Das Buch
Jeder hat schon von Kredithaien gehört. Ein Kredithai bietet seine Hilfe
an in Form eines Darlehens und entpuppt sich als Blutsauger, wenn die
überhöhten Zinszahlungen nicht geleistet werden können.
Die Spezies der Wirtschaftskiller ist viel seltener, dafür aber zigmal
intelligenter und gefährlicher. Der Wirtschaftskiller ist ein Produkt
unserer neuen Zeit, in der Kriege gegen andere Länder mehr oder weniger
aus der Mode gekommen sind und ersetzt wurden durch den
Wirtschaftsimperialismus von Großkonzernen. "Economic Hit Men
(Wirtschaftskiller)", erklärt Perkins, "sind hoch bezahlte Profis, die
weltweit Länder um Zigmilliarden betrügen. Sie schleusen Weltbank-,
Regierungsgelder und 'Entwicklungskredite’ in die Taschen einiger
Großkonzerne und reicher Familien, die über die natürlichen Ressourcen
verfügen. Zu ihrem Instrumentarium gehören gezinkte Wirtschafts- und
Finanzprognosen, Wahlmanipulationen, Schmiergelder, Erpressung, Sex und
Morde. Sie treiben ein Spiel, das so alt ist wie Macht und Herrschaft;
doch im Zeitalter der Globalisierung hat es eine neue und bedrohliche
Dimension angenommen. Ich weiß, wovon ich spreche; denn ich war ein
Wirtschaftskiller."
John Perkins berichtet von seiner über 10-jährigen Tätigkeit für eine
internationale Beratungsfirma. Seine Aufgabe bestand darin, Länder der
Dritten Welt zu stark überdimensionierten Infrastrukturmaßnahmen zu
bewegen, verbunden mit Großkrediten und Auftragsvergabe an amerikanische
Unternehmen. Sobald diese Länder große Schulden angehäuft hatten und sich
die Bedienung der Kredite als schwierig erwies, kam die amerikanische
Regierung in Verbindung mit Finanzdienstleistern ins Spiel und versuchte,
die Wirtschaft der betreffenden Länder in ihrem Sinne zu manipulieren bzw.
zu kontrollieren.
John Perkins berichtet von internationalen politischen Intrigen auf
höchster Ebene. Im Rahmen seiner Mission bereiste er die ganze Welt,
insbesondere Ecuador, Kolumbien, Saudi-Arabien und Persien, und arbeitete
mit Männern wie dem panamaischen Präsidenten Torrijos, der sein Freund
wurde. Er half bei der Umsetzung eines Planes, der Milliarden von
Petrodollars zurück in die USA schleuste und die intime Beziehung zwischen
dem islamisch-fundamentalistischen Haus Saud und amerikanischen
Regierungen festigte. Perkins' Geschichte dokumentiert die
Skrupellosigkeit von Wirtschaftskillern und benennt die wahren Gründe für
den Fall des Schahs von Persien sowie für die Invasionen von Panama und
dem Irak.
Offen oder versteckt warnte eine Reihe einflussreicher Interessenvertreter
John Perkins vor der Veröffentlichung seines autobiographischen Berichts,
in dem er die unselige Verquickung amerikanischer Finanz- und
Wirtschaftsinteressen mit der Dritten Welt anprangert. Diesmal ließ sich
Perkins, der bereits Jahre zuvor zweimal angesetzt hatte, die
"Bekenntnisse ..." zu schreiben, nicht davon abhalten.
Der Autor
John Perkins, Jahrgang 1946, wurde vom NSA und der internationalen
Beratungsfirma MAIN als idealer Economic Hit Man entdeckt und dafür
undercover ausgebildet. Von 1970 bis 1982 beriet er im Auftrag von MAIN
zahlreiche Entwicklungsländer und veranlasste sie durch übertrieben
optimistische Prognosen zu überdimensionierten Technikprojekten. Er
verließ MAIN aufgrund von Gewissenskonflikten und gründete die Firma IPS
(Independent Power Systems), die sich auf die Entwicklung nachhaltiger
Energiesysteme spezialisierte. 1992 verkaufte er IPS. Heute leitet John
Perkins die Organisation Dream Change Coalition, die zusammen mit den
indigenen Völkern Südamerikas deren Umwelt und Kulturen schützt.
Pressestimmen
"Mit Krediten Länder zu ruinieren war meine Aufgabe." (John Perkins)
"John Perkins verbindet die Brillanz und Spannung eines
Graham-Greene-Thrillers mit der Autorität eines Insiders, der in seiner
eigenen haarsträubenden Geschichte die Namen der Akteure benennt und die
Verbindungen zwischen der Globalisierung der Konzerne und der
amerikanischen Regierung aufzeigt." (David Korten, Autor von "When Corporations Rule the World")
"Eine Bombe. Einer der seltenen Fälle, in denen jemand, der tief in unsere
imperialistische Regierungs- und Konzernstruktur verquickt war, den Mut
gefunden hat, unmissverständlich deren Funktionsweise aufzudecken." (John E. Mack, Harvard-Professor, Gewinner des Pulitzer-Preises)
(Quelle:
Riemann-Verlag 2005)
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