Main Post Würzburg, 19.10.2004, 19:45 Uhr


"Arcaden oder intakte Innenstadt"
 

 

Würzburg (GAM) – "Würzburg muss sich zwischen einer intakten Innenstadt und den Arcaden entscheiden – beides geht nicht." So drastisch wie Wöhrl-Geschäftsführer Ralf Seufert die Situation der Stadt in der Arcaden-Frage sieht, so sehen es auch die Chefs von Kaufhof, K+L Ruppert, Schlier und Schöningh.

Ihre Argumente erläuterten sie jetzt vor der Presse. "Leerstände werden zunehmen, der Branchenmix geht verloren", so Friedhelm Bröske (Kaufhof) zu den Auswirkungen eines Einkaufszentrums am Bahnhof. Schon jetzt gäbe es in Würzburg reichlich Verkaufsfläche: Während in deutschen Städten im Durchschnitt 1,4 Quadratmeter Einzelhandelsfläche auf jeden Einwohner kämen, seien es in Würzburg 2,2. Einen nochmaligen Zuwachs um die 20 000 Quadratmeter in den Arcaden plus möglicherweise 3500 im Zuge der Bahnhofssanierung würden der City schwer schaden. Carl Schlier: "Mit den Arcaden wird sich die Innenstadt massiv verändern."

Zentraler Kritikpunkt ist neben der Größe die Lage des Zentrums. Laut Adolf Wolf, Mitinhaber der Buchhandlung Schöningh, werden Arcaden-Besucher nicht bis in die Fußgängerzone bummeln. Der Weg sei zu weit. Erfahrungen anderer Städte zeigten dies. Entstünde das Zentrum dagegen in der City – etwa auf dem Gelände der ehemaligen Mozartschule – hätten die Geschäftsleute keine Probleme damit. Im Gegenteil: "Die Schließung solcher Lücken macht die Stadt attraktiver."

Dass die großen Häuser nicht nur um ihre eigenen Umsätze fürchten, betonte Udo Quaß (K&L Ruppert). "Für eine attraktive Innenstadt brauchen wir die kleinen und mittelständischen Einzelhändler um uns herum." Gerade deren Existenz werde durch das Zentrum gefährdet.

Ihre Argumente haben die Händler bislang immer wieder in Gesprächen mit Stadträten und in Pressemitteilungen erläutert. Außerdem haben mehrere Häuser, wie Schlier und Wöhrl, Zeitungsanzeigen der Bürgerinitiative (BI) "Ringpark in Gefahr" finanziert. Für Ralf Seufert ist das BI-Sponsoring kein "großes Geheimnis". Auch wenn sich die Argumente von Handel und Ringparkschützern unterscheiden – "wir haben doch das gleiche Interesse".

Quelle: http://www.mainpost.de/mainfranken/wuestadt/art735,2849389.html


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Stand: 08. November 2006
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