Es ist schon grotesk, dass sich heute
ausgerechnet mfi als Retter des Ringparks aufspielt, obwohl sie vor
kurzem noch skrupellos das Natur- und Kulturdenkmal Ringpark durch die
geplante Überbauung aufs schwerste schädigen wollte. Der Rückzug der mfi
aus dem Ringpark ist nicht die Folge von höherer Einsicht, sondern wurde
erst durch den Druck des bevorstehenden Bürgerentscheids erreicht, der
von der Bürgerinitiative "Ringpark-in-Gefahr" initiiert wurde.
In der Anzeige wird der BI unter anderem
"unlautere Argumentation" und Lügen im Zusammenhang mit der
Inanspruchnahme von Ringparkflächen unterstellt. Dies weist die
Bürgerinitiative als böswillige Behauptung entschieden zurück. Die
Bürgerinitiative hat seit Monaten immer wieder auf die Erfolge nach dem
ersten Bürgerbegehren im Zusammenhang mit dem Ringpark hingewiesen und
die positiven Veränderungen des Projektes an dieser Stelle
hervorgehoben.
Gleichwohl ist die neuerliche
Inanspruchnahme von Ringparkflächen Tatsache und kann auch von mfi nicht
geleugnet werden. Sie brüstet sich mit der Renaturierung des
Busbahnhofgeländes, verlangt aber im gleichen Atemzug von der Stadt den
Verkauf von 1.800 Quadratmeter historischen Ringparkgeländes, um ihr
Kaufhaus im XXL-Format verwirklichen zu können. Auch von Seiten des
städtischen Projektleiters Wiegand wurde dazu erklärt, dass am neu
entstehenden Straba-Gleis "ein Stück Ringpark geopfert werden" könnte
und zum Röntgenring meint Wiegand: Es "könnte es sein, dass man hier am
Glacis eingreifen muss". Wenn schon von Seiten der Stadt solche
Äußerungen gemacht werden, dann hat die BI das Recht und die Pflicht,
darauf hinzuweisen.
Es kommt erschwerend hinzu, dass der
Fahrradweg in den Ringpark bzw. quer über den Bahnhofsvorplatz verlegt
werden soll. mfi wirft der BI weiter vor, mit "plumpen Fotomontagen" zu
arbeiten. Diese Darstellungen wurden aber genau nach dem Modell und den
Plänen erstellt, die mfi im Infozelt und im Rathaus gezeigt hat. Sie
liefern durch die farbliche Markierung einen realistischen
Größenvergleich zwischen den geplanten "Arcaden" und der vorhandenen
Nachbarbebauung. Im neuen Modell im Bürgerzelt "informiert" mfi
bezeichnenderweise die Öffentlichkeit über das Bahnhofobjekt, indem sie
im Modell das riesenhafte "Arcaden"-Gebäude einfach weglässt!
Zudem kommen in dem neuen
Verkehrsgutachten, finanziert durch die mfi, immer neue, nicht lösbare
Probleme zutage. Das gleiche gilt für die Gefährdung der Bahnhofsquellen
durch die geplanten Baumaßnahmen, die nach eigenen, städtischen Aussagen
nicht von der Hand zu weisen sind. Zitat aus der TWV Würzburg: "Bei
Zerstörung dieser Schichten kann es zu Problemen kommen". Spätestens
seit den Vorkommnissen um den Hotelturm lassen sich die Bürger Würzburgs
mit Beschwichtigungen und Beruhigungen nicht mehr abspeisen.
Die abschließende Polemik der mfi, die
angebliche "Kenner der Würzburger Szene" zitiert und die BI als
"Mogelpackung" bezeichnet, braucht nicht kommentiert zu werden. Es
spricht für sich, wenn Bürger auf die Strasse gehen und Sachargumente
vortragen und aufklären. Wir werden uns auch weiter kritisch und
sachlich mit dem Einkaufszentrum am Ringpark auseinander setzen, das wir
als einen "Klotz am Würzburger Stein" empfinden, der für Würzburg
massive negative Auswirkungen haben wird.
Raimund Binder
Sprecher der Bürgerinitiative "Ringpark-in-Gefahr" |
Bürgerinitiative "Ringpark-in-Gefahr",
www.neuer-weg.com/ringpark
Sprecher: Raimund Binder, Silcherstraße 21, 97074 Würzburg
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