WÜRZBURG – Sie ist mit Abstand der größte
Bauherr in Würzburg: Verteilt in der Stadt betoniert und installiert
die Universität derzeit über 300 Millionen Euro. Das
Luitpold-Krankenhaus in Grombühl ist eine gewaltige Baustelle.
Wenn die Bürger am Sonntag über das Arcaden-
und Bahnhofsprojekt abstimmen, geht es um das größte Bauvorhaben in
Würzburgs Nachkriegsgeschichte. Nur der Freistaat gibt für seine
Universität noch mehr Geld aus. Dieter Maußner, seit April 2005 Chef
des Universitätsbauamtes, hat alle Hände voll zu tun. Und das nicht
nur wegen der aufwändigen Klinikbauten. Im Zuge einer
Verwaltungsreform wird das Unibauamt zum 1. Januar 2007 mit dem
Straßenbauamt und dem staatlichen Hochbauamt zusammengelegt. Eine
organisatorische Herausforderung, die Maußner nach eigenen Worten
aber zuversichtlich angeht.
Vom Volumen her betrachtet hat er im Moment
Riesenklötze zu stemmen. Allein 156 Millionen Euro sind für das neue
Zentrum Innere Medizin (ZIM) in Grombühl veranschlagt. Es folgt in
direkter Nachbarschaft dem 2004 eröffneten Zentrum für Operative
Medizin (ZOM) und soll im Frühjahr 2009 fertiggestellt sein. Dann
stünden laut Planung rund 300 Betten zur Verfügung. Aktuell ist der
Innenausbau in vollem Gange. Ständerwände werden eingezogen, Rohre
installiert. Gigantische 400.000 Kubikmeter Erde wurden für das ZIM
bewegt, 38.000 Kubikmeter Stahlbeton gegossen.
Kaum weniger spektakulär ist inmitten des
Luitpold-Krankenhauses die Entwicklung an Stelle der Alten
Chirurgie. Die wurde bis auf wenige Fassaden komplett abgerissen,
weil sie nach Inbetriebnahme des ZOM nicht mehr gebraucht wurde. In
dem tiefen Krater wird nun fleißig gewerkelt. Es entsteht ein 110
Meter langer Neubauriegel, in dem ab 2009 das Rudolf-Virchow-Zentrum
und das Institut für Molekulare Infektionsbiologie unterkommen. Es
wird dort also nicht mehr operiert, sondern doziert und geforscht.
Herzstück des Neubaus ist ein gemeinsamer Hörsaal für beide
Institute.
Fertig gebaut ist (in direkter Nähe zur
Uniklinik) das Zentrum für Experimentelle Molekulare Forschung (ZEMM)
am Zinklesweg, auch der Innenausbau ist laut Maußner abgeschlossen.
31 Millionen Euro hat das – von Tierschützern teils heftig
attackierte – Zentrum gekostet.
Die drittgrößte Baustelle der Uni ist die
Zahnklinik in der Pleich mit einem Volumen von rund 80 Millionen
Euro. Es handelt sich dort um einen Neu- und einen Umbau, derzeit
befindet man sich im vierten von fünf Abschnitten. Am Unigelände im
Hubland fällt der Chemie-Neubau ins Auge. Der Rohbau direkt an der
Einmündung der Zeppelinstraße hat Gestalt angenommen, bis Ende 2008
soll das Gebäude übergeben werden. Kosten hier: rund 22 Millionen
Euro.
In loser Folge berichtet die MAIN-POST
demnächst ausführlich über die einzelnen Bauprojekte.
Von unserem Redaktionsmitglied ANDREAS
JUNGBAUER
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