Theodor W. Adorno
(1903-1969)

Aktuelle Literatur zum 100. Geburtstag 

Adorno-Biografien Von Adorno Über Adorno und die Kritische Theorie Biografie und Leseproben


Adorno-Biografien

 

Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 978-3-518-58378-4.

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Zum 100. Geburtstag Theodor W. Adornos erscheint endlich die langerwartete Biographie, die eine große Lücke schließt: Bisher lagen nur eine Reihe von biographischen Detailstudien und eine Fülle theoretischer Auseinandersetzungen vor, eine detaillierte Darstellung seines Lebens und Werks hingegen fehlte. Stefan Müller-Doohms Biographie, die auf mehrjährigen Forschungen und Archivrecherchen beruht und eine Vielzahl bisher unbekannter Quellen erschließt, weist Adorno den ihm gebührenden Rang zu: als einen der großen Philosophen der Gegenwart, der in der kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und der Tradition eine Neuorientierung des Denkens eröffnete, die bis heute prägend ist. Von der behüteten Kindheit in Frankfurt über die Erfahrung des Exils und der Shoah, von der Frankfurter Schule und dem Institut für Sozialforschung bis hin zu den Ereignissen von 1968, von der Neuen Musik und der Ästhetik über die Soziologie und Philosophie bis hin zur Literatur, Politik und Kulturindustrie reicht das Spektrum. Adornos Biographie zeigt sich als intellektuelle Bestandsaufnahme des zwanzigsten Jahrhunderts, die uns die Geschichte unserer Gegenwart mit anderen Augen sehen lässt.

Zum Autor
Stefan Müller-Doohm ist Professor für Soziologie an der Universität Oldenburg. Er selbst hat in Frankfurt noch bei Horkheimer und Adorno studiert.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
-
Zur Aktualität der Dialektik der Aufklärung (Stefan Müller-Doohm, 01.07.1999)
- Adorno als Adorno. Biografische Versuche. Eine Rezension (NZZ, 23.08.2003)
- "Unter den zahlreichen Publikationen zum 100. Jahrestag von Adornos Geburt zählen sich drei zum engeren Genre der Biografie. Mit 740 reinen Textseiten [...] hat der Oldenburger Soziologe und einstige Adorno-Schüler Stefan Müller-Doohm der ausdauernden Leserin ein gründlich recherchiertes Logbuch vorgelegt, anhand dessen sich Adornos äußeres und intellektuelles Leben nachvollziehen lässt. […]
Im Februar 1938 brachte ein Dampfer ihn nach New York. 1941 folgte er Horkheimer weiter nach Kalifornien. 'Ach, Max, jetzt ist es endlich so weit, und wir wollen es zusammen schaffen', hatte Adorno kurz vorher noch sehnsüchtig geschrieben. In ihren Häusern in den besseren Gegenden von Los Angeles diskutierten sie die Thesen der Dialektik der Aufklärung, während Gretel Adorno protokollierte, das Protokollierte abtippte, wiederum zur Diskussion vorlegte, wieder abtippte. [...] Die Liste der weiteren in den Kriegsjahren visierten oder gar realisierten Projekte ist lang
darunter das Buch 'Komposition für den Film', gemeinsam mit Hanns Eisler, die Philosophie der neuen Musik, die Studien zur autoritären Persönlichkeit und die Minima Moralia. Deutlich spricht Müller-Doohm an einer Stelle von den 'Eitelkeiten', von dem 'gebrochenen Stolz der Vertriebenen', von 'Missgunst und Invektiven untereinander'. Mehrere menschlich schwierige Situationen fallen in diese Jahre oder nehmen hier ihren Ausgang: zwei unglücklich endende Affären mit verheirateten Frauen, Adornos Zerwürfnis mit Ernst Bloch. Ein weiteres Zerwürfnis mjt Thomas Mann folgte, trotz der anfangs für beide so beflügelnden Zusammenarbeit am Doktor Faustus. […]
In Los Angeles begab sich Adorno wiederholt wegen 'akuter psychischer Krisen, Depressions- und Beklemmungszustände, ... allgemeiner toxischer Erscheinungen sowie seiner Neuralgie', 1946 auch wegen einer 'ernsthaften Erkrankung der Herzkranzgefäße' in ärztliche Behandlung. Kaum fassbar, dass dieses immense Bündel belastender Erkrankungen, zumal die seelischer Art, in Müller-Doohms ansonsten so akribischer Darstellung nur so kurz in Erscheinung tritt. Und wie verwundert ist man, wenn man im dritten Teil auf Fußnote 643 stößt: 'Im Theodor W. Adorno-Archiv Frankfurt a. M. sind nach Auskunft der Mitarbeiter handschriftliche Tagebücher von Adorno aufbewahrt, die jedoch noch nicht archiviert und folglich unzugänglich sind.' Warum im Suhrkamp-Verlag eine große Biografie des Jubilars erscheinen kann, ohne dass dessen Tagebücher eingesehen wurden, ist ein Rätsel, so groß wie die dort möglicherweise enthüllten Seelenzustände des Biografierten selber." (Hilal Sezgin, Frankfurter Rundschau, 20.08.2003)

Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutsche Verlags-Anstalt 2003. ISBN: 3-421-05493-2.

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Kaum ein Philosoph des 20. Jahrhunderts hat eine solche gesellschaftspolitische Wirkung entfaltet wie Theodor W. Adorno, der Mitbegründer der Frankfurter Schule. Lorenz Jäger zeigt in seiner Biographie überraschende Seiten des streitbaren Philosophen.

Zentral für Adornos Selbstverständnis war seine jüdische Abkunft ebenso wie das Erlebnis des Nationalsozialismus, der ihn in die Emigration nach Amerika trieb. Dort schrieb er zusammen mit Max Horkheimer sein wirkungsmächtigstes Werk "Dialektik der Aufklärung". Darin leuchtet er vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen die Schattenseiten der Moderne aus.
Als Haupt der Frankfurter Schule hat Adorno seinen festen Platz in der Philosophiegeschichte, war aber auch einer der wichtigsten Anreger, Förderer, Vermittler und Deuter im deutschen Geistesleben. Lorenz Jäger unternimmt es zum ersten Mal, Adornos philosophisch-literarisches Schaffen in die politischen Entwicklungen einzubetten. Er legt eine spannend zu lesende Darstellung vor, in der er Adornos Lebensweg einfühlsam nachzeichnet und in wichtigen Punkten neu deutet.


Zum Autor
Lorenz Jäger, geboren 1951, ist Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach dem Studium der Soziologie und Germanistik in Frankfurt unterrichtete er Deutsche Literatur in Japan und in den Vereinigten Staaten. Zahlreiche Editionen und Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Lorenz Jäger lebt in Frankfurt am Main.
Verlagsinformation

Rezensionen
- Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003)
- "Eine Irritation anderer Art bietet die dritte, im Untertitel 'politisch' genannte Biografie aus der Feder des FAZ-Redakteurs Lorenz Jäger. Nur der ganz junge Adorno genießt noch das Wohlwollen dieses Biografen. Bei seiner Ankunft in Wien gefiel einem Zeitgenossen sein 'mageres, knochiges Gesicht, einen gut geformten Kopf. [...] Für seine ganze Gestalt sprachen am besten seine Hände: schmal, mit langen Fingern, geradezu delikat, von einnehmender Sensibilität.' Und das sind, auf Seite 59, so ungefähr die letzten freundlichen Worte, die in diesem Buch über Adorno zu lesen sind. Zwei Seiten weiter gibt Jäger wieder, wie derselbe Bekannte Adorno nach dem Krieg erlebt hat: 'Indes wurde ich gewahr, dass ich einen dicken, fetten, früh verglatzten, gesetzten Frankfurter vor mir hatte. [...] Man spricht von zerfressendem Ehrgeiz. Ihn aber hat der Ehrgeiz fett gemacht.' Ob es nun Kurt Mautz ist, der den Lehrer mit einem Frosch vergleicht, oder Thomas Mann, der nach einem Besuch bei den Adornos in seinem Tagebuch spottet: 'Wundervoller Pfälzer. Schlechtes Klavierspiel', ob Schönberg, Kracauer, Brecht und so fort – alle haben sie sich bei irgendeiner Gelegenheit abfällig über Adorno geäußert, und man kann sich darauf verlassen, Jäger spießt es auf und serviert es der anfangs leicht betretenen, später sehr genervten Leserin [...]
Jägers Lesart von Adornos Werken Werken ist mindestens eigenwillig. So nachdrücklich er eingangs betont, Adornos Kindheit sei weniger jüdisch als vielmehr katholisch gewesen, so deutlich erkennt er später das Jüdische im Frankfurter Denken. Zurückhaltung bei konkreten Utopien führt er auf das Bilderverbot zurück, in der 'Dialektik der Aufklärung', 'diesem alles zermalmenden Theorieentwurf', der 'auch ein Buch der Abrechnung mit dem Christentum' sei, 'bleibt am Ende nur ein geistiges Gebilde gerechtfertigt: die Religion des Judentums'. Gegen die 'Minima Moralia' erhebt Jäger Einwände anderer Art; sie wurden vor allem geschrieben, um von des Autors 'Begabung die allerhöchsten Begriffe' zu vermitteln, sein Leiden herauszukehren und seine Sensibilität narzistisch zu 'feiern'. Man bedenke aber: '... wäre Adorno mit dem 'impliziten Autor' identisch, dann hätte er das Buch vor lauter Unglück wohl nicht schreiben können'." (Hilal Sezgil, Frankfurter Rundschau, 20.08.2003)

Detlev Claussen: Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. S. Fischer-Verlag 2003. ISBN: 3-10-010813-2.

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Theodor W. Adorno – eine herausragende Figur des kurzen 20. Jahrhunderts, einer der letzten Bürger, ein letztes Genie: Von der Kindheit noch im ausgehenden bürgerlichen Jahrhundert über die Schulzeit während des Ersten Weltkriegs, die intellektuelle Sozialisation in der Frankfurter, Wiener, Berliner und Londoner Zwischenkriegszeit, die Erfahrung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, das Exil in den USA des New Deal bis hin zur Rückkehr ins Deutschland der Adenauer-Ära und zum Studentenprotest Adorno ist der individuelle Punkt, in dem das "Jahrhundert der Extreme" sich exemplarisch verdichtet. Detlev Claussen begreift Adorno als Künstler, dessen weitgefächerte philosophische, soziologische, musikalische Interessen als Einheit zu verstehen sind. Claussen lässt Adorno für ein großes Publikum lebendig werden das Porträt eines einzigartigen Intellektuellen.

"Sein Werk wird leben, solange es Menschen gibt, deren Denken nicht einzig um exakte Kenntnis, sondern darüber hinaus um Wahrheit bemüht ist. Wahrheit in dem Sinn, die Kenntnisse so auszudrücken, dass ihre Formulierung zum rechten Urteil über das Bestehende führt. [...] Wenn für einen heute lebenden, geistig produktiven Menschen ... der Begriff des Genies angemessen ist, so für Theodor W. Adorno." (Max Horkheimer, "Theodor W. Adorno zum Gedächtnis", 1969)
"Adorno war ein Genie, und sein Werk, das inzwischen in mehr als zwanzig Bänden vorliegt, umschließt das intellektuelle Spektrum der westlichen Zivilisation." (Leo Löwenthal, "Adorno und seine Kritiker")
"Wir ehren ein Genie dieses Jahrhunderts, sein Werk ist für uns alle eine Herausforderung." (Siegfried Unseld, Suhrkamp-Verleger, bei der Enthüllung der Gedenktafel für Theodor W. Adorno)

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003)
- "Mit Nachdruck wird die Kategorie des Genies als eine Art Leitmotiv etabliert, wie nicht zuletzt der Hinweis auf die Goethe-Biographie von Kurt E. Eissler von 1963 belegt. 'Goethe wird in Eisslers einzigartiger Ausgabe als Inbegriff eines Genies gezeichnet - einer Kategorie von Menschen mit der Fähigkeit, den menschlichen Kosmos oder einen Teil davon, in einer Weise wiederzuerschaffen, die bedeutsam war und die sich nicht mit irgendeiner früheren Wieder-Erschaffung vergleichen läßt.' Das trifft wirklich auf Adorno zu [...] Sosehr also diese Studie zu einem erweiterten Verständnis Adornos beiträgt: Das Verhängnisvolle ist, dass sie sich immer wieder um die Gunst ihrer Leser bringt
und zwar durch einen erstaunlichen Mangel an stilistischer Sorgfalt. Im Laufe der Lektüre fallen zahllose Wiederholungen und Überschneidungen ins Auge, so als hätte die Zeit gefehlt, die umfangreichen Einzelkapitel noch einmal aufeinander abzustimmen..." (Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung, 16./17.08.2003)

Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2000. ISBN: 978-3-499-50400-6.

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Seit den frühen zwanziger Jahren entfaltet Adorno eine sehr lebhafte musikkritische und musiktheoretische Tätigkeit; von Februar 1922 an kommentiert er intensiv das Frankfurter Musikleben. Vergleicht man diese Artikel mit den ersten philosophischen Arbeiten, der Dissertation von 1924 und der ersten, im August 1927 abgeschlossenen Habilitationsschrift, so fällt sofort auf, dass die akademischen Bemühungen konventionell wirken, sorgfältig darauf bedacht, nichts vorzutragen, was nicht durch die Autorität des Lehrers Hand Cornelius, einen entschiedenen Neukantianers, gedeckt ist. Dagegen sind schon die frühesten Musikkritiken von starkem Selbstvertrauen geprägt, die Urteile sind selbständig, der Konflikt mit der Konvention wird nicht gemieden, sondern zielstrebig gesucht.

Zum Autor
Hartmut Scheible ist Professor am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u. a. zu Theodor W. Adorno, zur Ästhetik im bürgerlichen Zeitalter, zur österreichischen Literatur der Jahrhundertwende und insbesondere zu Arthur Schnitzler.
Verlagsinformation

 

Von Adorno

 

Theodor W. Adorno: Die Hauptwerke, 5 Bände. Dialektik der Aufklärung; Minima Moralia; Negative Dialektik; Ästhetische Theorie; Philosophie. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-06699-4.



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Theodor W. Adorno (1903–1969) ist einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Kritischen Theorie und der Frankfurter Schule, als Vordenker der Studentenbewegung, als Essayist, Musikkritiker, Komponist und Hochschullehrer hat er die Geistesgeschichte nicht nur der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Sein pointierter Stil und die Vielfalt seiner Themen haben ihn über die engen Fachgrenzen der Philosophie hinaus bekannt und zu einem der führenden Intellektuellen gemacht, dessen Schriften, Aphorismen und Gedanken derart Teil der Kultur geworden sind, dass sie sich nicht mehr daraus wegdenken lassen.
Zum 100. Geburtstag von Theodor W. Adorno am 11. September 2003 versammelt diese Kassette seine Hauptwerke und bietet somit eine preisgünstige Ausgabe der großen Monographien. Zudem sind nun erstmals – fast – alle Bücher der zwanzigbändigen Taschenbuchausgabe der Gesammelten Schriften auch einzeln lieferbar.
Verlagsinformation

Rolf Tiedemann u. a. (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, 20 Bände. Suhrkamp-Verlag 1997. ISBN: 978-3-518-06511-2.


Band 1: Philosophische Frühschriften

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Seit Mai 2003 sind – fast – alle Bände der Adorno-Werkausgabe auch einzeln lieferbar:
Band 1: Philosophische Frühschriften (1973/2003, ISBN 3-518-29301-X)
Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen (1979/2003, ISBN 3-518-29302-8)
Band 3: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente (1981/2003, nur innerhalb der Gesamtausgabe lieferbar)
Band 4: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben (1980/2003, ISBN 3-518-29304-4)
Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie (1971/2003, ISBN 3-518-29305-2)
Band 6: Negative Dialektik (1973/2003, ISBN 3-518-29306-0)
Band 7: Ästhetische Theorie (1970/2003, ISBN 3-518-29307-9)
Band 8: Soziologische Schriften I (1972/2003, ISBN (3-518-29308-7)
Band 9: Soziologische Schriften II (1975/2003, ISBN 3-518-29309-5)
Band 10: Kulturkritik und Gesellschaft. Prismen. Ohne Leitbild. Eingriffe. Stichworte. Anhang. 2 Bde. (1977/2003, ISBN 3-518-29310-9)
Band 11: Noten zur Literatur (1974/2003, ISBN 3-518-29311-7)
Band 12: Philosophie der neuen Musik (1975/2003, ISBN 3-518-29312-5)
Band 13: Die musikalischen Monographien (1971/2003, ISBN 3-518-29313-3)
Band 14: Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie (1973/2003, ISBN 3-518-29314-1)
Band 15: Komposition für den Film. Der getreue Korrepetitor (1976/2003, ISBN 3-518-29315-X)
Band 16: Musikalische Schriften I-III. (1978/2003, ISBN 3-518-29316-8)
Band 17: Musikalische Schriften IV. Moments musicaux. Impromptus (1982/2003, ISBN 3-518-29317-6)
Band 18: Musikalische Schriften V (1984/2003, ISBN 3-518-29318-4)
Band 19: Musikalische Schriften VI (1984/2003, ISBN 3-518-29319-2)
Band 20: Vermischte Schriften (1986/2003, ISBN 3-518-29320-6)
Verlagsinformation

Weitere Informationen
Adorno-Bibliothek beim Suhrkamp-Verlag

TGretel Adorno und Rolf Tiedemann (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie. Suhrkamp-Verlag 2002 (Neuauflage). ISBN: 3-518-27602-6.

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Die Ästhetische Theorie ist die letzte große Arbeit Adornos, die bei seinem Tode kurz vor ihrer Vollendung stand. Sie wird als eines seiner Hauptwerke angesehen und war von Adorno selbst zweifellos als solches geplant: Die "Ästhetische Theorie" sollte neben der "Negativen Dialektik" und einem geplanten moralphilosophischen Werk das darstellen, was Adorno – wie er sagte – "in die Waagschale zu werfen" hatte.
"Zur Selbstverständlichkeit wurde, daß nichts, was die Kunst betrifft mehr selbstverständlich ist, weder in ihr noch in ihrem Verhältnis zum Ganzen, nicht einmal ihr Existenzrecht. Die Einbuße an reflexionslos oder unproblematisch zu Tuendem wird nicht kompensiert durch die offene Unendlichkeit des möglich Gewordenen, der die Reflexion sich gegenübersieht. ... Ungewiß, ob Kunst überhaupt noch möglich sei: ob sie, nach ihrer vollkommenen Emanzipation, nicht ihre Voraussetzungen abgegraben und verloren habe. Die Frage entzündet sich an dem, was sie einmal war." (Textauszug)

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Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter. Vorrede von Ludwig von Friedeburg. Suhrkamp-Verlag 2001 (Nachdruck). ISBN: 3-518-28782-6.

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"Die Untersuchungen, über die hier berichtet wird, waren an der Hypothese orientiert, dass die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überzeugungen eines Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes, gleichsam durch eine 'Mentalität' oder einen 'Geist' zusammengehaltenes Denkmuster bilden, und dass dieses Denkmuster Ausdruck verborgener Züge der individuellen Charakterstruktur ist." Mit diesen Worten beginnt eine der wichtigsten, weil anregendsten Studien moderner Sozialwissenschaft: "The Authoritarian Personality" (Die autoritäre Persönlichkeit).
In den 1940er Jahren unternahm das in die USA emigrierte Institut für Sozialforschung zusammen mit US-Forschungsinstituten eine empirische Untersuchung über die Frage, welche menschlichen Kräfte und Gegenkräfte mobilisiert werden, wenn faschistische Bewegungen und ihre Propaganda erheblichen Umfang annehmen. Die Schriften sind in den vierziger Jahren unter dem Eindruck des Faschismus entstanden; sie bilden einen Teil der umfangreichen, der Genese des Vorurteils und insbesondere des Antisemitismus gewidmeten Studien des Instituts für Sozialforschung.
Die Beiträge konzentrieren sich auf die Faktoren, die bestimmte Individuen empfänglicher für faschistische Propaganda machen als andere.
Die Ergebnisse erschienen 1949/1950 in New York in dem fünfbändigen Kollektivwerk "Studies in Prejudice". Der vorliegende Band enthält die Beiträge, die Adorno für den Band "The Authoritarian Personality" schrieb, dazu die Einleitung und das Kapitel über die Entstehung der F-Skala (Faschismus-Skala) sowie die Arbeit "Die psychologische Technik. Martin Luther Thomas' Rundfunkreden". Es war immer Adornos Wunsch, dass seine Beiträge, ergänzt um eine ebenfalls in der Emigration verfasste und bisher unveröffentlichte Arbeit über die psychologische Technik eines faschistischen Agitators in den damaligen USA, Martin Luther Thomas, dem deutschen Publikum zugänglich gemacht werden sollten.
Vorwort
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Theodor W. Adorno: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp-Verlag 2002 (Reprint der Ausgabe von 1951). ISBN: 3-518-41300-7.

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Noch jenseits seiner großen philosophischen Untersuchungen sind es die "Minima Moralia" gewesen, die Adornos Ruhm als literarischer Philosoph, als philosophischer Literat begründet haben. In den kurzen "Reflexionen aus dem beschädigten Leben" verbinden sich stilistische Prägnanz mit philosophischer Tiefe, die Erfahrung einer barbarischen Geschichte mit dem Blick auf die Gesellschaft der Nachkriegszeit. Vor 50 Jahren wurden die "Minima Moralia" von Adorno zum ersten Mal veröffentlicht. Aus diesem Anlass erscheinen sie nun in der Originalausstattung von 1951.
"Ein Buch, tief aus der Mitte der Destruktion des eben entstehenden Jahrhunderts. Krieg, Faschismus, Emigration. Seine feuilletonistische Form ist populär geworden, das nietzscheanisch Blitzende, der programmatisch kleine Gegenstand. Die anderen Aspekte, das jugendlich 20erjahrehaft Poetische, der historisch-philosophische Ernst, sein Erkenntnis-Programm, die speziell adornitische Geistes-Gestalt einer letzten, vorfaschistischen Bürgerlichkeit: all das, was den Hit in seiner Mixtur insgesamt ausmacht, hat man im Einzelnen vergessen. Und sofort wieder vor Augen, wenn man das Buch aufschlägt und zu lesen anfängt." (Rainald Goetz)
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Rezension der "Minima Moralia" im DeutschlandRadio (DLR-Büchermarkt, 06.09.2001)

- "Minima Moralia" neu gelesen

Theodor W. Adorno: Eingriffe. Neun kritische Modelle. 40 Jahre edition suhrkamp. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12430-7.

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"Ist Philosophie noch nötig, dann wie von je als Kritik, als Widerstand gegen die sich ausbreitende Heteronomie, als sei's auch machtloser Versuch des Gedankens, seiner selbst mächtig zu bleiben und angedrehte Mythologie wie blinzelnd resignierte Anpassung nach ihrem eigenen Maß des unwahren zu überführen." (Textauszug)
"Theodor W. Adornos 'Eingriffe' sind allen zu empfehlen, die sein kritisch-aufklärerisches Denken in der Bewährung am Detail kennen lernen wollen. Das Buch gefällt, weil Kulturkritik hier ein Denken ist, das sich auf der Höhe der Zeit befindet, das sich also nicht zu gut ist, zu Tagesfragen Stellung zu beziehen, das den spekulativen Höhenflug sicher meidet, ohne den theoretischen Denkansatz
das, was ist, kritisch zu messen an dem, was sein könnte aufzugeben. Am grundsätzlichsten sind der erste Aufsatz "Wozu noch Philosophie?", der zugleich eine gute Einführung in Adornos Denken ist, die kühne Untersuchung über den in der bürgerlichen Gesellschaft integrierten Sexus und die klare Äußerung zur 'Vergangenheitsbewältigung', ein Aufsatz, der sowohl erklärt als auch deutlich Stellung bezieht." (DIE ZEIT)
"Über die Eingriffe freue ich mich besonders, weil sie für mich eine Richtung angeben, die ich für diese Reihe immer mehr beschreiten möchte." (Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld am 24. April 1963 an Theodor W. Adorno)
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Theodor W. Adorno: Gesellschaftstheorie und Kulturkritik. Suhrkamp-Verlag 1975. ISBN: 3-518-10772-0.

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Von der ersten Seite ("Die Hierarchie war von je Zwangsorganisation zur Aneignung fremder Arbeit. Das natürliche Recht ist verjährtes historisches Unrecht") bis zur letzten Seite ("Soll Soziologie, anstatt bloß Agenturen und Interessen willkommene Informationen zu liefern, etwas von dem erfüllen, um dessentwillen sie einmal konzipiert ward, so ist es an ihr, das Ihre, sei's noch so Bescheidene, beizutragen, dass der Bann sich löse") – dieses Büchlein hält nach fast 30 Jahren immer noch, was es verspricht. Ich bin zufrieden, es auf meinem Schreibtisch seit je liegen zu haben. "Während Bach als subalterner Kirchenbeamter, der junge Haydn als Bedienter existierte, gewannen die Musiker soziale Geltung erst, als ihre Produkte der unmittelbaren Gebrauchsfähigkeit sich entäußerten, der Komponist der Gesellschaft als selbstherrliches Individuum sich entgegensetzte: mit Beethoven..." – schreibt Adorno u.a. Für den Gegenwartsmenschen, der sich nunmehr vielleicht weder für Bach noch für Beethoven erwärmen kann, jedoch mehr für Blues oder Rap, ließe sich die Denkstruktur dennoch nutzen: Das Erfreuliche der sich auf sich selbst besinnenden Kreativität bleibt betonenswert. Überhaupt ist alles, was Adorno schreibt, zu verstehen als Anstachelung zum Mut, nicht mit der Herde herumzutapsen, sondern individuelle Distanz zu riskieren. "Gegenwärtig gedeiht weniger der kritische Intellektuelle als der, welcher die Mittel des Intellekts zur Verdunkelung benutzt" – schlagartig treten alle aktuellen Parteigänger, alle höhnischen Cliquen-Bevollmächtigten, alle mit Beförderung Bestochenen vor unser inneres Auge, die, die wir täglich im Fernsehen ertragen dürfen – und die kennen zu lernen Adorno durch die Gnade des frühen Todes erspart blieb. Ertragen können wir das Ganze aber besser: mit diesem Büchlein im Gepäck ...
Quellen: Verlagsinformation, www.drfrizz.de/macht.doc

Reinhard Pabst (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen. Mit einer biographischen Recherche. Insel-Verlag 2003. ISBN: 3-458-34623-6.

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Zum 100. Geburtstag von Theodor W. Adorno am 11. September 2003 legt der Insel-Verlag eine Neuausgabe der autobiografischen Prosaskizze "Amorbach" (1966) vor. In diesem Buch, einem seiner "zartesten" (Jürgen Roth) und persönlichsten Texte, horcht Adorno dem "Echo des längst Vergangenen" nach: Erinnerungen an sein "Lieblingsstädtchen", an die ländliche Idylle im Odenwald, in der er jedes Jahr die Ferien verbrachte. Der ausführliche Anhang des Bandes blättert das Fotoalbum der Familie Wiesengrund-Adorno auf und lässt mit einer Fülle unbekannter Abbildungen Adornos Welt, das verlorene Paradies seiner Kindheit, wieder lebendig werden.
Darüber hinaus konnte der Herausgeber eine Vielzahl biografischer Quellen erschließen, die keinem anderen Forscher zugänglich waren. Wir erfahren Neues nicht nur über Adornos Vater, den Weinhändler Oskar Wiesengrund, seine Mutter und seine Tante
beide Sängerinnen von Beruf , sondern auch über Adornos musikalische Anfänge. Und wir werden in das Amorbach der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückversetzt. Wir begleiten "Teddie" auf seinen Wanderungen durch die "Sommerfrischenwälder" nach Miltenberg oder in Dörfer der Umgebung wie Ottorfszell und Ernsttal und können die Schauplätze und Personen betrachten, die ihm ein Leben lang im Gedächtnis blieben. Ein einzigartiges Buch über Adornos frühe Jahre.
"... es gehört für mich zu den schönsten Erfahrungen, daß ich in Amorbach, dem einzigen ort auf diesem fragwürdigen Planeten, im dem ich mich im Grunde zu Hause fühle, nicht vergessen worden bin." (Adorno an Annemarie Trabold, 31. Januar 1968)

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Rezension

Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003)

Rolf Tiedemann (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit. Nachgelassene Schriften, Bd. 13. Suhrkamp-Verlag 2001. ISBN: 978-3-518-58305-0.

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Anfang der sechziger Jahre hielt Theodor W. Adorno an der Frankfurter Universität vier Vorlesungen, die ihn "unterwegs zur Negativen Dialektik", seinem 1966 erschienenen Hauptwerk, zeigten. Als Lehre von der Geschichte und von der Freiheit hat er die zweite dieser Vorlesungen angekündigt. Inhaltlich handelt es sich um eine Vorstufe der Hegel und Kant gewidmeten Kapitel der Negativen Dialektik, formal um improvisierte, frei gesprochene Vorträge, die es erlauben, dem Philosophen bei der "Arbeit am Begriff" zuzuschauen. Der hiermit zum erstenmal veröffentlichte Vorlesungstext versammelt alle wichtigen Themen und Motive der Adornoschen Geschichtsphilosophie: das Schlüsselphänomen der Naturbeherrschung; die Kritik des Existenzials der "Geschichtlichkeit" und schließlich Adornos Opposition zu dem traditionellen Begriff von Wahrheit als einem Bleibenden, Unveränderlichen, Ungeschichtlichen. Adorno hat sich nicht darin beirren lassen, dass allem Misslungenen und Vergeblichen der bisherigen Geschichte zum Trotz diese doch nicht in alle schlechte Ewigkeit vergeblich bleiben müsse. Nicht zuletzt war es Solidarität mit den Verlierern und Opfern, die ihn davon abhielt, die Konstruktion des Geschichtsgangs in seiner Philosophie ein fürallemal abzuschließen. Er hat die Geschichte in die Zukunft hinein offengehalten, anstatt in ihr Ende sie in ein Hölderlinsches "Offenes" münden lassen. Diese Spur des Messianischen hatte in Adornos Denken, wie er es nannte, "die Farbe des Konkreten", nicht die eines abstrakten Möglichen.
"
Wie Ende des 19. Jahrhunderts Nietzsche seiner Absage an die Geschichte im Interesse des "Lebens" eine "unzeitgemäße Betrachtung" widmete, so mag es heute, mehr als hundert Jahre später, unzeitgemäß sein, eine Vorlesung Adornos zum Druck zu bringen, in der, gleichsam um des eigenen Überlebens willen, auf der Befassung mit Geschichte und ihrer Philosophie insistiert wird. Nachdem der kommunistische Versuch, der Geschichte den Weg zu weisen, offensichtlich  gescheitert war, dass die Geschichte an ihr Ende gelangt und die Menschen in einem ominösen Post-Histoire angekommen waren. Nicht ganz selten wird dabei auch Adorno in die Nähe solcher konservativen Verachtung der Geschichte gesucht; dass er dort indessen nicht zu finden ist, kann man seiner Mitte der sechziger Jahre gehaltenen Vorlesung "Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit" entnehmen. Zwar lehrt sie, wie die Philosophie Adornos insgesamt, das Misslingen von etwas wie emphatisch begriffenem Fortschritt in der bisherigen Geschichte, damit auch die Immergleichheit des geschichtlichen Prozesses,  seinen Stillstand, der immer noch der des Mythos sei;: doch folgte für Adorno aus dieser Einsicht keineswegs eine Apologie des mythischen Stillstands: Nachgeschichte kann dort nicht sein, wo noch nicht einmal Geschichte war, weil die Vorgeschichte andauert." (Textauszug aus dem Nachwort)
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Christoph Gödde/Thomas Sprecher (Hrsg.): Theodor W. Adorno/Thomas Mann: Briefwechsel 1943-1955. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 978-3-596-15839-3.



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Im Dezember 1945 schrieb Thomas Mann jenen berühmten Brief an Theodor W. Adorno über das Prinzip der Montage in seinem Roman Doktor Faustus, verbunden mit der Einladung, gemeinsam "darüber nachzudenken, wie das Werk
ich meine Leverkühns Werk ungefähr ins Werk zu setzen wäre". Die enge Zusammenarbeit an den Spätwerken Adrian Leverkühns Adorno verfasste detaillierte Entwürfe, die im Anhang des Bandes abgedruckt sind wurde zur Grundlage dieser Korrespondenz, die in einer sehr ungewöhnlichen Begegnung von Tradition und Moderne entstand und in diesem Spannungsfeld bis zum Tode des Dichters andauerte.
Thomas Mann schrieb Adorno über die "faszinierende Lektüre" der Minima Moralia und kommentierte ausführlich den Versuch über Wagner, ein Buch, das er lesen wollte, "wie jemand in der Apokalypse ein Buch ißt, das ihm 'süß wie Honig schmeckt'". Adorno begleitete die letzten Werke Thomas Manns, den "Erwählten", "Die Betrogene" und die "Wiederaufnahme des Felix Krull", mit eingehenden Kommentaren und nicht selten mit begeistertem Zuspruch. Selbst sehr private Fragen von entscheidender persönlicher Bedeutung, wie die mit großer Aufrichtigkeit geführte Diskussion um die Rückkehr aus der Emigration, bleiben im Briefwechsel nicht ausgespart.

Rezensionen
- "Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Theodor Adorno ist das zu Herzen gehende Dokument einer großen Geistesfreundschaft ... Eine Korrespondenz von eindringlicher Tiefe und Schönheit."
- Rezension des "Briefwechsels 1943-1955" im DeutschlandRadio (DLR-Büchermarkt, 10.06.2002)

Zu den Autoren
Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.
Theodor W. Adorno wurde 1903 als Theodor Wiesengrund in Frankfurt am Main geboren. 1931 habilitierte er sich über Kierkegaard in Frankfurt, 1934-49 ging er in die Emigration nach England und den USA, aus der er 1949 nach Deutschland zurückkehrte. Hier lehrte er dann an der Universität Frankfurt Soziologie und Philosophie und trat auch als Musiktheoretiker hervor. Gleichzeitig leitete er mit Max Horkheimer, mit dem er schon vor der Emigration in die USA zusammengearbeitet hatte, das Institut für Sozialforschung in Frankfurt, das zum Zentrum der "Kritischen Theorie", der sogenannten Frankfurter Schule, werden sollte. Adorno starb 1969 im schweizerischen Visp.
Verlagsinformation

Theodor W. Adorno/Max Horkheimer: Briefwechsel 1927-1969. Bd. 1: 1927-1937. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 978-3-518-58362-3.

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Unter den Briefwechseln Adornos ist der sich von 1927 bis 1969 erstreckende mit Max Horkheimer nicht nur der umfänglichste, sondern auch der aufschlussreichste für Adornos Biographie und für die interne Arbeit wie die externen Wirkungen des Instituts für Sozialforschung. Die vollständige Edition dieses in weiten Teilen unveröffentlichten Briefwechsels, die auch hier erstmalig edierte Memoranden, Gutachten, Berichte und Briefe Adornos an Dritte einschließt, ist nichts weniger als eine Dokumentation der Geschichte der Kritischen Theorie und eines der zentralen Dokumente der Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
Verlagsinformation

Christoph Gödde und Henri Lonitz (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern. 1939-1951. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58376-X.



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Als Adorno seine Eltern im Juni 1939 in Havanna wiedersah, waren sie erst wenige Wochen auf Kuba. Oscar und Maria Wiesengrund hatten sich in letzter Minute aus Nazideutschland retten können. Von Kuba zogen sie Ende 1939 zunächst nach Florida und dann nach New York, wo sie bis zum Ende ihres Lebens wohnten. Erst mit der Übersiedlung nach Kalifornien Ende 1941 berichten Adornos Briefe wieder und fast regelmäßig alle vierzehn Tage von der Arbeit und den Lebensumständen sowie den Freunden, Bekannten und Größen des damaligen Hollywood. Erzählungen von der gemeinsamen Arbeit mit Max Horkheimer, Thomas Mann und Hanns Eisler stehen neben Partyberichten, Clownereien mit Charlie Chaplin und unglücklichen Liebesaffären. Die Briefe bergen aber auch die ungestillte Sehnsucht nach Europa: So beginnt Adorno schon bei Kriegseintritt Amerikas, sich Gedanken über die Rückkehr zu machen.
Die Briefe an die Eltern – die wohl offensten und persönlichsten, die er je geschrieben hat – eröffnen nicht nur einen Blick auf die Erfahrungen, die am Anfang der berühmten Minima Moralia standen, sondern zeigen Adorno auch von einer bisher unbekannten, überaus persönlichen Seite. Am Ende stehen die ersten Berichte an die in New York verbliebene Mutter aus dem zerstörten Frankfurt – und aus Amorbach, dem Paradies der Kindheit.
Verlagsinformation

Wolfgang Schopf (Hrsg.): "So müßte ich ein Engel und kein Autor sein". Adorno und seine Frankfurter Verleger. Der Briefwechsel mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58375-1.

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Als George Steiner im Times Literary Supplement Bände der Gesammelten Schriften von Theodor W. Adorno bespricht, diagnostiziert er, dass dessen Werk zugute gekommen ist, "was man als die 'Suhrkamp-Kultur' bezeichnen kann". Im Briefwechsel zwischen Peter Suhrkamp, Siegfried Unseld und Adorno ist zu verfolgen, wie diese Kultur entstand.
Nichts deutet bei Adornos Rückkehr aus dem Exil 1949 auf ein Gelingen des Versuchs hin, in Nachkriegsdeutschland tatsächlich anzukommen. Im Jahr darauf geht auch Peter Suhrkamp mit der Verlagsgründung ein Wagnis ein. Dabei schließt der vom Konzentrationslager Gezeichnete mit dem auf andere Art Verletzten einen Pakt. Adorno vergisst ihm das nicht: "Aber das einzige, woran ich wirklich Freude habe, ist eben doch die Herstellung 'heiliger Texte'. Wenn diese Texte allmählich anfangen, ein gewisses Eigengewicht anzunehmen, so weiß niemand besser als ich, wie viel dieses scheinbaren Eigengewichts Ihnen, Ihrer Solidarität und Freundschaft zu verdanken ist."
Die Durchsetzung eines Autors in der Öffentlichkeit wie die Arbeit an dessen Texten steht im Mittelpunkt der 500 Briefe von 1950 bis 1969, jenem Zeitraum, in dem die Kritische Theorie wie der Verlag sich gegen das Etablierte etablieren. In seiner Rede zum 60. Geburtstag von Adorno zieht Siegfried Unseld eine vorläufige Bilanz: "... er ist dem Schicksal der Autoren mit Anfangsbuchstaben A entgangen, die links und hoch oben im Regal der Buchhandlungen ein unberührtes, weil nur durch eine Leiter erreichbares Schlummerdasein führen. Er gewann in manch einer Buchhandlung eine eigene Abteilung, die sichtbar in Augenhöhe aufgestellt ist."
Und Adorno resümiert in seinem letzten Brief an den Verleger: "... welche Bewunderung ich hege für das, was Sie in diesen zehn Jahren, mit wahrhaft unerschöpflicher Kraft, getan haben, und wie stolz ich darauf bin, dass ich einen Sektor dieses Umkreises einnehme." Zudem dokumentiert der Briefwechsel die Publikation eines weiteren Teils des Fluchtgepäcks der Emigration: der Schriften von Walter Benjamin.
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Über Adorno und die Kritische Theorie

 

Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. Junius-Verlag 2003 (3., überarbeitete Auflage). ISBN: 978-3-88506-385-8.

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Zum Buch
In der JUNIUS-Reihe "Zur Einführung" gibt Gerhard Schweppenhäuser einen pointierten Überblick über das Gesamtwerk Adornos. Vervollständigt wird die Darstellung durch eine repräsentative Auswahlbibliographie sowie eine biographische Zeittafel.
Der immense Einfluss, den das Denken Theodor W. Adornos (1903-1969) auf die bundesrepublikanische wie internationale Philosophie ausübte, gründet sich vor allem auf seine gemeinsam mit Max Horkheimer im Exil verfasste Dialektik der Aufklärung. In diesem Buch zeigen die beiden führenden Vertreter der 'Kritischen Theorie', wie das Projekt, den Menschen aus der Befangenheit im Mythos zu befreien, in die "Selbstzerstörung der Aufklärung" mündete. Gerhard Schweppenhäuser zeigt, beginnend mit Thomas Manns "Doktor Faustus", der stark von Adorno beeinflusst war, bis zu Adornos Auseinandersetzung mit der "Kulturindustrie", die Fäden auf, die die verschiedenen Arbeitsfelder des Philosophen, Soziologen, Kritikers und Komponisten verbinden.

Aus dem Inhalt
1. Was not tut / 2. Das Leben (Siebter Brief) / 3. Das Frühwerk: Tugend / 4. Das mittlere Werk: Aufstieg / 5. Das Spätwerk: Rückstieg / 6. Was bleibt (Siebter Brief)

Zum Autor
Gerhard Schweppenhäuser, geb. 1960 in Frankfurt/M., wissenschaftlicher Assistent im Bereich Ästhetik an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar und Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität/GH Kassel. Veröffentlichungen (u.a.): Nietzsches Überwindung der Moral (1988); Emanzipationstheorie und Ideologiekritik (1990); Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie (1993).

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Rezension aus "Das Argument"

Roger Behrens: Adorno-ABC. Reclam-Verlag 2003. ISBN: 3-379-20064-6.

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"Mich interessiert nicht, ob das, was ich denke, wahr ist, weil ich weiß, daß es wahr ist." (Theodor W. Adorno, "Diskussion über Positivismus und materialistische Dialektik)
Es ist nicht übertrieben zu behaupten: Theodor W. Adorno ist einer der wichtigsten Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Er hat nicht nur Philosophie und Sozialwissenschaften nachhaltig geprägt, sondern ebenso Musiktheorie, Kunst, Ästhetik, Kulturwissenschaften, Psychoanalyse und Literatur und schließlich sogar in die neueren Diskussionen über die Popkultur Eingang gefunden. Seine Thesen, die im neuen Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren haben, sind Diskussionsstoff in Universitätsseminaren, in Musikmagazinen und Kunstzeitschriften, gelegentlich sogar in einschlägigen Kneipen und Clubs des großstädtischen Nachtlebens.
Adorno hat es seinen Lesern nicht leicht gemacht. Seine Texte gelten als schwierig, unzugänglich oder unverständlich, was ihm den Vorwurf einbrachte, mindestens "elitär", schlimmstenfalls "esoterisch" zu sein. Tatsächlich ist Adornos Schreibstil eine Provokation: Er fordert auf, selbst zu denken und reflektierend in die eigenen Gedanken einzugreifen. Darüber hinaus sperrt sich Adornos kritische Philosophie gegen den schnellen Zugriff, weil sie keinem strikten Programm folgt und kein abgeschlossenes System darstellt. Dennoch hat Adorno versucht, in Bruchstücken und Splittern das gesellschaftliche Ganze zu erfassen; seine Kritische Theorie umfasst sowohl Soziologie, Philosophie und Ästhetik als auch Kulturtheorie. Das bietet eine Chance, in die Kritische Theorie des Querdenkers eben quer einzusteigen: In Stichworten werden die zentralen Begriffe der Theorie Adornos ebenso vorgestellt wie Anekdoten aus seinem Leben.
Bei etwas geistiger Beweglichkeit und Ironie-Fähigkeit ist Lesegenuss garantiert.


Zum Autor
Roger Behrens, Philosoph, Soziologe und Kunsttheoretiker, ist Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg, der Bauhaus-Universität Weimar und der Universität Lüneburg, Redakteur der "Zeitschrift für kritische Theorie" und Mitherausgeber des Halbjahresmagazins "testcard. beiträge zur popgeschichte". Buchpublikationen u.a.: "Ton Klang Gewalt" (1998), "Kritische Theorie" (2002), "Krise und Illusion - Beiträge zur Kritischen Theorie der Massenkultur" (2003).
Klappentext

Rezension: M wie Mückenkuchen: Roger Behrens' Alphabet des Adornitischen Denkens (Frankfurter Rundschau, 06.08.2003)

Rolf Wiggershaus: Max Horkheimer zur Einführung. Junius-Verlag 1998. ISBN: 978-3-88506-977-5.

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In der JUNIUS-Reihe "Zur Einführung" gibt Rolf Wiggershaus einen pointierten Überblick über das Werk von Max Horkheimer.

Max Horkheimer (1895-1973) gilt als Begründer der kritischen Theorie der Gesellschaft. Beachtung fand er als Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, als Herausgeber der "Zeitschrift für Sozialforschung" und insbesondere mit der – zusammen mit Adorno verfassten – "Dialektik der Aufklärung".
Geprägt ist die Horkheimersche Philosophie von Marx, Schopenhauer und Kant. Als Leitfaden seines gesamten Denkens und Wirkens könnte folgender Satz Horkheimers aus seinem Vortrag über Schopenhauer und die Gesellschaft stehen: "Philosophie ist dazu da, daß man sich nicht dumm machen lässt."

Zum Autor
Rolf Wiggershaus, geboren 1944, Studium der Philosophie, Soziologie und Germanistik in Tübingen und Frankfurt am Main. Dr. phil., Philosoph und Publizist.
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Rezension (aus dem Tagesanzeiger)

Sven Kramer: Walter Benjamin zur Einführung. Junius-Verlag 2003. ISBN: 3-88506-373-5.

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Walter Benjamin (1892-1940), Philosoph und Literaturkritiker, hat mehrere Klassiker der Geistesgeschichte verfasst. Zu nennen sind vor allem Ursprung des deutschen Trauerspiels, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit und sein Fragment gebliebenes Hauptwerk, Das Passagen-Werk.
Bemerkenswert ist, wie viele theoretische Richtungen sich heute auf Benjamin berufen. In Anbetracht der Breite der Rezeption hat Sven Kramer eine Überblicksdarstellung verfasst, die sich in vier zentrale Themenfelder gliedert: 1. Sprachtheorie, 2. Ästhetik, 3. Medienpraxis und Medientheorie sowie 4. Geschichtstheorie. Dabei verschränkt Kramer Werkpräsentation und Biografie.


Zum Autor
Sven Kramer, geboren 1961, Dr. phil. habil., Literatur- und Kulturwissenschaftler, lehrte zunächst an der Universität Lüneburg Kulturwissenschaften und ist heute Professor an der Universität von Toronto.
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Andreas Bernard/Ulrich Raulff (Hrsg.): Theodor W. Adorno 'Minima Moralia' neu gelesen. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12284-3.



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Theodor W. Adorno hat den Deutschen mit den "Minima Moralia" eines der ganz wenigen und vermutlich das letzte der philosophischen Volksbücher geschenkt. Wie kaum ein anderes Buch haben die "Minima Moralia" von Theodor W. Adorno, 1944 bis 1947 im kalifornischen Exil verfasst, die intellektuelle Landschaft der jungen Bundesrepublik geprägt.
50 Jahre nach dem ersten Erscheinen haben sich 24 Autoren jeweils eines der 153 Stücke ausgewählt und mit einem individuellen Kommentar versehen. So verschieden diese Texte auch ausfallen, beweisen sie doch zweierlei: die ungebrochene Aktualität von Adornos schon damals unzeitgemäßem Ansatz, Philosophie zu betreiben als "Lehre vom richtigen Leben", und: es gibt kein richtiges Lesen, aber falsche Lektüren.

Zu den Herausgebern
Andreas Bernard ist Literaturwissenschaftler und fester Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, Ulrich Raulff ist leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung und lehrt Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin.
Klappentext

Gerhard Bolte: Flaschenpost. Thesen und Essays zur kritischen Theorie der Gesellschaft. Oktober-Verlag 2003. ISBN: 3-935792-22-0.

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Nachdem das Börsenfieber abgeklungen, der Aktienboom vorbei ist, die Gewinne verjubelt sind und der Ärger über Verluste dem Entsetzen vor dem Terror Platz gemacht hat, darf man sich ruhig, ganz ohne die quälende Sorge, beim Reichwerden nicht dabei zu sein, wieder jener anderen, entrückten, elfenbeintürmigen Spekulation hingeben, der philosophischen nämlich, und sich mit Kritischer Theorie beschäftigen. Das bietet zumindest die Chance zu begreifen, dass sich seit dem 11. September so viel nicht verändert hat, wie immer behauptet wird, und dass in der gewaltsamen Kollision von kapitalistischer Weltordnung und (ebenfalls kapitalistisch) organisiertem Verbrechen nur die Gewaltförmigkeit der bestehenden Gesellschaftsformation in spektakulärer, medial aufbereiteter Weise sichtbar geworden ist.
Wer nicht gleich mit der "Negativen Dialektik" anfangen will, findet in der "Flaschenpost" von Gerhard Bolte einige Thesen und Essays, die unter verschiedenen Aspekten die gegenwärtige Position Kritischer Theorie beleuchten. Sie sind lesbar für den Einsteiger, langweilen aber auch den Fortgeschrittenen nicht. Weil der Autor den Impuls zum praktischen Eingreifen für ein ganz wesentliches Merkmal Kritischer Theorie hält, macht er das offenkundige Missverhältnis, das zwischen analytischer Schärfe und praktischem Wirkungskreis Kritischer Theorie besteht, zum Thema. Es wird ausführlich diskutiert und bewertet, etwa in den Thesen über Theorie und Praxis, die sich kritisch mit der Studentenrevolte und der politischen Praxis der Neuen Linken auseinandersetzten, oder in dem Essay über Wahrheit und Bewährung, der den Wahrheitsanspruch ebenso wie das Ausbleiben praktisch-kritischer Bewährung der Theorie reflektiert. Schließlich finden sich in dem Band noch eine Auseinandersetzung mit der kommunikationstheoretischen Wendung von Habermas und ein Essay zur intellektuellen Biographie Max Horkheimers.


Zum Autor
Gerhard Bolte, geboren 1957, Dr. phil., studierte Erziehungswissenschaften und Philosophie in Hannover, Lüneburg und Kassel.
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Heinz Steinert: Die Entdeckung der Kulturindustrie. Oder: Warum Professor Adorno Jazz-Musik nicht ausstehen konnte. Verlag Westfälisches Dampfboot 2003 (2., überarbeitete Auflage). ISBN: 3-89691-557-6.



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"Kulturindustrie" beherrscht heute die Köpfe und hat die kritische Funktion von Kunst und Theorie beseitigt. Am Beispiel der Jazz-Musik untersucht Heinz Steinert die historischen Umstände der Zwischenkriegs- und frühen Nazi-Zeit, die Adorno seinen Begriff von "Kulturindustrie" entwickeln ließen. Kontrastierend dazu zeigt er, dass gerade im Jazz ein Begriff von "Kunst als Ereignis" und in der "Improvisation" eine intellektuelle Haltung entwickelt wurden, die im ironischen Umgang mit Kulturindustrie Kritik ermöglichen.

Zum Autor
Heinz Steinert, geboren 1942, Studium der Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaften in Wien, Ausbildung an der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Habilitation für Soziologie in Graz, Mitbegründer und seither wiss. Leiter des Instituts für Recht und Kriminalsoziologie in Wien, Professor für Soziologie an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt.
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Thomas Bedorf/Arnd Hoffmann/Jens Maaßen/Timo Skrandies: Marginalien zu Adorno. Verlag Westfälisches Dampfboot 2003. ISBN: 3-89691-499-5.



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Adorno gehört im aktuellen Theoriediskurs nicht zu den Autoren, auf die sich gerne berufen wird. Die Autoren dieses Bandes sind anderer Ansicht. Kritisches Denken ist nicht obsolet. Den Beweis, dass es sich immer noch lohnt, die Texte Adornos zu lesen, wollen ihre Beiträge bringen. Anhand kleinerer und weniger bekannter Aufsätze setzen sie die Gewissheiten und Selbstverständlichkeiten der Gegenwart den vermeintlich unzeitgemäßen Erkenntnissen Adornos aus, um kritisch zu prüfen, ob und wie sich die Dinge in der Gegenüberstellung verhalten. Dabei zeigt sich: In ihnen liegt das Unzeitgemäße in einer Form vor, mit der die Gegenwart nicht rechnet.

Zu den Autoren
Thomas Bedorf, Dr. phil., studierte Philosophie, Geschichte, Romanistik und Politikwissenschaft in Münster, Paris, Bochum und New York, promovierte 2002 in Philosophie mit einer Arbeit über Intersubjektivitätskonzepte, seit 2002 wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Fernuniversität Hagen.
Arnd Hoffmann, geb. 1967, Historiker, Essen. Dissertationsprojekt über "Zufall und Kontingenz in der neueren Geschichtstheorie und Historiographie". Arbeitsschwerpunkt: Geschichtstheorie und historische Zeitkonzepte, veröffentlichte mit T. Bendikowski und D. Sawicki "Geschichtslügen" (Münster, 2. Auflage 2003).3-89691-499-5
Jens Maaßen, studierte Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Philosophie in Bochum, Essen und Berlin, bereitet derzeit seine Dissertation vor.
Timo Skrandies, Dr. phil., studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in Düsseldorf und Paris, promovierte 2002 in Philosophie mit einer Arbeit zur Medientheorie, seit Oktober 2002 Juniorprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

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Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-000-X.

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Dieter Prokops Interesse gilt der Erneuerung der Kulturindustrie-Thesen der Frankfurter Schule. Er wirft ihr vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat und entwickelt die Grundzüge einer Negativen Dialektik der Kulturindustrie: Mit Adorno gegen Adorno.
Im September 2003 jährt sich der hundertste Geburtstag von Theodor W. Adorno. Adorno verkörperte den Typus eines "nonkonformistischen Intellektuellen" im Nachkriegsdeutschland. Im Zentrum seiner Arbeiten aus dieser Zeit standen immer wieder die Motive einer Kritik der Kulturindustrie, wie er sie schon in den 40er Jahren im amerikanischen Exil in der »Dialektik der Aufklärung« zusammen mit Max Horkheimer formuliert hatte. Seine Diagnose: eine jeglicher Kreativität enteignete standardisierte Subjektivität.
Dieter Prokop unternimmt den Versuch, die Warensprache der Kulturindustrie unvoreingenommen zu analysieren und wirft der kritischen Theorie der Kulturindustrie vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat. Die wichtigsten Dimensionen einer neuen Kritik der Kulturindustrie sind für ihn gerade nicht in den Veröffentlichungen Horkheimers und Adornos zu finden, die sich explizit mit Kulturindustrie befassen.
Prokop baut auf den entscheidenden Feldern der kritischen Theorie auf: Identisches und Nichtidentisches, Tauschabstraktion und Produktivkräfte, Positivismuskritik und Theorie kritischer Erfahrung. Er will über der Kritik am "Denken in abstrakter Allgemeinheit" die kreativen Kräfte nicht vergessen, die es in der Kulturindustrie gibt, und nicht nur den "Kult des Faktischen" kritisieren. Doch: "Wenn wir die Kulturindustrie-Kritik kritisieren, folgt daraus kein Lob der Kulturindustrie. Unsere Negation der Negation endet nicht im Positiven. Die Negation muss weitergehen. Sie geht weiter, indem man genau beobachtet" – mit Adorno gegen Adorno!

Zum Autor
Dieter Prokop ist Professor für kritische Medienforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften – Schwerpunkt Kulturindustrie – der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
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Dirk Auer/Julia Schulze-Wessel/Lars Rensmann (Hrsg.): Arendt und Adorno. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 978-3-518-29235-8.

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Hannah Arendt und Theodor W. Adorno haben sich zeitlebens weder rezipiert noch geschätzt ("Der kommt mir nichts ins Haus."
Arendt über Adorno). Ihre wechselseitige Ablehnung setzt sich bis heute in Form von zwei getrennten Rezeptionskulturen fort, die auf theoretischer Ebene ein "Entweder/Oder" suggerieren und politisch unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen scheinen. Entgegen einer solchen Frontstellung erörtern die einzelnen Beiträge erstmals systematisch die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der theoretischen und zeitdiagnostischen Reflexionen der beiden PhilosophInnen. Dabei zeigt sich, dass es, über die Ähnlichkeit der Erfahrungshintergründe hinaus, bisher kaum beachtete Verbindungslinien zwischen den Werken gibt. Diskutiert werden insbesondere beider Analysen totaler Herrschaft sowie die Versuche, Philosophie und politischen Denken nach Auschwitz neu zu bestimmen.

Zu den HerausgeberInnen
Dirk Auer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.
Lars Rensmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin und Visiting Scholar am Department of History an der University of California in Berkeley.
Julia Schulze-Wessel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl "Politische Theorie und Ideengeschichte" an der Technischen Universität Dresden.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
Tagung zu Arendt und Adorno: Ein ungleiches Paar
(Jungle World, 23.02.2000)

Theodor-W.-Adorno-Archiv (Hrsg.): Adorno. Eine Bildmonographie. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58382-4.



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Eine Vielzahl von bisher unpublizierten Texten, Bildern und Dokumenten eröffnet eine neue und unerwartete Perspektive auf das Leben und Werk Theodor W. Adornos. Von den frühen Zeugnissen aus der Kindheit, wie etwa einem bisher unbekannten Jugendtagebuch, das transkribiert und z.T. faksimiliert vorgelegt wird, über Dokumente aus seinen Studien- und Exiljahren bis hin zur Rückkehr nach Frankfurt und seiner Arbeit am Institut für Sozialforschung und an der Frankfurter Universität verfolgt der Band das Leben Adornos am Leitfaden von überaus anschaulichen, prägnanten, im besten Sinne "sprechenden" Zeugnissen. Neben einem weiteren Tagebuch aus dem Jahr 1949 finden sich zahlreiche, hier erstmals veröffentlichte Briefe, Notizen, Kompositionen, Photographien und Skizzen aus seinem Nachlass.
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Wolfram Schütte (Hrsg.): Adorno in Frankfurt. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58379-4.

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Frankfurt am Main war für Theodor W. Adorno der Ort, "wo die eigene Erfahrung ihr Zentrum hat". An keinem Ort hat er länger gelebt als in seiner Geburtsstadt. Hier wollte er, als er 1949 nach fünfzehnjähriger Emigration zurückkehrte, den Versuchunternehmen, "die Kindheit verwandelnd einzuholen". Was weltweit "Frankfurter Schule" genannt wurde, war gewiss er nicht allein; aber ohne ihn und seine von Frankfurt aus in alle kulturellen, sozialen und politischen Bereiche ausstrahlende geistige Produktivität und Präsenz hätten Ruf und Name der "Frankfurter Schule" einen anderen Klang.
Adorno in Frankfurt sowie Frankfurt in Adorno: Das stiftet ein Geflecht von subtilen Beziehungen, offenbaren und subkutanen, privaten und öffentlichen. Gerade im Autobiographischen war er diskret. Dennoch hat der Ort Spuren hinterlassen - und Frankfurt in ihm.
Aus einer Vielzahl der Text- und Bildzeugnissen, aus Frankfurter Anlässen und Möglichkeiten, aus der Sicht seiner Zeitgenossen und aus Dokumenten seiner Frankfurter Geistesgegenwärtigkeit entsteht das Kaleidoskop von Berührungen und Koinzidenzen, ein Mosaik von Erinnerungen und Mutmaßungen.
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Stand: 05. April 2012
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