»Ich bin ein Kind des Friedens und will Friede halten für und für«
Eine ungewöhnliche und dabei höchst aktuelle Anthologie: Goethe hat sich immer wieder zu Frieden, Gewaltlosigkeit und Versöhnung geäußert. Dieser Band versammelt die interessantesten Zitate aus seinem gesamten Werk zu diesem Thema, neben Auszügen aus seinen Dramen und Gedichten, seinen erzählenden Texten und autobiographischen Schriften auch sehr persönliche Äußerungen aus seinen Briefen.
Topthemen
Fabian Goldmann über das Versagen der deutschen Medien zu Israel-Palästina
Wenn Journalisten Krankenhäuser sturmreif schreiben.
Israels Armee hat das Gesundheitssystem im Gazastreifen nahezu vollständig zerstört: mit Bomben, Blockaden und der Unterstützung vieler Journalisten. “Israel greift die Infrastruktur der Hamas an“, meldete die Tagesschau. Vom „Kampf um die Hamas-Zentrale“ berichtete BILD. Die FAZ titelte: „Einmarsch in die Terrorbasis“. Worüber Medien mit diesen und hunderten ähnlichen Schlagzeilen vor einem Jahr berichteten, war nicht das Schleifen einer schwer gesicherten Festungsanlage, nicht der Sturm auf eine mit Waffen und Kämpfern gefüllte Garnison. Der Ort, den Medien wochenlang zur “Terrorbasis” und “Hamas-Zentrale” erklärte, war ein Krankenhaus. Und der vermeintliche “Kampf” fand nicht zwischen zwei feindlichen Truppen statt. Stattdessen standen sich eine hochgerüstete Armee auf der einen und tausende Patienten, Ärzte und andere wehrlose Menschen auf der anderen Seite gegenüber. Als die israelische Armee ihre Truppen schließlich wieder abzog, waren vom einst größten Krankenhaus im Gazastreifen kaum mehr als Trümmer und Massengräber übrig. Die angebliche “Hamas-Kommandozentrale” unter Gazas Al-Schifa-Klinik wurde nie gefunden. Schantall und die Scharia 10.11.2024
Medien und Nahost: Anatomie eines Systemversagens
Nach einem Jahr Krieg liegen große Teile des Nahen Ostens in Trümmern. Und mit ihnen die Glaubwürdigkeit des deutschen Journalismus. Anatomie eines journalistischen Versagens irgendwo zwischen Ignoranz, Orientalismus und Staatsräson. Wer wissen will, in welchem Zustand sich deutsche Nahost-Berichterstattung nach dem 7. Oktober 2023 befindet, musste nur am 7. Oktober 2024 die Abendnachrichten einschalten. In einem langen Beitrag widmete sich die Tagesschau den Opfern des Hamas-Angriffs vor einem Jahr. Es ist ein empathischer, schmerzhafter Beitrag. Der Zuschauer sieht die Gesichter hinter der Zahl von 1.200 Toten und 251 Verschleppten, erfährt die die Namen und Geschichten hinter dem – so die Sprecherin – „schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust“.Schantall und die Scharia 16.10.2024
Themensauswahl
Welche Frauenbewegungen gibt es in der Türkei, welche Faktoren und Rahmenbedingungen spielen eine Rolle und wie ist die Entwicklung der letzten Jahre einzuschätzen? Diesen Fragen geht die vorliegende Anthologie auf den Grund und setzt dabei den Fokus auf die Entwicklungen in den 2000er-Jahren.
Wohlfahrtspolitik gehört seit dem 19. Jahrhundert zum Kerngeschäft des modernen Staates, bewegte sich von Beginn an aber auch im Kontext der christlichen Kirchen. Protestantismus und Katholizismus standen an der Wiege des Bismarckschen Sozialversicherungsstaats. Der brüchige Wohlfahrtsstaat der Weimarer Republik und der deutlich robustere Wohlfahrtsstaat der frühen Bundesrepublik wären ohne die Kirchen und ihre Soziallehren nicht denkbar gewesen.
Die Situation von Frauenhäusern wurde seit Beginn der Pandemie in einer medialen Breite besprochen, wie wahrscheinlich seit Mitte der 1970er nicht mehr. Franziska Benkel rekonstruiert in "Wir haben nichts mehr zu verlieren - nur die Angst" die Entstehungsgeschichte des ersten Frauenhauses in Westberlin und der Bewegung in Deutschland. Das Buch überzeugt durch die dichte Abbildung der Verhandlungen, Gespräche und Kämpfe zwischen Akteur_innen der Frauenbewegung und Politik.
Es ist ein Krieg, den niemand so nennt. In Kolumbien werden jedes Jahr Hunderte von Menschen ermordet, ohne dass die Öffentlichkeit Notiz davon nimmt.
Warum musste Maritza sterben? Emilienne Malfatto geht einem Frauenmord an einer sozialen Aktivistin in Kolumbien und der Frage nach, wie es dazu kommen konnte.
Kaum jemand zeigt so ermutigende Wege aus der inzwischen lebensbedrohlichen, selbstgezimmerten Isolation des Menschen gegenüber der Natur auf, wie der amerikanische Philosoph, Ökologe und Anthropologe David Abram. Inspiriert durch die Philosophie des Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty und seine langjährigen Reisen als Taschentrickkünstler durch Südostasien, auf denen ihn intensive Naturerfahrungen und Begegnungen mit indigenen Schamanen prägten, entwirft er eine vollständig im Körper verankerte ökologische Philosophie.
Mit seinem Hauptwerk Das Prinzip Verantwortung erlangte der Natur- und Technikphilosoph Hans Jonas weltweite Anerkennung. Wie kann den Herausforderungen der Moderne begegnet werden, wenn die Verheißungen der Technik in Drohung umschlagen?
Hans Jonas formuliert eine Ethik für die Menschen im technologischen Zeitalter und setzt auf die Versöhnung zwischen Mensch und Natur: »Das Prinzip Verantwortung«.
Ein inspirierendes Gespräch zwischen den Religionen.
»In der Begegnung haben wir erfahren, dass im Gespräch zwischen den Religionen, über alle theologischen Differenzen hinweg, die Spiritualität das eigentliche Verbindende ist. Wir haben einen Anfang gemacht. Doch der Weg führt weiter. Es wird, über das Kennenlernen hinaus, wichtig sein, dass wir die gemeinsame Verantwortung für die eine Welt wahrnehmen, damit diese Welt menschlicher und barmherziger wird.« Anselm Grün und Milad Karimi
Keine Lösung ist absehbar für den Konflikt zwischen den Juden Israels und den Palästinensern. Nach fast zweitausend Jahren Exil und Verfolgung, nach der Shoah (hebräisch für Katastrophe), der Ermordung der meisten Juden Europas, haben die Juden im Staat Israel eine nationale Heimstadt, einen sicheren Ort gefunden. Allerdings auf Kosten der Palästinenser, für die ihre Vertreibung aus der angestammten Heimat bis heute die Nakba (arabisch für Katastrophe) ist.
Die Welt nach ihrem Untergang. Unter den Überlebenden ein todkranker Vater und sein kleiner Sohn. Durch Trümmerlandschaften und Aschewolken ziehen sie nach Süden, um dem Winter zu entkommen. Ihre wenigen Habseligkeiten trägt ein Einkaufswagen. Ansonsten haben sie nichts als ihre Kleider am Leib, einen Revolver mit zwei Patronen - und einander. DIE STRASSE ist die hypnotisierende Geschichte einer hoffnungslosen Reise und eine düstere Parabel auf das Leben.