Würzburg – "Pia raus"-Rufe,
rauchende Zuhörer, ein Hund im Sitzungssaal sowie der Einsatz von zwei
Polizisten. Bei der gestrigen Stadtratssitzung war einiges geboten.
Schuld daran: Das von Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner vorgelegte
Sicherheits- und Sauberkeitskonzept, das schon viel Staub aufgewirbelt
hat – und zum wiederholten Mal durchfiel.

25 Euro muss Frauchen zahlen, wenn sie Colombos Haufen
nicht vom Gehweg entfernt. So will es die Sauberkeitsverordnung,
deren Verabschiedung der Stadtrat gestern einmal mehr vertagt
hat. (FOTO: THERESA RUPPERT) |
|
|
Doch das bekamen die rund 20
jugendlichen Zuhörer, die mit Plakaten ("Stadträte füttern verboten")
und Zwischenrufen ("das ist eure Demokratie", "Pia raus") gegen ihre
"Vertreibung" auf öffentlichen Plätzen protestierten, gar nicht mehr
mit. Nachdem es zu krawallig wurde, ließ Oberbürgermeisterin Dr. Pia
Beckmann die bunte Truppe nach einer halben Stunde von zwei Polizisten
aus dem Saal komplimentieren. Was die OB bedauerte. "Schade, dass keine
Kommunikation möglich war." [...]

Nur kurz konnten rund 20 Jugendliche die Stadtratssitzung am
Donnerstag stören und gegen die geplante Sicherheitsverordnung
protestieren. Als es Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann zu
laut wurde, rief sie die Polizei und ließ den Ratssaal räumen.
(FOTO: NORBERT SCHWARZOTT) |
|
|
Viele Stadträte waren auch in der erneuten Vorlage
von Kleiners Vorschriften-Katalog nicht überzeugt. Ein Kritikpunkt: Das
geschraubte Amtsdeutsch "Das Verweilen zum Zweck des Genusses
alkoholischer Getränke außerhalb von genehmigten Freiausschankflächen
ist auf Straßen und Grünanlagen nicht zugelassen"). Ebenfalls
kritisiert: juristische Gummi-Formulierungen wie "Skaten über das
normale Maß hinaus" oder ganz einfach "hanebüchene Vorschriften" [...].
|