Main Post Würzburg, 17.08.2006, 17:12 Uhr


Innenstädte sind nicht verwaist /

Lockmittel für den Stadtrat
 

 

Zu den geplanten Arcaden am Hauptbahnhof:

Die Gegner der Arcaden sollten sich einmal in Aschaffenburg die City Galerie, in Bamberg das Atrium oder in Ansbach das Brückencenter ansehen. Hier pulsiert das Leben in herrlicher Einkaufsatmosphäre, es finden Events statt und die Center sind Begegnungsstätten. Trotzdem sind die Innenstädte nicht verweist, weil sich diese mit den Centern gegenseitig befruchten. Obwohl diese Städte allesamt sogar kleiner sind als unsere Stadt und nicht über das zusätzliche Verkehrsmittel Straßenbahn verfügen.

Herr Collier kommt mir wie der letzte Verfechter der Planwirtschaft vor; mit seinen sturen Einstellungen wäre er in Kuba oder Nord-Korea besser aufgehoben. Dort hätte er keine Marktwirtschaft, in der nur der innovative und aktive Verkäufer überlebt.

Unsere Frau OB, die zugegebenermaßen noch nicht allzu viel auf die Reihe gebracht hat, steht nun der Fraktion der ewig gestrigen Herren Weber, Franke und Dürrnagel wie auch Felgenhauer gegenüber, die ihr dieses Prestigeobjekt scheinbar neiden und wieder mal am liebsten eine überdimensionale Käseglocke über Würzburg stülpen würden, damit sich nur ja nichts ändert.

Auch unsere Stadt sollte sich endlich mal im 21.Jahrhundert melden, jede Epoche hat über die Jahrhunderte hinweg ihren Baustil entwickelt. Möglicherweise ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung, als die Residenz gebaut wurde und heute wird diese zusammen mit dem Architekten verehrt, vielleicht wird man das selbe in der Zukunft über die heutigen Objekte sagen.

Ein Wort noch zum Verkehr, in den genannten Städten sucht sich der Verkehr auch seinen Weg. Obwohl die Straßenführungen auch nicht großzügiger sind als sie in Würzburg geplant sind.

Holger Speitel, 97074 Würzburg


Zu "Auslaufmodell Arcaden" vom 10. August:

Eigentlich müsste inzwischen jeder denkfähige Mensch sich mindestens eine Frage stellen: Was veranlasst eine Großfirma, die eine herbe Niederlage in einer Stadt durch hellwache Bürger erlitten hat, erneut den Versuch zu unternehmen, sich – wenn auch in reduzierter Form (die Praktik dieser Firma, nicht attraktive Vertragsteile an Subunternehmen abzugeben, die dann horrende Forderungen stellen und sich zurück ziehen, wenn diese abgelehnt werden, ist bekannt geworden) in Würzburg zu etablieren? Mit erheblichem PR-Aufwand!

Zumindest eine Erklärung dürfte verständlich sein: Die Idee der Groß-Einkaufszentren kommt aus den USA – und dort ist dieses Projekt ein Auslaufmodell! Sehr viele Orte haben inzwischen erkannt, dass das innerstädtische Leben in den Gemeinden stirbt und gehen wieder zu kleineren Geschäftsansammlungen innerhalb von Ortsteilen über.

Einige Städte in Deutschland, die mfi-Arcaden zuließen, haben die gleiche Erfahrung gemacht; mfi will möglichst schnell noch mit großem Parkplatz und "kurzen Wegen" innerhalb des Kaufzentrums vor allem das Umfeld der Stadt anlocken (!) und dessen Kaufkraft abschöpfen. Lockmittel für den Stadtrat: Umbau des Busbahnhofs (siehe Sporthalle). Wer die dafür erforderlichen Straßenumbauten bezahlt und wie hoch die für eine verschuldete Stadt sein würden, ist bisher nicht dargelegt worden.

Seid wachsam, Würzburger, eine Großfirma will und braucht Profit – auf wessen Kosten ist ihr gleichgültig.

Bettina Schardt, 97070 Würzburg


Quelle: 
http://www.mainpost.de/mainfranken/wuestadt/art735,3675681.html

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Stand: 08. November 2006
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