Zum Thema "Würzburger Arcaden" erreichten uns
folgende Leserbriefe: [...] Sattes Grün,
grelles Gelb, gut gelaunte Bürger – an Masten, Straßenkreuzungen,
Werbetafeln, öffentlichen Verkehrsmitteln und auch in Zeitungen –
mit mächtigem Kostenaufwand finanziert, damit Würzburg attraktiver
wird – bei klein gedrucktem Arcaden-Shopping. Es entsteht fast der
Eindruck, die "Veranstalter" dieser Werbe-Euphorie sind sich
offensichtlich noch nicht so sicher über den geplanten und
erwünschten Erfolg ihrer Bauabsichten. Ein Schelm, wer Arges dabei
denkt. [...]
Volker Freist, 97084 Würzburg
Wie soll der Verkehr am Bahnhof und Ringpark weniger und flüssiger
werden, wenn täglich Tausende von Fahrzeugen durch die Arcaden
dazukommen? Wie soll der Ringpark dazu gewinnen, wenn der jetzige
Busbahnhof schön grün ist, der Bahnhofsvorplatz in Zukunft aber
versiegelt wird, und die Gebäude bis zur Ringparkgrenze reichen und
der Verkehr dort zunimmt? [...] Die massive Werbung
zeigt, dem Investor geht es einzig und allein um seinen Profit.
Deshalb: Würzburger [...], stimmen sie am 3.
Dezember gegen die mfi-Arcaden am Bahnhof und Ringpark.
Maria Mohr, 97273 Kürnach
Der Stimmzettel für den Bürgerentscheid am 3. Dezember ist eine
politische Nebelbombe [...]. Bei spontanen Testwahlen in meinem
Bekanntenkreis (durchschnittlicher Bildungsgrad) wurden acht von
zehn Versuchen falsch, das heißt, ungültig gewählt. [...] Endgültig ist der Wähler verunsichert bei der
Stichwahl, die durch ein juristisches Satzmonster gekrönt für totale
Verunsicherung sorgt, obgleich letztlich diese Wahlmöglichkeit die
tatsächliche Entscheidung beinhaltet! Dass zu erwartende
Wahlergebnis, im Hinblick der ungültigen Stimmen, wird für viel
Gesprächsstoff sorgen. [...]
Detlef Rothe, 97070 Würzburg
Es ist höchst erstaunlich, dass es trotz der weit fortgeschrittenen
Planungen – Einkaufszentrum, Bahnhofumbau, Parkplätze, Zentraler
Omnibusbahnhof, Neuordnung der Straßenbahnen, der Straßen und
Radwege – keine aussagefähige Baukosten-Schätzung gibt (abgesehen
von der pauschalen Fantasiesumme von 250 Millionen Euro)! [...] Das bedeutet: Wer am 3. Dezember für die Arcaden stimmt, erteilt den drei Unternehmern einen Blankoscheck mit
Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt Würzburg und ihrer Bürger in
unbekannter und unbegrenzter Höhe! Ein solches Verfahren finde ich
unseriös und einen ganz schlechten politischen Stil.
Dr. Oskar Klemmert, 97074 Würzburg
Einer Anzeige entnehme ich, dass es dank Arcaden zu einem kleinen
Verkehrswunder im Bahnhofsbereich kommen wird: Trotz zu erwartender
10.000 Fahrzeugbewegungen mehr pro Tag werden wir durch geniale
Umbaumaßnahmen angeblich weniger Staus und eine geringere
Schadstoff- und Emissionsbelastung haben. [...] Wer zahlt die geplanten Umbaumaßnahmen (Sicher nicht die mfi!)?
Und wenn Verbesserungen möglich sind und sie eventuell sogar aus
öffentlichen Mitteln bezuschusst werden, warum ist nicht schon
längst etwas geschehen? [...]
Ingeborg Willmy, 97070 Würzburg
[...] Seit Monaten verbreitet die Bahn AG den Slogan "Kein
Bahnhofumbau ohne Arcaden". Das ist eine Irreführung der Öffentlichkeit,
denn nach Auskunft einer Bahnsprecherin vom Januar 2005 hält die
Bahn seit langem das Geld parat, den Würzburger Hauptbahnhof umbauen
zu können, zumal ein staatlicher Zuschuss von 80 Prozent zu den
Kosten des Umbaus zugesichert sein soll. Eine "Verknüpfung" von
Umbau des Hauptbahnhofes und der Errichtung der Arcaden besteht nach
der Finanzlage der Bahn also nicht. [...]
Prof. Gert Hoelscher, 97070 Würzburg
Die mfi-Werbekampagne hat eine Dimension erreicht, die es nicht
einmal bei Stadtratswahlen gibt. Es zeigt, dass mit allen Mitteln
(Geld mfi) gebaut werden muss. Die Werbemittel sind sehr ungleich
verteilt. Als Gegner rate ich den Bürgern der Macht des Geldes den
Rücken zu zeigen und den Kopf bei einer Tasse Kaffee zu benutzen und
sich Gedanken zu machen, warum man so einen Aufwand betreibt.
Roland Rösch, 97070 Würzburg
Die Erhöhung der Parkgebühren im Innenstadtbereich unmittelbar vor
dem Bürgerentscheid ist Rückenwind für die Gegner des vorliegenden
Arcaden-Projektes, weil sie die Sorge fördert, dass die Innenstadt
veröden könnte, wenn die Arcaden erst einmal fertig gestellt sein
sollten. [...] Im übrigen meine ich, dass man erst den Hotelturm
fertig stellen sollte, bevor man die nächste große Baugrube aushebt.
Dr. Jochen Lahl, 97070 Würzburg |