Zu den geplanten Arcaden am Hauptbahnhof:
Die Gegner der Arcaden sollten sich einmal in Aschaffenburg die City
Galerie, in Bamberg das Atrium oder in Ansbach das Brückencenter
ansehen. Hier pulsiert das Leben in herrlicher Einkaufsatmosphäre, es
finden Events statt und die Center sind Begegnungsstätten. Trotzdem sind
die Innenstädte nicht verweist, weil sich diese mit den Centern
gegenseitig befruchten. Obwohl diese Städte allesamt sogar kleiner sind
als unsere Stadt und nicht über das zusätzliche Verkehrsmittel
Straßenbahn verfügen.
Herr Collier kommt
mir wie der letzte Verfechter der Planwirtschaft vor; mit seinen sturen
Einstellungen wäre er in Kuba oder Nord-Korea besser aufgehoben. Dort
hätte er keine Marktwirtschaft, in der nur der innovative und aktive
Verkäufer überlebt.
Unsere Frau OB,
die zugegebenermaßen noch nicht allzu viel auf die Reihe gebracht hat,
steht nun der Fraktion der ewig gestrigen Herren Weber, Franke und
Dürrnagel wie auch Felgenhauer gegenüber, die ihr dieses Prestigeobjekt
scheinbar neiden und wieder mal am liebsten eine überdimensionale
Käseglocke über Würzburg stülpen würden, damit sich nur ja nichts
ändert.
Auch unsere Stadt
sollte sich endlich mal im 21.Jahrhundert melden, jede Epoche hat über
die Jahrhunderte hinweg ihren Baustil entwickelt. Möglicherweise ging
ein Aufschrei durch die Bevölkerung, als die Residenz gebaut wurde und
heute wird diese zusammen mit dem Architekten verehrt, vielleicht wird
man das selbe in der Zukunft über die heutigen Objekte sagen.
Ein Wort noch zum
Verkehr, in den genannten Städten sucht sich der Verkehr auch seinen
Weg. Obwohl die Straßenführungen auch nicht
großzügiger sind als sie in Würzburg geplant sind.
Holger Speitel, 97074 Würzburg
Zu "Auslaufmodell
Arcaden" vom 10. August:
Eigentlich müsste
inzwischen jeder denkfähige Mensch sich mindestens eine Frage stellen:
Was veranlasst eine Großfirma, die eine herbe Niederlage in einer Stadt
durch hellwache Bürger erlitten hat, erneut den Versuch zu unternehmen,
sich – wenn auch in reduzierter Form (die Praktik dieser Firma,
nicht attraktive Vertragsteile an Subunternehmen abzugeben, die dann
horrende Forderungen stellen und sich zurück ziehen, wenn diese
abgelehnt werden, ist bekannt geworden) in Würzburg zu etablieren? Mit
erheblichem PR-Aufwand!
Zumindest eine
Erklärung dürfte verständlich sein: Die Idee der Groß-Einkaufszentren
kommt aus den USA – und dort ist dieses Projekt ein Auslaufmodell! Sehr
viele Orte haben inzwischen erkannt, dass das innerstädtische Leben in
den Gemeinden stirbt und gehen wieder zu kleineren Geschäftsansammlungen
innerhalb von Ortsteilen über.
Einige Städte in
Deutschland, die mfi-Arcaden zuließen, haben die gleiche Erfahrung
gemacht; mfi will möglichst schnell noch mit großem Parkplatz und
"kurzen Wegen" innerhalb des Kaufzentrums vor allem das Umfeld der Stadt
anlocken (!) und dessen Kaufkraft abschöpfen. Lockmittel für den
Stadtrat: Umbau des Busbahnhofs (siehe Sporthalle). Wer die dafür
erforderlichen Straßenumbauten bezahlt und wie hoch die für eine
verschuldete Stadt sein würden, ist bisher nicht dargelegt worden.
Seid wachsam,
Würzburger, eine Großfirma will und braucht Profit – auf wessen Kosten
ist ihr gleichgültig.
Bettina Schardt, 97070 Würzburg |