Adorno-Biografien |
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Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie.
Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 978-3-518-58378-4. |
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Zum
Buch
Zum 100.
Geburtstag Theodor W. Adornos erscheint endlich die langerwartete
Biographie, die eine große Lücke schließt: Bisher lagen nur eine
Reihe von biographischen Detailstudien und eine Fülle
theoretischer Auseinandersetzungen vor, eine detaillierte
Darstellung seines Lebens und Werks hingegen fehlte. Stefan
Müller-Doohms Biographie, die auf mehrjährigen Forschungen und
Archivrecherchen beruht und eine Vielzahl bisher unbekannter
Quellen erschließt, weist Adorno den ihm gebührenden Rang zu: als
einen der großen Philosophen der Gegenwart, der in der kritischen
Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und der Tradition eine
Neuorientierung des Denkens eröffnete, die bis heute prägend ist.
Von der behüteten Kindheit in Frankfurt über die
Erfahrung des
Exils und der Shoah, von der Frankfurter Schule und dem Institut
für Sozialforschung bis hin zu den Ereignissen von 1968, von der
Neuen Musik und der Ästhetik über die Soziologie und Philosophie
bis hin zur Literatur, Politik und Kulturindustrie reicht das
Spektrum. Adornos Biographie zeigt sich als intellektuelle
Bestandsaufnahme des zwanzigsten Jahrhunderts, die uns die
Geschichte unserer Gegenwart mit anderen Augen sehen lässt.
Zum Autor
Stefan Müller-Doohm ist Professor für Soziologie an der
Universität Oldenburg. Er selbst hat in Frankfurt noch bei
Horkheimer und Adorno studiert.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Zur
Aktualität der Dialektik der Aufklärung
(Stefan Müller-Doohm, 01.07.1999)
-
Adorno als Adorno. Biografische Versuche.
Eine Rezension (NZZ, 23.08.2003)
- "Unter den zahlreichen Publikationen zum 100. Jahrestag von Adornos
Geburt zählen sich drei zum engeren Genre der Biografie. Mit 740
reinen Textseiten [...] hat der Oldenburger Soziologe und einstige
Adorno-Schüler Stefan Müller-Doohm der ausdauernden Leserin ein
gründlich recherchiertes Logbuch vorgelegt, anhand dessen sich
Adornos äußeres und intellektuelles Leben nachvollziehen lässt. […]
Im Februar 1938 brachte ein Dampfer ihn nach New York. 1941
folgte er Horkheimer weiter nach Kalifornien. 'Ach, Max, jetzt
ist es endlich so weit, und wir wollen es zusammen schaffen',
hatte Adorno kurz vorher noch sehnsüchtig geschrieben. In ihren
Häusern in den besseren Gegenden von Los Angeles diskutierten sie
die Thesen der Dialektik der Aufklärung, während Gretel Adorno
protokollierte, das Protokollierte abtippte, wiederum zur
Diskussion vorlegte, wieder abtippte. [...] Die Liste der weiteren in
den Kriegsjahren visierten oder gar realisierten Projekte ist lang
– darunter das Buch
'Komposition für den Film', gemeinsam mit Hanns Eisler, die Philosophie der neuen Musik, die Studien zur
autoritären Persönlichkeit und die Minima Moralia. Deutlich
spricht Müller-Doohm an einer Stelle von den 'Eitelkeiten', von
dem 'gebrochenen Stolz der Vertriebenen', von 'Missgunst und
Invektiven untereinander'. Mehrere menschlich schwierige
Situationen fallen in diese Jahre oder nehmen hier ihren Ausgang:
zwei unglücklich endende Affären mit verheirateten Frauen, Adornos
Zerwürfnis mit Ernst Bloch. Ein weiteres Zerwürfnis mjt Thomas
Mann folgte, trotz der anfangs für beide so beflügelnden
Zusammenarbeit am Doktor Faustus. […]
In Los Angeles begab sich Adorno wiederholt wegen 'akuter
psychischer Krisen, Depressions- und Beklemmungszustände, ...
allgemeiner toxischer Erscheinungen sowie seiner Neuralgie', 1946
auch wegen einer 'ernsthaften Erkrankung der Herzkranzgefäße' in
ärztliche Behandlung. Kaum fassbar, dass dieses immense Bündel
belastender Erkrankungen, zumal die seelischer Art, in Müller-Doohms ansonsten so akribischer Darstellung nur so kurz in
Erscheinung tritt. Und wie verwundert ist man, wenn man im dritten
Teil auf Fußnote 643 stößt: 'Im Theodor W. Adorno-Archiv
Frankfurt a. M. sind nach Auskunft der Mitarbeiter
handschriftliche Tagebücher von Adorno aufbewahrt, die jedoch noch
nicht archiviert und folglich unzugänglich sind.' Warum im
Suhrkamp-Verlag eine große Biografie des Jubilars erscheinen kann,
ohne dass dessen Tagebücher eingesehen wurden, ist ein Rätsel, so
groß wie die dort möglicherweise enthüllten Seelenzustände des Biografierten selber." (Hilal Sezgin, Frankfurter Rundschau,
20.08.2003) |
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Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutsche
Verlags-Anstalt 2003. ISBN: 3-421-05493-2. |
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Zum
Buch
Kaum ein
Philosoph des 20. Jahrhunderts hat eine solche
gesellschaftspolitische Wirkung entfaltet wie Theodor W. Adorno,
der Mitbegründer der Frankfurter Schule. Lorenz Jäger zeigt in
seiner Biographie überraschende Seiten des streitbaren
Philosophen.
Zentral für
Adornos Selbstverständnis war seine jüdische Abkunft ebenso wie
das Erlebnis des Nationalsozialismus, der ihn in die Emigration
nach Amerika trieb. Dort schrieb er zusammen mit Max Horkheimer
sein wirkungsmächtigstes Werk "Dialektik der Aufklärung". Darin
leuchtet er vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen die
Schattenseiten der Moderne aus.
Als Haupt der Frankfurter Schule hat Adorno seinen festen Platz in
der Philosophiegeschichte, war aber auch einer der wichtigsten
Anreger, Förderer, Vermittler und Deuter im deutschen
Geistesleben. Lorenz Jäger unternimmt es zum ersten Mal, Adornos
philosophisch-literarisches Schaffen in die politischen
Entwicklungen einzubetten. Er legt eine spannend zu lesende
Darstellung vor, in der er Adornos Lebensweg einfühlsam
nachzeichnet und in wichtigen Punkten neu deutet.
Zum Autor
Lorenz Jäger, geboren 1951, ist Redakteur im Feuilleton der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach dem Studium der Soziologie
und Germanistik in Frankfurt unterrichtete er Deutsche Literatur
in Japan und in den Vereinigten Staaten. Zahlreiche Editionen und
Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte des Zwanzigsten
Jahrhunderts. Lorenz Jäger lebt in Frankfurt am Main.
Verlagsinformation
Rezensionen
-
Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003)
-
"Eine Irritation anderer Art bietet die dritte, im Untertitel
'politisch' genannte Biografie aus der Feder des FAZ-Redakteurs
Lorenz Jäger. Nur der ganz junge Adorno genießt noch das
Wohlwollen dieses Biografen. Bei seiner Ankunft in Wien gefiel
einem Zeitgenossen sein 'mageres, knochiges Gesicht, einen gut
geformten Kopf. [...] Für seine ganze Gestalt sprachen am besten seine
Hände: schmal, mit langen Fingern, geradezu delikat, von
einnehmender Sensibilität.' Und das sind, auf Seite 59, so
ungefähr die letzten freundlichen Worte, die in diesem Buch über
Adorno zu lesen sind. Zwei Seiten weiter gibt Jäger wieder, wie
derselbe Bekannte Adorno nach dem Krieg erlebt hat: 'Indes wurde
ich gewahr, dass ich einen dicken, fetten, früh verglatzten,
gesetzten Frankfurter vor mir hatte. [...] Man spricht von
zerfressendem Ehrgeiz. Ihn aber hat der Ehrgeiz fett gemacht.' Ob
es nun Kurt Mautz ist, der den Lehrer mit einem Frosch vergleicht,
oder Thomas Mann, der nach einem Besuch bei den Adornos in seinem
Tagebuch spottet: 'Wundervoller Pfälzer. Schlechtes Klavierspiel',
ob Schönberg, Kracauer, Brecht und so fort – alle haben sie sich
bei irgendeiner Gelegenheit abfällig über Adorno geäußert, und man
kann sich darauf verlassen, Jäger spießt es auf und serviert es
der anfangs leicht betretenen, später sehr genervten Leserin [...]
Jägers Lesart von Adornos Werken Werken ist mindestens
eigenwillig. So nachdrücklich er eingangs betont, Adornos Kindheit
sei weniger jüdisch als vielmehr katholisch gewesen, so deutlich
erkennt er später das Jüdische im Frankfurter Denken.
Zurückhaltung bei konkreten Utopien führt er auf das Bilderverbot
zurück, in der 'Dialektik der Aufklärung', 'diesem alles
zermalmenden Theorieentwurf', der 'auch ein Buch der Abrechnung
mit dem Christentum' sei, 'bleibt am Ende nur ein geistiges
Gebilde gerechtfertigt: die Religion des Judentums'. Gegen die
'Minima Moralia' erhebt Jäger Einwände anderer Art; sie wurden vor
allem geschrieben, um von des Autors 'Begabung die allerhöchsten
Begriffe' zu vermitteln, sein Leiden herauszukehren und seine
Sensibilität narzistisch zu 'feiern'. Man bedenke aber: '... wäre
Adorno mit dem 'impliziten Autor' identisch, dann hätte er das
Buch vor lauter Unglück wohl nicht schreiben können'." (Hilal
Sezgil, Frankfurter Rundschau, 20.08.2003) |
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Detlev Claussen: Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. S.
Fischer-Verlag 2003. ISBN: 3-10-010813-2. |
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Theodor W. Adorno
– eine herausragende Figur des kurzen 20. Jahrhunderts, einer der
letzten Bürger, ein letztes Genie: Von der Kindheit noch im
ausgehenden bürgerlichen Jahrhundert über die Schulzeit während
des Ersten Weltkriegs, die intellektuelle Sozialisation in der
Frankfurter, Wiener, Berliner und Londoner Zwischenkriegszeit, die
Erfahrung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs,
das Exil in den USA des New Deal bis hin zur Rückkehr ins
Deutschland der Adenauer-Ära und zum Studentenprotest
–
Adorno ist der individuelle Punkt, in dem das "Jahrhundert der
Extreme" sich exemplarisch verdichtet. Detlev Claussen begreift
Adorno als Künstler, dessen weitgefächerte
–
philosophische, soziologische, musikalische
–
Interessen als Einheit zu verstehen sind.
Claussen lässt Adorno für ein großes Publikum
lebendig werden
–
das Porträt eines einzigartigen Intellektuellen.
"Sein Werk wird leben, solange es Menschen gibt,
deren Denken nicht einzig um exakte Kenntnis, sondern darüber
hinaus um Wahrheit bemüht ist. Wahrheit in dem Sinn, die
Kenntnisse so auszudrücken, dass ihre Formulierung zum rechten
Urteil über das Bestehende führt. [...] Wenn für einen heute
lebenden, geistig produktiven Menschen ... der Begriff des Genies
angemessen ist, so für Theodor W. Adorno." (Max Horkheimer,
"Theodor W. Adorno zum Gedächtnis", 1969)
"Adorno war ein Genie, und sein Werk, das inzwischen in mehr als
zwanzig Bänden vorliegt, umschließt das intellektuelle Spektrum
der westlichen Zivilisation." (Leo Löwenthal, "Adorno und seine
Kritiker")
"Wir ehren ein Genie dieses Jahrhunderts, sein Werk ist für uns
alle eine Herausforderung." (Siegfried Unseld, Suhrkamp-Verleger,
bei der Enthüllung der Gedenktafel für Theodor W. Adorno)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003)
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"Mit Nachdruck wird die Kategorie des Genies als eine Art
Leitmotiv etabliert, wie nicht zuletzt der Hinweis auf die
Goethe-Biographie von Kurt E. Eissler von 1963 belegt. 'Goethe
wird in Eisslers einzigartiger Ausgabe als Inbegriff eines Genies
gezeichnet - einer Kategorie von Menschen mit der Fähigkeit, den
menschlichen Kosmos oder einen Teil davon, in einer Weise
wiederzuerschaffen, die bedeutsam war und die sich nicht mit
irgendeiner früheren Wieder-Erschaffung vergleichen läßt.' Das
trifft wirklich auf Adorno zu [...] Sosehr also diese Studie zu
einem erweiterten Verständnis Adornos beiträgt: Das
Verhängnisvolle ist, dass sie sich immer wieder um die Gunst ihrer
Leser bringt – und zwar durch einen
erstaunlichen Mangel an stilistischer Sorgfalt. Im Laufe der
Lektüre fallen zahllose Wiederholungen und Überschneidungen ins
Auge, so als hätte die Zeit gefehlt, die umfangreichen
Einzelkapitel noch einmal aufeinander abzustimmen..."
(Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung, 16./17.08.2003) |
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Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno.
Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2000. ISBN: 978-3-499-50400-6. |
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Zum
Buch
Seit den frühen zwanziger Jahren entfaltet Adorno eine sehr
lebhafte musikkritische und musiktheoretische Tätigkeit; von
Februar 1922 an kommentiert er intensiv das Frankfurter
Musikleben. Vergleicht man diese Artikel mit den ersten
philosophischen Arbeiten, der Dissertation von 1924 und der
ersten, im August 1927 abgeschlossenen Habilitationsschrift, so
fällt sofort auf, dass die akademischen
Bemühungen konventionell wirken, sorgfältig darauf bedacht, nichts
vorzutragen, was nicht durch die Autorität des Lehrers Hand
Cornelius, einen entschiedenen Neukantianers, gedeckt ist. Dagegen
sind schon die frühesten Musikkritiken von starkem Selbstvertrauen
geprägt, die Urteile sind selbständig, der Konflikt mit der
Konvention wird nicht gemieden, sondern zielstrebig gesucht.
Zum Autor
Hartmut Scheible ist Professor am Institut für Deutsche Sprache
und Literatur der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M.
Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u. a. zu Theodor W. Adorno, zur
Ästhetik im bürgerlichen Zeitalter, zur österreichischen Literatur
der Jahrhundertwende und insbesondere zu Arthur Schnitzler.
Verlagsinformation |
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Von Adorno |
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Theodor W. Adorno: Die Hauptwerke,
5 Bände. Dialektik der Aufklärung; Minima Moralia; Negative
Dialektik; Ästhetische Theorie; Philosophie.
Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-06699-4. |
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Theodor W. Adorno (1903–1969) ist einer der bedeutendsten
Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Kritischen
Theorie und der Frankfurter Schule, als Vordenker der
Studentenbewegung, als Essayist, Musikkritiker, Komponist und
Hochschullehrer hat er die Geistesgeschichte nicht nur der
Bundesrepublik entscheidend geprägt. Sein pointierter Stil und die
Vielfalt seiner Themen haben ihn über die engen Fachgrenzen der
Philosophie hinaus bekannt und zu einem der führenden
Intellektuellen gemacht, dessen Schriften, Aphorismen und Gedanken
derart Teil der Kultur geworden sind, dass
sie sich nicht mehr daraus wegdenken lassen.
Zum 100. Geburtstag von Theodor W. Adorno am 11. September 2003
versammelt diese Kassette seine Hauptwerke und bietet somit eine
preisgünstige Ausgabe der großen Monographien.
Zudem sind nun erstmals – fast –
alle Bücher der zwanzigbändigen
Taschenbuchausgabe der Gesammelten Schriften auch einzeln
lieferbar.
Verlagsinformation |
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Rolf Tiedemann u. a. (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Gesammelte
Schriften, 20 Bände. Suhrkamp-Verlag 1997. ISBN:
978-3-518-06511-2. |
Band 1: Philosophische Frühschriften
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Seit Mai 2003 sind
– fast – alle Bände der
Adorno-Werkausgabe auch einzeln lieferbar:
Band 1: Philosophische Frühschriften (1973/2003, ISBN
3-518-29301-X)
Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen (1979/2003,
ISBN 3-518-29302-8)
Band 3: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente
(1981/2003, nur innerhalb der Gesamtausgabe lieferbar)
Band 4: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben
(1980/2003, ISBN 3-518-29304-4)
Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie (1971/2003, ISBN
3-518-29305-2)
Band 6: Negative Dialektik (1973/2003, ISBN 3-518-29306-0)
Band 7: Ästhetische Theorie (1970/2003, ISBN 3-518-29307-9)
Band 8: Soziologische Schriften I (1972/2003, ISBN (3-518-29308-7)
Band 9: Soziologische Schriften II (1975/2003, ISBN 3-518-29309-5)
Band 10: Kulturkritik und Gesellschaft. Prismen. Ohne Leitbild.
Eingriffe. Stichworte. Anhang. 2 Bde. (1977/2003, ISBN
3-518-29310-9)
Band 11: Noten zur Literatur (1974/2003, ISBN 3-518-29311-7)
Band 12: Philosophie der neuen Musik (1975/2003, ISBN
3-518-29312-5)
Band 13: Die musikalischen Monographien (1971/2003, ISBN
3-518-29313-3)
Band 14: Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie
(1973/2003, ISBN 3-518-29314-1)
Band 15: Komposition für den Film. Der getreue Korrepetitor
(1976/2003, ISBN 3-518-29315-X)
Band 16: Musikalische Schriften I-III. (1978/2003, ISBN
3-518-29316-8)
Band 17: Musikalische Schriften IV. Moments musicaux. Impromptus
(1982/2003, ISBN 3-518-29317-6)
Band 18: Musikalische Schriften V (1984/2003, ISBN 3-518-29318-4)
Band 19: Musikalische Schriften VI (1984/2003, ISBN 3-518-29319-2)
Band 20: Vermischte Schriften (1986/2003, ISBN 3-518-29320-6)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
Adorno-Bibliothek beim Suhrkamp-Verlag |
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TGretel
Adorno und Rolf Tiedemann (Hrsg.)/Theodor
W. Adorno:
Ästhetische Theorie. Suhrkamp-Verlag 2002 (Neuauflage).
ISBN: 3-518-27602-6. |
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Die Ästhetische Theorie ist die letzte große
Arbeit Adornos, die bei seinem Tode kurz vor ihrer Vollendung
stand. Sie wird als eines seiner Hauptwerke angesehen und war von
Adorno selbst zweifellos als solches geplant: Die "Ästhetische
Theorie" sollte neben der "Negativen Dialektik" und einem
geplanten moralphilosophischen Werk das darstellen, was Adorno –
wie er sagte – "in die Waagschale zu werfen" hatte.
"Zur Selbstverständlichkeit wurde, daß nichts, was die Kunst
betrifft mehr selbstverständlich ist, weder in ihr noch in ihrem
Verhältnis zum Ganzen, nicht einmal ihr Existenzrecht. Die Einbuße
an reflexionslos oder unproblematisch zu Tuendem wird nicht
kompensiert durch die offene Unendlichkeit des möglich Gewordenen,
der die Reflexion sich gegenübersieht. ... Ungewiß, ob Kunst
überhaupt noch möglich sei: ob sie, nach ihrer vollkommenen
Emanzipation, nicht ihre Voraussetzungen abgegraben und verloren
habe. Die Frage entzündet sich an dem, was sie einmal war."
(Textauszug)
Verlagsinformation
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Theodor W. Adorno:
Studien zum autoritären Charakter.
Vorrede von Ludwig von Friedeburg. Suhrkamp-Verlag 2001
(Nachdruck). ISBN: 3-518-28782-6. |
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"Die Untersuchungen, über die hier berichtet wird,
waren an der Hypothese orientiert, dass die politischen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überzeugungen eines
Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes, gleichsam durch
eine 'Mentalität' oder einen 'Geist' zusammengehaltenes Denkmuster
bilden, und dass dieses Denkmuster Ausdruck verborgener Züge der
individuellen Charakterstruktur ist."
Mit diesen Worten beginnt eine der wichtigsten, weil anregendsten
Studien moderner Sozialwissenschaft: "The Authoritarian
Personality" (Die autoritäre Persönlichkeit).
In den 1940er Jahren unternahm das in die USA emigrierte Institut
für Sozialforschung zusammen mit US-Forschungsinstituten eine
empirische Untersuchung über die Frage, welche menschlichen Kräfte
und Gegenkräfte mobilisiert werden, wenn faschistische Bewegungen
und ihre Propaganda erheblichen Umfang annehmen.
Die Schriften sind in den vierziger Jahren unter dem Eindruck des
Faschismus entstanden; sie bilden einen Teil der umfangreichen,
der Genese des Vorurteils und insbesondere des Antisemitismus
gewidmeten Studien des Instituts für Sozialforschung. Die
Beiträge konzentrieren sich auf die Faktoren, die bestimmte
Individuen empfänglicher für faschistische
Propaganda machen als andere.
Die Ergebnisse erschienen 1949/1950 in New York in
dem fünfbändigen Kollektivwerk "Studies in Prejudice". Der
vorliegende Band enthält die Beiträge, die Adorno für den Band "The Authoritarian
Personality" schrieb, dazu die Einleitung und das Kapitel über die
Entstehung der F-Skala (Faschismus-Skala) sowie die Arbeit "Die
psychologische Technik. Martin Luther Thomas' Rundfunkreden". Es war immer Adornos Wunsch, dass seine Beiträge,
ergänzt um eine ebenfalls in der Emigration verfasste und bisher
unveröffentlichte Arbeit über die psychologische Technik eines
faschistischen Agitators in den damaligen USA, Martin Luther
Thomas, dem deutschen Publikum zugänglich gemacht werden sollten.
Vorwort/Verlagsinformation |
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Theodor W. Adorno: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten
Leben. Suhrkamp-Verlag 2002 (Reprint der Ausgabe von 1951). ISBN:
3-518-41300-7. |
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Noch
jenseits seiner großen philosophischen Untersuchungen sind es die
"Minima Moralia" gewesen, die Adornos Ruhm als literarischer
Philosoph, als philosophischer Literat begründet haben. In den
kurzen "Reflexionen aus dem beschädigten Leben" verbinden sich
stilistische Prägnanz mit philosophischer Tiefe, die Erfahrung
einer barbarischen Geschichte mit dem Blick auf die Gesellschaft
der Nachkriegszeit. Vor 50 Jahren wurden die
"Minima Moralia" von Adorno zum ersten Mal
veröffentlicht. Aus diesem Anlass erscheinen sie nun in der
Originalausstattung von 1951.
"Ein Buch, tief aus der Mitte der
Destruktion des eben entstehenden Jahrhunderts. Krieg, Faschismus,
Emigration. Seine feuilletonistische Form ist populär geworden,
das nietzscheanisch Blitzende, der programmatisch kleine
Gegenstand. Die anderen Aspekte, das jugendlich 20erjahrehaft
Poetische, der historisch-philosophische Ernst, sein
Erkenntnis-Programm, die speziell adornitische Geistes-Gestalt
einer letzten, vorfaschistischen Bürgerlichkeit: all das, was den
Hit in seiner Mixtur insgesamt ausmacht, hat man im Einzelnen
vergessen. Und sofort wieder vor Augen, wenn man das Buch
aufschlägt und zu lesen anfängt." (Rainald
Goetz)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Rezension der "Minima Moralia" im DeutschlandRadio
(DLR-Büchermarkt, 06.09.2001)
- "Minima Moralia" neu
gelesen |
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Theodor W. Adorno: Eingriffe. Neun kritische Modelle. 40 Jahre edition
suhrkamp. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12430-7. |
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"Ist Philosophie noch nötig, dann wie von je als
Kritik, als Widerstand gegen die sich ausbreitende Heteronomie,
als sei's auch machtloser Versuch des Gedankens, seiner selbst
mächtig zu bleiben und angedrehte Mythologie wie blinzelnd
resignierte Anpassung nach ihrem eigenen Maß des unwahren zu
überführen." (Textauszug)
"Theodor W. Adornos 'Eingriffe' sind allen zu
empfehlen, die sein kritisch-aufklärerisches Denken in der
Bewährung am Detail kennen lernen wollen. Das Buch gefällt, weil
Kulturkritik hier ein Denken ist, das sich auf der Höhe der Zeit
befindet, das sich also nicht zu gut ist, zu Tagesfragen Stellung
zu beziehen, das den spekulativen Höhenflug sicher meidet, ohne
den theoretischen Denkansatz – das, was ist, kritisch zu messen an
dem, was sein könnte – aufzugeben. Am grundsätzlichsten sind der
erste Aufsatz "Wozu noch Philosophie?", der zugleich eine gute
Einführung in Adornos Denken ist, die kühne Untersuchung über den
in der bürgerlichen Gesellschaft integrierten Sexus und die klare
Äußerung zur 'Vergangenheitsbewältigung', ein Aufsatz, der sowohl
erklärt als auch deutlich Stellung bezieht." (DIE ZEIT)
"Über die Eingriffe freue ich mich besonders, weil sie für mich
eine Richtung angeben, die ich für diese Reihe immer mehr
beschreiten möchte." (Suhrkamp-Verleger
Siegfried Unseld am 24. April 1963 an Theodor W. Adorno)
Verlagsinformation |
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Theodor W. Adorno: Gesellschaftstheorie und Kulturkritik. Suhrkamp-Verlag 1975.
ISBN: 3-518-10772-0. |
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Von der ersten Seite ("Die Hierarchie war von je
Zwangsorganisation zur Aneignung fremder Arbeit. Das natürliche
Recht ist verjährtes historisches Unrecht") bis zur letzten Seite
("Soll Soziologie, anstatt bloß Agenturen und Interessen
willkommene Informationen zu liefern, etwas von dem erfüllen, um
dessentwillen sie einmal konzipiert ward, so ist es an ihr, das
Ihre, sei's noch so Bescheidene,
beizutragen, dass der Bann sich löse") – dieses Büchlein hält
nach fast 30 Jahren immer noch, was es verspricht. Ich bin
zufrieden, es auf meinem Schreibtisch seit je liegen zu haben.
"Während Bach als subalterner Kirchenbeamter, der junge Haydn als
Bedienter existierte, gewannen die Musiker soziale Geltung erst,
als ihre Produkte der unmittelbaren Gebrauchsfähigkeit sich
entäußerten, der Komponist der Gesellschaft als selbstherrliches
Individuum sich entgegensetzte: mit Beethoven..." – schreibt
Adorno u.a. Für den Gegenwartsmenschen, der sich nunmehr
vielleicht weder für Bach noch für Beethoven erwärmen kann, jedoch
mehr für Blues oder Rap, ließe sich die Denkstruktur dennoch
nutzen: Das Erfreuliche der sich auf sich selbst besinnenden
Kreativität bleibt betonenswert. Überhaupt ist alles, was Adorno
schreibt, zu verstehen als Anstachelung zum Mut, nicht mit der
Herde herumzutapsen, sondern individuelle Distanz zu riskieren.
"Gegenwärtig gedeiht weniger der kritische Intellektuelle als der,
welcher die Mittel des Intellekts zur Verdunkelung benutzt" –
schlagartig treten alle aktuellen Parteigänger, alle höhnischen
Cliquen-Bevollmächtigten, alle mit Beförderung Bestochenen vor
unser inneres Auge, die, die wir täglich im Fernsehen ertragen
dürfen – und die kennen zu
lernen Adorno durch die Gnade des frühen Todes erspart
blieb. Ertragen können wir das Ganze aber besser: mit diesem
Büchlein im Gepäck ...
Quellen: Verlagsinformation, www.drfrizz.de/macht.doc |
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Reinhard Pabst (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Kindheit in Amorbach.
Bilder und Erinnerungen. Mit einer biographischen Recherche.
Insel-Verlag 2003. ISBN: 3-458-34623-6. |
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Zum 100. Geburtstag von Theodor W. Adorno am 11.
September 2003 legt der Insel-Verlag eine Neuausgabe der
autobiografischen Prosaskizze "Amorbach" (1966) vor. In diesem
Buch, einem seiner "zartesten" (Jürgen Roth) und persönlichsten
Texte, horcht Adorno dem "Echo des längst Vergangenen" nach:
Erinnerungen an sein "Lieblingsstädtchen", an die ländliche Idylle
im Odenwald, in der er jedes Jahr die Ferien verbrachte. Der
ausführliche Anhang des Bandes blättert das Fotoalbum der Familie
Wiesengrund-Adorno auf und lässt mit einer Fülle unbekannter
Abbildungen Adornos Welt, das verlorene Paradies seiner Kindheit,
wieder lebendig werden.
Darüber hinaus konnte der Herausgeber eine Vielzahl biografischer
Quellen erschließen, die keinem anderen Forscher zugänglich waren.
Wir erfahren Neues nicht nur über Adornos Vater, den Weinhändler
Oskar Wiesengrund, seine Mutter und seine Tante –
beide Sängerinnen von Beruf –, sondern auch
über Adornos musikalische Anfänge. Und wir werden in das Amorbach
der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückversetzt. Wir begleiten "Teddie"
auf seinen Wanderungen durch die "Sommerfrischenwälder" nach
Miltenberg oder in Dörfer der Umgebung wie Ottorfszell und
Ernsttal und können die Schauplätze und Personen betrachten, die
ihm ein Leben lang im Gedächtnis blieben. Ein einzigartiges Buch
über Adornos frühe Jahre.
"... es gehört für mich zu den schönsten Erfahrungen, daß ich in
Amorbach, dem einzigen ort auf diesem fragwürdigen Planeten, im
dem ich mich im Grunde zu Hause fühle, nicht vergessen worden
bin." (Adorno an Annemarie Trabold, 31. Januar 1968)
Verlagsinformation
Rezension
Adorno als Adorno. Biografische Versuche (NZZ, 23.08.2003) |
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Rolf Tiedemann (Hrsg.)/Theodor W. Adorno: Zur Lehre von der
Geschichte und von der Freiheit. Nachgelassene Schriften, Bd.
13. Suhrkamp-Verlag 2001. ISBN: 978-3-518-58305-0. |
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Anfang der
sechziger Jahre hielt Theodor W. Adorno an der Frankfurter
Universität vier Vorlesungen, die ihn "unterwegs zur Negativen
Dialektik", seinem 1966 erschienenen Hauptwerk, zeigten. Als Lehre
von der Geschichte und von der Freiheit hat er die zweite dieser
Vorlesungen angekündigt. Inhaltlich handelt es sich um eine
Vorstufe der Hegel und Kant gewidmeten Kapitel der Negativen
Dialektik, formal um improvisierte, frei gesprochene Vorträge, die
es erlauben, dem Philosophen bei der "Arbeit am Begriff"
zuzuschauen. Der hiermit zum erstenmal veröffentlichte
Vorlesungstext versammelt alle wichtigen Themen und Motive der
Adornoschen Geschichtsphilosophie: das Schlüsselphänomen der
Naturbeherrschung; die Kritik des Existenzials der
"Geschichtlichkeit" und schließlich Adornos Opposition zu dem
traditionellen Begriff von Wahrheit als einem Bleibenden,
Unveränderlichen, Ungeschichtlichen. Adorno hat sich nicht darin
beirren lassen, dass allem Misslungenen und Vergeblichen der
bisherigen Geschichte zum Trotz diese doch nicht in alle schlechte
Ewigkeit vergeblich bleiben müsse. Nicht zuletzt war es
Solidarität mit den Verlierern und Opfern, die ihn davon abhielt,
die Konstruktion des Geschichtsgangs in seiner Philosophie ein
fürallemal abzuschließen. Er hat die Geschichte in die Zukunft
hinein offengehalten, anstatt in ihr Ende sie in ein
Hölderlinsches "Offenes" münden lassen. Diese Spur des
Messianischen hatte in Adornos Denken, wie er es nannte, "die
Farbe des Konkreten", nicht die eines abstrakten Möglichen.
"Wie
Ende des 19. Jahrhunderts Nietzsche seiner Absage an die
Geschichte im Interesse des "Lebens" eine "unzeitgemäße
Betrachtung" widmete, so mag es heute, mehr als hundert Jahre
später, unzeitgemäß sein, eine Vorlesung Adornos zum Druck zu
bringen, in der, gleichsam um des eigenen Überlebens willen, auf
der Befassung mit Geschichte und ihrer Philosophie insistiert
wird. Nachdem der kommunistische Versuch, der Geschichte den Weg
zu weisen, offensichtlich gescheitert war, dass die
Geschichte an ihr Ende gelangt und die Menschen in einem ominösen
Post-Histoire angekommen waren. Nicht ganz selten wird dabei auch
Adorno in die Nähe solcher konservativen Verachtung der Geschichte
gesucht; dass er dort indessen nicht zu finden ist, kann man
seiner Mitte der sechziger Jahre gehaltenen Vorlesung "Zur Lehre
von der Geschichte und von der Freiheit" entnehmen. Zwar lehrt
sie, wie die Philosophie Adornos insgesamt, das Misslingen von
etwas wie emphatisch begriffenem Fortschritt in der bisherigen
Geschichte, damit auch die Immergleichheit des geschichtlichen
Prozesses, seinen Stillstand, der immer noch der des Mythos
sei;: doch folgte für Adorno aus dieser Einsicht keineswegs eine
Apologie des mythischen Stillstands: Nachgeschichte kann dort
nicht sein, wo noch nicht einmal Geschichte war, weil die
Vorgeschichte andauert." (Textauszug aus dem Nachwort)
Verlagsinformation |
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Christoph Gödde/Thomas
Sprecher (Hrsg.): Theodor W. Adorno/Thomas Mann: Briefwechsel 1943-1955. Fischer-Taschenbuch-Verlag
2003. ISBN: 978-3-596-15839-3. |
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Zum
Buch
Im Dezember 1945 schrieb Thomas Mann jenen berühmten Brief an Theodor W. Adorno über das Prinzip der Montage in seinem Roman Doktor Faustus, verbunden mit der Einladung, gemeinsam "darüber nachzudenken, wie das Werk
–
ich meine Leverkühns Werk
–
ungefähr ins Werk zu setzen wäre". Die enge Zusammenarbeit an den Spätwerken Adrian Leverkühns
–
Adorno verfasste detaillierte Entwürfe, die im Anhang des Bandes abgedruckt sind
–
wurde zur Grundlage dieser Korrespondenz, die in einer sehr ungewöhnlichen Begegnung von Tradition und Moderne entstand und in diesem Spannungsfeld bis zum Tode des Dichters andauerte.
Thomas Mann schrieb Adorno über die "faszinierende Lektüre" der Minima Moralia und kommentierte ausführlich den Versuch über Wagner,
ein Buch, das er lesen wollte, "wie jemand in der Apokalypse ein Buch ißt, das ihm 'süß wie Honig schmeckt'". Adorno begleitete die letzten Werke Thomas Manns, den
"Erwählten", "Die Betrogene" und die "Wiederaufnahme des Felix Krull", mit eingehenden
Kommentaren und nicht selten mit begeistertem Zuspruch. Selbst sehr private Fragen von entscheidender persönlicher Bedeutung, wie die mit großer Aufrichtigkeit geführte Diskussion um die Rückkehr aus der Emigration, bleiben im Briefwechsel nicht ausgespart.
Rezensionen
-
"Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Theodor Adorno ist das zu Herzen gehende Dokument einer großen Geistesfreundschaft ... Eine Korrespondenz von eindringlicher Tiefe und Schönheit."
-
Rezension des "Briefwechsels 1943-1955" im DeutschlandRadio
(DLR-Büchermarkt, 10.06.2002)
Zu den Autoren
Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.
Theodor W. Adorno wurde 1903 als Theodor Wiesengrund in Frankfurt am Main
geboren. 1931 habilitierte er sich über Kierkegaard in Frankfurt, 1934-49 ging er in die Emigration nach England und den USA, aus der er 1949 nach Deutschland zurückkehrte.
Hier lehrte er dann an der Universität Frankfurt Soziologie und Philosophie und trat auch als
Musiktheoretiker hervor. Gleichzeitig leitete er mit Max
Horkheimer, mit dem er schon vor der Emigration in die USA zusammengearbeitet hatte, das Institut für Sozialforschung in Frankfurt, das zum Zentrum der "Kritischen Theorie", der sogenannten Frankfurter Schule, werden sollte.
Adorno starb 1969 im schweizerischen Visp.
Verlagsinformation |
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Theodor
W. Adorno/Max Horkheimer: Briefwechsel 1927-1969. Bd. 1:
1927-1937. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 978-3-518-58362-3. |
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Unter
den Briefwechseln Adornos ist der sich von 1927 bis 1969
erstreckende mit Max Horkheimer nicht nur der umfänglichste,
sondern auch der aufschlussreichste
für Adornos Biographie und für die interne Arbeit wie die
externen Wirkungen des Instituts für Sozialforschung. Die
vollständige Edition dieses in weiten Teilen unveröffentlichten
Briefwechsels, die auch hier erstmalig edierte Memoranden,
Gutachten, Berichte und Briefe Adornos an Dritte einschließt, ist
nichts weniger als eine Dokumentation der Geschichte der
Kritischen Theorie und eines der zentralen Dokumente der
Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
Verlagsinformation
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Christoph Gödde und Henri Lonitz (Hrsg.)/Theodor W. Adorno:
Briefe an die Eltern. 1939-1951. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN:
3-518-58376-X. |
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Als Adorno
seine Eltern im Juni 1939 in Havanna wiedersah, waren sie erst
wenige Wochen auf Kuba. Oscar und Maria Wiesengrund hatten sich in
letzter Minute aus Nazideutschland retten können. Von Kuba zogen
sie Ende 1939 zunächst nach Florida und dann nach New York, wo sie
bis zum Ende ihres Lebens wohnten. Erst mit der Übersiedlung nach
Kalifornien Ende 1941 berichten Adornos Briefe wieder und fast
regelmäßig alle vierzehn Tage von der Arbeit und den
Lebensumständen sowie den Freunden, Bekannten und Größen des
damaligen Hollywood. Erzählungen von der gemeinsamen Arbeit mit
Max Horkheimer, Thomas Mann und Hanns Eisler stehen neben
Partyberichten, Clownereien mit Charlie Chaplin und unglücklichen
Liebesaffären. Die Briefe bergen aber auch die ungestillte
Sehnsucht nach Europa: So beginnt Adorno schon bei Kriegseintritt
Amerikas, sich Gedanken über die Rückkehr zu machen.
Die Briefe an die Eltern – die wohl offensten und persönlichsten,
die er je geschrieben hat – eröffnen nicht nur einen Blick auf die
Erfahrungen, die am Anfang der berühmten Minima Moralia standen,
sondern zeigen Adorno auch von einer bisher unbekannten, überaus
persönlichen Seite. Am Ende stehen die ersten Berichte an die in
New York verbliebene Mutter aus dem zerstörten Frankfurt
– und aus
Amorbach, dem Paradies der Kindheit.
Verlagsinformation |
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Wolfgang Schopf (Hrsg.): "So müßte ich ein Engel und kein Autor
sein". Adorno und seine Frankfurter Verleger. Der Briefwechsel
mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld. Suhrkamp-Verlag 2003.
ISBN: 3-518-58375-1. |
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Als George
Steiner im Times Literary Supplement Bände der Gesammelten
Schriften von Theodor W. Adorno bespricht, diagnostiziert er, dass
dessen Werk zugute gekommen ist, "was man
als die 'Suhrkamp-Kultur'
bezeichnen kann". Im Briefwechsel zwischen
Peter Suhrkamp, Siegfried Unseld und Adorno ist zu verfolgen, wie
diese Kultur entstand.
Nichts deutet bei Adornos Rückkehr aus dem Exil 1949 auf ein
Gelingen des Versuchs hin, in Nachkriegsdeutschland tatsächlich
anzukommen. Im Jahr darauf geht auch Peter Suhrkamp mit der
Verlagsgründung ein Wagnis ein. Dabei schließt der vom
Konzentrationslager Gezeichnete mit dem auf andere Art Verletzten
einen Pakt. Adorno vergisst ihm das nicht:
"Aber das einzige, woran ich wirklich
Freude habe, ist eben doch die Herstellung 'heiliger
Texte'. Wenn diese Texte allmählich
anfangen, ein gewisses Eigengewicht anzunehmen, so weiß niemand
besser als ich, wie viel dieses scheinbaren
Eigengewichts Ihnen, Ihrer Solidarität und Freundschaft zu
verdanken ist."
Die Durchsetzung eines Autors in der Öffentlichkeit wie die
Arbeit an dessen Texten steht im
Mittelpunkt der 500 Briefe von 1950 bis 1969, jenem Zeitraum, in
dem die Kritische Theorie wie der Verlag sich gegen das Etablierte
etablieren. In seiner Rede zum 60. Geburtstag von Adorno zieht
Siegfried Unseld eine vorläufige Bilanz: "...
er ist dem Schicksal der Autoren mit Anfangsbuchstaben A
entgangen, die links und hoch oben im Regal der Buchhandlungen ein
unberührtes, weil nur durch eine Leiter erreichbares
Schlummerdasein führen. Er gewann in manch einer Buchhandlung eine
eigene Abteilung, die sichtbar in Augenhöhe aufgestellt ist."
Und Adorno resümiert in seinem letzten Brief an den
Verleger: "... welche Bewunderung ich hege
für das, was Sie in diesen zehn Jahren, mit wahrhaft
unerschöpflicher Kraft, getan haben, und wie stolz ich darauf bin,
dass ich einen Sektor dieses Umkreises
einnehme." Zudem dokumentiert der
Briefwechsel die Publikation eines weiteren Teils des
Fluchtgepäcks der Emigration: der Schriften von Walter Benjamin.
Verlagsinformation |
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Über Adorno und die
Kritische Theorie |
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Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung.
Junius-Verlag 2003 (3., überarbeitete Auflage). ISBN:
978-3-88506-385-8. |
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Zum Buch
In der JUNIUS-Reihe "Zur Einführung" gibt Gerhard Schweppenhäuser
einen pointierten Überblick über das Gesamtwerk Adornos.
Vervollständigt wird die Darstellung durch eine repräsentative
Auswahlbibliographie sowie eine biographische Zeittafel.
Der immense
Einfluss, den das Denken Theodor W. Adornos (1903-1969) auf die
bundesrepublikanische wie internationale Philosophie ausübte,
gründet sich vor allem auf seine gemeinsam mit Max Horkheimer im
Exil verfasste Dialektik der Aufklärung. In diesem Buch zeigen die
beiden führenden Vertreter der 'Kritischen Theorie', wie das
Projekt, den Menschen aus der Befangenheit im Mythos zu befreien,
in die "Selbstzerstörung der Aufklärung" mündete. Gerhard
Schweppenhäuser zeigt, beginnend mit Thomas Manns "Doktor
Faustus", der stark von Adorno beeinflusst war, bis zu Adornos
Auseinandersetzung mit der "Kulturindustrie", die Fäden auf, die
die verschiedenen Arbeitsfelder des Philosophen, Soziologen,
Kritikers und Komponisten verbinden.
Aus dem Inhalt
1. Was not tut / 2. Das Leben (Siebter
Brief) / 3. Das Frühwerk: Tugend
/ 4. Das mittlere Werk: Aufstieg
/ 5. Das Spätwerk: Rückstieg / 6.
Was bleibt (Siebter Brief)
Zum Autor
Gerhard Schweppenhäuser, geb. 1960 in Frankfurt/M.,
wissenschaftlicher Assistent im Bereich Ästhetik an der Fakultät
Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar und Lehrbeauftragter für
Philosophie an der Universität/GH Kassel. Veröffentlichungen (u.a.):
Nietzsches Überwindung der Moral (1988); Emanzipationstheorie und
Ideologiekritik (1990); Ethik nach Auschwitz. Adornos negative
Moralphilosophie (1993).
Verlagsinformation
Rezension aus "Das Argument" |
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Roger Behrens: Adorno-ABC. Reclam-Verlag 2003. ISBN:
3-379-20064-6. |
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Zum Buch
"Mich interessiert nicht, ob das, was ich denke,
wahr ist, weil ich weiß, daß es wahr ist." (Theodor W. Adorno,
"Diskussion über Positivismus und materialistische Dialektik)
Es ist nicht übertrieben zu behaupten: Theodor W. Adorno ist einer
der wichtigsten Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Er hat nicht nur
Philosophie und Sozialwissenschaften nachhaltig geprägt, sondern
ebenso Musiktheorie, Kunst, Ästhetik, Kulturwissenschaften,
Psychoanalyse und Literatur und schließlich sogar in die neueren
Diskussionen über die Popkultur Eingang gefunden. Seine Thesen,
die im neuen Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren
haben, sind Diskussionsstoff in Universitätsseminaren, in
Musikmagazinen und Kunstzeitschriften, gelegentlich sogar in
einschlägigen Kneipen und Clubs des großstädtischen Nachtlebens.
Adorno hat es seinen Lesern nicht leicht gemacht. Seine Texte
gelten als schwierig, unzugänglich oder unverständlich, was ihm
den Vorwurf einbrachte, mindestens "elitär", schlimmstenfalls
"esoterisch" zu sein. Tatsächlich ist Adornos Schreibstil eine
Provokation: Er fordert auf, selbst zu denken und reflektierend in
die eigenen Gedanken einzugreifen. Darüber hinaus sperrt sich
Adornos kritische Philosophie gegen den schnellen Zugriff, weil
sie keinem strikten Programm folgt und kein abgeschlossenes System
darstellt. Dennoch hat Adorno versucht, in Bruchstücken und
Splittern das gesellschaftliche Ganze zu erfassen; seine Kritische
Theorie umfasst sowohl Soziologie, Philosophie und Ästhetik als
auch Kulturtheorie. Das bietet eine Chance, in die Kritische
Theorie des Querdenkers eben quer einzusteigen: In Stichworten
werden die zentralen Begriffe der Theorie Adornos ebenso
vorgestellt wie Anekdoten aus seinem Leben. Bei etwas
geistiger Beweglichkeit und Ironie-Fähigkeit ist Lesegenuss
garantiert.
Zum Autor
Roger Behrens, Philosoph, Soziologe und Kunsttheoretiker, ist
Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg, der
Bauhaus-Universität Weimar und der Universität Lüneburg, Redakteur
der "Zeitschrift für kritische Theorie" und Mitherausgeber des
Halbjahresmagazins "testcard. beiträge zur popgeschichte".
Buchpublikationen u.a.: "Ton Klang Gewalt"
(1998), "Kritische Theorie"
(2002), "Krise und Illusion - Beiträge zur Kritischen Theorie der
Massenkultur" (2003).
Klappentext
Rezension:
M wie Mückenkuchen: Roger Behrens' Alphabet des Adornitischen
Denkens (Frankfurter Rundschau, 06.08.2003) |
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Rolf Wiggershaus:
Max Horkheimer zur Einführung. Junius-Verlag
1998. ISBN: 978-3-88506-977-5. |
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Zum Buch
In der JUNIUS-Reihe "Zur Einführung" gibt Rolf Wiggershaus einen
pointierten Überblick über das Werk von Max Horkheimer.
Max
Horkheimer (1895-1973) gilt als Begründer der kritischen Theorie
der Gesellschaft. Beachtung fand er als Direktor des
Frankfurter Instituts für Sozialforschung, als Herausgeber
der "Zeitschrift für Sozialforschung"
und insbesondere mit der
– zusammen mit Adorno verfassten – "Dialektik
der Aufklärung".
Geprägt ist die Horkheimersche Philosophie von Marx, Schopenhauer
und Kant. Als Leitfaden seines gesamten Denkens und Wirkens könnte
folgender Satz Horkheimers aus seinem Vortrag über Schopenhauer
und die Gesellschaft stehen: "Philosophie ist dazu da, daß man
sich nicht dumm machen lässt."
Zum Autor
Rolf Wiggershaus, geboren 1944, Studium der
Philosophie, Soziologie und Germanistik in Tübingen und Frankfurt
am Main. Dr. phil., Philosoph und Publizist.
Verlagsinformation
Rezension (aus dem Tagesanzeiger) |
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Sven Kramer: Walter
Benjamin zur Einführung. Junius-Verlag
2003. ISBN: 3-88506-373-5. |
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Zum Buch
Walter Benjamin (1892-1940), Philosoph und Literaturkritiker, hat
mehrere Klassiker der Geistesgeschichte verfasst. Zu nennen sind
vor allem Ursprung des deutschen Trauerspiels, Das Kunstwerk im
Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit und sein Fragment
gebliebenes Hauptwerk, Das Passagen-Werk.
Bemerkenswert ist, wie viele theoretische Richtungen sich heute
auf Benjamin berufen. In Anbetracht der Breite der Rezeption hat
Sven Kramer eine Überblicksdarstellung verfasst, die sich in vier
zentrale Themenfelder gliedert: 1. Sprachtheorie, 2. Ästhetik, 3.
Medienpraxis und Medientheorie sowie 4. Geschichtstheorie. Dabei
verschränkt Kramer Werkpräsentation und Biografie.
Zum Autor
Sven Kramer, geboren 1961, Dr. phil.
habil., Literatur- und Kulturwissenschaftler, lehrte
zunächst an der Universität Lüneburg
Kulturwissenschaften und ist heute
Professor an der Universität von Toronto.
Verlagsinformation |
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Andreas Bernard/Ulrich Raulff (Hrsg.): Theodor W. Adorno 'Minima
Moralia' neu gelesen. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN:
3-518-12284-3. |
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Zum Buch
Theodor W. Adorno hat den Deutschen mit den
"Minima Moralia" eines der ganz wenigen und vermutlich das letzte
der philosophischen Volksbücher geschenkt. Wie kaum ein anderes
Buch haben die "Minima Moralia" von Theodor W. Adorno, 1944 bis
1947 im kalifornischen Exil verfasst, die intellektuelle
Landschaft der jungen Bundesrepublik geprägt.
50 Jahre nach dem ersten Erscheinen haben sich 24 Autoren jeweils
eines der 153 Stücke ausgewählt und mit einem individuellen
Kommentar versehen. So verschieden diese Texte auch ausfallen,
beweisen sie doch zweierlei: die ungebrochene Aktualität von
Adornos schon damals unzeitgemäßem Ansatz, Philosophie zu
betreiben als "Lehre vom richtigen Leben", und: es gibt kein
richtiges Lesen, aber falsche Lektüren.
Zu den Herausgebern
Andreas Bernard ist Literaturwissenschaftler und fester
Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, Ulrich Raulff ist leitender
Redakteur der Süddeutschen Zeitung und lehrt Kulturwissenschaft an
der Humboldt-Universität Berlin.
Klappentext |
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Gerhard Bolte: Flaschenpost. Thesen und Essays zur
kritischen Theorie der Gesellschaft. Oktober-Verlag 2003. ISBN:
3-935792-22-0. |
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Zum Buch
Nachdem das Börsenfieber abgeklungen, der Aktienboom vorbei ist,
die Gewinne verjubelt sind und der Ärger über Verluste dem
Entsetzen vor dem Terror Platz gemacht hat, darf man sich ruhig,
ganz ohne die quälende Sorge, beim Reichwerden nicht dabei zu
sein, wieder jener anderen, entrückten, elfenbeintürmigen
Spekulation hingeben, der philosophischen nämlich, und sich mit
Kritischer Theorie beschäftigen. Das bietet zumindest die Chance
zu begreifen, dass sich seit dem 11.
September so viel nicht verändert hat, wie immer behauptet wird,
und dass in der gewaltsamen Kollision von
kapitalistischer Weltordnung und (ebenfalls kapitalistisch)
organisiertem Verbrechen nur die Gewaltförmigkeit der bestehenden
Gesellschaftsformation in spektakulärer, medial aufbereiteter
Weise sichtbar geworden ist.
Wer nicht gleich mit der "Negativen
Dialektik" anfangen will, findet in der
"Flaschenpost" von
Gerhard Bolte einige Thesen und Essays, die unter verschiedenen
Aspekten die gegenwärtige Position Kritischer Theorie beleuchten.
Sie sind lesbar für den Einsteiger, langweilen aber auch den
Fortgeschrittenen nicht. Weil der Autor den Impuls zum praktischen
Eingreifen für ein ganz wesentliches Merkmal Kritischer Theorie
hält, macht er das offenkundige Missverhältnis,
das zwischen analytischer Schärfe und praktischem Wirkungskreis
Kritischer Theorie besteht, zum Thema. Es wird ausführlich
diskutiert und bewertet, etwa in den Thesen über Theorie und
Praxis, die sich kritisch mit der Studentenrevolte und der
politischen Praxis der Neuen Linken auseinandersetzten, oder in
dem Essay über Wahrheit und Bewährung, der den Wahrheitsanspruch
ebenso wie das Ausbleiben praktisch-kritischer Bewährung der
Theorie reflektiert. Schließlich finden sich in dem Band noch eine
Auseinandersetzung mit der kommunikationstheoretischen Wendung von
Habermas und ein Essay zur intellektuellen Biographie Max
Horkheimers.
Zum Autor
Gerhard Bolte, geboren 1957, Dr. phil., studierte
Erziehungswissenschaften und Philosophie in Hannover,
Lüneburg und Kassel.
Verlagsinformation |
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Heinz Steinert: Die
Entdeckung der Kulturindustrie.
Oder: Warum Professor Adorno Jazz-Musik
nicht ausstehen konnte. Verlag Westfälisches Dampfboot 2003 (2.,
überarbeitete Auflage). ISBN: 3-89691-557-6. |
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Zum Buch
"Kulturindustrie" beherrscht heute die Köpfe und hat die kritische
Funktion von Kunst und Theorie beseitigt. Am Beispiel der
Jazz-Musik untersucht Heinz Steinert die historischen Umstände der
Zwischenkriegs- und frühen Nazi-Zeit, die Adorno seinen Begriff
von "Kulturindustrie" entwickeln ließen. Kontrastierend dazu zeigt
er, dass gerade im Jazz ein Begriff von "Kunst als Ereignis" und
in der "Improvisation" eine intellektuelle Haltung entwickelt
wurden, die im ironischen Umgang mit Kulturindustrie Kritik
ermöglichen.
Zum Autor
Heinz Steinert, geboren 1942, Studium der
Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaften in Wien,
Ausbildung an der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung,
Habilitation für Soziologie in Graz, Mitbegründer und seither
wiss. Leiter des Instituts für Recht und Kriminalsoziologie in
Wien, Professor für Soziologie an der J.W. Goethe-Universität
Frankfurt.
Verlagsinformation |
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Thomas
Bedorf/Arnd Hoffmann/Jens
Maaßen/Timo
Skrandies: Marginalien zu Adorno.
Verlag Westfälisches Dampfboot 2003. ISBN:
3-89691-499-5. |
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Zum Buch
Adorno gehört im aktuellen Theoriediskurs nicht zu den
Autoren, auf die sich gerne berufen wird. Die Autoren dieses
Bandes sind anderer Ansicht. Kritisches Denken ist nicht obsolet.
Den Beweis, dass es sich immer noch lohnt, die Texte Adornos zu
lesen, wollen ihre Beiträge bringen. Anhand kleinerer und weniger
bekannter Aufsätze setzen sie die Gewissheiten und
Selbstverständlichkeiten der Gegenwart den vermeintlich
unzeitgemäßen Erkenntnissen Adornos aus, um kritisch zu prüfen, ob
und wie sich die Dinge in der Gegenüberstellung verhalten. Dabei
zeigt sich: In ihnen liegt das Unzeitgemäße in einer Form vor, mit
der die Gegenwart nicht rechnet.
Zu den Autoren
Thomas Bedorf, Dr. phil., studierte Philosophie, Geschichte,
Romanistik und Politikwissenschaft in Münster, Paris, Bochum und
New York, promovierte 2002 in Philosophie mit einer Arbeit über
Intersubjektivitätskonzepte, seit 2002 wiss. Mitarbeiter am
Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Fernuniversität Hagen.
Arnd Hoffmann, geb. 1967, Historiker, Essen. Dissertationsprojekt
über "Zufall und Kontingenz in der neueren Geschichtstheorie und
Historiographie". Arbeitsschwerpunkt: Geschichtstheorie und
historische Zeitkonzepte, veröffentlichte mit T. Bendikowski und
D. Sawicki "Geschichtslügen"
(Münster, 2. Auflage 2003).3-89691-499-5
Jens Maaßen, studierte Germanistik, Geschichte, Pädagogik und
Philosophie in Bochum, Essen und Berlin, bereitet derzeit seine
Dissertation vor.
Timo Skrandies, Dr. phil., studierte Philosophie, Kunstgeschichte
und Germanistik in Düsseldorf und Paris, promovierte 2002 in
Philosophie mit einer Arbeit zur Medientheorie, seit Oktober 2002
Juniorprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Verlagsinformation |
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Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der
Kulturindustrie. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-000-X. |
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Zum Buch
Dieter Prokops Interesse gilt der Erneuerung der
Kulturindustrie-Thesen der Frankfurter Schule. Er wirft ihr vor,
dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat und entwickelt
die Grundzüge einer Negativen Dialektik der Kulturindustrie: Mit
Adorno gegen Adorno.
Im September 2003 jährt sich der hundertste Geburtstag von Theodor
W. Adorno. Adorno verkörperte den Typus eines "nonkonformistischen
Intellektuellen" im Nachkriegsdeutschland. Im Zentrum seiner
Arbeiten aus dieser Zeit standen immer wieder die Motive einer
Kritik der Kulturindustrie, wie er sie schon in den 40er Jahren im
amerikanischen Exil in der »Dialektik der Aufklärung« zusammen mit
Max Horkheimer formuliert hatte. Seine Diagnose: eine jeglicher
Kreativität enteignete standardisierte Subjektivität.
Dieter Prokop unternimmt den Versuch, die Warensprache der
Kulturindustrie unvoreingenommen zu analysieren und wirft der
kritischen Theorie der Kulturindustrie vor, dass sie ihr eigenes
Programm nicht eingelöst hat. Die wichtigsten Dimensionen einer
neuen Kritik der Kulturindustrie sind für ihn gerade nicht in den
Veröffentlichungen Horkheimers und Adornos zu finden, die sich
explizit mit Kulturindustrie befassen.
Prokop baut auf den entscheidenden Feldern der kritischen Theorie
auf: Identisches und Nichtidentisches, Tauschabstraktion und
Produktivkräfte, Positivismuskritik und Theorie kritischer
Erfahrung. Er will über der Kritik am "Denken in abstrakter
Allgemeinheit" die kreativen Kräfte nicht vergessen, die es in der
Kulturindustrie gibt, und nicht nur den "Kult des Faktischen"
kritisieren. Doch: "Wenn wir die Kulturindustrie-Kritik
kritisieren, folgt daraus kein Lob der Kulturindustrie. Unsere
Negation der Negation endet nicht im Positiven. Die Negation muss
weitergehen. Sie geht weiter, indem man genau beobachtet" – mit
Adorno gegen Adorno!
Zum Autor
Dieter Prokop ist Professor für kritische Medienforschung am
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften – Schwerpunkt
Kulturindustrie – der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
am Main.
Verlagsinformation |
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Dirk Auer/Julia Schulze-Wessel/Lars Rensmann (Hrsg.): Arendt und Adorno. Suhrkamp-Verlag 2003.
ISBN: 978-3-518-29235-8. |
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Zum Buch
Hannah Arendt und Theodor W. Adorno haben sich zeitlebens weder
rezipiert noch geschätzt ("Der kommt mir nichts ins Haus."
–
Arendt über Adorno). Ihre wechselseitige Ablehnung setzt sich bis
heute in Form von zwei getrennten Rezeptionskulturen fort, die auf
theoretischer Ebene ein "Entweder/Oder" suggerieren und politisch
unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen scheinen. Entgegen
einer solchen Frontstellung erörtern die einzelnen Beiträge
erstmals systematisch die Frage nach Gemeinsamkeiten und
Unterschieden der theoretischen und zeitdiagnostischen Reflexionen
der beiden PhilosophInnen. Dabei zeigt sich, dass es, über die
Ähnlichkeit der Erfahrungshintergründe hinaus, bisher kaum
beachtete Verbindungslinien zwischen den Werken gibt. Diskutiert
werden insbesondere beider Analysen totaler Herrschaft sowie die
Versuche, Philosophie und politischen Denken nach Auschwitz neu zu
bestimmen.
Zu den HerausgeberInnen
Dirk Auer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.
Lars Rensmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Politikwissenschaft der FU Berlin und Visiting Scholar am
Department of History an der University of California in Berkeley.
Julia Schulze-Wessel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Lehrstuhl "Politische Theorie und Ideengeschichte" an der
Technischen Universität Dresden.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
Tagung zu Arendt und Adorno: Ein ungleiches Paar (Jungle
World, 23.02.2000) |
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Theodor-W.-Adorno-Archiv (Hrsg.): Adorno. Eine
Bildmonographie. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58382-4. |
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Eine
Vielzahl von bisher unpublizierten Texten, Bildern und Dokumenten
eröffnet eine neue und unerwartete Perspektive auf das Leben und
Werk Theodor W. Adornos. Von den frühen Zeugnissen aus der
Kindheit, wie etwa einem bisher unbekannten Jugendtagebuch, das
transkribiert und z.T. faksimiliert vorgelegt wird, über Dokumente
aus seinen Studien- und Exiljahren bis hin zur Rückkehr nach
Frankfurt und seiner Arbeit am Institut für Sozialforschung und an
der Frankfurter Universität verfolgt der Band das Leben Adornos am
Leitfaden von überaus anschaulichen, prägnanten, im besten Sinne
"sprechenden" Zeugnissen. Neben einem weiteren Tagebuch aus dem
Jahr 1949 finden sich zahlreiche, hier erstmals veröffentlichte
Briefe, Notizen, Kompositionen,
Photographien und Skizzen aus seinem Nachlass.
Verlagsinformation |
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Wolfram Schütte (Hrsg.): Adorno in Frankfurt.
Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-58379-4. |
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Frankfurt am
Main war für Theodor W. Adorno der Ort, "wo die eigene Erfahrung
ihr Zentrum hat". An keinem Ort hat er länger gelebt als in seiner
Geburtsstadt. Hier wollte er, als er 1949 nach fünfzehnjähriger
Emigration zurückkehrte, den Versuchunternehmen, "die Kindheit
verwandelnd einzuholen".
Was weltweit "Frankfurter Schule" genannt wurde, war gewiss
er nicht allein; aber ohne ihn und seine von Frankfurt aus in alle
kulturellen, sozialen und politischen Bereiche ausstrahlende
geistige Produktivität und Präsenz hätten Ruf und Name der
"Frankfurter Schule" einen anderen Klang.
Adorno in Frankfurt sowie Frankfurt in Adorno: Das stiftet ein
Geflecht von subtilen Beziehungen, offenbaren und subkutanen,
privaten und öffentlichen. Gerade im Autobiographischen war er
diskret. Dennoch hat der Ort Spuren hinterlassen - und Frankfurt
in ihm.
Aus einer Vielzahl der Text- und Bildzeugnissen, aus Frankfurter
Anlässen und Möglichkeiten, aus der Sicht seiner Zeitgenossen und
aus Dokumenten seiner Frankfurter Geistesgegenwärtigkeit entsteht
das Kaleidoskop von Berührungen und Koinzidenzen, ein Mosaik von
Erinnerungen und Mutmaßungen.
Verlagsinformation |
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