WÜRZBURG – Stadtforscher Rolf Junker nimmt am
Mittwoch, 8. November, an der Podiumsdiskussion "Arcaden – Fluch
oder Segen?" teil. Der Düsseldorfer glaubt, dass ein Einkaufszentrum
Würzburg verändern wird. "Wenn man das will, dann ist es auch
sinnvoll, für bestimmte Lagen aktive Sterbehilfe zu betreiben."
FRAGE: Sie haben 20 Städte untersucht, in
denen Einkaufszentren gebaut wurden. Wie haben sich die Innenstädte
verändert?
ROLF JUNKER: Einen Abwärtstrend gibt es
überall. Denn ein Einkaufszentrum bringt zwar generell eine
Umsatzsteigerung. Aber es tritt auch eine Umsatzumverteilung von den
Geschäften in der Innenstadt in das Center ein. In manchen Städten
profitieren die Einzelhändler in der Nähe des Einkaufszentrums. Aber
dafür leiden andere um so mehr. Im allgemeinen konzentrieren sich
die Einkaufslagen der Städte. [...]
Es gibt tatsächlich Städte wie
Siegen, Dessau oder Oberhausen, wo sich die Leerstände in der
Innenstadt durch den Bau eines Shopping-Centers beinahe verdoppelt
haben. Mieten und Grundstückspreise sind um ein Drittel gesunken.
Diese Innenstädte sind in ehemals funktionierenden Geschäftslagen im
Bezug auf den Einzelhandel tot. [...]
"Solche Zuckerl gibt der
Investor nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil er etwas
will."
(Rolf Junker über Busbahnhof und Bahnhofsumbau, die Arcaden-Investor mfi in Würzburg ermöglicht)
[...]
Das Gespräch führte MANUELA GÖBEL |