Bienenstich
Marie und der Ich-Erzähler sind ein Paar, beide nach Deutschland eingewandert, sie aus Rumänien, er aus Kasachstan. Ihre Vergangenheit verbindet sie, doch in der Gegenwart wählen sie zumeist unterschiedliche Strategien, um in Deutschland zurechtzukommen. Die Auseinandersetzung mit Marie wird für den Erzähler zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst. Er merkt, dass er überall unterschiedliche Rollen erfüllt. Weil diese von ihm erwartet wurden. Von Lehrern, von Kommilitonen, von Kollegen. Ja, auch von Marie. Je mehr der Erzähler sich selbst zu verstehen versucht, desto stärker verändert sich seine erinnerte Vergangenheit. Woran er als Kind geglaubt hat, verliert an Bedeutung. Die Welt, wie er sie gelernt hatte wahrzunehmen, schwindet. Viktor Funk behandelt in seinem Roman Identitätskrisen junger Menschen mit Migrationshintergrund.
Mit seiner Beschreibung des Verlorenseins zwischen Assimilation, Heimatlosigkeit und den Überbleibseln der sowjetischen Kultur aus den Kinderjahren trifft der Autor das Gefühl einer ganzen Generation.Es handelt sich um eine leicht überarbeitete Neuausgabe des 2017 im Größenwahn Verlag unter dem Titel "Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich" erschienenen Romans.
Pressestimmen:
(...) Dabei handelt es sich um eine überarbeitete Neuausgabe des 2017 im Größenwahn Verlag unter dem Titel „Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich“ erschienenen Titels. Thomas Plaul stellt Ihnen Viktor Funks „Bienenstich“-Roman vor und hat in Frankfurt mit dem Autor gesprochen. [Podcast 4:05] → SR2 Kulturradio 18.09.23
Bienenstich ist ein Buch über die Suche nach Identität und über scheiternde Beziehungen, über unterschiedliche Ansätze, als Migrant:in in Deutschland anzukommen, über Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Zugehörigkeit. Der Ich-Erzähler und der Autor teilen sich einige biografische Eckpunkte und ganz sicher auch die Liebe zum Angeln. Von Petra Reich → Literaturreich 08.09.23
„Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich“: [über die] Autorenlesung und Diskussion – emotional und persönlich, konstruktiv und von Verständnis geprägt. Am 22. November 2018 las der Autor auf Einladung des Nürnberger Kulturbeirats zugewanderter Deutscher, der die kulturellen Belange der deutschen Aussiedler und Vertriebenen in Nürnberg vertritt, im Zeitungs-Cafe Hermann Kesten in Nürnberg aus seinem Debütroman. Die Lesung mit dem Frankfurter Autor und Journalisten wurde in Kooperation mit dem Bildungscampus Nürnberg veranstaltet. Von Nina Paulsen → Literaturkreis der Deutschen aus Russland e.V. 14.01.19
Der Autor:
Viktor Funk, geboren 1978 in der Sowjetunion (Kasachstan), kam als Elfjähriger 1990 nach Deutschland. Er ging in Wolfsburg zur Schule, studierte später in Hannover Geschichte, Politik und Soziologie. Seine Magisterarbeit in Geschichte beschäftigte sich mit dem Vergleich mündlicher und schriftlicher Erinnerungen von Gulag-Überlebenden. Sein Roman "Wir verstehen nicht, was geschieht" erschien 2022 im Verbrecher Verlag. Viktor Funk war als Politikredakteur mit dem Schwerpunkt Russland bei der Frankfurter Rundschau tätig. Seit November 2022 arbeitet er für Table.Media. Er lebt in Frankfurt am Main.
Erstellt: 16.01.2024 - 07:32 | Geändert: 16.01.2024 - 07:37