme, die den Blick in die Zukunft wagt: in ein Zeitalter der Energiekonflikte, eines neuen Kalten Krieges.

Zu den Herausgebern
Erich Follath ist promovierter Politologe und Germanist. Er war "Stern"-Korrespondent in Hongkong und New York, später Chefreporter mit dem Spezialgebiet Nahost. Heute ist er Autor beim SPIEGEL. Buchveröffentlichungen u.a. "Das Auge Davids" (über den israelischen Geheimdienst) und "Bilder aus Hongkong".
Alexander Jung arbeitet als Redakteur beim Wochenmagazin DER SPIEGEL.
Verlagsinformation

Konrad P. Liessmann: Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Zsolnay-Verlag 2006. ISBN: 3-552-05382-4.



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Was weiß die Wissensgesellschaft? Wer wird Millionär? Wirklich derjenige, der am meisten weiß? Wissen und Bildung sind, so heißt es, die wichtigsten Ressourcen des rohstoffarmen Europa. Debatten um mangelnde Qualität von Schulen und Studienbedingungen – Stichwort Pisa! – haben dennoch heute die Titelseiten erobert. In seinem hochaktuellen Buch entlarvt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann vieles, was unter dem Titel Wissensgesellschaft propagiert wird, als rhetorische Geste: Weniger um die Idee von Bildung gehe es dabei, als um handfeste politische und ökonomische Interessen. Eine fesselnde Streitschrift wider den Ungeist der Zeit.

Leseprobe
Wer wird Millionär – oder: Alles, was man wissen muss
Die in Deutschland von einem Privatsender ausgestrahlte Quizshow "Wer wird Millionär", die in Österreich unter dem Titel "Millionenshow" vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet wird, gehört seit Jahren zu den beliebtesten und erfolgreichsten Formaten dieser Art. Neben dem Erfolg von Dietrich Schwanitz’ Sachbuch-Bestseller "Bildung. Alles, was man wissen muss" und den Harry-Potter-Romanen von Joanne K. Rowling gehören diese Shows für viele Kulturoptimisten zu jenen Indizien, die zeigen, dass die Bildungs- und Leselust der Menschen ungebrochen ist.
Dass sich immer wieder und immer noch Menschen finden, die sich – durch das Studium von Lexika und einschlägigen Handbüchern mehr oder weniger gut vorbereitet – vor einem Millionenpublikum einem Wissenstest stellen, ist in der Tat bemerkenswert. Verantwortlich dafür mag nicht nur die Aussicht auf den Gewinn sein, auch nicht nur die Simulation einer Prüfungssituation, deren Beobachtung immer schon mit beträchtlichem Lustgewinn verbunden war, sondern auch die Sache selbst, um die es geht: das Wissen. Genau in diesem Punkt demonstriert diese Show, kulturindustrielles Produkt par excellence, einiges davon, wie es um das Wissen in der Wissensgesellschaft bestellt ist.
Die Konstruktion der Show ist denkbar einfach. Einem Kandidaten, der es nach verschiedenen Vorauswahlverfahren bis ins Zentrum des Geschehens geschafft hat, werden bis zu fünfzehn Fragen gestellt, deren Schwierigkeitsgrad mit dem für die richtigen Antworten ausgesetzten Preisgeld steigt. Im Gegensatz zur herrschenden Ideologie der Vernetzung wird in dieser Show einzig nach einem punktuellen Wissen gefragt. Die aus Multiple-Choice-Verfahren bekannten vorgegebenen Antworten, aus denen eine auszuwählen ist, ermöglichen nicht nur eine rasche und unmittelbare Reaktion, sondern zeigen auch in nuce, wo die Grenzen zwischen Raten, Vermuten, Wissen und Bildung verlaufen.
Dort, wo Kandidaten ihre Wahl mit Formeln wie "Das kommt mir bekannt vor" oder "Davon habe ich schon einmal gehört" begründen, triumphiert das Bekannte über das Gewusste, dort, wo mit Wahrscheinlichem oder Plausibilitäten gearbeitet wird, regieren Ahnungen und dunkle Erinnerungen, und wenn jemand tatsächlich etwas weiß, wird als Begründung für die Wahl der Antwort dann auch folgerichtig gesagt: Das weiß ich.
Ein Hauch von Bildung schleicht sich schließlich dann ein, wenn es einem Kandidaten gelingt, aufgrund seiner Kenntnisse etwa des Lateinischen oder gar Griechischen die Bedeutung von ihm an sich nicht geläufigen Fachausdrücken zu erschließen. Die Show, und das mag ihre Attraktivität mit bedingen, simuliert so Bewegungen im Wissensraum, die jeder kennt und nachvollziehen kann: Nur sehr wenig haben wir verstanden, einiges wissen wir, manches kann vermutet werden, das meiste ist uns aber nicht geläufig und kann höchstens erraten werden.

Zum Autor
Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien. Er arbeitet als Professor (am Institut für Philosophie der Universität Wien), Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Liessmann veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und Essays aus den Bereichen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie, Technikphilosophie sowie der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Peter Watson: Ideen. Eine Kulturgeschichte von der Entdeckung des Feuers bis zur Moderne. Bertelsmann-Verlag, München 2006. ISBN: 3-570-00626-3.



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Vom Abenteuer des Denkens, Entdeckens und Erfindens: Die große Kulturgeschichte der Menschheit ist ein Leseschmöker und Denkabenteuer, Fundgrube und Ideen-Kompendium. Peter Watson bietet nach "Das Lächeln der Medusa" erneut Geistesgeschichte zum Anfassen. Beginnt die Ideengeschichte der Menschheit, als die Frühmenschen erstmals Feuer machen, vor ca. 1,8 Millionen Jahren? Oder schon mit dem ersten Faustkeil vor etwa 2,5 Millionen Jahren? Warum entwickelte sich vor 40.000 Jahren eine komplexe Sprache? Wie kamen das Minus- und das Plus-Zeichen in die Vorstellungswelt, und wie entstand das Bild vom Paradies?
Peter Watson lädt ein zu einer Expedition durch die abenteuerliche Welt menschlicher Ideen. Vom ersten Feuer, dem ersten Werkzeug und den ersten Worten über die Geburt der Götter, die ersten Gesetze und die Entwicklung großer Zentren von Wissen und Weisheit bis hin zu den umwälzenden Ideen der Moderne: das Größte und das Kleinste, das Selbst-Bewusstsein des Individuums und die Entdeckung des Unbewussten.
Dabei ordnet Watson die riesige Materialfülle nach drei zentralen Ideen, die für ihn die Geschichte der Menschheit prägen: die Seele, mehr als die Idee von einem Gott; Europa, mehr als das Gebiet auf der Landkarte; und das Experiment als Motor aller Entwicklung. Wie schon in seinem erfolgreichen Standardwerk "Das Lächeln der Medusa" über die Ideen des 20. Jahrhunderts gelingt es dem begnadeten Wissensvermittler, den Leser in den Kosmos des Denkens und Erfindens zu locken.
Voller Staunen verfolgt man das Auftauchen und Verschwinden von Ideen, Denkern und Kulturen, erkennt ungeahnte Zusammenhänge und sieht schließlich die eigene Welt als Produkt eines gewaltigen Prozesses aus Mut, Erfindungsgeist und Erkenntnislust.

Zum Autor
Peter Watson, geboren 1943, studierte an den Universitäten von Durham, London und Rom. Er war stellvertretender Herausgeber von "New Science", arbeitete vier Jahre lang für die "Sunday Times", war Korrespondent in New York für die "Times" und schrieb für den "Observer", die "New York Times", "Punch" und "Spectator". Watson hat bisher dreizehn Bücher veröffentlicht und war an einigen TV-Produktion zum Thema Kunst beteiligt. Seit 1989 ist er als Lehrbeauftragter am McDonald Institute for Archaeological Research der Universität Cambridge tätig.
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Tony Judt: Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20777-5.



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Tony Judt legt die erste umfassende Geschichte des modernen Europa vor. In den vergangenen 60 Jahren hat sich der so genannte "alte Kontinent" komplett verändert. Dem Weltkrieg folgte der Kalte Krieg, die Revolutionen seit 1989 setzten fast überall die Demokratie durch und schufen die Voraussetzung dafür, dass sich immer mehr europäische Nationen der EU anschließen konnten.
Der Autor arbeitet die großen Linien der Politik, der Gesellschaft, der Kultur und des Alltags in Europa heraus. Und je weiter man sich in die Lektüre dieser großartigen Erzählung vertieft, desto klarer setzt sich eine Erkenntnis durch: dass die Zeiten, da uns unsere nationale Geschichte genügen konnte, endgültig vorbei sind.

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Elke Stein-Hölkeskamp/Karl-Joachim Hölkeskamp (Hrsg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54682-X.



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Vom Lateinischen als Weltsprache bis zu Caesars Gallischem Krieg; von Neros brennendem Rom bis zu den letzten Tagen von Pompeji, vom Tod des Gladiators bis zur Christenverfolgung, von Augustus' Rom aus Marmor bis zu Theodor Mommsens Römischer Geschichte: In insgesamt 38 glänzend geschriebenen Beiträgen präsentieren herausragende Autorinnen und Autoren die wichtigsten Erinnerungsorte der römischen Geschichte. Aus kleinsten dörflichen Anfängen hervorgegangen, entwickelte sich die Stadt am Tiber zur gewaltigen Metropole, ja, zur Herrin der antiken Welt.
So gewaltig Raum und Zeit römischer Herrschaft waren, so einzigartig und wirkungsmächtig erscheint das kulturelle und materielle Erbe, das Rom uns hinterlassen hat. Die Autorinnen und Autoren der "Erinnerungsorte" laden ein, die wichtigsten Weg- und Wendemarken der Geistes- und Religionsgeschichte, der Ereignis- und Politikgeschichte, der Kultur- und Rechtsgeschichte und nicht zuletzt der Archäologie des römischen Erdkreises kennen- und in ihrer überzeitlichen Bedeutung verstehen zu lernen.
So ist ein Buch entstanden, das nichts mit nostalgischer Beschwörung von Altbekanntem zu tun hat, sondern ein Buch der Neu- und Wiederentdeckungen und vor allem ein überzeugendes Beispiel lebendiger Erinnerungskultur, kurz: ein faszinierendes, spannend zu lesendes Geschichts- und Geschichtenbuch zur römischen Antike.

Zu den HerausgeberInnen
PD Dr. Elke Stein-Hölkeskamp lehrt am Seminar für Alte Geschichte der Universität Münster.
Professor Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp hat den Lehrstuhl für Alte Geschichte am Institut für Altertumskunde der Universität Köln inne.
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Peter Sloterdijk: Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41840-8.



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Unverwechselbares Kennzeichen des Denkens und Schreibens von Peter Sloterdijk ist die Einbettung aktuellster Fragen in ihre lange Geschichte. Dadurch gelangt er zu Neubestimmungen der gegenwärtigen "condition humaine", kann sie durch eine bisher unbekannte Perspektive sichtbar machen und unerwartete oder ungewollte Zusammenhänge nachweisen. In seinem neuen Essay geht er auf den Zorn ein, dessen Folgen sich als Kampf, Gewalt, Aggression äußern.
Am Anfang des ersten Satzes der europäischen Überlieferung, die mit der Ilias beginnt, steht das Wort "Zorn". Er gilt dort als unheilbringend – und wird deshalb hoch geschätzt, auch weil er Helden hervorbringt. Wie kommt es, dass Zorn schon relativ bald danach in der Polis nur in eng umgrenzten Situationen zugelassen wird? Wie kommt es in späteren kulturellen Traditionen zur Herausbildung des "heiligen Zorns" und damit zugleich eines ersten Begriffs von Gerechtigkeit? Wie ist eine kommunistische Weltbank des Zorns denkbar?
Wie kam es dazu, dass die Gesellschaften mit Gerechtigkeit als Grundwert den Zorn in allen Kontexten ausgeschlossen haben? Und wie ist seiner Wiederkehr zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begegnen? Peter Sloterdijk formuliert eine Antwort: "Große Politik geschieht allein im Modus von Balanceübungen. Die Balance üben heißt keinem notwendigen Kampf ausweichen, keinen überflüssigen provozieren. Es heißt auch, den Wettlauf mit der Umweltzerstörung und der allgemeinen Demoralisierung nicht verloren geben."

Zum Autor
Peter Sloterdijk, 1947 in Karlsruhe geboren, ist dort seit 1992 Professor für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung und seit 2001deren Direktor. Seit 2002 leitet er zusammen mit Rüdiger Safranski die ZDF-Sendung "Im Glashaus – Das Philosophische Quartett". 1993 erhielt er den den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik, 2001 den Christian-Kellerer-Preis für die Zukunft philosophischer Gedanken und 2005 den Sigmund-Freud-Preis.
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George Steiner: Warum Denken traurig macht. Zehn (mögliche) Gründe. Mit einem Nachwort von Durs Grünbein. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41841-6.



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Anwesend waren Traurigkeit, tristitia oder tristesse in George Steiners Prosa seit jeher: als Gedanke, Thema und Gestimmtheit. Nun aber stellt er sie, von Schelling ausgehend, in den Mittelpunkt einer Meditation über Glanz und Elend der Reflexion. Grundiert ist alles Denken durch Schwermut, die in jedem Gedanken vernehmbar bleibt und sich fortpflanzt – so die von Steiner gewählte kosmische Analogie – wie das Hintergrundrauschen als Echo des "Urknalls ". Zweiflerisch ist dieses Denken und durchdrungen vom Gefühl seiner Vergeblichkeit.
Es ist unberechenbar und heillos individuell, verschwenderisch und kreisschlüssig, eingeschränkt in den Grenzen der Sprache, axiomatisch, neurophysiologisch determiniert. Es ist, als "Großes Denken", weit entfernt von Mehrheitsentscheidungen und allgemeiner Anerkennung. Es ist aussichtslos, führt schließlich auf nichts. Und doch ist es die einzig menschenwürdige Anstrengung. George Steiners Schrift ist eine Variation in zehn Sätzen auf ein Thema von Schelling, das Produkt einer persönlichen Ästhetik, ein Stück Gedankenmusik, ein logisches Gedicht.

Zum Autor
Goerge Steiner, geboren 1929 in Paris, hat seit 1994 den Lord-Weidenfeld-Lehrstuhl für Komparatistik an der Universität Oxford inne. U.a. von ihm erschienen sind: "Martin Heidegger" (1989), "Von realer Gegenwart" (1990) und "Der Garten des Archimedes" (1997).
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Detlef Horster: Jürgen Habermas und der Papst. Glauben und Vernunft, Gerechtigkeit und Nächstenliebe im säkularen Staat. X-texte zu Kultur und Gesellschaft. transcript-Verlag 2006. ISBN: 3-89942-411-5.



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In der Gegenwartsgesellschaft dringe die Sprache des Marktes in alle Poren des Sozialen. Selbst unsere rationale Moral mit ihren reziproken Rechten und Pflichten sei dem merkantilen Vertragsprinzip nachgebildet. Darum bringt Habermas das Moralprinzip Nächstenliebe ins Spiel, das auch zentraler Gegenstand der ersten Enzyklika des neuen Pontifex ist, die weltweit hohe Aufmerksamkeit erregt.
Habermas und der spätere Papst waren sich bei ihrem Zusammentreffen 2004 in ihrer Gesellschaftsanalyse einig und auch darin, dass Gerechtigkeit hergestellt und darüber hinaus die Nächstenliebe angemahnt werden müsse. Unterschiedlich sehen beide allerdings die Rolle der Religion im säkularen Staat. Detlef Horster setzt sich in seinem Essay kritisch mit den beiden Positionen auseinander und fragt von einem sozialphilosophischen Standpunkt aus nach den Möglichkeiten und Grenzen religiöser Impulse für die Moral der Gegenwart.

Zum Autor
Detlef Horster, geboren 1942, ist Professor für Sozialphilosophie an der Universität Hannover. Er studierte Philosophie, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie in Köln und Frankfurt am Main. 1976 promovierte er im Fach Soziologie. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. auch Einführungen zu Ernst Bloch und Jürgen Habermas vor.
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Stand: 28. Dezember 2006
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