Die Diskussion um Arcaden und Bahnhofsumbau
wird weiter heftig geführt. Hier eine Auswahl von Zuschriften
unserer Leser: [...] die ganze Stadt großformatig zugepflastert mit Plakaten
pro Arcaden; ganze Hausfassaden künden vom großen Fortschritt, der
uns blüht; überdimensionierte Stellwände an exponierten Orten ohne
Rücksicht auf das Stadtbild. Ich fühle mich eher an Nordkorea
erinnert, denn an Würzburg; zumindest an eine gelenkte Demokratie à
la Putin. Wer Solches nötig hat, zeigt, dass es ihm nicht ums Wohl
der Stadt geht [...], sondern
ausschließlich um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen.
Werner Karl, 97072 Würzburg
Es spricht ein unverzeihlicher, unternehmerischer Unverstand aus der
Behauptung der OB: Die Würzburger kaufen nicht in ihrer Stadt ein,
sondern anderswo und mit den Arcaden wolle man diese Kaufkraft
wieder nach Würzburg zurückbringen. "Die Würzburger" sind ein paar
wenige, die sich in München, Frankfurt oder Paris exklusiv
einkleiden. Die ganz große Mehrheit findet in unserer Stadt alles,
was es braucht. Ohne Arcaden.
Werner Tiltz, 97078 Würzburg
Welche finanziellen Auswirkungen haben die Arcaden für die Stadt,
zum Beispiel in Bezug auf die Gewerbesteuereinnahmen? Darüber hat
man noch nichts Konkretes gehört oder gelesen. Aus Erfahrung ist
bekannt, dass neue Firmen am Ort meist jahrelang keine oder nur eine
geringe Gewerbesteuer zahlen. Durch die Geschäfte in den Arcaden
wird aus der Stadt Kaufkraft entzogen, die dortigen Geschäfte haben
Umsatz- und Gewinneinbußen, zahlen dadurch auch weniger
Gewerbesteuer. [...] der
Kämmerer der Stadt hat sich sicher bei anderen Städten, die Arcaden
haben, schlau gemacht. Wir würden das gerne hören.
Kurt Herold, 970776 Würzburg
Lasst Sie doch bauen, die Arcaden am Bahnhof in Würzburg. Dann wird
endlich der Bahnhof in Würzburg mit über zehn Millionen Euro
renoviert und ein Schmuckstück von Würzburg. Es heißt doch immer
unser Dorf soll schöner werden – warum nicht unsere Stadt Würzburg!
[...]
Wolfgang Sauerbrey, 97318 Kitzingen
Ich war mit dem Zug in Regensburg. Die Arcaden sind eine Sammlung
von Filialbetrieben, die sowieso schon in Würzburg vertreten sind.
Kein Einzelhändler mehr enthalten – bis auf Gastronomie. Schön
gebaut, so etwas hätte ich auch gerne in Würzburg – nur ist der
Bahnhof dafür der richtige Platz?
Berndt Kerschke, 97084 Würzburg
Am 3. Dezember stimmen die Würzburger über den
Umbau des Bahnhofareals ab. Deshalb heißt es Wählen gehen. [...] Würzburg muss seine Chance jetzt ergreifen. Ja zum Umbau des
Bahnhofareals und nicht zur Verhinderung, und damit Stillstand der
Stadtentwicklung.
Karl-Heinz Bohn, 97072 Würzburg
Regensburg, ich war dabei! [...] Regensburg ist mit Würzburg nicht zu
vergleichen. [...] Was ändert sich? Komme ich heute aus dem
Bahnhof, habe ich vor mir die Straba,
rechts die Busse und links die Taxen. [...] Wo ist die Nähe zur Stadt?
Verkehrsentlastung – dass ich nicht lache. Es wird noch mehr Stau
geben als früher. Aber das Schlimmste ist für mich dieser
Stimmzettel. Ein Bürgerentscheid mit ja oder Nein hätte genügt!
[...] Den Bürgern, die den
Bürgerentscheid auf den Weg brachten, muss man das Wasser abgraben,
man erschwert einfach die Abstimmung.
Siegbert Schneider, 97082 Würzburg
Bei einem Vergleich der beiden Arcaden-Standorte Würzburg und
Regensburg, müsste man aber auch die wesentlichen Unterschiede der
beiden Stadtkerne aufzeigen. Regensburg besitzt eine wunderschöne
historische Altstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dort ist
also ein Besuch der Altstadt das eigentliche Ziel von Besuchern und
Kunden aus nah und fern. Vergleichbares kann Würzburg wegen den
Zerstörungen des Krieges leider nicht mehr bieten.
Hermann Ströbel, 97084 Würzburg
[...] Ich
frage mich, wer diesen Wahlzettel (ohne Spezialstudium) verstehen
soll – wie er seinen Standpunkt per Stimmabgabe darlegen soll. Kann
man eine Abstimmung noch komplizierter und undurchsichtiger
gestalten? Ich meine, da steckt System dahinter [...] Da die CSU/SPD-Stadt-Verantwortlichen geschlossen für
das Projekt sind, hat man jetzt durch solch einen Wahlzettel
einerseits zwar dem Gesetz zu Genüge getan, aber andererseits will
man durch die sonderbare Gestaltung der Stimmzettel Andersdenkende
durch Verwirrung, Verunsicherung oder Abschreckung manipulieren.
Harald Seidenath, 97076 Würzburg
[...] Ich bin, wie so viele Würzburger, für
ein Einkaufszentrum am Bahnhof. Allerdings beobachtet man immer
wieder, dass Befürworter und Gegner mit abenteuerlichen
Übertreibungen argumentieren. Die Arcaden-Gegner sehen den Ringpark
im Verkehr zu ersticken und die Befürworter konstruierten ein
Junktim mit der Bahnhofsrenovierung. [...] Kommen die Arcaden jedoch nicht, macht es
auch nichts. Es gibt ja ein hervorragendes Einkaufszentrum in
Aschaffenburg und demnächst auch in Schweinfurt.
Bernhard Edler von Lapp, 97072 Würzburg |