Die Bürgerinitiative "ringpark-in-gefahr" ist enttäuscht, wie das Thema
Arcaden im Stadtrat behandelt wurde. Eine hauchdünne Mehrheit hat alle
Bedenken gegen das Großprojekt nicht einmal im Ansatz berücksichtigt.
Damit wurde ein Europawettbewerb für ein großes Projekt auf den Weg
gebracht, das den Architekten nur einen geringen Gestaltungsspielraum
gibt und nur als Fassadenkosmetik bezeichnet werden kann. Die
wesentlichen mfi-Vorgaben wurden kritiklos übernommen.
Da ohnehin nur 7 Büros am Wettbewerb teilnehmen sollen,
fragen wir, ob das Verfahren nur eine Alibifunktion hat? Und wer trifft
die Auswahl der Teilnehmer? Hier müssten unabhängige, außenstehende
Fachleute eine Entscheidungsbefugnis haben.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass nur noch ein Abnicken von
Investorenforderungen erfolgt. Die Oberbürgermeisterin verstärkt die Bedenken der BI im
Nachgang zur Sitzung, wenn Sie in einem Interview noch einmal auf das
Projekt eingeht. Darin äußert sich Frau Dr. Beckmann, dass es "positiv"
sei, dass die ehemals von mfi versprochene Halle nicht kommt, weil
dauerhaft wirtschaftlich nicht zu betreiben. Es kann nur als grotesk
bezeichnet werden, wenn genau dieses Argument der Gegner nun als positiv
verkauft wird. Vielmehr entlarvt es den Investor und die Stadtverwaltung
im Nachhinein als kurzsichtig. Ebenso wird die Bürgerschaft für dumm verkauft, wenn erneut
der neue Zentrale Busbahnhof (ZOB) als Argument für die Arcaden genannt
wird. Dabei wurde doch in der Stadtratssitzung klar zum Ausdruck
gebracht, dass es für einen neuen ZOB bis zu 85 % Zuschuss aus
öffentlichen Mitteln gäbe. Angesichts dieser Verweigerung des Nachdenkens über ein so
einschneidendes Projekt in Würzburg wird die BI versuchen, alle Gegner
zu bündeln, um von der Stadt Schaden abzuwenden. Raimund Binder
Sprecher der Bürgerinitiative ringpark-in-gefahr
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